Diesel-Fahrverbot in Norwegen: City-Maut und Umweltzonen beachten!
Letzte Aktualisierung am: 20. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Wie ist in Norwegen das Diesel-Fahrverbot geregelt?
Die skandinavischen Länder haben in vielen Dingen, welche die Umwelt betreffen, eine Vorreiterrolle inne. So sind bspw. in Deutschland 700 Pflanzengifte zugelassen, während es in Norwegen nur 120 sind. In Schweden landet weniger als 1 Prozent des produzierten Mülls tatsächlich auf den Deponien. Der norwegische Staat hat außerdem den politischen Willen geäußert, das erste Land zu werden, welches ausschließlich auf erneuerbare Energien setzt – ein ähnliches Ziel haben jedoch auch andere europäische Länder neben einem Diesel-Fahrverbot angekündigt.
Doch zumindest in puncto Luftreinhaltung scheinen die gewählten Maßnahmen weniger drastisch als hierzulande zu sein. Während in Deutschland – zumindest seit die Deutsche Umwelthilfe auf die Einhaltung der Grenzwerte klagt – in mehreren Städten Fahrverbote für ältere Diesel-Fahrzeuge erlassen werden, setzen die norwegischen Städte auf die Einführung einer Maut. Nur in zwei Städten gibt es eine Umweltzone, in der ein Diesel-Fahrverbot in Norwegen eingeführt wurde.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Diesel-Fahrverbot in Norwegen
Ja, auch in Norwegen gibt es Diesel-Fahrverbote allerdings in einen anderem Maße als in Deutschland.
Es gibt in Norwegen nur in zwei Städten Umweltzonen (in Bergen und Oslo), in vielen anderen wurde eine City-Maut eingeführt.
In Oslo betrifft dies grundsätzliche alle Diesel-Fahrzeuge. Es kann ein Fahrverbot für alle ausgesprochen werden. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Mautzahlungen in den Städten
Um die Luftqualität in den Städten zu verbessern, setzen die norwegischen Behörden auf die abschreckende Wirkung von Mautgebühren in den Städten. Betroffen sind die folgenden Orte:
- Bergen
- Bærum
- Grenland
- Haugesund
- Trondheim
- Oslo
- Namsos
- Førde
- Kristiansand
- Bodø
- Nord-Jæren
- Harstad
Lediglich Motorräder sind von der Mautpflicht befreit. Ansonsten fallen die Gebühren für sämtliche andere Kfz an, weshalb hier weniger von einem Diesel-Fahrverbot in Norwegen die Rede sein kann.
Nur in zwei Städten gibt es einen Unterschied zwischen Benzin– und Dieselmotoren, wenn es um die Höhe der Mautkosten geht – so ist dies in Bergen und in Oslo der Fall.
Die Höhe kann sich jedoch in allen Städten, abhängig von der Tageszeit, ändern. Zu den Hauptverkehrszeiten wird es in Bergen, Grenland, Kristiansand, Nord-Jæren, Oslo und Trondheim teurer.
Was muss ich beachten, wenn ich mit dem Auto nach Norwegen reisen möchte?
Wollen Sie mit Ihrem Kfz nach Norwegen fahren, sollten Sie sich über die entsprechenden Fahrverbote bzw. Mautgebühren im Klaren sein, denn die Regelungen gelten auch für Fahrzeuge aus dem Ausland. Die Rechnung erfolgt in der Regel über die Mautstationen, die mit einer Kamera ausgestattet sind. Diese erfasst das Kennzeichen und den Mautchip.
Ausländische Kfz ohne Chip erhalten ihre Zahlungsaufforderung von Euro Parking Collection plc (EPC). Es ist ratsam, sich vor der Reise ein Konto bei EPC anzulegen. Andernfalls bekommen Sie die entsprechende Rechnung trotzdem, nur eben viel später.
Umweltzonen in Bergen und Oslo
In Oslo und in Bergen gibt es zudem Umweltzonen. Diese werden vor allem relevant, wenn bestimmte Grenzwerte überschritten werden und ein Luftverschmutzungsalarm ausgelöst wird. An diesen Tagen gibt es Verbote zwischen 6 und 22 Uhr im jeweiligen Bereich der Stadt. Konkret bedeutet dies, dass es ein Diesel-Fahrverbot in Norwegen an jenen Tagen nur in Oslo gibt, wo tatsächlich alle Diesel-Kfz ausgesperrt werden können.
In Bergen dagegen kommt es stattdessen während des Luftverschmutzungsalarms zu einer Mauterhöhung sowie zu einem Fahrverbot für Fahrzeuge mit geradem Kennzeichen an Tagen mit ungeradem Datum und umgekehrt.
Welche Pläne gibt es für die Zukunft?
Die Norweger sind aktuell die Nummer eins, was den Marktanteil von klimafreundlichen Fahrzeugen angeht. Künftig soll weiter an der Einhaltung der Grenzwerte gearbeitet werden. Vor einiger Zeit hieß es daher, dass, zusätzlich zu einem Diesel-Fahrverbot in Norwegen, ab 2025 keine Neuzulassungen mehr für Autos mit Verbrennermotoren erteilt werden sollen.
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Ich stelle mir vor:
Du kommst gerade mit der Fähre in Oslo an wenn die ein Dieselfahrverbot verhängen – was machst du dann?
Hallo liebe Norwegen Freunde,
Das mit dem DieselFahrverbot habe ich schon verstanden und auch wirklich gut.
Nun haben wir ein Oldtimmer Wohnmobile mit einem H Kennzeichen. Ist dies dann auch darunter zu sehen? Oder gibt es hier eine Ausnahme?
Leider habe ich hier nichts konkretes gefunden.
… und noch eine Frage, auf der App Bill i Oslo wird ja das DieselFahrverbot spätestens 24Stunden vorher bekannt gegeben. Wie kann ich mir hier einloggen? Habs leider nicht geschafft.
Vielen Dank für ihre Hilfe
Martina
Nein, die Verbrenner werden nicht verbannt sondern es werden keine mehr in Norwegen NEU zugelassen. 😊
99% aller wohnmobile fahren mit diesel ,keinen weiteren kommentar
Wir freuen uns das ganze Jahr auf den Urlaub in Norwegen, und wenn ich das jetzt alles lese, dann kann man sich das garnicht mehr leisten, wir tanken Diesel. Es wäre schade drum, wir fahren schon viele Jahre in unser geliebtes Norwegen
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für Ihren Artikel.
Wir sind im Besitz eines Diesel – Fahrzeuges mit E 4 und gelber Plakette.
Wir würden gerne einmal Norwegen besuchen vielleicht bis zur Halbinsel Sinja (vor Tromsö) unter Umgehung anderer großer Städte, die ein “Diesel – Verbot”, sog. “Umwelt – Zonen” und weitere Maßnahmen zur Abschreckung verhängt haben. Es wäre eine Fahrt “über Land”, jedoch sicher auch über Maut – pflichtige Brücken, Straßen und durch Tunnel. Gibt es vielleicht ein aktuelles Verzeichnis all dieser “Mautstrecken” und bei welcher Gesellschaft müßte man sich im Vorfeld der Reise melden, um die entsprechenden Maut – Aufzeichnungen / Fotos etc. später in automatisierter Rechnungsform in D präsentiert zu bekommen ?
Habe ich richtig gelesen ? In Norwegen wird der Diesel (endgültig ?) in 2025 verboten. Dann gilt – womöglich – ein vollständiges Fahrverbot für “Verbrenner” (also nicht nur für Diesel, sondern auch für Benziner …). Stimmt das ? Dann müßten wir uns ja mit dem “Kennenlernen” sogar beeilen …
MfG
Ingmar W