Einparkhilfe nachrüsten: Ist das möglich?
Letzte Aktualisierung am: 22. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Parksensoren können das Leben deutlich erleichtern – oder zumindest die Parkplatzsuche
Die Parkplatzsuche ist oft anstrengend und nervenaufreibend. Besonders nach Feierabend, wenn die meisten Menschen sich erschöpft auf die Couch sinken lassen wollen, kann die Suche nach einem Stellplatz schnell zur Geduldsprobe werden. Ist eine Parklücke gefunden, ist meist etwas Konzentration und Finger- bzw. Zehenspitzengefühl gefragt. Wer dann über eine Einparkhilfe an seinem Auto verfügt, hat es meist deutlich leichter.
So kann der Parksensor warnen, wenn der Fahrer kurz davor steht, mit dem Hinter- oder Vordermann zu kollidieren. Dies kann gerade für Fahranfänger, die den Abstand zu anderen Fahrzeugen noch nicht so gut einschätzen können, eine echte Hilfe sein. In diesem Ratgeber lesen Sie alles darüber, wie Sie eine Einparkhilfe nachrüsten lassen, was das kostet und wie diese Technik überhaupt funktioniert.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Einbau und Kosten einer Einparkhilfe
Eine Einparkhilfe verfügt über Sensoren, die den Abstand zu anderen Fahrzeugen ermitteln und den Fahrer vor einem Zusammenstoß warnen. Dabei kann sich die Einparkhilfe mit einer Kamera oder nur über ein Piepsen bemerkbar machen.
Einfache Einparkhilfen mit akustischem Signal und ohne Kamera werden bereits ab 200 Euro in einer Werkstatt eingebaut. Wer das System selbst nachrüsten will, bekommt die entsprechenden Artikel schon für wenig Geld.
Wer sein Auto mit einer Einparkhilfe ausstattet, aber keine Bohrung an der Stoßstange vornehmen will, kann sich beispielsweise eine Kennzeichenhalterung mit eingebauten Sensoren zulegen. Diese senden Funk-Signale an ein Display im Fahrzeuginneren.
Wie funktioniert eine Einparkhilfe?
Der Ausstattung von modernen Autos sind heutzutage keine Grenzen mehr gesetzt. Von Club-tauglichen Musikanlagen, wechselbarer Farbgestaltung des Innenraums und Müdigkeitserkennung bis hin zu Bordcomputern, die selbständig einparken, ist alles möglich. Fahrerassistenzsysteme können das Autofahren nicht nur deutlich leichter gestalten, sondern auch sicherer und bequemer machen.
Eine Einparkhilfe, die auch PDC (Park Distance Control) genannt wird, kann beispielsweise dem Fahrer akustische oder optische Warnsignale geben, wenn dieser einem anderen Fahrzeug beim Parken gefährlich nahe kommt. Jeder, der schon einmal einen Kratzer an einem anderen Wagen verursacht hat, weiß, wie viel Zeit der Kontakt mit der Polizei, der geschädigten Person und die anschließende Schadensregulierung in Anspruch nehmen für einen vergleichsweise kleinen Unfall. Eine Einparkhilfe könnte hier hilfreich sein, um Kosten, Mühen und Nerven zu schonen.
Aber wie funktioniert die Technik, die dahinter steckt?
Rückfahrsensoren gibt es in verschiedenen Ausführungen. Einige messen die Umgebung mit Hilfe von Ultraschall, andere verwenden einen Radar. Allerdings weisen Einparkhilfen mit Radar einen erheblichen Nachteil auf: Manchmal reagieren sie auf starken Regen und geben dem Fahrer dann ein Signal.
Aber egal, ob Ultraschall oder Radar: Die Einparkhilfe erkennt die Entfernung zu anderen Objekten mit Hilfe von ausgesendeten und anschließend zurückgeworfenen Strahlen sowie einer Weg-Zeit-Berechnung. Dabei verfügen die Rückfahrsysteme über Sensoren, die meist jeweils am Heck und an der Front des Wagens befestigt sind. Je nach Produkt warnt die akustische oder optische Einparkhilfe am Auto den Fahrer vor zu geringem Abstand.
Einparkhilfe nachrüsten lassen: Kosten in der Fachwerkstatt
Viele Autos sind heute bereits mit einer Rückfahrkamera ausgestattet. Auf Wunsch können Sie meist beim Kauf eines Neuwagens einen Rückfahrwarner dazu bestellen. Im Nachhinein ist es aber auch möglich, die Einparkhilfe einbauen zu lassen oder dies selbst zu tun.
Eine Fachwerkstatt kann eine Einparkhilfe beispielsweise hinten und vorne nachrüsten oder nur am Heck des Wagen. Je nach Aufwand variieren die Kosten zum Teil stark. Sie sind auch davon abhängig, welche Ausstattung Sie genau wünschen:
- Möchten Sie eine Einparkhilfe für vorne und hinten?
- Soll zusätzlich eine Kamera beim Einparken helfen?
- Wie viele Sensoren dürfen es sein?
- Sollen diese nur an den Fronten oder auch seitlich am Fahrzeug angebracht werden?
- Sollen diese in der Farbe des Wagens lackiert werden?
Viele Kfz-Fachbetriebe bieten das Nachrüsten der Einparkhilfe bereits zwischen 200 und 400 Euro an. Für etwaiges Zubehör sind die Grenzen nach oben hin offen.
Parksensoren selbst nachrüsten
Wollen Sie eine Einparkhilfe nachrüsten, etwa vorne und hinten, können Sie Kosten sparen, indem Sie sich die Ausrüstung kaufen und den Einbau selbst vornehmen. Allerdings sei davon abgeraten, wenn Sie eine Einparkhilfe mit Kamera vorne im Auto haben wollen. Denn dann müssen die Sensoren mit dem Bildschirm verbunden werden.
Es ist zwar grundsätzlich erlaubt, Einparkhilfen selbst einzubauen, da die Betriebserlaubnis in der Regel nicht erlischt. Aber Laien, die sich mit der Fahrzeugelektronik nicht auskennen und ein Display im Innenraum haben wollen, sind mit dem Rat, sich an einen Fachbetrieb zu wenden, gut beraten. Auch wenn Sie eine Bohrung für einen Sensor anlegen, sollten Sie Vorsicht walten lassen, da bei Fehlern schnell die Stoßstange beschädigt werden kann.
Wer etwas Geld für die Einparkhilfe sparen will, kann die Montage selbst vornehmen. Dann bietet es sich an, beispielsweise eine Einparkhilfe am Nummernschild zu befestigen.
Dabei wird die alte Kennzeichenhalterung gegen die neue mit der integrierten Technik ausgetauscht. Per Funk sendet die Einparkhilfe ein Signal an einen Monitor, der im vorderen Bereich des Autos angebracht wird, sodass der Fahrer einen guten Blick auf diesen hat. Der Monitor ist bestenfalls auch mit Lautsprechern ausgestattet, sodass der Fahrer beim Parken gleichzeitig auf diese achten kann.
Die intelligente Kennzeichenhalterung verfügt über einen Akku, der regelmäßig aufgeladen werden muss. Das Display kann über den Zigarettenanzünder im Auto mit Strom versorgt werden. Mit dieser Methode können Sie Ihr Auto mit einer Einparkhilfe ausstatten, ohne bohren zu müssen, da die Stoßstangen unversehrt bleiben. Solche Halterungen für Kfz-Kennzeichen sind bereits ab 40 Euro erhältlich.
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