Mit dem Fahrrad unterwegs: Welche Geschwindigkeit ist erlaubt?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 28. Mai 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Bußgeldkatalog Geschwindigkeit mit dem Fahrrad

BeschreibungBußgeldPunkte
Durch unangepasste Geschwindigkeit einen Fußgänger im Fußgängerbereich mit zugelassenem Fahrzeugverkehr gefährden30 €1*
* Der Punkt droht nur, wenn die Behörde ausnahmsweise ein Bußgeld ab 60 Euro verhängt.

FAQ: Geschwindigkeit mit dem Fahrrad

Gibt es Geschwindigkeitsbegrenzungen für Fahrrad-Fahrer?

Auch für Radfahrer gelten die jeweiligen Geschwindigkeitsbegrenzungen. In verkehrsberuhigten Bereichen ist zum Beispiel Schrittgeschwindigkeit gefordert.

Drohen Sanktionen, wenn ich mit dem Fahrrad zu schnell bin?

Ja. Wenn Sie die Geschwindigkeit nicht anpassen, müssen Sie mit Sanktionen gemäß Bußgeldkatalog rechnen. Unsere Tabelle listet diese auf.

Kann ich als Radfahrer Punkte bekommen?

Ja. Begehen Sie mit dem Rad eine Ordnungswidrigkeit, welche mit einem Punkt geahndet wird, erfolgt ein Eintrag in Flensburg.

Geschwindigkeitsbegrenzungen für Fahrradfahrer

Müssen sich auch Fahrradfahrer an eine Geschwindigkeit halten?
Müssen sich auch Fahrradfahrer an eine Geschwindigkeit halten?

Muss man sich als Fahrradfahrer im Verkehr an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten? Eine interessante Frage, die längst nicht alle Radfahrer aus dem Stehgreif beantworten können. Doch Radfahrer sind von den allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzungen der StVO nicht betroffen, da diese Regelungen nur für Kraftfahrzeuge gilt. Das heißt, das man mit seinem Rad innerorts grundsätzlich so schnell wie man kann fahren darf, ohne dass eine Bekanntschaft mit dem Fahrrad-Bußgeldkatalog zu befürchten ist. Doch beim Thema Geschwindigkeit gibt es einen wichtigen Punkt zu beachten.

Denn Radfahrer müssen – analog zu allen anderer Fahrzeugführer auch – ihre Geschwindigkeit den Verkehrs-, Straßen-, Sicht- und Witterungsverhältnissen und ihren persönlichen Fähigkeiten anpassen. Zudem dürfen Radfahrer immer nur so schnell fahren, das jederzeit ein sicheres Beherrschen des Fahrrads gewährleistet wird.

Somit ist eine durch Verkehrszeichen angeordnete Geschwindigkeitsbegrenzung, beispielsweise Schrittgeschwindigkeit in einer Spielstraße bzw. verkehrsberuhigten Bereich oder eine Geschwindigkeit von 30 km/h in einer Tempo-30-Zone auch für Radfahrer von Relevanz. Es darf nicht wesentlich schneller geradelt werden.

Dabei spielt es auch keine Rolle, dass Fahrräder nicht mit einem Tacho zur Geschwindigkeitskontrolle ausgestattet sein müssen. Denn der Gesetzgeber geht zum einen davon aus, dass Radfahrer keine höheren Geschwindigkeiten erreichen, und erwartet zum anderen, dass die Geschwindigkeit auch ohne vorhandenen Tacho angepasst wird.

Die innerhalb geschlossener Ortschaften allgemein geltende Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h ist zwar auf Kraftfahrzeuge beschränkt, wobei Radfahrer nicht als Kraftfahrer gelten und diese somit theoretisch schneller als 50 km/h fahren dürfen, doch eben nur theoretisch.

Was sieht der Bußgeldkatalog für Radfahrer bei überhöhter Geschwindigkeit vor?
Was sieht der Bußgeldkatalog für Radfahrer bei überhöhter Geschwindigkeit vor?

Denn Radfahrer müssen wie schon erwähnt der Verkehrssituation angemessen fahren. Die Tempobegrenzung für Fahrradfahrer innerorts wird auch durch einschlägige Gerichtsurteile untermauert. So muss kein Verkehrsteilnehmer damit rechnen, dass ein Fahrrad mit Geschwindigkeiten unterwegs ist, die üblicherweise nur von Kraftfahrzeugen erreicht werden. Das bedeutet, das Fahrräder nur so schnell fahren dürfen, wie allgemein von ihnen erwartet werden kann.

Geschwindigkeit: Regelungen für Geh- und Radweg

Wie sehen die Geschwindigkeitsvorschriften auf dem Radweg aus? Auch hier heißt es, dass mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren ist. So ist die Geschwindigkeit der Breite und der Oberflächenbeschaffenheit des Radwegs anzupassen. Als Radfahrer muss man dabei auch immer bedenken und berücksichtigen, dass es auf dem Radweg Fußgänger, Falschfahrer („Geisterradfahrer“) oder allgemeine Hindernisse wie parkende Autos geben kann, die zu einem Ausweichmanöver führen.

Wer mit seinem Fahrrad auf Zweirichtungsradwegen unterwegs ist, muss die Geschwindigkeit so anpassen, dass eine Begegnung bzw. das Vorbeifahren mit dem Gegenverkehr ohne Gefahr möglich ist.

Beim Fahrradfahren auf dem Gehweg ist Schrittgeschwindigkeit zu wählen. Das wird durch jede Menge Gerichtsurteile untermauert und bestätigt. Dabei ist es vollkommen irrelevant, ob das Fahrradfahren auf dem Gehweg verbotenerweise erfolgt oder per Zusatzzeichen „Radfahrer frei“ freigegeben ist.

Über den Autor

Male Author Icon
Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

Bildnachweise

Konnten wir Ihnen weiterhelfen? Dann bewerten Sie uns bitte:
1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (84 Bewertungen, Durchschnitt: 4,31 von 5)
Loading ratings...Loading...
Das könnte Sie auch interessieren: