VDS M5 Speed – zwei zeitgleiche Messungen durch einen Blitzer
Letzte Aktualisierung am: 21. August 2024
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Verkehrsüberwachung durch Sensortechnik
Das Delikt der Geschwindigkeitsüberschreitung gehört nicht nur zu den am häufigsten begangenen Verkehrsdelikten in Deutschland. Vielmehr fordert dieses Vergehen laut einer Statistik des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2010 auch die Hälfte der Unfälle mit Todesfolge auf den deutschen Autobahnen und ist die Unfallursache Nummer 1 mit Todesfolge.
Entsprechend versuchen Verkehrsrecht und Polizei dieser Tendenz durch unterschiedliche Maßnahmen entgegenzuwirken. Unter anderem wurde vor diesem Hintergrund auch der Blitzermarathon eingeführt. Bei diesem war auch das Verkehrsüberwachungsgerät VDS M5 Speed im Einsatz. Wie das Gerät genau funktioniert und wie verlässlich die Messungen sind, darüber informieren wir Sie im Folgenden.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: VDS M5 Speed
Der VDS M5 Speed bedient sich der sogenannten Piezotechnik und kann sowohl fest montiert als auch mobil eingesetzt werden.
Ja. Lag die gemessene Geschwindigkeit unter 100 km/h, beträgt der Toleranzabzug bei 3 km/h. Bei Geschwindigkeiten über 100 km/h müssen 3 Prozent vom Messergebnis subtrahiert werden.
Es kann z. B. eine fehlerhafte Messung mit dem VDS M5 Speed vorliegen, wenn die Piezosensoren beschädigt sind oder das Gerät nicht ordnungsgemäß geeicht wurde.
Anzahl der Blitzer in Deutschland
Um die Geschwindigkeit eines Fahrzeuges aufzuzeichnen, kommen in Deutschland etliche Geschwindigkeitsmessgeräte zum Einsatz, die sich unterschiedlicher Techniken bedienen. Doch wie viele sind es genau? Insgesamt finden sich in Deutschland rund
- 4.700 fest installierte, also stationäre Blitzer und
- mehr als 1.000 mobile oder halbstationäre Blitzer
So funktioniert die Verkehrsüberwachung mit dem VDS M5 Speed
Das VDS M5 Speed bedient sich zur Messung der Geschwindigkeit der Piezotechnik. Es ist das Nachfolgemodell des Truvelo M4² und kann sowohl zur mobilen als auch zur stationären Geschwindigkeitsüberwachung genutzt werden, wobei es häufiger stationär verwendet wird.
Wie bei seinem Vorgängermodell werden auch bei dem VDS M5 Piezosensoren in die Fahrbahn verlegt. In diesem Fall sind es zwei Sensoren bzw. Kabel, die in einem Abstand von 1,5 Meter in den Boden eingelassen werden. Durchfährt ein Fahrzeug die Straße bzw. die Sensoren, werden die entsprechenden Informationen jeweils an den Rechner weitergeleitet. Dieser misst die Geschwindigkeit in km/h im Rahmen einer Weg-Zeit-Analyse. Bei dem stationären Modell des VDS M5 werden zwei Messungen ermittelt, die unabhängig voneinander sind. Wenn die gemessenen Werte miteinander übereinstimmen, schießt das Gerät ein Foto.
Mögliche Messfehler der Messungen mit dem VDS M5
Bußgeldbescheide im Rahmen der Geschwindigkeitsüberwachung bringen gemäß Verkehrsrecht oftmals ein hohes Bußgeld, Punkte in Flensburg und unter Umständen ein Fahrverbot mit sich. Begründet wird das hoch angelegte Strafmaßstab mit der hohen Gefährdung, die bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung besteht.
Doch nicht jeder Bußgeldbescheid sollte unkritisch hingenommen werden. Denn die unterschiedlichen Geschwindigkeitsmessgeräte bzw. die Messverfahren sind nicht vor Fehler gefeit. Gerade Berufsfahrer sollten in einigen Fällen in Erwägung ziehen, einen Rechtsanwalt einzuschalten. Mögliche Messfehler des VDS M5 Speed umfassen beispielsweise:
- Beschädigte Piezosensoren: Zwar gelten die Messungen an sich als verlässlich, allerdings nur unter der Bedingung, dass die Sensoren auch einwandfrei funktionieren. Allerdings ist dies nicht immer gegeben. Ursache können hier u.a. eine ungeeignete Fahrbahndecke sein, Bremsmanöver der Fahrzeuge oder das Eintreten von Wasser. Diese Umstände würden zu einer Verzerrung der Werte führen.
- Falsche Eichung und Wartung: Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) sieht für jeden Blitzer spezifische Regelungen vor. So unterliegt das VDS M5 Speed einer jährlichen Eichung und bedarf einer Wartung, die zwei Mal im Jahr vorgeschrieben ist. Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, können Messungen der Geräte angefochten werden.
- Einspurfahrzeuge: Gerade bei Einspurfahrzeugen wie Motorrädern ist die Geschwindigkeitsmessung mit dem VDS M5 nicht derat verlässlich, wie dies bei einem PKW der Fall ist.
darauf kann sich jedoch nicht grundsätzlich verlassen werden. Sind Sie hingegen sicher, keine Geschwindigkeitsüberschreitung begangen zu haben oder enthält der Bußgeldbescheid derart grobe Fehler, dass eine eindeutige Identifizierung ausgeschlossen ist, kann ein Einspruch erwogen werden.