Ist Fahrrad fahren während der Schwangerschaft riskant?

Von Gitte H.

Letzte Aktualisierung am: 22. August 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

FAQ: Fahrrad fahren in der Schwangerschaft

Darf man schwanger Fahrrad fahren?

Ja, zumindest von gesetzlicher Seite ist das Fahrradfahren in der Schwangerschaft nicht verboten. § 1 Abs. 2 StVO schreibt allerdings vor, dass jeder Verkehrsteilnehmer sich so zu verhalten hat, dass er niemanden schädigt, gefährdet oder in vermeidbarer Weise behindert. Dazu gehört auch, dass Führer von Fahrzeugen körperlich in der Lage sein müssen, ihr jeweiliges Vehikel zu beherrschen. Hindert Ihre Schwangerschaft Sie daran, Ihr Fahrrad sicher im Straßenverkehr zu führen, sollten Sie auf das Radeln besser verzichten.

Ist es aus medizinischer Sicht bedenklich, während der Schangerschaft Fahrrad zu fahren?

Nein, sofern keine individuellen medizinischen Gründe vorliegen, spricht nichts gegen das Radfahren in der Schwangerschaft. Tatsächlich gilt es sogar als positiv, da es Frauen eine gelenkschonende Möglichkeit bietet, sich während der Schwangerschaft zu bewegen. Zudem regt das Radfahren den Kreislauf an und entlastet den Beckenboden. Natürlich sollte eine Überanstrengung unbedingt vermieden werden. Solange Sie sich jedoch dabei wohlfühlen, können Sie während Ihrer gesamten Schwangerschaft aufs Fahrrad steigen – wenn Sie wollen, sogar bis zur Entbindung.

Was sollten schwangere Frauen beim Radfahren beachten?

Am wichtigsten ist es, Stürze zu vermeiden. Stellen Sie daher sicher, dass Sie Ihre Balance halten können und richten Sie sich darauf ein, dass sich Ihr körperlicher Schwerpunkt mit zunehmender Schwangerschaft verlagert. Seien Sie besonders nach Regenschauern, Schneefall oder Frost vorsichtig, da die Straßen rutschig oder vereist sein können. Weitere Tipps haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Radfahren in der Schwangerschaft gilt als gesund!

Darf man in der Schwangerschaft Fahrrad fahren? Ja, grundsätzlich spricht nichts dagegen!
Darf man in der Schwangerschaft Fahrrad fahren? Ja, grundsätzlich spricht nichts dagegen!

Körperliche Bewegung in der Schwangerschaft ist etwas Gutes. Sie kann Krampfadern und Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen, hilft gegen Rückenschmerzen und ungewollte Gewichtszunahme, fördert die Durchblutung und sorgt oft für ein generelles Wohlbefinden der werdenden Mütter.

Natürlich ist es wichtig, eine Überanstrengung zu vermeiden; grundsätzlich ist gegen sportliche Aktivität jedoch nichts einzuwenden. Sofern keine konkreten ärztlichen Bedenken vorliegen, dürfen Schwangere sogar Fahrrad fahren. Tatsächlich halten viele Mediziner das Radfahren in der Schwangerschaft sogar für die ideale körperliche Betätigung:

  • Es ist gelenkschonend, was eine gute Prävention gegen Wassereinlagerungen und Krampfadern darstellt.
  • Der Beckenboden wird beim Fahrradfahren entlastet.
  • Der Kreislauf wird angekurbelt, was Bluthochdruck vorbeugt.
  • Fahrrad zu fahren, kann bei Schwangerschaft helfen, den Blutzuckerspiegel positiv zu beeinflussen. Damit kann Diabetes vorgebeugt werden.
  • Die körperliche Bewegung im Freien ist gut für die Psyche und kann gegen Depressionen helfen.

Das Baby wird bei alldem nicht belastet. Wenn Sie es während Ihrer Schwangerschaft als angenehmer empfinden, mit dem Fahrrad zu fahren, anstatt zu Fuß zu gehen, können Sie dies also gerne tun.

Schwanger und trotzdem Fahrrad fahren? Mit diesen Tipps erhöhen Sie Ihre Sicherheit

Sie sind schwanger? Radfahren kann sehr förderlich für Ihre Gesundheit sein.
Sie sind schwanger? Radfahren kann sehr förderlich für Ihre Gesundheit sein.

Fahrrad zu fahren in der Schwangerschaft ist also gesund und grundsätzlich begrüßenswert. Trotzdem sollten werdende Mütter nicht außer Acht lassen, dass mit dem Radfahren auch gewisse Risiken verbunden sind. Ein Sturz kann sowohl die Schwangere als auch ihr ungeborenes Kind ernsthaft gefährden und sollte deshalb um jeden Preis vermieden werden.

Stellen Sie also sicher, dass Sie das Gleichgewicht auf dem Fahrrad halten können und bedenken Sie, dass sich mit wachsendem Babybauch Ihr Schwerpunkt verlagert. Seien Sie besonders vorsichtig bei nassen oder glatten Straßen und vermeiden Sie unebene Fahrbahnen und Kopfsteinpflaster. Befahren Sie nach Möglichkeit nur verkehrsarme Straßen.

Beim Radfahren während der Schwangerschaft besteht obendrein das Risiko, den Körper unbemerkt zu überanstrengen, was für Mutter und Kind riskant werden kann. Darum hier ein paar Tipps:

  • Tragen Sie ein Pulsmessgerät, wenn Sie während der Schwangerschaft aufs Fahrrad steigen, und achten Sie darauf, dass Ihr Puls nicht mehr als 130 bis 140 Schläge pro Minute beträgt.
  • Verläuft Ihre Schwangerschaft mit Komplikationen wie Kreislaufbeschwerden, Übelkeit oder Blutungen, sollten Sie lieber aufs Fahrradfahren verzichten. Fragen Sie gegebenenfalls Ihren Arzt oder Ihre Hebamme.
  • Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich.
  • Steigen Sie bei bergauf führenden Strecken besser ab und schieben Sie Ihr Fahrrad.
  • Wenn Sie merken, dass das Radeln für Sie zu anstrengend wird, sollten Sie darüber nachdenken, auf ein E-Bike umzusteigen. Dieses müssen Sie nicht zwangsläufig kaufen. Zumindest in größeren Städten gibt es inzwischen viele Möglichkeiten, E-Bikes zu leihen – auch über mehrere Monate.
  • Hören Sie auf Ihren Körper und achten Sie auf Anzeichen von Erschöpfung oder Überforderung. Abnehmende Leistungsfähigkeit während der Schwangerschaft ist völlig normal und kein Grund, sich zu schämen. Sie müssen weder sich selbst noch jemand anderem etwas beweisen!

Mit wachsendem Babybauch kann das Radfahren zunehmend unangenehmer werden. Um Ihren Komfort zu erhöhen, sollten Sie eine aufrechte Sitzhaltung einnehmen. Verwenden Sie wenn möglich ein Fahrrad mit niedrigem Einstieg und stellen Sie bei Bedarf den Sitz tiefer und den Lenker höher. Ein gefederter Sattel kann obendrein Stöße dämpfen.

Über den Autor

Gitte
Gitte H.

Gitte erhielt ihren Master-Abschluss in Germanistik und Kommunikationswissenschaften. Als Redakteurin schreibt sie Ratgeber im Bereich Verkehrsrecht und unterstützt die bussgeldkatalog.org-Redaktion tatkräftig im Lektorat. Außerdem zählen die Pflege und Kontrolle unseres YouTube-Kanals zu ihren Kernaufgaben.

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