mit 0,3 Promille oder mehr fahrauffällig Fahrrad gefahren
Strafanzeige
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Drogen und Alkohol auf dem Fahrrad
Welche Promillegrenze gilt für Radfahrer?
Für Radfahrer gilt eine Promillegrenze von 1,6 Promille. Wer allerdings eine solch hohe Blutalkoholkonzentration erreicht und dennoch mit dem Fahrrad fährt, gilt bereits als absolut fahruntauglich und muss mit ernsthaften Folgen rechnen. Denn dieser Wert liegt schon im Bereich der Strafbarkeit.
Gibt es eine vergleichbare Grenze in Bezug auf Drogen beim Radfahren?
Nein. Der Drogenkonsum ist vor und während der Fahrt generell verboten. Radfahrer, die unter Drogeneinfluss stehen, machen sich strafbar.
Welche Sanktionen sind für Verstöße gegen die Promillegrenze vorgesehen?
Wer mit 1,6 Promille oder unter Drogeneinfluss mit dem Fahrrad fährt, muss mindestens mit einer Geldstrafe rechnen. Ihm kann sogar die Fahrerlaubnis entzogen und eine MPU angeordnet werden.
Im Video: Alkohol und Fahrrad fahren
Alkoholisiert Fahrrad gefahren? Diese Strafen sieht der Bußgeldkatalog vor!
Autofahrer, die mit 0,5 Promille erwischt werden, erhalten eine Geldbuße. Ab 1,1 Promille gelten Fahrer als absolut fahruntüchtig und der Führerschein ist für mindestens sechs Monate weg, auch wenn sich ohne Fehlverhalten im Straßenverkehr bewegt wurde.
Doch wie sieht es beim Thema “Rad und Alkohol” aus? Wo liegt die Promillegrenze für Radfahrer?
Welche Strafen sieht der Bußgeldkatalog für das Delikt betrunken Fahrrad fahren vor und wie viele Unfälle sind auf alkoholisierte Radfahrer zurückzuführen? Viele Fragen, auf die unser Ratgeber im Folgenden die Antworten liefert.
Weitere Infos zum Thema Alkohol und Drogen als Radfahrer:
Promillegrenze: Wie viel Promille sind bei Radfahrern erlaubt?
Während die Promillegrenze für Autofahrer hierzulande bei 0,5 Promille liegt, ist sie für Radfahrer deutlich höher. Denn erst ab 1,6 Promille begeht man eine Straftat. Wer betrunken Fahrrad fährt, von der Polizei angehalten wird und die Blutalkoholkonzentration bei 1,5 Promille liegt, darf dagegen unbestraft weiterfahren, oder doch nicht?
Doch trinkfeste Radfahrer sollten sich nicht zu früh freuen. Denn selbst ein weitaus geringerer Alkoholpegel als 1,6 Promille kann zu einer Strafanzeige führen. Beispielsweise immer dann, wenn geltende Fahrrad-Verkehrsregeln missachtet, Schlangenlinien gefahren werden oder ein Unfall verursacht wird. In diesem Fall liegt schon ab 0,3 Promille eine Straftat vor.
Wie viel Promille dürfen Sie beim Fahren haben? Weiterführende Infos zur Promillegrenze beim Fahren mit anderen Fahrzeugen & mehr erhalten Sie in den folgenden Ratgebern:
Welche Strafen drohen für alkoholisierte Radfahrer?
Wenn ein Radfahrer mit 1,6 Promille oder mehr Alkohol im Blut unterwegs ist bzw. wenn ein strafrechtlich relevanter Alkoholmissbrauch festgestellt wird dann hat der Radfahrer mit verschiedenen Konsequenzen zu rechnen:
Denn für den Verstoß gegen das Verkehrsrecht gibt es 3 Punkte in Flensburg und zudem eine Geldstrafe von meist einem Nettomonatsgehalt.
Radfahrer, die die Promillegrenze von 1,6 Promille erreicht oder überschritten haben, müssen zudem mit der Anordnung einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) – auch als „Idioten-Test“ bekannt – rechnen. Wird die Untersuchung nicht bestanden, kann ein Fahrverbot ausgesprochen werden und der PKW-Führerschein wird entsprechend entzogen. Es kann sogar ein unbefristetes Rad-Fahrverbot ausgesprochen werden.
Ist ein Radfahrer ab einem Wert von 0,3 Promille – und somit deutlich unterhalb der absoluten Promillegrenze liegt – unterwegs, kann er sich auch in diesem Fall strafbar machen. Strafrechtlich wird es nämlich dann relevat, wenn der Radfahrer durch seine Fahrweise auffällig wird bzw. in einem angetrunkenen Zustand einen Unfall verursacht. Allerdings ist es nicht imemr eindeutig nachweisbar, ob gewissen Ausfallerscheinungen auch tatsächlich einen Schluss ziehen lassen auf den Trunkenheitszustand des Radfahrers. Denn bestimmte Handlungen, wie zum Beipspiel das Nichteinschalten des Lichts oder die den Arm nicht in die entsprechende Richtung gezeigt, selbst das schlangenartige Fahren, müssen nicht immer ein Indiz dafür sein, dass der radfahrer betrunken ist. Diese Handlungen können ebenso von einem nüchternen Radfahrer vollzogen werden. Entsprechend aknn die Polizei den Radfahrer, der mit unter 1,6 Promille unterwegs ist, längst nicht immer bestrafen oder die Weiterfahrt untersagen. Außer gutes Zureden gibt es keine Handlungsoption, zumal Ausfallerscheinungen unterhalb der Promillegrenze schwer nachzuweisen sind. Daher wird immer wieder über eine Senkung der Promillegrenze für Radfahrer diskutiert und oftmals ein einheitlicher Alkoholgrenzwert (für Auto- und Radfahrer) gefordert. Bei Ausfallerscheinungen und einer strafbaren Handlung wird in solchen Fällen wie bei den Autofahrern verfahren.
Was sind die Vorschläge für geringere Promillegrenze bei Radfahrern?
Die Polizei-Gewerkschaft und der ADFC plädieren dafür, den Richtwert für Fahrradfahrer mit 1,1 Promille dem der absoluten Fahruntüchtigkeit für Autofahrer anzugleichen.
Denn wer mit einer Blutalkoholkonzentration von 1,6 Promille betrunken Fahrrad fährt, kann sich keinesfalls sicher auf zwei Rädern fortbewegen. An dieser Stelle lohnt auch der Blick ins europäische Ausland. Hier liegt die Promillegrenze für Radfahrer teilweise zwischen 0,0 und 0,8 Promille, wobei es in den skandinavischen Ländern keine Grenzen gibt.
Pro: Was spricht für das Absenken der Promillegrenze für Radfahrer?
Im Vergleich zu einem betrunkenen Autofahrer ist ein betrunkener Radfahrer für andere Verkehrsteilnehmer weitaus ungefährlicher, doch dafür ist sie Selbstgefährdung bei Radfahrern deutlich höher. Denn kommt es zu einem Unfall, muss meist der Radler die schmerzhaften Konsequenzen der Verletzungen tragen.
1,6 Promille sind ein sehr hoher Wert, sodass es für Personen, die nicht erheblich an Alkohol gewöhnt sind, extrem schwer wird, das Fahrrad überhaupt wiederzufinden, aufzuschließen oder gar den Drahtesel zu besteigen. Vom Radfahren ganz zu schweigen.
Contra: Was spricht gegen das Absenken der Promillegrenze für Radfahrer?
Auch wenn betrunkene Radfahrer eine Gefährdung für den Straßenverkehr darstellen, ist das Fahrrad immer noch einfacher zu fahren als das Auto. Zudem stellt – wie bereits angesprochen – ein betrunkener Radfahrer insgesamt eine geringere Gefahr dar für die Allgemeinheit dar.
Wenn die Promillegrenze für Auto- und Radfahrer angeglichen wird, besteht hingegen das Risiko, dass für viele angetrunkene Verkehrsteilnehmer die Verlockung groß ist, gleich mit dem Auto zu fahren.
Wie viel Alkohol ist nötig, um 1,6 Promille zu erreichen?
Diese Fragestellung ist zugegebenermaßen sehr unseriös. Denn für die Berechnung, wie schnell ein gewisser Promillepegel erreicht wird, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt wären. Dazu gehören:
Geschlecht
Gewicht
Größe
Alkoholgewohnheiten
Trinkdauer
Dennoch wollen wir Ihnen anhand eines Beispiel aufzeigen, wie viel Alkohol ungefähr für eine Promillewert von 1,6 nötig sind. So erreicht ein 40-jähriger Mann mit einer Körpergröße von 1,80 Meter und einem Körpergewicht von 80 Kilo nach knapp 3 Litern Bier einen Blutalkohohlwert von 1,6 Promille. Eine weitere „Faustregel“ besagt, dass die meisten Männer nach 4 Litern Bier diesen Grenzwert erreicht haben. Alles was über 1 Promille hinausgeht, geht auch über einen leichten Rausch hinaus. Was bei geselligen Anlässen vielleicht nur selten erreicht wird, ist bei exzessiven Feiern aber schnell intus.
Wesentlich eindeutiger lässt sich sagen, wie schnell bzw. langsam der Körper den Alkohol abbaut. So werden in einer Stunde gerade einmal 0,1 Promille Alkohol abgebaut.
Welchen Promillewert Sie vermutlich nach dem Genuss von Alkohol haben, können Sie auch mit unserem Promillerechnerermitteln. Die Werte können jedoch nur einer Orientierung dienen. Welcher Promillewert im Einzelfall tatsächlich vorliegt, kann nur durch eine entsprechende Untersuchung verlässlich bestimmt werden.
Statistik zu Radunfälle unter Alkoholeinfluss
Dass das Unfallrisiko beim Radfahren unter Alkohol erhöht ist, steht außer Frage. Doch was sagt die Statistik? Wie viele Unfälle ereignen sich unter Alkoholeinfluss bei Radfahrern? Welche Entwicklungen sind zu beobachten?
Von 1995 bis 2005 stieg die Zahl der verunglückten betrunkenen Radfahrer auf fast 5.000 pro Jahr an. Doch seitdem ist die Zahl rückläufig.
2010 wurden 3.489 betrunkene Radfahrer verletzt oder getötet, was einem Anteil von 4,9 Prozent der gesamten Fahrradunfälle entspricht.
2011 verunglückten laut ADFC 3.725 Radfahrer nach Alkoholkonsum, was ebenfalls einem Anteil von rund 5 Prozent aller Unfälle der Zweiradfahrer entspricht.
Bei Autofahrern ist die Zahl der verunglückten alkoholisierten Autofahrer deutlich stärker zurückgegangen. Als Ursache wird hierfür die 1998 eingeführte 0,5 Promillegrenze sowie das 2007 eingeführte strikte Alkoholverbot bzw. Null-Promillegrenze für Fahranfänger aufgeführt. Das trägt aber wiederum dazu bei, dass der relative Anteil der Radfahrfahrer an allen Unfällen, die auf Alkoholkonsum zurückzuführen sind, steigt.
Zudem gibt es noch zwei weitere Statistiken, die zeigen, dass bei den alkoholisierten Fahrradfahrern eine Verhaltensänderung stattgefunden hat. Denn zwischen 2009 bis 2001 wurden 20 Prozent weniger Radler wegen Fahrens unter Alkohol oder Drogen verurteilt. In Zahlen gesprochen: Von 11.782 Delikte in 2009, auf 10.049 Delikte in 2010, ging die Zahl im Jahre 2012 bis auf 9.229 Delikte zurück. Zudem ging der Anteil der betrunkenen Radfahrer an Alleinunfällen zurück. Nach Auswertungen des Statistischen Bundesamtes ist der Anteil drei- bis viermal so hoch wie an den übrigen Fahrradunfällen, ging aber seit 2006 jedes Jahr bis 2010 durchgängig von 20,8 auf 17,4 Prozent zurück.
Auch wenn nur bei jedem 20. verunglückten Radfahrer Alkohol im Spiel war, ist das Unfallrisiko erhöht. Vor allem abschreckend sind die Statistiken zu den typischen Verletzungen von betrunkenen Radfahrern. Im Vergleich zu nüchternen Radlern sind bei alkoholisierten Radfahrern Gesichtsverletzungen dreimal so häufig.
Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.
Was ist denn mit anderen Drogen? Sagen wir ich habe vor ein paar Tagen oder eine Woche Marihuana konsumiert und die Polizei kontrolliert mich, verliere ich dann meinen Autoführerschein wenn Reste der Substanz in meinem Blut festgestellt werden, obwohl diese Reste keinerlei Wirkung mehr haben?
ja, dies isttheoretisch tatsächlich möglich, da die Behörden davon ausgehen, dass jemand, der Drogen konsumiert, zum Führen eines Kraftfahrzeugs nicht in der Lage ist.
Ich bin mit 1.6 Promille verunfallt ohne fremdeinwirkung. Habe 1600 Euro Strafe zahlen müssen und darf jetzt meinen Pkw Führerschein nicht machen ohne eine MPU absolviert zu haben. Ist das noch rechtens???? Das ist jetzt 6 Jahre her. Andere Leute fahren andere zu Tode und kommen mit einem Fahrverbot von 3 Monaten davon, daß ist nicht rechtens.
wenn die Anordnung einer MPU erfolgt ist, werden Sie diese nicht einfach umgehen können. Es gibt zwar die Möglichkeit, den Führerschein ohne MPU wiederzuerlangen, allerdings erfordert diese viel Geduld.
was spricht denn dagegen die gleichen strengen richtlinien wie sie für autofahrer gelten auch für fahrradfahrer zu benutzen . ich fände das angemessen!
Was ist denn mit anderen Drogen? Sagen wir ich habe vor ein paar Tagen oder eine Woche Marihuana konsumiert und die Polizei kontrolliert mich, verliere ich dann meinen Autoführerschein wenn Reste der Substanz in meinem Blut festgestellt werden, obwohl diese Reste keinerlei Wirkung mehr haben?
Hallo Erdo,
ja, dies isttheoretisch tatsächlich möglich, da die Behörden davon ausgehen, dass jemand, der Drogen konsumiert, zum Führen eines Kraftfahrzeugs nicht in der Lage ist.
Die Redaktion von bussgeldkatalog.org
Ich wurde auf dem Oktoberfest mit 1,3 Promille erwischt, der polizist sagte ich dürfe nicht mehr Fahrrad fahren, ist das rechtmäßig?
Hallo,
wenn Sie in nicht mehr fahrtauglichem Zustand waren, hat die Polizei Sie lediglich vor weiteren Sanktionen geschützt.
Die Redaktion von bussgeldkatalog.org
Ich bin mit 1.6 Promille verunfallt ohne fremdeinwirkung. Habe 1600 Euro Strafe zahlen müssen und darf jetzt meinen Pkw Führerschein nicht machen ohne eine MPU absolviert zu haben. Ist das noch rechtens???? Das ist jetzt 6 Jahre her. Andere Leute fahren andere zu Tode und kommen mit einem Fahrverbot von 3 Monaten davon, daß ist nicht rechtens.
Hallo Dirk,
wenn die Anordnung einer MPU erfolgt ist, werden Sie diese nicht einfach umgehen können. Es gibt zwar die Möglichkeit, den Führerschein ohne MPU wiederzuerlangen, allerdings erfordert diese viel Geduld.
Die Redaktion von bussgeldkatalog.org
was spricht denn dagegen die gleichen strengen richtlinien wie sie für autofahrer gelten auch für fahrradfahrer zu benutzen . ich fände das angemessen!
Weil viele schon mit fahrrad auf Feste fahren damit man was trinken darf warum muss man denn alles verbieten ??
Ist denn nicht schon genug passiert um zu lernen, das man wenn man getrunken hat kein Fahrzeug, egal welcher Art, mehr benutzen sollte.
Ich persönlich bin dafür zu sagen wer einmal unter Alkohol fährt macht das evtl. wieder, somit Führerschein für immer weg.
Also, ich persönlich könnte mit 1,6 Promille nicht mehr fahrrad fahren! Hehe