Diesel-Fahrverbot in Kiel: Bald in Schleswig-Holsteins Hauptstadt?
Letzte Aktualisierung am: 24. August 2024
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Kommt auch in Kiel ein Diesel-Fahrverbot?
In zahlreichen Städten sind sie seit dem letzten Jahr auf dem Vormarsch: Fahrverbote für Dieselfahrzeuge werden nun in der Verkehrspolitik der einzelnen Städte immer häufiger zum Thema. In manchen gibt es sie schon, in einigen werden sie im Laufe des Jahres 2019 noch inkrafttreten.
Grund für die Dieselfahrverbote in Städten sind die hohen Stickstoffdioxid-Werte, die in Stadtgebieten für eine hohe Luftverschmutzung sorgen. Auch das Land Schleswig-Holstein ist davon betroffen. In der Hauptstadt Kiel lag die Schadstoffbelastung der Luft im Jahr 2018 deutlich über den Grenzwerten. Betroffen ist in Kiel aber nur der mehrspurige Theodor-Heuss-Ring.
Deshalb stellt sich die Frage, ob ein ein Diesel-Fahrverbot in Kiel nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll wäre. Ob es legitim ist, ein Fahrverbot für Diesel in Kiel einzuführen, ob diese Möglichkeit tatsächlich in Betracht kommt und was unternommen wird, um dies zu verhindern, erfahren Sie im Folgenden.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Diesel-Fahrverbot in Kiel
Bisher gilt in Kiel noch kein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge (Stand: Mai 2021).
Von einem Verbot für Diesel in Kiel wäre ausschließlich der mehrspurige Theodor-Heuss-Ring betroffen.
Welche Maßnahmen ergriffen werden könnten, um zu verhindern, dass Diesel bald in Kiel nicht mehr fahren dürfen, erfahren Sie hier.
Ist ein Dieselfahrverbot in Kiel denkbar?
Die Messung der Stickstoffdioxid-Konzentrationen erfolgte in Kiel auf dem Theodor-Heuss-Ring, einem viel befahrenen Abschnitt der Bundesstraße 76. Mehr als 100.000 Fahrzeuge sind hier an einem Werktag unterwegs. Im Jahr 2018 wurde in diesem Bereich ein Jahresmittelwert von 56 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Dieser Wert liegt damit deutlich über dem vorgegebenen Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Kommt jetzt also auf jeden Fall ein Diesel-Fahrverbot in Kiel?
Ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge soll nicht bei jeder Überschreitung der Grenzwerte die Konsequenz sein. Denn ein solches durchzusetzen, gilt erst ab 50 Mikrogramm pro Kubikmeter als verhältnismäßig. Eine Überschreitung des Grenzwerts allein reicht allerdings nicht aus, um ein Fahrverbot einzuführen. Durch verschiedene Maßnahmen kann versucht werden, die Schadstoffbelastung der Luft zu senken, ohne dass Dieselfahrzeuge aus der betroffenen Zone verbannt werden müssen. Die Stadt Kiel ist darum bemüht, ein Diesel-Fahrverbot zu vermeiden. Von der Deutschen Umwelthilfe wird dies allerdings gefordert.
So soll ein Diesel-Fahrverbot in Kiel verhindert werden
Die Stadt Kiel will in jedem Fall verhindern, dass Dieselfahrzeugen für dieses Gebiet ein Fahrverbot auferlegt wird, da es sich hierbei um einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt handelt, und hat daher alternative Lösungsmöglichkeiten parat:
- Einführung von niedrigeren Tempolimits auf dem betroffenen Streckenabschnitt: Eine langsamere Geschwindigkeit würde nicht nur den Schadstoffausstoß, sondern auch die Unfallgefahr mindern. Da auf dem Theodor-Heuss-Ring tagtäglich unzählige Kfz unterwegs sind, ist das Unfallrisiko hier ohnehin signifikant erhöht. Eine Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit von 70 auf maximal 50 km/h soll Abhilfe schaffen.
- Sperrung einer Fahrspur für Dieselfahrzeuge: Diesel dürften den Theodor-Heuss-Ring zwar weiterhin befahren, jedoch nur auf der vorgegebenen Spur, damit sie möglichst weit weg von den angrenzenden Wohngebäuden bleiben. Es werden außerdem Sperrungen von Aus- und Abfahrten in Erwägung gezogen. Durch ein Diesel-Fahrverbot in Kiel müssten betroffene Autofahrer einen längeren Umweg durch die Innenstadt nehmen.
- Umleitung von Lkw: Lastkraftwagen sollen erst später auf den Theodor-Heuss-Ring geleitet werden, sodass sie den betroffenen Streckenabschnitt umfahren. Dadurch verspricht sich die Stadt einen besseren Verkehrsfluss.
- Einsatz eines Luftstaubsaugers: Dieser wird im betroffenen Bereich auf dem Radweg platziert und soll die schadstoffbelastete Luft ansaugen und filtrieren. Die gereinigte Luft wird dann wieder ausgestoßen.