Was sagt CDT über konsumierten Alkohol aus?
Letzte Aktualisierung am: 24. August 2024
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CDT: Einer der aussagekräftigsten Alkoholmarker im Blut
Lallen, Koordinationsstörungen oder eine Fahne sind die wohl bekanntesten Anzeichen dafür, dass jemand eine ordentliche Menge Alkohol konsumiert hat. Doch nicht immer sind die Symptome so deutlich und für jeden auf den ersten Blick ersichtlich.
Der Körper ist der persönlicher Archivar eines jeden Menschen. Genau das macht sich das deutsche Rechtssystem zu Nutze, indem durch Bluttests gewisse Leberwerte bestimmt werden, die einen alkoholisierten Kraftfahrer so schnell den Führerschein kosten können. Einer der dafür entscheidendsten Werte ist der CDT (Carbohydrate-Deficient Transferrin). Er markiert Alkohol (Ethanol) so gut, wie kaum ein anderer Wert.
Im folgenden Ratgeber finden Sie alle relevanten Informationen zum Zusammenhang von CDT und Alkohol. Lesen Sie nach, wie der CDT beim Alkoholtest ermittelt wird und warum sich dieses Transferrin besonders gut dazu eignet, chronischen Alkoholmissbrauch nachzuweisen.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: CDT und Alkohol
CDT ist die Abkürzung für Carbohydrate-Deficient Transferrin bzw. Kohlenhydratdefizientes Transferrin. Der CDT-Wert markiert den Alkohol im Blut bzw. im Serum.
Nein. Dieser Wert wird in erster Linie bestimmt, wenn ein chronischer Alkoholkonsum nachgewiesen werden soll. Trinken Sie nur einmalig oder gelegentlich, wird der CDT-Wert nicht beeinflusst. Mehr dazu lesen Sie hier.
Nein. Er wird in der Regel nicht durch andere Faktoren beeinflusst, sondern lediglich durch chronischen Alkoholkonsum. Daher erlaubt er eine zuverlässige Einschätzung des Konsums.
Was ist der CDT-Wert?
CDT steht als Abkürzung für Kohlenhydratdefizientes Transferrin (Carbohydrate-Deficient Transferrin). Bei einem Transferrin handelt es sich um ein spezielles Eiweiß (Protein), welches für den Eisentransport im Körper zuständig ist. An dieses Protein, welches hauptsächlich in der Leber entsteht, sind Kohlenhydratketten gebunden.
Alkoholkonsum führt dazu, dass sich die Kohlenhydratketten nicht wie gewohnt an das Eiweißmolekül anbinden können. Die dadurch entstehenden veränderten Formen werden dann als CDT bezeichnet.
Nachweiszeit: Wann tritt der CDT als Alkoholmarker in Erscheinung?
Während die Atemluft sehr schnell untrügliche Beweise dafür liefert, ob ein Verkehrsteilnehmer vor Fahrtantritt getrunken und damit womöglich seine Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt hat, benötigt der CDT für einen Test auf Alkohol eine gewisse Wirkzeit. Er eignet sich daher vor allem zur Diagnostik von chronischen Trinkern.
Damit die Blutwerte Alkohol mittels CDT im Serum anzeigen, müssen mindestens eine Woche lang täglich mindestens 60 Gramm Alkohol konsumiert worden sein. Diese Menge entspricht in etwa:
- 1,5 Liter Bier
- 0,6 Liter Wein
- 0,2 Liter Spirituosen (40 Vol-%)
Nach ca. einem halben bis zu einem Monat normalisiert sich der CDT-Blutwert, wenn auf Alkohol in dieser Zeit gänzlich verzichtet wurde.
Bestimmung des CDT im Labor
Neben Varianten des Schnelltestverfahrens, beispielsweise Schweiß- oder Speicheltest, liefert die Blutanalyse in der Diagnostik zuverlässige Ergebnisse, wenn eine Trunkenheitsfahrt nachgewiesen werden soll.
Als ausschlaggebende Parameter können erhöhte Leberwerte auf konsumierten Alkohol hinweisen. Der CDT ist eine dieser Einflussgrößen, der mittels der sogenannten Hochleistungsflüssigkeitschromatographie bestimmt wird.
Für diese Laborwerte wird zunächst die Konzentration in Milligramm je Liter gemessen und dann in den prozentualen Anteil umgerechnet. Der Befundbericht gibt an, wie das Verhältnis der durch den Alkoholmissbrauch veränderten Transferrine im Vergleich zum Ursprungsmolekül ist.
CDT und Alkohol: Der Wert mit der höchsten Sensibilität
Im Gegensatz zu den anderen Leberwerten, zum Beispiel Gamma GT oder MCV, ist der CDT bei Alkohol ein besonders geeigneter Marker, da er nicht so störungsanfällig ist. Viele Faktoren, die die Funktionsweise der Leber beeinträchtigen können, führen beim CDT keine Veränderungen herbei.
Weder Medikamente noch Tageszeit oder bestimmte Nahrungsmittel beeinflussen den CDT-Wert. Eine MPU kann sich diese Spezifik insbesondere für einen Nachweis über die Abstinenz zunutze machen, da diese Variable die zuverlässigsten Aussagen hinsichtlich des zu überprüfenden Verzichts erlaubt.
Grundsätzlich kann der CDT-Wert zwar auch erhöht sein, ohne dass Alkohol konsumiert wurde, allerdings ist dies nur bei wenigen Krankheiten der Fall. Für einen Anstieg von dem Transferrin ist Alkohol, vor allen bei chronischen Mengen, der Hauptverursacher.
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Kann ein einmaliger Konsum eine Woche vor der MPU und zuvor 3 monatiger Abstinenz erkannt werden?