Erfasst vom Blitzer: Lohnt ein Einspruch?
Letzte Aktualisierung am: 27. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Wann es sich lohnt, einen Einspruch gegen den Blitzer einzulegen
Geschwindigkeitsbegrenzungen sollen die allgemeine Verkehrssicherheit für alle Teilnehmer am Straßenverkehr erhöhen. Abgesehen von den Tempo-30-Zonen zwecks Lärmschutz sind diese auch durchaus sinnvoll, geschehen doch viele Unfälle durch Raserei.
Doch nicht nur ein Zusammenprall kann einen Kfz-Fahrer teuer zu stehen kommen: Auch Blitzer und Radarfallen sorgen dafür, dass Temposünder zur Kasse gebeten werden. Die Einnahmen durch Bußgeldbescheide erreichen jährlich eine Millionenhöhe.
Um die Messung von einem Geschwindigkeitsmessgerät als Grundlage für einen Bußgeldbescheid nutzen zu können, muss dieses den Vorgaben der Physikalisch-Technischen-Bundesanstalt (PTB) entsprechen.
Doch diese Vorgaben erfüllen längst nicht alle Blitzer. Ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid hat in einem derartigen Fall gute Chancen auf Erfolg.
Wie genau Betroffene dabei vorgehen sollten und ein Beispiel, wo ein Einspruch bei einem Blitzer schon in der Vergangenheit zum Erfolg geführt hat, lesen Sie im nachfolgenden Ratgeber.
Kosten für Blitzer
Die Kosten für Blitzer sind je nach Vergehen unterschiedlich. Wenn Sie geblitzt wurden und Näheres über die einzelnen Blitzer-Strafen wissen wollen, wählen Sie bitte hier die passende Kategorie aus:
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Einspruch gegen Blitzer
Sie können grundsätzlich gegen jeden Bußgeldbescheid einen Einspruch einlegen. Dieser muss schriftlich bei der zuständigen Bußgeldstelle eingehen.
Ein kostenloses Muster für einen Einspruch gegen den Bußgeldbescheid, welches Sie herunterladen können, finden Sie hier.
Erhalten Sie einen Bußgeldbescheid, muss der Einspruch innerhalb von zwei Wochen bei der Bußgeldstelle zugestellt werden.
Keine Lust zu lesen? Einspruch gegen einen Blitzer im Video erklärt
Geblitzt und Einspruch einlegen: PoliScan Speed als Paradebeispiel
Wie bereits erwähnt, müssen Geschwindigkeitsmessgeräte den Vorgaben der PTB entsprechen. Ist dies nicht der Fall, kann gegen die Aufnahme vom Blitzer ein Einspruch eingelegt werden. Ist der Einspruch erfolgreich führt das zur Straffreiheit.
So erging es vielen Kfz-Fahrern, die gegen Messungen des Blitzers PoliScan Speed vorgegangen sind. Ein Gutachter konnte vor dem Amtsgericht Mannheim darlegen, dass Messwerte zur Messwertbildung genutzt wurden, die nicht den Vorgaben der PTB entsprachen.
Im Rahmen der Verhandlung kam zudem heraus, dass die Bundesanstalt Kenntnis von diesem Vorgang hatte und nichts unternahm. Dadurch könnten dutzende Bußgeldbescheide zu Unrecht erlassen worden sein.
Ist also der PoliScan Speed als Beweismittel mitsamt Blitzerfoto aufgeführt, kann sich ein Einspruch gegen den Bescheid u. U. lohnen. Dazu ist es allerdings ratsam, einen Anwalt für Verkehrsrecht zu konsultieren. Dieser kann entsprechend Akteneinsicht beantragen und somit feststellen, welche Messwerte verwendet wurden. Wollen Sie kostenlos und unverbindlich Ihre Möglichkeiten bezüglich eines Einspruchs prüfen, können Sie den Bußgeldcheck ** benutzen.
Einspruch gegen einen Blitzer: Die Begründung muss stichhaltig sein
Wollen Sie wegen einem Blitzer Einspruch einlegen, sollte dieser gut begründet werden. Stellt sich dadurch heraus, dass die Messung tatsächlich fehlerhaft war, bleiben die Blitzer-Konsequenzen für Sie aus. Grundsätzlich muss ein Einspruch innerhalb von zwei Wochen nach Zustellung des Bescheids eingelegt werden.
Danach erlangt das Schreiben der Behörde samt Sanktionen die Rechtskraft und kann somit juristisch nicht mehr angefochten werden. Der Betroffene muss die Strafe dann antreten bzw. das Bußgeld bezahlen.
Es ist also wichtig, dass Sie die Frist von zwei Wochen einhalten. Gegen einen Blitzer kann der Einspruch schriftlich an die Behörde gerichtet werden, die den Bußgeldbescheid ausgestellt hat. Mögliche Fehler bei einem Blitzer, die ein solches Vorgehen begründen können, sind:
- Gerät war nicht vorschriftsgemäß geeicht,
- mehrere Fahrzeuge auf einem Bild, sodass eine eindeutige Zuordnung der Messwerte nicht gegeben ist,
- spiegelnde Oberfläche oder
- das Messgerät wurde falsch aufgestellt bzw. fehlerhaft bedient.
Brauchen Sie bei einem Blitzer für den Einspruch einen Anwalt?
Viele Betroffene fragen sich, wenn sie wegen einem Blitzer Einspruch einlegen wollen, ob dafür ein Anwalt vonnöten ist. Grundsätzlich können Sie das Schreiben an die Behörde selbst verfassen. Allerdings kann ein Rechtsbeistand Akteneinsicht beantragen und somit Messfehler, die zu Ihren Ungunsten ausgelegt wurden, aufdecken.
Hallo,
ich vermute, dass ich auf der Autobahn geblitzt worden bin. Allerdings sind an mir links zwei Autos vorbei gerast. Das Auto vor mir und ich hatten unveränderteren Abstand zueinander und waren gleich schnell. Wir waren zu zweit im Auto. Der Beifahrer und ich wunderten uns sehr, dass es bei uns geblitzt hat.
Wie könnte ich im Fall der Fälle am besten Einspruch einlegen?
Was wäre eine gute Begründung?
Viele Grüße
J.R.
Wie sieht es aus wenn ich auf der Autobahn in einer Baustelle geblitzt wurde aber das Schild für die neue Geschwindigkeitsbegrenzung nicht da bzw. nicht hinreichend einsichtig war? Kann man dort etwas erreichen?
Wie ist das denn eigentlich wenn man nicht gesehen hat, dass man sich noch in einem Ort befunden hat und zu schnell war? Gibt es eine Chance? Es war weit und breit nur Wald und ich kannte mich nicht aus.
Hallo liebe Redaktion,
ich habe heute ein Anhörungsbogen bekommen, weil ich mit überhöhter Geschwindigkeit geblitzt wurde. Soweit so gut. Welche Daten müssen in so ein Anhörungsbogen drin sein? Ich erkenne kein Zeugen (Namentlich). Ich sehe nur EIN Foto mit mein Gesicht aber kein Bild mit mein amtl.Kennzeichen und mein KFZ. Das Bild zeigt eine spiegelnde Oberfläche (Lichtstrahl über das ganze Foto). Woher weiß ich oder woran sehe ich, ob das Blitzer-Auto richtig aufgestellt wurde. Blitzer Auto hat in zwei Richtungen Geschwindigkeit gemessen. Wie sieht so ein Widerspruch aus? Was muss drin stehen ?
Vielen dank schon jetzt für ihre Antwort
VG Ferenc
Hallo Ferenc,
weitere Informationen zum vorgeworfenen Verstoß können Sie bei einer Akteneinsicht erhalten. Einspruch gegen den Bußgeldbescheid können Sie immer innerhalb von 2 Wochen nach Erhalt des Bescheids einlegen. Ob es sich in Ihrem Fall lohnt, sollten Sie zusammen mit einem Rechtsanwalt abwägen. Wir dürfen keine kostenlose Rechtsberatung geben.
Die Redaktion von bussgeldkatalog.org
Angenommen jemand wurde geblitzt, außerorts von einem stationären Blitzer, dieser ist an einem Metallfuß befestigt. Am Tag des Ereignisses, gab es Sturmböen und der Blitzer hat sich deshalb wie eine Fahnenstange im Wind bewegt. Wie stehen die realistischen Chancen das Resultat anzufechten?
Hallo Jens K.,
bitte wenden Sie sich für eine Einschätzung an einen Anwalt.
Die Redaktion von bussgeldkatalog.org
Hallo liebe Redaktion,
Am 5. Januar dieses Jahres bin ich vom Anhäger raus geblitzt worden , es kam Anhörungsbogen – Bußgeldbescheid, ich legte Widerspruch auch z.B. aus Skepsis zur Messmethode ein.
Am 12. Juli kam eine Ladung zur Anhörung, 6 Monate gingen ins Land, morgen 6.09. 2018 sind wir vor Gericht, mein Anwalt sagt es wäre nicht verjährt weil mir ein Bußgeldbescheid zuging, §26 Absatz3 sagt (mir aus) es wäre verjährt .
Wie ist es nun ?
Liebe Grüße, Michael
Hallo Michael,
Sie sollten sich auf die Aussage Ihres Anwalts verlassen.
Die Redaktion von bussgeldkatalog.org