Die Babyschale fürs Auto: Damit Ihr Baby sicher mitfährt

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 21. August 2024

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Kindersitze benötigen ein sicheres Design

In einem Auto sorgt ein Babysitz dafür, dass Neugeborene sicher mitfahren.
In einem Auto sorgt ein Babysitz dafür, dass Neugeborene sicher mitfahren.

Verkehrsunfälle sorgen jährlich dafür, dass Menschen ums Leben kommen. Selbst diejenigen, die dabei im Auto sitzen, können leicht schwere Verletzungen erleiden.

Wo ausgewachsene Menschen in Gefahr geraten, ist die Lage für Neugeborene und Kleinkinder besonders prekär. Aus diesem Grund schreibt der Gesetzgeber je nach Alter und Größe die Verwendung von Babyschalen vor.

Ein Kindersitz für Kleinkinder muss bestimmte Anforderungen erfüllen, die in diesem Ratgeber vorgestellt werden. Hier erfahren Sie, welche Faktoren die Sicherheit bei einer Babyschale beeinflussen, welche Rolle das Alter des Kindes spielt und welche Bedeutung hinter bestimmten Fachbegriffen steckt. Dazu gibt es weitere wichtige Infos zum Thema.

Angebote zum Thema Babyschale

FAQ: Babyschale

Was ist eine Babyschale?

Bei der Babyschale handelt es sich um einen Kindersitz. In dieser sitzen die Kleinen entgegen der Fahrtrichtung, wodurch der empfindliche Nackenbereich besonders geschützt wird.

Worauf ist bei der Montage einer Babyschale zu achten?

Platzieren Sie die Babyschale auf dem Beifahrersitz, müssen Sie unbedingt den Airbag ausschalten.

Können Neugeborene in der Tragetasche mitfahren?

Nein, in Deutschland schreibt der Gesetzgeber die Kindersitzpflicht vor.

Wichtige Begrifflichkeiten beim Autositz für das Baby

Bevor die Feinheiten der Babyschale besprochen werden können, haben wir eine kurze Begriffserklärung für Sie aufgestellt. Denn, egal für welchen Kindersitz Sie sich am Ende entscheiden, auf der Suche werden Sie grundsätzlich mit einigen Termini überhäuft. Dazu gehören die Folgenden:

  • Isofix: Hierbei handelt es sich um ein Befestigungssystem, mit dem eine Babyschale besonders einfach zu fixieren ist. Je nach Design und Automodell kann sich entweder die Befestigung über den Isofix oder den klassischen Anschnallgurt anbieten.
  • Fangkörper: Mit diesem Begriff wird ein zusätzliches Element beschrieben, das vor dem Körper des Kindes wie eine Art kleiner Tisch herausragt. Kommt es zu einem Verkehrsunfall, wird die Kraft des Aufpralls auf den ganzen Oberkörper verteilt. So bleibt die Wirbelsäule weitestgehend verschohnt.
  • Reboarder: Wird ein Baby durch einen Autositz mit einem solchen Namen geschützt, sitzt es entgegen der Fahrtrichtung. Bei Neugeborenen ist diese Montage der Babyschalen gesetzlich vorgeschrieben, da die Wirbelsäule der Kleinen bei einem Aufprall so besser geschützt ist.
Auch die Namen der geltenden Sicherheitsverordnungen sollten bekannt sein. So gilt seit vielen Jahren die ECE R44/04. Diese Verordnung der Europäischen Union macht Vorgaben, die Kindersitze in Bezug auf Gewicht und Altersklassen erfüllen müssen. Aus diesem Grund müssen Kinder unter 13 Kilogramm auch rückwärtsgerichtet sitzen. Seit 2013 wird die ECE R44/04 durch die i-Size-Verordnung (ECE-R129) erweitert. Alte Regelungen bleiben erhalten, werden aber modifiziert.
Eine Babyschale kann via Isofix oder Drei-Punkt-Gurt befestigt werden.
Eine Babyschale kann via Isofix oder Drei-Punkt-Gurt befestigt werden.

Wichtige Sicherheitsaspekte

Eltern wollen grundsätzlich das Beste für Ihr Baby. Doch bei der Suche nach der passenden Babyschale können diese schnell überfordert sein. Grundsätzlich sollten Interessierte immer darauf achten, dass die Anforderungen der Verordnungen ECE-R44/04 und ECE-R129 durch angebotene Kindersitze erfüllt werden.

Eine danach entwickelte moderne Babyschale weist folglich immer eine Isofix-Befestigungsmöglichkeit auf, die durch ihre Verankerungspunkte für einen hohen Sicherheitsstandard sorgt. Alternativ kann in diesem Fall aber auch eine Befestigung über einen Drei-Punkt-Gurt erfolgen. Kommt es bei dieser Sitzposition zum Frontalunfall, werden Kopf und Nacken beim Baby durch den Kindersitz besonders unterstützt.

Die 2013 neu hinzugekommene Sicherheitsnorm soll die Sicherheit von Babyschalen noch weiter erhöhen. Ein moderner Babysitz für das Auto muss deshalb nicht nur einen Frontalaufpralltest, sondern auch einen Seitenaufpralltest bestehen. Denn das Verletzungsrisiko ist bei einem Seitenaufprall deutlich höher.

Die i-Size-Verordnung sorgt darüber hinaus dafür, dass die Verwendung von Reboarder-Sitzen nicht mehr ausschließlich am Gewicht der Kinder festgemacht wird. Unabhängig davon müssen deshalb alle Kleinkinder bis zu einem Alter von 15 Monaten rückwärtsgerichtet sitzen und gesichert sein. Eltern sollten zudem die folgenden Hinweise beherzigen:

  • Eine Babyschale, die vor der Einführung der neuesten Verordnung gekauft wurde, muss nicht ersetzt werden. Die zuvor festgesetzten Normen sind weiterhin gültig.
  • Ein guter herkömmlicher Kindersitz für ein Baby ist sicher und ausreichend. Wechseln sollten Sie Kindersitze erst, wenn die Kopfoberkante des Kleinkindes nicht mehr in der Schale liegt.
  • Ein Test oder ein Vergleich zu Babyschalen kann dabei helfen, sich zwischen den vielen angebotenen Modellen zu entscheiden. Berichte liefern unter anderem der ADAC und die Stiftung Warentest.
Eine Babyschale im Auto schützt besonders vor einem gefährlichen Seitenaufprall.
Eine Babyschale im Auto schützt besonders vor einem gefährlichen Seitenaufprall.

Kommt es einmal tatsächlich zu einem Unfall mit dem Auto, ist die Babyschale in jedem Fall auszutauschen. Das gilt auch dann, wenn von außen keine sichtbaren Schäden auszumachen sind. Auch wenn Zweifel herrschen, raten Experten eher zu einem Wechsel. Folglich sollten Sie Babyschalen, die Sie gebraucht kaufen, genau inspizieren. Neuware ist aber schon aus Sicherheitsgründe empfehlenswerter.

Das richtige Modell für das richtige Alter

Tatsächlich spielt das Alter keine allzu wichtige Rolle, wenn es darum geht, ein Baby sicher im Kindersitz im Auto unterzubringen. Die einzige Vorgabe, die an diesem Faktor festgemacht wird, ist die Reboarder-Nutzung bis zum 15. Lebensmonat. Alles Weitere richtet sich eher nach Größe und Gewicht der Kinder und korrespondiert mit drei verschiedenen Kindersitz-Gruppen.

  • Gruppe 0/0+: Sitze dieser Kategorie sind für Kinder bis 13 kg bzw. bis zu einer Größe von 80 cm geeignet.
  • Gruppe 1: Kinder, die zwischen 9 und 18 kg wiegen und zwischen 70 bis 105 cm groß sind, passen in diese Sitzschalen.
  • Gruppe 2/3: Zwischen 15 und 36 kg bzw. 100 bis 150 cm passen je nach Design in diese Sitze. Ab 15 kg ist es zudem auch zulässig, eine einfache Sitzerhöhung anstelle einer stabilen Babyschale zu nutzen.

Doch selbst mit einer Festlegung auf die richtige Gruppe müssen sich Eltern immer noch zwischen einer Vielzahl an Babyschalen entscheiden. Dabei sollte die Montage als wichtiger Faktor nicht außer Acht gelassen werden. Ist es vorauszusehen, dass es zum ständigen Ein- und Ausbauen vom Kindersitz kommt? Die Babyschale sollte in diesem Fall leicht zu montieren sein. Denn auch eine falsche Montage führt bei Unfällen schnell zu schweren Verletzungen.

Weitere Hinweise

Oft fragen sich Eltern, welchen Kindersitz Sie nach der ersten Babyschale nutzen sollen. Dabei gelten jedoch dieselben Faktoren wie zuvor. Anhand von Alter, Gewicht und Körpergröße können Betroffene sich für einen Sitz aus der passenden Gruppe entscheiden.

Unabhängig davon, ob es sich um die erste Babyschale oder ein späteres Modell handelt: Eltern sollten auch darauf achten, dass Polster und Sitzbezüge aus einem Material gefertigt sind, dass keine Schadstoffe enthält. Tests haben in der Vergangenheit gezeigt, dass schädigende Substanzen wie Weichmacher, Flammschutzmittel, Farbstoffe, Formaldehyd und Metalle bei Babyschalen verwendet worden sind.

Auch das Ausprobieren eines Sitzes vor dem Kauf ist absolute Pflicht. Bietet die Babyschalte die richtige Größe und ansprechenden Sitzkomfort? Sind die wichtigen Prüfsiegel aufzufinden? Liegt eine Isofix-Umsetzung vor oder muss die Befestigung über den Drei-Punkt-Gurt erfolgen. Die Antworten auf diese Fragen sind stets einzuholen, damit Ihr Baby am Ende bequem und vor allem sicher sitzt.

Auch interessant: Kindersitzpflicht im Video erklärt

Video: Wann besteht Kindersitzpflicht?

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Über den Autor

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Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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2 Kommentare

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  1. Kira
    Am 9. September 2019 um 15:29

    Es sollten 2 Fingerbreit Abstand von Kopf bis Schalenrand sein, alles darüber ist bereits zu spät und nicht mehr sicher genug. Außerdem sollte man nicht nach den Testergebnissen des ADAC oder der Stiftung Warentest gehen. Wenn man nämlich beim Fachhändler (kein Babymarkt oder sonst was) kauft, hat man automatisch nur die sichersten Schalen und bekommt diese und alle weiteren Sitze auch vernünftig eingebaut und die passen dann auch zu Auto und Kind.

  2. Zahira
    Am 17. April 2019 um 17:57

    Alles gut aber daa auf den Bildern sind keine babyschalen… Sondern babysitze… Babyschale ist die ganz kleine Sache die mann auch auf Kinderwagen befestigen kann…

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