Fahrgestellnummer: Auto oder Motorrad sicher identifizieren
Letzte Aktualisierung am: 22. Juli 2024
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FAQ: Fahrgestellnummer
Die Fahrzeugidentifikationsnummer findet sich an unterschiedlichen Stellen: im Fahrzeugschein und an mehreren Stellen am Fahrzeug selbst. Wo genau, erfahren Sie hier.
Die Identifikationsnummer dient der individuellen Kennzeichnung eines Fahrzeugs und der Zuordnung zu seinem Besitzer. Doch steckt hinter dem Code noch weitaus mehr. Vor allem bei Gebrauchtwagen-Käufen kann es sinnvoll sein, die FIN bzw. Fahrgestellnummer vorab zu überprüfen. Warum, das erfahren Sie hier.
Ob FIN, VIN oder Fahrgestellnummer – hinter allen Begriffen steckt die Fahrzeugidentifikationsnummer, also die FIN. VIN steht dabei für vehicle identification number und ist damit die englische Bezeichnung. Die Fahrgestellnummer hingegen ist ein veralteter Begriff, der sich jedoch nach wie vor im allgemeinen Sprachgebrauch hält.
Nein, allerdings können Sie mithilfe der Fahrzeugidentifikationsnummer die Schlüsselnummer herausfinden. Die Nummer finden Sie dabei nicht nur in den Fahrzeugpapieren, sondern auch am Fahrzeug selbst. Die enthaltenen Hersteller- und Modellinformationen lassen Rückschlüsse auf die Schlüsselnummer zu. Um die Schlüsselnummer Ihres Fahrzeugs zu ermitteln, benötigen Sie zwecks Datenbankabfrage in der Regel eine Fachwerkstatt.
Inhaltsverzeichnis:
Fahrzeugidentifikationsnummer: Ein Code von Bedeutung
Mithilfe der Fahrzeugidentifikationsnummer, kurz FIN, lässt sich jedes Fahrzeug, ob Auto oder Motorrad, zweifelsfrei identifizieren. Umgangssprachlich ist dabei oft von der Fahrgestellnummer die Rede.
In Fahrzeugpapieren finden sich allerhand Angaben, die für so manchen Autobesitzer Rätsel aufwerfen. Darunter auch die Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) bzw. Fahrgestellnummer. Ein nicht unwichtiger Code – immerhin enthält er umfassende Informationen über das jeweilige Fahrzeug. Außerdem ermöglicht die Nummer die Zuordnung eines Fahrzeugs zu seinem rechtmäßigen Besitzer.
Im Sprachgebrauch finden sich unterschiedliche Bezeichnungen für den Nummern-Code. Die Fahrgestellnummer wird dabei sehr häufig verwendet. Doch kann Ihnen auch die VIN begegnen. Dabei handelt es sich um die englische Bezeichnung und Abkürzung für vehicle identification number.
Wichtig: Auch wenn sich der Begriff Fahrgestellnummer im allgemeinen Sprachgebrauch verfestigt hat und als Synonym für Fahrzeugidentifikationsnummer verwendet wird – die Nummern unterscheiden sich genaugenommen. So ist die FIN eine international vereinheitlichte Seriennummer, wohingegen die Fahrgestellnummer, die 1981 von der FIN abgelöst wurde, von den Fahrzeugbauern selbst bestimmt wurde. Dennoch verwenden auch wir im Weiteren unter anderem die Bezeichnung „Fahrgestellnummer“.
Jede Nummer wird weltweit einmalig vergeben. Als Antwort auf die Frage „Was ist die Fahrgestellnummer“ lässt sich der Vergleich mit einem Fingerabdruck anstellen: Beide sind einzigartig, keiner gleicht dem anderen.
Werfen wir also einen Blick auf die Fahrgestellnummer und entschlüsseln die augenscheinlich zufällige Aneinanderreihung von insgesamt 17 Zahlen und Buchstaben. Vorab gilt es jedoch zu klären, wo die Fahrzeug-ID-Nummer überhaupt vermerkt bzw. wo danach zu suchen ist. So viel sei verraten: Sie befindet sich an unterschiedlichen Stellen.
Wo überall finde ich die Fahrgestellnummer?
Die Fahrgestellnummer ist im Fahrzeugschein und im Fahrzeugbrief, heute Zulassungsbescheinigung Teil 1 und 2, vermerkt. Zudem findet sie sich an mehreren Stellen am Fahrzeug selbst, eingeprägt ins Blech.
Spätestens beim Kauf oder Verkauf eines Fahrzeugs kann ein Blick auf die FIN sinnvoll sein bzw. beim Handel über ein Portal abgefragt werden. Im Zweifelsfall lassen sich so Betrugsversuche verhindern.
Die Herausgabe der Nummer ist zwar erst einmal nicht kritisch, ein leichtfertiger Umgang mit der Fahrgestellnummer ist dennoch nicht anzuraten.
Auch wenn bereits die bis 1981 verwendete Fahrgestellnummer im Fahrzeugbrief und Fahrzeugschein vermerkt wurde, wurde sie im Fahrzeug selbst lediglich auf einer Plakette im Motorraum angebracht. Manipulationen waren so leicht möglich. Die Blechprägung ist vor dem Hintergrund von Fälschungen heute sicherer.
Fahrzeugpapiere: Wo steht die Fahrgestellnummer?
Die Fahrzeugpapiere setzen sich aus den Zulassungsbescheinigungen Teil 1 und 2 bzw. dem Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief zusammen. Auf beiden Dokumenten ist die VIN eingetragen.
In der Zulassungsbescheinigung Teil 2 finden Sie beim Auto die Fahrgestellnummer unter Nummer 4. Wichtig dabei ist: Die Fahrzeugpapiere sind mit Ausweisdokumenten gleichzusetzen, da sie die „Identität“ eines Autos oder Motorrads belegen. Ein Abgleich mit den jeweiligen Prägungen am Fahrzeug selbst gibt schnell Aufschluss darüber, ob Wagen, Papiere und Halter übereinstimmen.
Tipp: Liebäugeln Sie mit einem Gebrauchtwagen per Privatkauf, vergleichen Sie die FIN in den Papieren mit denen am Fahrzeug. So schließen Sie einen möglichen Betrug beim Autokauf aus. Alternativ können Sie die Fahrgestellnummer über eine Datenbank prüfen lassen. Im Internet gibt es verschiedene Anbieter.
Fahrgestellnummer: Wo sie sich am Fahrzeug verbirgt
Am Auto ist die VIN-Nummer an mehreren Bereichen zu finden, wobei sich die Stelle der Anbringung je nach Hersteller unterscheiden kann:
- vordere Säule auf der Fahrerseite
- Einstiegsschwelle der Beifahrerseite
- Motorraum oder unter Motorhaube
- Kofferraum unterhalb des Ersatzrades
- rechter Rahmenträger hinter dem Vorder- oder dem Hinterrad
- Boden unter oder neben dem Beifahrersitz
- Armaturenbrett
Wichtig: Ist die Identifikationsnummer an Ihrem Wagen beschädigt oder unleserlich, bspw. aufgrund von Rost oder nach einem Unfall, erlischt die Betriebserlaubnis. Sie müssen den Code durch eine Werkstatt neu einstanzen lassen und danach den TÜV zwecks Abnahme aufsuchen. Die Fahrgestellnummer bzw. Fahrzeugidentifikationsnummer muss stets intakt sein.
Zusammensetzung: Das bedeuten die Zahlen und Buchstaben
Ein Blick in den Kfz-Schein zeigt: Die Fahrgestellnummer ergibt sich aus einer Aneinanderreihung von insgesamt 17 Zahlen und Buchstaben. Die werden wie folgt in drei Blöcke unterteilt:
- Weltherstellercode (Ziffern 1-3) oder World Manufacturer Identifier: Gibt Aufschluss über den Autobauer und dessen Herkunft.
- VDS bzw. Modellbezeichnung (Ziffern 4-9): Wird vom Hersteller festgelegt und klärt über Modell, Baureihe, Motor- und Fahrzeugtyp auf. Dementsprechend lassen sich auch Rückschlüsse auf die Ausstattung über die Fahrgestellnummer ziehen.
- VIS (Ziffern 10-17): Liefert als Seriennummer weiterführende Fahrzeuginformationen und beinhaltet unter anderem Angaben über die Antriebsart eines Fahrzeugs, den Motortyp und die Ausstattung – auch hinsichtlich einer möglichen Sonderausstattung.
Wie die Abbildung zeigt, lassen sich auch den einzelnen Zahlen oder Buchstaben eines Blocks spezifische Bedeutungen zuweisen:
Ziffernposition | Bedeutung |
---|---|
1 | Kennzeichnung des Herstellers |
2-3 | Nennung von Hersteller und Fahrzeugtyp |
4-8 | Bezeichnung von Modell, Karosserie, Motor und Ausstattung |
9 | Prüfzeichen |
10 | Baujahr |
11 | Herkunftswerk |
12-17 | Seriennummer des Fahrzeugs |
Fahrgestellnummer prüfen: Das sind ihre Optionen
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Fahrzeugidentifikationsnummer zu überprüfen:
- Selbstabgleich: Vergleichen Sie dazu einfach den Code in den Fahrzeugpapieren mit den Nummern, die sich am Fahrzeug selbst befinden. In jedem Fall sollten die übereinstimmen.
- Online-Check: Online-Datenbanken überprüfen per Eingabe der FIN, ob das jeweilige Fahrzeug als gestohlen gemeldet wurde. Zudem ist ggf. ersichtlich, wie viele Vorbesitzer ein Wagen bereits hatte und wann welche Inspektionen stattgefunden haben.
Vor allem bei privaten Autokäufen kann Sie ein Check vor bösen Überraschungen bewahren, bspw. vor dem Kauf eines als gestohlen gemeldeten Fahrzeugs. Abgesehen vom Worst Case Diebstahl, lassen sich mithilfe eines Abgleichs der Fahrzeugidentifikationsnummer bzw. Fahrgestellnummer aber auch unehrliche Verkäufer entlarven. Mogeleien bei der Anzahl der Vorbesitzer sind keine Seltenheit!
Doch es muss nicht um die Vermeidung von Betrug gehen. Auch weiterführende Angaben sind ein Mehrwert. Immerhin liefert die Fahrgestellnummer Infos zur Ausstattung eines Fahrzeugs ab Werk, einschließlich Serien- und/oder Sonderausstattung.
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