Berganfahrassistent: Technische Unterstützung beim Anfahren am Berg

Von Nicole P.

Letzte Aktualisierung am: 26. Juli 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

FAQ: Berganfahrassistent

Was ist ein Berganfahrassistent?

Bei der Berganfahrhilfe handelt es sich um ein Fahrerassistenzsystem, welches das Anfahren am Berg erleichtern soll. Der Assistent verhindert dabei ein Zurückrollen des Kfz an Steigungen, sodass Bremspedal oder Handbremse nicht gesondert betätigt werden müssen.

Wie funktioniert die Berganfahrhilfe?

Bei einem Auto mit Berganfahrhilfe bleibt der Bremsdruck an einer Steigung nach dem Lösen der Bremse weiterhin bestehen. Je nach Modell für 2 bis 5 Sekunden oder bis der Fahrzeugführer Kupplung und Gas betätigt und das erforderliche Drehmoment erreicht. Wann der Berganfahrassistent in Funktion treten muss, erkennt das System dabei anhand verschiedener Sensoren. Diese registrieren etwa die Neigung der Fahrbahn sowie die Betätigung von Bremse und Kupplung.

Gibt es für die eingeschaltete Berganfahrhilfe ein Zeichen?

Ob beim Aktivieren der Berganfahrhilfe ein Symbol am Armaturenbrett erscheint und wie dieses ggf. aussieht, kann je nach Fahrzeughersteller und Modell variieren. Um herauszufinden, ob der betätigte Berganfahrassistent ein eigenes Zeichen zum Aufleuchten bringt, empfiehlt sich daher ein Blick in die Betriebsanleitung. Denn mitunter ist das System auch automatisch aktiviert, sodass eine entsprechende Kontrollleuchte als Hinweis entfällt.

Lässt sich eine Berganfahrhilfe nachrüsten?

Erfüllt Ihr Fahrzeug die technischen Voraussetzungen, verfügt somit insbesondere über ESP, ABS und ein hydraulisches Bremssystem, lässt sich in der Regel ein Berganfahrassistent nachträglich einbauen. Bei entsprechenden Plänen sollten Sie sich direkt an den Hersteller des Kfz bzw. eine Fachwerkstatt wenden, um herauszufinden, was der Berganfahrassistent zum Nachrüsten kosten kann.

Was ist eine Berganfahrhilfe und wie funktioniert sie?

Wie funktioniert ein Berganfahrassistent? Dieser Ratgeber liefert die Erklärung.
Wie funktioniert ein Berganfahrassistent? Dieser Ratgeber liefert die Erklärung.

Gerade bei einem Schaltwagen kann das Anfahren am Berg mitunter eine etwas knifflige Angelegenheit sein. Denn damit der Motor nicht abwürgt, müssen Gas und Kupplung aufeinander abgestimmt sein. Zudem gilt es auch die Bremse zu betätigen, um ein Zurückrollen zu verhindern. Gerade für ungeübte Fahrzeugführer oder bei einem Fahrzeugwechsel kann das Anfahren bei Steigung daher für zusätzlichen Stress sorgen.

Mit der richtigen Technik gehört dieses Problem allerdings der Vergangenheit an, denn in modernen Fahrzeugen hilft in solchen Situationen ein Berganfahrassistent. Die Funktionsweise beruht dabei auf dem Zusammenspiel mehrerer Assistenzsysteme und Sensoren. So müssen für die Berganfahrhilfe insbesondere folgende technischen Voraussetzungen erfüllt sein:

  • ABS (Antiblockiersystem)
  • ESP (elektronisches Stabilisierungsprogramm)
  • Hydraulische Bremsanlage
  • Neigungssensor
  • Raddrehzahlsensor
  • Sensor für Kupplungsbetätigung

Doch wie kann die Berganfahrhilfe beim Auto mithilfe dieser Bauteile das Anfahren am Berg konkret erleichtern? Durch den Neigungssensor erkennt das Kfz, dass sich dieses bei einer Steigung befindet und verhindert dann das Zurückrollen des Fahrzeugs. Dafür übt das Assistenzsystem den Bremsdruck für einige Zeit weiter aus, ohne dass dafür die Handbremse oder das Bremspedal betätigt werden muss. Der Fahrer hat somit mehr Zeit, um zwischen Brems- und Gaspedal zu wechseln und kann dadurch bequem anfahren.

Wie lange die Berganfahrhilfe diese Funktion aufrechterhält, variiert je nach Hersteller. Üblich sind meist zwei bis fünf Sekunden. Bei neueren Fahrzeugmodellen kann dieser Zustand aber auch länger andauern und da bei diesen die Bremse erst gelöst wird, wenn der Fahrer Kupplung sowie Gas betätigt und das dabei das notwendige Drehmoment erreicht.

Je nach Hersteller kann der Berganfahrassistent eine andere Bezeichnung tragen:

  • Seat: HHC (Hill Hold Control)
  • Audi: Hold Assist
  • VW: Auto Hold
  • BMW: Elektromechanische Feststellbremse
  • Mercedes: HOLD

Was bedeutet der Berganfahrassistent auch bei Automatik-Fahrzeugen?

Berganfahrassistent aktivieren: In Schaltwagen gibt es für die Berganfahrhilfe in der Regel einen Schalter.
Berganfahrassistent aktivieren: In Schaltwagen gibt es für die Berganfahrhilfe in der Regel einen Schalter.

Der Berganfahrassistent soll beim Schaltgetriebe vor allem das Abwürgen beim Anfahren am Berg verhindern. Bei Fahrzeugen mit Automatik ist dies in der Regel kein Problem, dennoch kann eine Berganfahrhilfe beim Automatikgetriebe den Fahrkomfort erhöhen und insbesondere bei Fahrten mit einem Anhänger für zusätzliche Sicherheit sorgen.

Bei vielen Automatikfahrzeugen ist der Berganfahrassistent zudem automatisch eingeschaltet und lässt sich manuell auch nicht ausschalten. Dieser aktiviert sich, wenn der Neigungssensor eine Steigung registriert. Im Gegensatz dazu ist es bei Schaltwagen in der Regel notwendig, das Assistenzsystem manuell zu aktivieren, damit dieses dann in einer entsprechenden Situation zum Einsatz kommen kann.

Wie Sie auch ohne Berganfahrhilfe möglichst stressfrei bei einer Steigung losfahren, erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Anfahren.

Mehr im Video: Fahrassistenzsysteme

Alles Wichtige zu Fahrassistenzsystemen erfahren Sie im Video.
Alles Wichtige zu Fahrassistenzsystemen erfahren Sie im Video.

Über den Autor

Nicole
Nicole P.

Seit 2016 verstärkt Nicole die Redaktion von bussgeldkatalog.org. Zuvor absolvierte sie ein Studium der Buchwissenschaft und Kulturanthropologie in Mainz. Zu ihren thematischen Schwerpunkten zählen unter anderem die verschiedenen Aspekte der Verkehrserziehung und Verkehrssicherheit, Verkehrsregeln im Ausland sowie das Zollrecht.

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