Fahrradbremse einstellen: Tipps und Tricks für Laien!
Letzte Aktualisierung am: 21. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Bremsen einstellen will gelernt sein
Beim Fahrrad ist es oft ähnlich wie beim Auto: Einige sind schon zufrieden, wenn sie mit dem Fahrzeug von A nach B fahren können. Andere lieben es hingegen, an ihrem Fortbewegungsmittel herumzuschrauben und stetig für Optimierungen zu sorgen – so auch beim Zweirad.
Schwierig wird es dann oft für Laien, wenn es beispielsweise darum geht, dass sie bei Ihrem Fahrrad die Bremsen einstellen müssen. Der vorliegende Ratgeber liefert entsprechend einige Tipps. Hier erfahren Sie mitunter, warum es einen Unterschied machen, ob Sie eine Scheibenbremse oder Felgenbremse einstellen, wann Sie Bremsbeläge wechseln sollten und worauf verschiedene Bremsprobleme hinweisen können.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Fahrradbremse einstellen
Eine Wartung der Bremse am Fahrrad ist immer dann notwendig, wenn die Bremswirkung zu gering ist oder die Bremsen schleifende Geräusche verursacht.
Ein verkehrssicheres Fahrrad muss über eine funktionstüchtige Bremse verfügen, denn diese kann Unfälle vermeiden und trägt somit zur Sicherheit im Straßenverkehr bei.
Zur Fahrradpflege kann auch der Austausch der Bremsbeläge zählen. Denn sind diese verschlissen, lässt die Bremswirkung nach. Achten Sie dabei zum Beispiel auf ein kratzendes Geräusch beim Bremsen.
Wann müssen Radler die Fahrradbremse einstellen?
Bremsen gehören zu den wichtigsten Bauteilen am Fahrrad überhaupt. Von den Fahrzeugen, die mit Muskelkraft betrieben werden, gibt es wenige, die so schnell wie Fahrräder werden können. Vor allem dann, wenn es bergab geht, wollen sich Fahrradfahrer auf die Bremse verlassen können.
Grundsätzlich gilt es zunächst festzustellen, ob starker Abrieb am Bremsbelag vorliegt. Das können auch Laien oft sehr leicht überprüfen, indem sie beim Bremsen genau hinhören. Ungewöhnliche Schleifgeräusche, die bei Betätigung der Bremse zu hören sind, weisen auf diesen hin. Visuell kann dann auch kontrolliert werden, ob feststeckende Fremdkörper die Bremskraft verringern. Diese heben sich für gewöhnlich deutlich vom einfarbigen Belag ab. Regelmäßige Kontrollen sind hier von Vorteil:
- Wer rechtzeitig zu starken Abrieb erkennt und Bremsbeläge austauscht, spart auf lange Sicht Geld.
- Das liegt daran, dass bei fehlender Überprüfung auf Dauer auch die Auflageflächen der Felgen Schaden nehmen.
- Der Austausch dieser ist deutlich kostspieliger als es bei Bremsbelägen der Fall ist.
Pedaltreter müssen ihre Fahrradbremse neu einstellen, wenn Sie einen Bremsbelagsaustausch vornehmen. Die notwendigen mechanischen Handgriffe sind von der Art der vorhandenen Bremse abhängig. Wer beispielsweise eine sogenannte V-Bremse einstellen möchte, muss dafür sorgen, dass die Bremsbacken auf beiden Seiten unter derselben Spannung stehen. Kleine drehbare Schrauben müssen entsprechen hinein- oder herausgedreht werden. Darüber hinaus dürfen die Backen keinen zu großen Abstand zu den Felgen besitzen. Auch dafür existiert eine Schraube, welche durch Lockerung eine Adjustierung der Bremsarme ermöglicht.
Bremsbelagswechsel im Detail
Bevor Sie Ihre Fahrradbremse einstellen, steht, wie bereits gesagt, für gewöhnlich ein Bremsbelagswechsel an. Dieses ist prinzipiell nicht zu kompliziert. Zunächst gilt es zu erkennen, welcher Bremsentyp vorliegt und an welcher Stelle der Belag aufliegt. Dort ist dieser meistens auf einer Trägerplatte mithilfe von Schrauben fixiert. Diese lassen sich lösen, worauf der abgeriebene Belag abgelöst und ersetzt werden kann. Im Fachhandel können Hobbyschrauber schnell die passenden Auflagen erwerben.
Nach dem Austausch müssen Sie die Bremsen so einstellen, dass das Fahrrad beim Bremsen keine Quietschgeräusche von sich gibt. Fehler in der Justierung sowie bestimmte Gummimischungen können dafür verantwortlich sein. Nachdem Sie Ihre Fahrradbremse einstellen, kann es, je nach Art der Bremsbelagsmischung, notwendig sein, dass das neue Material erst “warm gebremst” werden muss. Dass ist vor allem bei organischen Belägen wie Resin oder Kunststoff der Fall. Bergabfahrten eignen sich gut für diese Aufgabe. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass zu starke Hitze zum Totalausfall einer Fahrradbremse führen kann.
Scheibenbremse beim Fahrrad einstellen und Fehler vermeiden
Auch wer eine Scheibenbremse verwendet, muss diese Art der Fahrradbremse richtig einstellen. Treten beim praktischen Stresstest unerwünschte Resultate auf, gibt es ansonsten verschiedene Ansatzpunkte, die es zu überprüfen gilt. Es folgen zwei typische Probleme für Scheibenbremsen und mögliche Ursachen.
- Das Fahrrad ist neu gekauft, aber die Bremswirkung zieht nicht richtig an: Das kann daran liegen, dass die neuen Beläge noch nicht ordentlich eingefahren sind. Möglich ist aber auch, dass sie bei einer steilen Abfahrt direkt überbeansprucht worden sind und es so zur sogenannten Verglasung gekommen ist. Dann hilft nur noch der Austausch der Bremsbeläge. Nicht zuletzt kann es helfen, wenn Betroffene die Fahrradbremse neu einstellen oder prüfen, ob überschüssige Ölrückstände das Symptom auslösen.
- Bei jeder Radumdrehung verursacht die Bremse ein schleifendes Geräusch: Auch hier hilft es oft, wenn Sie beim Fahrrad die Scheibenbremse neu einstellen – wenn beispielsweise die Bremsbeläge sich zu nah an der Bremsscheibe befinden. Möglich ist auch eine zu stark verschlissene Bremsscheibe oder ein Fehler beim Einbau des Bremsbelags.
Unfall mit falsch eingestellter Bremse
Sie sollten Ihre Fahrradbremse stets richtig einstellen; vor allem dann, wenn Sie im öffentlichen Verkehr in die Pedale treten. Ansonsten riskieren Sie, dass es in überraschend auftretenden Situationen zum Unfall kommt. Dabei ist nicht nur das Leben der involvierten Verkehrsteilnehmer in Gefahr. Es können auch Sachschäden entstehen, die hohe Geldsummen erfordern.
Es gibt jedoch auch einige Aspekte, die nicht von der privaten Haftpflichtversicherung abgedeckt werden. Dazu gehört unter anderem der Schaden am eigenen Fahrrad. Auch die Privathaftpflicht eines Freundes ist nicht zahlungspflichtig, wenn dieser sich ein Fahrrad von Ihnen ausleiht und es bei einem Unfall beschädigt wird.
Etwas komplizierter ist die Versicherungssituation bei den sogenannten E-Bikes. Damit die Privathaftpflicht greift, muss das jeweilige Zweirad eindeutig in die Kategorie “Fahrrad” fallen. Räder, die ohne Einsatz von Muskelkraft fahren können und den Kleinkrafträdern zuzuordnen sind, sind dabei nicht mitversichert.
Für diese muss eine Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Dies schreibt der Gesetzgeber allen Kraftfahrzeugführern vor.
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