Datensicherheit im Internet: Darauf sollten Sie beim Surfen achten
Nicht selten ist zu hören, dass das Internet ein rechtsfreier Raum sei. Dies ist allerdings so nicht ganz richtig. Denn die Regelungen und Gesetze zum Datenschutz, wie beispielsweise das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), finden auch online Anwendung.
Richtig ist allerdings, dass sich nicht alle Rechtsfragen, die sich durch das Internet ergeben, anhand der geltenden Verordnungen beantworten lassen.
Hinzu kommt als weiteres Problem, dass häufig nicht klar ist, welches nationale Recht eigentlich Anwendung findet. Was ist also in Sachen Datenschutz im Internet zu beachten?
Viele Nutzer fragen: “Sind meine Daten im Internet noch sicher?” Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie im Internet Ihre Datensicherheit verbessern können.
FAQ: Sicherheit und Privatsphäre beim Surfen im Internet
Welche Gefahren lauern im Internet in Bezug auf meine Daten?
Es besteht immer die Gefahr, dass Ihre personenbezogenen Daten in die falschen Hände geraten und für Straftaten missbraucht werden. Des Weiteren nutzen Facebook, Google & Co. diese Daten als lukrative Einnahmequelle.
Wie schütze ich meine Daten, wenn ich im Internet unterwegs bin?
Was Sie bei der Nutzung von Suchmaschinen beachten sollten, haben wir hier zusammengefasst. Ein weiterer Abschnitt beschäftigt sich mit dem Schutz der Privatsphäre in den sozialen Medien.
Was kann ich noch tun?
Nutzen Sie verschiedene E-Mail-Adressen, um so Ihre Haupt-Mail-Adresse vor Spam und Werbung zu schützen. Geben Sie nie mehr persönliche Informationen heraus als nötig. Weitere Maßnahmen haben wir in unseren Tipps für Sie aufgelistet.
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Wann greifen die nationalen Gesetze und wann nicht?
Maßgeblich für den Datenschutz im Internet ist das Bundesdatenschutzgesetz. Doch nicht immer kann dieses auf alle Vorgänge angewendet werden. Die Grenzen ergeben sich aus § 1 Abs. 5 BDSG. Demnach ist nämlich zu unterscheiden, ob das Unternehmen im EU- oder Nicht-EU-Ausland ansässig ist. Diese sogenannte Kollisionsnorm legt fest, wann nationales Recht Anwendung findet, wenn mehrere Rechtsnormen kollidieren.
Einfach ist die Lage, wenn das Unternehmen einen Sitz in Deutschland hat und seinen Hauptsitz innerhalb der EU. Dann findet das BDSG bei der Datenerhebung, -verarbeitung und -nutzung Anwendung. Dies lässt sich dadurch erklären, dass das BDSG die nationale Umsetzung der EU-Datenschutzrichtlinie ist, die in allen EU-Ländern gilt.
Problematischer läuft es in Sachen Datenschutz im Internet, wenn das Unternehmen seinen Hauptsitz außerhalb der EU hat. Dann greift § 1 Abs. 5 S. 2 BDSG. Hieraus geht hervor, dass das Gesetz Anwendung findet, sofern die Stelle personenbezogene Daten in Deutschland erhebt, verarbeitet oder nutzt. Knackpunkt an der Regelung ist die Frage, wann die Stelle im Inland Daten erhebt.
Erklären wir dieses Problem an einem Beispiel: Binden Unternehmen den Facebook-Button auf ihrer Homepage ein und der User nutzt diesen, entsteht ein Datentransfer (sofern sich der Account dem User zuordnen lässt). Der Browser übermittelt dann die personenbezogenen Daten an den Facebook-Server. Der Browser befindet sich damit zwar in Deutschland, jedoch nicht der Server, der die Datenverarbeitung steuert. Welches Recht Anwendung findet, ist nicht nur in diesem konkreten Beispiel strittig, weil bisher nicht geklärt ist, ob sich Facebook an die europäischen Gesetzehalten muss, sondern ein generelles Problem.
Wann das BDSG international Anwendung findet, hängt bisher stark vom Einzelfall hab und kann nicht verallgemeinert werden. Endgültige Entscheidungen stehen hier noch aus.
Datenschutz im Internet: Welche Gefahren drohen?
Mit dem Datenschutz im Internet sollten sich allerdings nicht nur große Unternehmen, wie Google, auseinandersetzen, sondern jeder User kann seine Daten und Privatsphäre schützen. Welche verschiedenen Gefahren für den Datenschutz im Internet lauern, konkretisieren wir nun an zwei Beispielen.
Was gilt es, bei der Nutzung von Suchmaschinen zu beachten?
Nutzen User eine Suchmaschine, speichert diese die Eingabe. Durch diese ist es möglich, auf persönliche Daten, wie Alter, Geschlecht und IP-Adresse, zu schlussfolgern. Jeder Nutzer wird dann einer sogenannten ID zugeordnet.
Zusätzlich merkt sich die Suchmaschine, welche Seite die User anklicken.
Die Eingaben machen es möglich, ein sehr genaues Persönlichkeitsprofil zu erstellen. So kann beispielsweise auf Hobbys, Urlaubsorte und sonstige Interessen geschlussfolgert werden. Diese Informationen werden dann beispielsweise dazu genutzt, abgestimmte Werbung zu schalten.
Internet und Datenschutz: Social Media & Co
Social-Media-Plattformen bieten die Möglichkeit, mit allen Freunden und Bekannten unabhängig davon, wer sich wo befindet, in Kontakt zu bleiben.
Auf dem Profil können private Fotos und Gedanken veröffentlicht werden. Zudem bestücken die User ihr Profile mit vielen persönlichen Informationen.
Meist sind diese Daten automatisch öffentlich zu sehen, bis dies der Nutzer einschränkt. Bis zu diesem Zeitpunkt können alle User weltweit auf diese Informationen zugreifen, meist ohne, dass sie selbst auf der Plattform angemeldet sind.
Zudem stimmen die User der Datenschutzerklärung durch die Anmeldung zu, wissen allerdings häufig gar nicht, was dies im Detail bedeutet. So erwirbt die Plattform beispielsweise alle Rechte an den geteilten und hochgeladenen Inhalten. Diese bleiben auch auf den Servern gespeichert, wenn der User sein Konto löscht. Darüber hinaus wertet die Plattform die personenbezogenen Informationen aus, sodass individuelle Werbung geschaltet wird.
Seit dem Aufkommen des Social-Webs hat der Datenschutz im Internet eine neue Bedeutung erlangt. Gesetze oder Verordnungen fehlen häufig, meist ist nicht klar, welches Recht überhaupt Anwendung findet. Hierzu stehen gerichtliche Entscheidungen noch aus.
Sie möchten den Datenschutz im Internet verbessern? 9 Tipps
Um den Datenschutz im Internet sicherzustellen, können Sie verschiedene Tipps beherzigen.
Antworten Sie nicht auf Emails, in denen Sie aufgefordert werden, Ihre PIN, Passwörter oder sonstige persönliche Informationen preiszugeben. Ihre Bank kontaktiert Sie üblicherweise nicht auf diesem Wege, um Ihre Zugangsdaten für das Online-Banking zu erfragen.
Möchten Sie im Internet etwas kaufen oder Verträge abschließen, lesen Sie sich vorher aufmerksam die Datenschutzrichtlinien durch. Hieraus geht hervor, welche Daten gespeichert und wozu diese benötigt werden. Bedenken Sie, dass sich gerade ausländische Unternehmen ggf. nicht an die deutschen Gesetze halten müssen.
Legen Sie sich eine zweite E-Mail-Adresse zu, die Sie bei Bestellung o. Ä. angeben. Achten Sie darauf, dass aus dieser nicht Ihr Name oder andere Informationen hervorgehen. Geben Sie Ihre private E-Mail-Adresse nur im privaten Kreis weiter.
Versuchen Sie Rückschlüsse auf Ihre Person zu vermeiden und geben Sie nicht zu viele Informationen im Zusammenhang mit Ihrem Namen weiter. Überlegen Sie sich vor der Eingabe, ob diese wirklich nötig ist.
Nutzen Sie einen anonymen Proxy, um im Internet zu surfen. Dann können die Webseitenbetreiber Ihre IP-Adresse nicht auslesen.
Sie können die aktiven Inhalte, wie JavaScrips, deaktivieren. Dadurch können über den Browser keine Informationen mehr ausgelesen werden.
Wenn Sie Ihren Browser-Cache abschalten, werden keine Dateien mehr auf Ihrem PC gespeichert.
Schalten Sie außerdem Plug-Ins und Addons im Browser ab. Dann hinterlassen Sie weniger Spuren im Netz.
Lassen Sie keine permanenten Cookies zu. Diese sammeln Informationen und geben sie eventuell weiter.
Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.
Hallo Erwin,
in diesem Zusammenhang sind wir der falsche Ansprechpartner. Erkundigen Sie sich bitte direkt bei T-Online.
Die Redaktion von bussgeldkatalog.org