Fahrstunden: Welche Kosten fallen für die praktische Ausbildung an?

Von Sarah K.

Letzte Aktualisierung am: 8. September 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Fahrstunden verursachen hohe Kosten

Die Kosten pro Fahrstunde können je nach Anbieter variieren. Sie sollten aber 40 Euro nicht übersteigen.
Die Kosten pro Fahrstunde können je nach Anbieter variieren. Sie sollten aber 40 Euro nicht übersteigen.

Eine Führerscheinausbildung in der Fahrschule kann schnell zu einem großen Kostenfaktor werden. Von Anmeldegebühr bis zu den Fahrstundenpreisen kommt schnell eine Summe im vierstelligen Bereich zusammen.

Wobei für die Fahrstunden die Kosten deutschlandweit stark variieren können. Die Unterschiede belaufen sich in verschiedenen Städten auf bis zu 20 Euro pro Fahrstunde.

Weiterhin hängt der Preis davon ab, um welche Art der Fahrstunde es sich handelt. So kosten die sogenannten Sonderfahrten in der Regel mehr als eine “normale” Übungsstunde.

Welche Fahrstunden sind eigentlich für den Führerschein Pflicht? Was kosten Fahrstunden im Durchschnitt? Diese Fragen sollen unter anderem in diesem Ratgeber geklärt werden. Außerdem erfahren Sie, in welcher Stadt in Deutschland die Kosten für eine Fahrstunde am niedrigsten sind.

FAQ: Kosten für Fahrstunden

Was Kosten Fahrstunden?

Die Preise für Fahrstunden können regional stark variieren und richten sich auch nach dem Kfz, mit welchem die Übungsfahrten durchgeführt werden.

Sind Sonderfahrten teurer?

Die Sonderfahrten, welche für die jeweiligen Führerscheinklassen absolviert werden müssen, sind in der Regel teurer als übliche Fahrstunden. Sie sollten mit etwa 20 bis 30 Euro mehr rechnen

Fahrschulpreise – wie viel kostet eine Fahrstunde?

Für eine Fahrstunde wird quasi das Fahrschulfahrzeug gemietet. Dafür muss das Unternehmen natürlich bezahlt werden. Auch der Fahrlehrer muss entlohnt werden, dadurch errechnet sich der Preis. Es handelt sich quasi um eine Leihgebühr für das Fahrzeug und einen Leistungsaufwand für den Lehrer. Grundsätzlich bestimmt die Art der Fahrstunde die Kosten.

Es wird zwischen den normalen Fahrstunden und den sogenannten Sonderfahrten unterschieden. Diese dauern in der Regel länger als eine einfache Fahrstunde. Eine Fahrstunde dauert durchschnittlich etwa 45 Minuten. Da diese Fahrzeit etwas kurz ist, werden die meisten Fahrten in der Fahrschule als Doppelfahrstunde durchgeführt. Diese dauert dann entsprechend 90 Minuten.

Als Sonderfahrten gelten die Nachtfahrt (3 Fahrstunden), die Autobahnfahrt (4 Fahrstunden) und die Überlandfahrt (5 Fahrstunden). Sie können erst bei einer entsprechenden Eignung des Schülers angesetzt werden. Hier sollen vor allem die Fahrfähigkeiten auf der Autobahn, auf Landstraßen und bei Nacht geschult werden. Dabei wird unter anderem der Einsatz von Fernlicht geübt.

Was kosten Fahrstunden – der Städtevergleich

In einer groß angelegten Studie hat die „Bild-Zeitung“ im Jahr 2014 die Fahrstunden Kosten in 100 Städten Deutschlands verglichen. Diese ergab, dass der Durchschnittspreis für eine Fahrstunde bei 32 Euro liegt. Sonderfahrten kosten im Schnitt gar 39 Euro. In der folgenden Tabelle finden Sie fünf deutsche Städte im Vergleich vom Preis pro Fahrstunde und Sonderfahrt, es handelt sich um Durchschnittswerte:

StadtPreis pro FahrstundePreis pro Stunde der Sonderfahrt
Tübingen43 Euro53 Euro
Gießen32 Euro47 Euro
Kassel31 Euro46 Euro
Rostock28 Euro33 Euro
Berlin27 Euro33 Euro

Gemeint sind Preise pro Fahrstunde für die Klasse B. Die Fahrstunden fürs Motorrad können je nach Anbieter abweichen. Ein Führerschein kostet insgesamt im Durchschnitt etwa 1.381 Euro.

Es lohnt sich, in jeder Stadt mehrere Anbieter zu vergleichen und dann eine Fahrschule auszuwählen. Sie sollten auch darauf achten, wann die Theoriestunden bei dieser Schule stattfinden. Schließlich sollte es terminlich bei Ihnen passen, damit die Ausbildung nicht unnötig in die Länge gezogen wird.

Fahrstunden im Durchschnitt – wie viele sind Pflicht?

Fahrstundenpreise hängen auch von der Art des Fahrschulfahrzeugs ab.
Fahrstundenpreise hängen auch von der Art des Fahrschulfahrzeugs ab.

Es gibt keine gesetzliche Mindestanzahl an normalen Führerschein-Fahrstunden. Deren Anzahl hängt immer vom Können und der Lernbereitschaft des Schülers selbst ab. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, daher werden meist einige Stunden zum Erlernen der Fahrpraxis in Anspruch genommen.

Wenn es sich um die Erweiterung einer Führerscheinklasse handelt, kann sich deren Anzahl allerdings deutlich reduzieren. Im Zweifelsfall müssen dann nur die klassenspezifischen Besonderheiten geübt werden.

Auch hier entscheiden die individuellen Fähigkeiten des Fahrschülers über die Anzahl der benötigten Stunden. Wenn Sie noch unsicher im Umgang mit dem Kfz sind, empfiehlt es sich lieber eine Stunde zu viel, als eine zu wenig zu absolvieren. Ein Crashkurs ist daher nicht immer sinnvoll.

Allerdings gibt es Pflichtfahrstunden, ohne die eine Anmeldung zur Prüfung nicht möglich wäre. Diese sind:

  • Nachtfahrt: Diese umfasst 3 Fahrstunden. Der Schüler soll lernen, welche Beleuchtung bei Nacht angebracht ist und wann das Fernlicht eingeschaltet werden darf. Vor Fahrbeginn werden alle Lichter des Kfzs auf Ihre Funktionstüchtigkeit geprüft.
  • Autobahnfahrt: In dieser vierstündigen Fahrt lernt der Führerscheinanwärter lernen, wie er sich auf der Autobahn verhalten soll. Auch das Auffahren und Verlassen der Schnellstraße werden geübt.
  • Überlandfahrt: Diese Fahrt ist mit fünf Stunden die längste am Stück. Der Auszubildende soll das Fahren auf Landstraßen erlernen. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass der Prüfling sich an Straßenschildern und Karten orientieren kann, falls das Navigationsgerät versagt.

Die Fahrstunden der Sonderfahrten kosten in der Regel etwas mehr als normale Fahrstunden. Allerdings sollten die Preise im Vergleich nicht zu sehr in die Höhe schießen. Informieren Sie sich daher vorab über die Preise für die Sonderfahrten.

Über den Autor

Sarah
Sarah K.

Sarah absolvierte ein Journalismus-Studium an der DEKRA Hochschule für Medien in Berlin mit dem Schwerpunkt "Onlinejournalismus" und ist seit 2016 Teil unseres Teams. Sie schreibt Texte zu unterschiedlichsten Fragestellungen im Bereich Verkehrsrecht und ist insbesondere für den Newsbereich zuständig.

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13 Kommentare

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  1. shiobe
    Am 5. März 2024 um 22:36

    Ich habe schon 50 Fahrstunden aber noch keine Autobahn und Nachfahrt. Ist das normal? Weil ich das nicht verstehe, warum mein Fahlerer noch nicht mich ins Autobahn oder Nachfahrt fahren lassen. Vielen Dank für Ihre Anwort.

  2. Dietrich N
    Am 7. April 2022 um 18:45

    Hallo , war heute in der Fahrschule um mal nachzufragen wann endlich nach bestandener Theorie die Fahrstunden beginnen , liegen für nächste Woche an gut — doch dann kam raus ,dass der Vertrag von August 2021 war .Ich sollte einen neuen Vertrag unterschreiben , wo die Fahrkosten normale Fahrstunden von 45 Euro auf 60 Euro angehoben werden , die Option ist unterschreiben oder kündigen
    WO LEBEN WIR DENN
    WOZU GIBT ES VERTRÄGE UND WARUM HOPP ODER TOP
    Ich habe Eisehendas alles teurer wird aber soo mit seinen Kunden umzugehen absolute Frechheit

    • der Vorsichtige
      Am 17. September 2022 um 14:10

      Hallo Dietrich. Diese Vorgehensweise ist leider keine Seltenheit. Bitte wende dich mit dem Problem an die Wettbewerbsaufsicht bzw. an die zuständige Überwachungsbehörde der Fahrschule. Derart hohe Preisänderungen sind höchst zweifelhaft. Vor allem mitten in einem bestehenden Vertrag. Zulässig wäre dies nur, wenn man die Option einer Preiserhöhung bei Vertragsabschluss bereits unterschrieben hat, doch auch nur mit Einschränkungen. Ein Anwalt für Wettbewerbsrecht kann dir hier sicher auch weiterhelfen. Grundsätzlich gilt Vertrag ist Vertrag! Auch Freizeichnungsklauseln wie “Preisänderungen vorbehalten” sind meistens rechtswidrig. Für den Kunden muss eine Preiserhöhung nachvollziehbar sein. Dies darzulegen dürfte bei einem Unterschied von mehr als einem Drittel schwer sein.

    • Micha
      Am 1. September 2022 um 15:57

      Fahrstunden sind, verglichen mit jedem Handwerker, noch zu billig. Da wird jede Muffe und jedes Rohr extra berechnet. Die MWST von 19 Prozent sind genau so mit drin, wie der Sprit.
      Bei den Billigheimern zahlt man es an Ende auch, dann eben über die Menge oder versteckte Zusätze. Qualität hat nun mal seinen Preis.

      Bei uns in der Gegend ist noch kein Fahrschulinhaber Multimillionär geworden. Leben und leben lassen.
      Ein Sanitär-Fachmann ist auch nicht billiger.

      Ich war mit der Fahrschule unseres Sohnes sehr zufrieden und möchte den Job in der jetzigen Zeit auf keinen Fall machen.
      Nach 6 Monaten können die Preise angepasst werden, lt AGB zum Vertrag. Danach würde ich mich richten. Angebote von Handwerkern gelten auch nicht 1 Jahr.

  3. Marvin
    Am 4. April 2022 um 17:30

    Ich mache grade einen A-Schein (offen).

    Meine Fahrstunde dauert 40min, ich nehme immer zwei. Wenn ich zb. um 18:00Uhr ankomme wird erstmals in ruhe die Abrechnung gemacht, dann zeihe ich mich an (ca. 15min). Und dann geht es los, nach ca. 65min (19:05) kommen wir in der Fahrschule wieder an. Ich zeihe mich um und gehe nach 70min aus der Fahrschule. Damit fehlen mir 10min sowie ca. 20min auf dem Motorrad.

    Nun meine Frage, was zählt als Fahrstunde?
    – Ab dem Zeitpunkt in dem man die Fahrt beginnt (auf dem Motorrad und losfährt)
    – Ab dem Zeitpunkt der Unterschrift ?
    – Zählt die Bekleidungszeit ca. 10min mit zur Fahrsunde ?

    Vielen Dank für euere Hilfe
    Marvin S.

    • bussgeldkatalog.org
      Am 6. April 2022 um 10:08

      Hallo Marvin,

      wir dürfen leider keine kostenlose Rechtsberatung geben. Wenden Sie sich am besten für verlässliche Informationen an Ihre Fahrschule.

      Die Redaktion von bussgeldkatalog.org

  4. Ecki
    Am 9. September 2020 um 10:18

    1.
    Darf bzw. muss der/die Fahrlehrer/in die Anfahrtszeit zu den Sonderfahrten in Rechnung stellen? Ist das irgenwo geregelt? Ich finde im Netz dazu bislang nichts.
    In meinem Fall setzt er 45 Min ab Fahrschule bis zum Beginn der Sonderfahrt an sowie 45 Min nach Beendigung der Sonderfahrt bis zurück zur Fahrschule (also 2x der Grundbetrag zusätzlich zu den eigentlichen Sonderfahrtstunden).
    2.
    Während Corona senken sich die Kosten von zzgl. 19%MwSt auf 16% bis Ende 2020. Das heiß, dass die Fahrstunden etwas preiswerter werden.
    Während der Corona-Krise hat die Fahrschule aber die brutto-Preise satt angehoben (von EUR 32,- auf 38,- für die Normalfahrten bzw. für Sonderfahrten von 38,- auf 45,-).
    Darf die Fahrschule die neuen Sätze verlangen, obwohl ich vor Inkrafttreten der Preis-Anhebung verbindlich und praktisch begonnen habe, Leistungen in Anspruch genommen habe?
    Habe ich also Anspruch auf MwSt-Senkung auf die alte Preisliste oder die neue?

    Danke
    Ecki

  5. T.K.
    Am 14. Februar 2020 um 13:41

    Da die Studie von 2014 ist, sollte es keinen wundern,
    dass die Preise seitdem gestiegen sind.

    Der enorme Mangel an Fahrlehrern hat unter anderem auch einen Anstieg bei den Löhnen gebracht,
    dieser wird dann logischer Weise auf die Kunden umgemünzt.
    Dies und eine stetige Inflation führen zwangsweise zu höheren Fahrschulpreisen.

  6. Shahid
    Am 28. April 2019 um 20:49

    Ich habe auch in Bochum meinen Führerschein gemacht.

  7. Andreas
    Am 26. April 2019 um 10:54

    Wem die Fahrstunden zu Teuer sind ,Dem empfehle ich mal 45 min Taxi zu Fahren.
    Allerdings lernt man Da nichts.
    Dann mal in Ruhe einen Preisvergleich.

  8. Mom
    Am 6. Februar 2019 um 17:01

    Hallo,
    mein Sohn hat gerade seinen Führerschein gemacht. Ich habe alle Fahrten mit Datum und Zeit notiert. Nun stimmen diese nicht mit den Zeiten, die der Fahrlehrer angegeben hat überein, die Fahrschule kommt auf 4 Übungsfahrten mehr. Kann es sein, dass die Fahrschule die Anfahrtszeit berechnet, wenn mein Sohn abgeholt wurde? Bei der ersten Fahrstunde, die ging 60 min., laut Fahrlehrer 90 min., musste mein Sohn nicht unterschreiben. Die zweite Fahrstunde fuhr mein Sohn gleich auf der Autobahn, wurde aber als Übungsfahrt berechnet. Darf ein Fahrschüler bei der zweiten Fahrt schon auf die Autobahn, finde ich persönlich unverantwortlich. Dann hat der Fahrlehrer an einem Tag angegeben, dass mein Sohn am Vormittag 2 Fahrstunden gehabt hätte. Ich habe aber an diesem Tag am Nachmittag 3 Fahrstunden notiert. Ein ander Mal hat der Fahrlehrer 4 Fahrten notiert, ich nur zwei. Als ich im Büro der Fahrschule nachfragte, wie das sein kann, hieß es, dass der Fahrlehrer die Zeiten hin-und herschieben könnte. Irgendwie stimmt da überhaupt nichts. Welche rechtlichen Möglichkeiten habe ich, da mein Sohn die Fahrten, bis auf die erste, ja unterschrieben hat.
    Viele Grüße
    Mom

  9. Kazignom
    Am 2. Januar 2019 um 17:25

    Mir ist es gelungen nach 15 Stunden die Fahrprüfung, bei einer Fahrschule in Bochum, ablegen zu können und zu bestehen.
    Der Stundenpreis lag bei 30/39 €. Die meisten guten Fahrschulen liegen hier in diesem Preissegegment. Kommt nach Bochum !

  10. Gig123
    Am 28. November 2018 um 14:41

    Ich habe heute meinen Führerschein gemacht und es hat mich insgesamt rund 2300 Euro gekostet. Ich habe in Offenbach, Hessen gemacht. Einzelstunden kosten bei mir 43 Euro und Sonderfahrten 57 Euro. Leider sind die Preise fast überall gleich gestiegen, in meiner Umgebung. Unter 40 Euro ist fast nur noch ein Traum.

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