Wie Sie autofrei, ohne Kfz Ihren Alltag bestreiten
Letzte Aktualisierung am: 10. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Unmotorisiert unterwegs im Straßenverkehr
Vielerorts sind wir auf das Auto angewiesen, zum Beispiel weil noch immer viele Gegenden schlecht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sind. Gleichzeitig ärgern wir uns aber über das Warten im Stau, die lästige Parkplatzsuche und nicht zu letzt auch die anderen Verkehrsteilnehmer.
Wer sich dazu entschließt autofrei zu leben und bewusst auf sein eigenes Kfz verzichtet, sieht sich im Alltag mit verschiedensten Herausforderungen konfrontiert. Gleichzeitig zeigen aber auch autofreie Urlaubsorte, wie entspannend eine solche Entbehrung sein kann.
Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff „autofrei“? Welche Gründe gab es für autofreie Sonntage in den Siebzigern? Gibt es deutsche Inseln, die autofrei sind? Und was erhoffen sich verschiedenste Initiativen von ihren Bestrebungen, deutsche Innenstädte von den Autos zu befreien? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Autofrei
Dabei handelt es sich um eine Sparmaßnahme, die während der Ölkrise 1973 stattfand. An diesen Tagen war es zum Beispiel möglich, über die Autobahn zu spazieren.
In der Regel sollen diese Aktionstage auf den Klimaschutz aufmerksam machen.
Ja, auf einigen Nordseeinseln sind Autos grundsätzlich verboten. Mehr dazu finden Sie hier.
Autofrei am Sonntag: Eine ungewöhnliche Maßnahme in der Not
Als autofreier Sonntag ging eine Sparmaßnahme während der Ölkrise 1973 in die Geschichtsbücher ein. Denn durch das generelle Autofahrverbot an vier Sonntagen in West-Deutschland sollte Öl eingespart werden. Gleichzeitig diente diese Maßnahme auch dazu, den Bürgern zu zeigen, wie ernst die Situation war. Wie sich im Nachhinein allerdings herausstellte, war der Spareffekt durch die als autofrei erklärten Sonntage eher gering. Dafür hatte die Bevölkerung während dieser Aktionstage die seltene Gelegenheit über die Autobahn zu spazieren.
Wird heutzutage ein autofreies Wochenende oder ein autofreier Tag veranstaltet, handelt es sich dabei nicht selten um Initiativen, die auf den Klimaschutz aufmerksam machen wollen. Dabei soll den Menschen gezeigt werden, dass der Alltag auch ohne ein eigenes Kfz bewältigt werden kann. Daher findet vielerorts am 22. September ein Aktionstag statt, der uns dazu animieren soll (wenigstens ab und zu) autofrei zu leben.
Autofreie Inseln als Orte der Erholung?
Ein autofreier Urlaub bedeutet für viele Menschen Erholung pur. Dabei beschreibt dieser Begriff in der Regel nicht nur den eigenen Pkw-Verzicht. Stattdessen handelt es sich hierbei um Ferienorte, in denen es keine Autos gibt. Wer sich nach einer Auszeit fern von Verkehrslärm und Abgasen sehnt, sollte ggf. auf eine autofreie Insel reisen.
Auch in der Straßenverkehrs-Ordnung findet ein autofreier Ferienort Erwähnung. So heißt es in § 50 StVO:
Auf der Insel Helgoland sind der Verkehr mit Kraftfahrzeugen und das Radfahren verboten.
Wie dieser Auszug zeigt, ist die einzige Hochseeinsel Deutschlands Helgoland nicht nur autofrei. Denn darüber hinaus ist auch die Fortbewegung mit dem Fahrrad weitestgehend untersagt. Wer gegen diese Vorschrift verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, welche ein Bußgeld in Höhe von bis zu 2.000 Euro nach sich ziehen kann.
Bei welchem Eiland es sich darüber hinaus um eine autofreie Nordseeinsel handelt, zeigt die nachfolgende Auflistung:
- Baltrum
- Juist
- Langeoog
- Spiekeroog
- Wangerooge
Ein Urlaub ohne Abgase und Verkehrslärm muss aber nicht zwangsläufig zur Nordsee führen. Denn bei Hiddensee handelt es sich um eine nahezu autofreie Ostseeinsel. Ein Großteil des Personenverkehrs erfolgt dort durch Pferdefuhrwerke, allerdings existiert auch ein Linienbus.
Autofrei wohnen: Ein Konzept mit Zukunft?
Verschiedene Gruppen streben Initiativen an, durch die Straßen oder Stadtteile autofrei werden sollen. Davon erhoffen sie sich vor allem eine Verbesserung der Verkehrssicherheit, insbesondere für die dort lebenden Kinder.
Damit allerdings die Möglichkeit besteht, den Alltag autofrei zu bestreiten, müssen die Städte bzw. Stadtteile entweder kurze Wege oder eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr verfügen. Darüber hinaus lassen sich viele Erledigungen mit dem Fahrrad tätigen, wenn entsprechende Radwege zur Verfügung stehen.