Fahrsicherheitstraining: Vorbereitet auf gefährliche Situationen
Letzte Aktualisierung am: 4. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 12 Minuten
Mit dem Führerschein in der Tasche auf alles vorbereitet? Das ist Wunschdenken!
FAQ: Fahrsicherheitstraining
In der Fahrschule lernen Sie die Grundlagen für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr. Auf alle Gefahren können Sie dort jedoch nicht vorbereitet werden. Im Zuge eines Fahrsicherheitstrainings wird Ihnen beigebracht, auch in plötzlich auftretenden Gefahrensituationen richtig zu reagieren, um Unfälle zu verhindern. Sie lernen Ihr Fahrzeug und seine Fahreigenschaften unter extremen Bedingungen kennen. Zusätzlich trainieren Sie, wie Sie gefährliche Situationen frühzeitig erkennen und vermeiden können. Ein solches Training lohnt sich nicht nur für Fahranfänger, sondern für alle Fahrer – unabhängig von ihrem Erfahrungsstand.
Ein solches Training besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. In der Theorie besprechen Sie in der Gruppe unter anderem, welche Gefahren im Straßenverkehr auftauchen können, wie ein Fahrzeug auf unterschiedlichen Untergründen reagiert und wie Sie auch bei rutschiger Fahrbahn Kurven richtig meistern. Im praktischen Teil wird dieses Wissen dann in die Praxis umgesetzt. Sie müssen unter anderem Hindernissen ausweichen und Slalomkurse durchfahren. Mehr dazu können Sie hier nachlesen.
Ein herkömmliches Fahrtraining dauert in der Regel etwa sieben Stunden plus Pausen. Bei welchen Anbietern Sie ein Fahrtraining mit dem Auto absolvieren können, erfahren Sie in unserer Auflistung.
Die Kosten variieren je nach Anbieter und Umfang des Trainings. In der Regel müssen Sie mit 100 Euro oder mehr rechnen. Mehr zu den Kosten können Sie an dieser Stelle nachlesen.
Inhaltsverzeichnis:
Welche Anbieter führen Fahrsicherheitstrainings durch?
Es gibt deutschlandweit eine große Anzahl von Anbietern, bei denen Sie ein Autofahrtraining absolvieren können. Besonders bekannt sind natürlich die Automobilclubs, wie etwa der ADAC, der ACE und der AvD.
Doch auch Prüfgesellschaften wie die DEKRA, Automobilhersteller, Verkehrsverbände, Fahrschulen und viele weitere bieten Ihnen die Möglichkeit, sich in einem sicheren Umfeld auf gefährliche Situationen vorzubereiten.
Die folgende Übersicht zeigt Ihnen, bei welchen Anbietern Sie unter anderem einen Termin für ein Fahrsicherheitstraining buchen können.
Anbieter | Trainings u. a. für |
---|---|
Auto Club Europa - ACE | Pkw, Motorrad, |
ADAC | Pkw, Motorrad, Wohnwagen, Wohnmobil, Kleintransporter |
AvD - Automobilclub von Deutschland | Pkw, Motorrad, Transporter, Bus, Lkw |
Bundesverband der Motorradfahrer | Motorrad (auch mit Gespann) |
DEKRA | Pkw, Wohnmobil |
Deutsche Verkehrswacht | Pkw, Motorrad, Transporter, Lkw, Bus, Geländewagen |
Driving Camp Vorarlberg | Pkw, Motorrad |
Fahrsicherheitszentrum Nürburgring | Pkw, Motorrad |
Forschungs- und Technologiezentrum Ladungssicherung Selm gGmbH | Pkw, Lkw, Transporter |
Forum Fahrsicherheit | Pkw, Motorrad, Transporter, Lkw, Bus |
Landesverkehrswacht Niedersachsen | Pkw, Motorrad |
TÜV Rheinland Akademie | Pkw, Motorrad, Lkw, Transporter |
Verkehrssicherheitszentrum am Sachsenring | Pkw, Motorrad, Kleintransporter, Bus, Lkw |
Bei der Wahl des Anbieters ist es empfehlenswert, darauf zu achten, dass dieser nach den Standards des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) arbeitet. So stellen Sie sicher, dass Ihr Training einen hohen Qualitätsstandard aufweist: Die Trainer sind entsprechend ausgebildet und geprüft. Der Übungsplatz, die Schulungsräume und sämtliche Hilfsmittel entsprechen den Vorgaben und das Fahrsicherheitstraining umfasst alle relevanten Inhalte.
Spezifische Ratgeber zum Thema Fahrsicherheitstraining
Voraussetzungen für die Teilnahme an einem Fahr- und Sicherheitstraining mit dem Auto
Egal, ob Fahranfänger oder routinierter Vielfahrer: Alle Kraftfahrzeugführer können in gefährliche Situationen kommen, in denen sie nicht genau wissen, wie sie sich richtig verhalten sollen. Im Fahrsicherheitstraining werden solche Fälle besprochen und Sie können einüben, wie Sie am besten reagieren.
Doch wer kann an einem solchen Fahrertraining eigentlich teilnehmen? Die Anforderungen sind überschaubar: Sie benötigen einen gültigen Führerschein, um ein Fahrsicherheitstraining zu absolvieren. Bei vielen Anbietern können auch schon Besitzer des Führerscheins mit 17 teilnehmen.
Für die Teilnahme ist es außerdem häufig nötig, dass Sie ein Fahrzeug mitbringen. Es empfiehlt sich, mit Ihrem eigenen Auto zu kommen. Jedes Fahrzeug reagiert in Gefahrensituationen nämlich anders und so können Sie Ihren eigenen Pkw, mit dem Sie wahrscheinlich am meisten unterwegs sind, und sein Verhalten besser kennenlernen.
Es gibt aber je nach Anbieter teilweise auch die Möglichkeit, an einem Fahrsicherheitstraining teilzunehmen, ohne ein eigenes Auto mitbringen zu müssen. Fragen Sie beim Anbieter Ihrer Wahl nach, ob er Mietfahrzeuge zur Verfügung stellt. Unser Tipp: Bietet ein Automobilhersteller ein Fahrtraining an, stellt er häufig seine eigenen Fahrzeuge dafür zur Verfügung.
Wie teuer ist ein Verkehrssicherheitstraining?
Welche Kosten entstehen, wenn Sie mit Ihrem Auto an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen, lässt sich nicht pauschal sagen. Jeder Anbieter hat seine eigene Kostenstruktur. In der Regel müssen Sie jedoch ungefähr mit Kosten ab 100 Euro für ein ganztägiges Seminar rechnen.
Beachten Sie: Bringen Sie nicht Ihr eigenes Auto zum Sicherheitstraining mit, sondern nutzen ein Mietfahrzeug, dann müssen Sie dafür mit zusätzlichen Kosten rechnen. Fragen Sie vorher bei Anbieter nach, welcher Betrag berechnet wird – dann gibt es keine teure Überraschung.
Die Kosten für ein Sicherheitstraining mit dem Pkw stellen meist eine gute Investition dar: Zum einen sind Sie besser auf gefährliche Situationen im Straßenverkehr vorbereitet. Zum anderen ist es möglich, dass Sie danach niedrigere Beiträge für Ihre Kfz-Versicherung zahlen müssen. Manche Versicherer gewähren ihren Kunden nämlich Rabatte, wenn sie die Teilnahme an einem Autofahrtraining nachweisen können.
Wie läuft das Fahrsicherheitstraining mit Pkw ab?
Sicherheitstrainings finden in der Regel in sogenannten Fahrsicherheitszentren statt. Diese verfügen über Ausbildungsräume sowie große Trainingsflächen für Fahrzeuge.
Letztere sind so ausgestattet, dass dort Extremsituationen im Straßenverkehr nachgebildet werden können. So ist es häufig möglich, eine Fahrspur mit Wasser zu fluten, um Aquaplaning zu simulieren.
Ein Pkw-Fahrsicherheitstraining besteht in der Regel aus zwei Teilen: einem theoretischen sowie einem praktischen. Was dabei jeweils behandelt wird, erklären wir in den folgenden Abschnitten.
Verwechseln Sie ein Fahrsicherheitszentrum nicht mit einem Verkehrsübungsplatz. Auf Letzterem dürfen auch Personen, die noch keinen Führerschein besitzen, die alltägliche Teilnahme am Straßenverkehr einüben. Hier können sie unter anderem den Umgang mit einem Fahrzeug in einer sicheren Umgebung, die dem herkömmlichen Straßenverkehr nachgebildet ist, einstudieren.
Theorieteil: Gefährliche Situationen erkennen und vermeiden
Bevor Sie sich beim Fahrsicherheitstraining hinter das Steuer begeben dürfen, werden den Teilnehmern zunächst wichtige Grundlagen in der Theorie nähergebracht. Grundsätzlich sollen im Verlaufe des Trainings die folgenden drei Ziele erreicht werden:
- Fahrer sollen gefährliche Situationen schneller und besser erkennen können.
- Sie sollen lernen, diese möglichst zu vermeiden.
- Ist dies nicht möglich, müssen sie in der Lage sein, Gefahrensituationen zu bewältigen.
Der Theorieteil ist in der Regel kein Frontalunterricht. Vielmehr handelt es sich um Gespräche in der Gruppe, in welchen wichtige Themen gemeinsam besprochen werden und in welche die Teilnehmer ihre eigenen Erfahrungen und Kenntnisse einbringen können.
Dieses Vorgehen hat den großen Vorteil, dass der Trainer auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmer eingehen und die für das praktische Fahrsicherheitstraining vorgesehenen Übungen auf den Erfahrungsstand der Gruppe anpassen kann.
Im Theorieteil werden in der Regel unter anderem die folgenden Themenbereiche angeschnitten:
- Zu welchen gefährlichen Situationen kann es plötzlich im Straßenverkehr kommen?
- Wie verhalten sich andere Verkehrsteilnehmer?
- Wie lassen sich gefährliche Situationen vermeiden?
- Wie verhält sich ein Fahrzeug auf unterschiedlichen Untergründen?
- Welche Brems- und Ausweichmanöver gibt es?
- Wie sollten Sie in eine Kurve hineinfahren?
- Wie funktionieren gewisse Fahrassistenzsysteme, wie z. B. ESP und ABS?
- Welche Faktoren beeinflussen das Reaktionsvermögen?
- Welche ist die korrekte Sitzhaltung?
Umsetzung in die Praxis: Richtig mit dem Fahrzeug umgehen
Nun kommt der Teil des Trainings, auf den die meisten wohl sehnsüchtig gewartet haben: Die Theorie wird auf dem Gelände des Fahrsicherheitszentrums in die Praxis umgesetzt. Im praktischen Fahrsicherheitstraining erhalten Sie Tipps dazu, wie Sie Gefahrensituationen am besten meistern.
Sie sitzen dabei am Steuer Ihres Fahrzeugs und sind per Funk mit dem Trainer verbunden. Dieser unterstützt Sie dabei, die richtigen Bremstechniken für unterschiedliche Situationen und Untergründe zu erlernen, Hindernissen korrekt auszuweichen und effektiv Kurven – auch bei rutschigem Untergrund – zu durchfahren.
Weiterführende Informationen zu speziellen Kursen:
Slalom fahren, ausweichen und Vollbremsung: Hier geht es in die Vollen
In einem Slalomparcours müssen Sie unter Beweis stellen, dass Sie die richtige Blicktechnik, die zuvor im Theorieteil besprochen wurde, verinnerlicht haben und korrekt und sanft lenken können, um die Hindernisse zu umfahren.
Zudem müssen Sie beim Fahrsicherheitstraining mehrere Vollbremsungen durchführen. Dabei wird Ihnen deutlich gemacht, wie lang der Bremsweg tatsächlich bei unterschiedlichen Ausgangsgeschwindigkeiten ist. Viele unterschätzen diesen, was zu gefährlichen Situationen führen kann.
Hindernisse werden im Fahrsicherheitstraining vielfach mittels einer Wassersäule, die plötzlich aus der Fahrbahn emporschießt, simuliert. Sie müssen schnell reagieren und das richtige Manöver ausführen, um auszuweichen, sonst fahren Sie durch die Fontäne hindurch. Das klappt meistens nicht auf Anhieb, aber Übung macht den Meister.
Viele Fahrsicherheitszentren haben auch eine sogenannte Dynamikplatte. Überfahren Sie diese, sorgt sie dafür, dass das Heck Ihres Fahrzeugs ausbricht. Der Pkw ist in einer solchen Situation nur noch schwer zu kontrollieren, wenn der Fahrer nicht weiß, wie er richtig reagieren soll. Der Trainer wird Sie dabei unterstützen, korrekt zu bremsen und gegenzulenken, um das Fahrzeug wieder in den Griff zu bekommen.
Eine Nachbesprechung mit dem Trainer sowie ein Erfahrungsaustausch mit den anderen Teilnehmern bilden meist den Abschluss von einem Fahrsicherheitstraining.
Viele Anbieter haben weitere Seminare im Programm, die auf dem Basis-Fahrsicherheitstraining aufbauen. So können Sie Ihre Fähigkeiten immer weiter entwickeln.
Wie lange dauert ein Pkw-Sicherheitstraining?
Ein herkömmliches Fahrsicherheitstraining, in welchem die grundlegenden Themen besprochen werden, dauert üblicherweise einen ganzen Tag. Das bedeutet: In der Regel werden mindestens sieben Stunden plus entsprechende Pausen dafür angesetzt.
Teilweise gibt es auch kürzere „Schnupper-Trainings“, in denen die wichtigsten Grundlagen vermittelt werden. Diese dauern in der Regel etwa vier bis fünf Stunden. Sie sind eine gute Möglichkeit, um in den Ablauf hineinzuschnuppern und zu testen, ob Sie die Inhalte in einem weiteren Training vertiefen möchten.
Sind Sie Mitglied einer Berufsgenossenschaft? Dann kann es möglich sein, dass diese einen Teil der Kosten für ein Fahrsicherheitstraining mit dem Auto bei bestimmten Anbietern übernehmen.
Besondere Fahrtrainings: Sicher mit Motorrad, Anhänger & Co. unterwegs
Sie können nicht nur mit dem Pkw ein Fahrtraining absolvieren. Auch für viele andere Fahrzeugarten werden entsprechende Programme angeboten. Wir stellen Ihnen im Folgenden eine Auswahl von hilfreichen Trainings vor.
Fahrsicherheitstraining mit dem Motorrad: Sicher auf zwei Rädern unterwegs
Bei gutem Wetter eine große Runde mit dem Motorrad drehen: Für Biker gibt es wohl nichts Schöneres als das. Doch Zweiradfahrer leben gefährlich. Im Gegensatz zum Pkw haben sie keine Knautschzone, weshalb sie bei Unfällen häufig schwer verletzt werden.
Ein weiterer Faktor, der die Gefahren im Straßenverkehr erhöht: Die Motorradsaison dauert in der Regel von Frühjahr bis Herbst. Während der kalten Wintermonate bleibt die Maschine in der Garage.
Wird sie dann im April wieder zu ersten Spritztouren herausgeholt, stellt sich das richtige Fahrgefühl nach der langen Pause häufig nicht blitzschnell wieder ein.
Aus diesem Grund lohnt sich sowohl für Fahranfänger als auch erfahrene Biker ein Fahrsicherheitstraining, das speziell für Motorräder ausgelegt ist. Sie müssen zum Termin Ihr eigenes Motorrad mitbringen. Denken Sie außerdem daran, eine vollständige Schutzausrüstung mitzunehmen. Zur Teilnahme benötigen Sie außerdem einen gültigen Motorrad-Führerschein.
Wie ist ein Fahrtraining fürs Motorrad aufgebaut?
Ein Fahrsicherheitstraining fürs Motorrad dauert in der Regel einen ganzen Tag lang. Es besteht aus einem Theorie- und einem Praxisteil. Bei Ersterem handelt es sich um vom Trainer moderierte Gespräche. Hier lernen die Teilnehmer wichtige Grundlagen, wie beispielsweise zur Funktion des ABS, zur Fahrphysik und zum allgemeinen Handling des Zweirads. Zusätzlich können sich mit den anderen Anwesenden über ihre bisherigen Erfahrungen austauschen und erläutern, welche Ziele sie in diesem Training erreichen möchten.
Der Teilnehmer wird vor der praktischen Phase mit einem Funkgerät ausgestattet, das ihn mit dem Trainer verbinden. Hierbei handelt es sich jedoch um eine einseitige Verbindung. Der Fahrer kann den Kursleiter hören, jedoch nicht mit diesem sprechen. Der Trainier kann Fahrer so durch die einzelnen Abschnitte führen und Hilfestellung während der Übung anbieten.
Das eigentliche Fahrsicherheitstraining mit dem Motorrad beinhaltet dann unterschiedliche Übungen. Zunächst erfolgt das sogenannte „Warmfahren“. Hierzu gehören unter anderem Slalomfahrten, extreme Langsamfahrten, eine Blickschulung sowie Bremsübungen.
Praktische Fahrübungen mit dem Motorrad
Nach dem Warmfahren folgen Übungen auf den Teilabschnitten der Trainingsstrecke. Hier werden dann verschiedene Witterungsbedingungen simuliert und das Verhalten in kritischen Situationen, wie beim plötzlichen Auftauchen eines Hindernisses, trainiert. Hauptbestandteile des Trainings sind in der Regel die Folgenden:
- Bremsen, z B. wie am Limit oder auf verschiedenen Untergründen sicher gebremst wird
- Handling des Motorrads
- Schräglage, z. B. Schräglagentechniken
- Lenktechnik
- Gefahrensituationen in der Kurve richtig einschätzen und richtig durchlaufen
- Hintergrundinfos zu Assistenzsystemen
- Ausweichen eines plötzlich auftretenden Hindernisses
- Motorrad in schwierigen Situationen stabilisieren
Bei manchen Anbietern können Sie beim Fahrsicherheitstraining fürs Motorrad auch ein intensiveres Schräglagentraining absolvieren. Dies soll dabei helfen, dass Zweiradfahrer weniger Angst vor starken Schräglagen entwickeln. Hierzu wird nicht das eigene Motorrad des Teilnehmers verwendet, sondern ein speziell umgerüstetes Zweirad mit zwei seitlichen Auslegern. Diese verhindern das Umkippen in der Schräglage. Bei diesem Training ist es auch möglich, den Rollwinkel variabel einzustellen. Meist sind Schritte im Abstand von fünf Grad üblich, die sich zwischen 20 und 55 Grad bewegen.
Rangieren, parken etc. – Sicherheitstraining für Fahrten mit dem Anhänger
Möchten Sie größere Gegenstände transportieren, kommen Sie häufig nicht darum herum, einen Anhänger einzusetzen. Wer den BE-Führerschein in der Tasche hat, darf damit einen Pkw plus Anhänger mit einer zulässigen Gesamtmasse von maximal 3.500 kg fahren.
Viele Führerscheininhaber sind aber nur selten mit dem Anhänger unterwegs. Vor allem nach längeren Pausen kann es deshalb zu Problemen bei der Wiedereingewöhnung an das Fahren mit dem Gespann führen: Schließlich verhält sich dieses in vielen Situationen anders als ein Pkw ohne angehängtes Zusatzgewicht.
Aus diesem Grund empfiehlt sich für viele Fahrer die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining speziell für Anhänger. In einem solchen Fahrtraining stehen neben Übungen zu verschiedenen möglichen Fahrsituationen auch das richtige Beladen sowie das An- und Abkuppeln im Mittelpunkt.
Die wichtigste Voraussetzung für eine Teilnahme ist ein gültiger Führerschein, der das Fahren des gewünschten Gespanns erlaubt. In der Regel sollten Sie mit Pkw plus Anhänger anreisen. Ist dies nicht möglich, müssen Sie im Vorhinein beim Veranstalter nachfragen, ob Mietfahrzeuge zur Verfügung stehen.
Ablauf des Fahrtrainings für Pkw mit Anhänger
Der Ablauf unterscheidet sich nicht von einem regulären Fahrsicherheitstraining für Pkw. Auch hier absolvieren Sie sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Teil. In der Theorie lernen die Teilnehmer unter anderem wichtige Grundlagen rund um Fahrzeugtechnik, Fahrphysik, Ladungssicherung und vorausschauendes Fahren.
In der Regel werden dann im praktischen Teil die folgenden Übungen durchgeführt:
- Sicheres Beladen, Verstauen der Ladung, Ladungssicherung
- Richtiges Einschätzen der Fahrzeugabmessungen sowie das Rangieren unter Einbeziehen aller Spiegel
- Übungen zum Rangieren und Rückwärtsfahrten
- Ausweich- und Slalomübungen, Kurvenfahrten und Passieren von Engstellen auf verschiedenen Untergründen
- Richtiges Abfangen eines schleudernden Anhängers
- Übungen zum Bremsen und dem Bremsweg auf verschiedenen Untergründen
Unterwegs mit Wohnmobil oder Wohnwagen: Fahrtraining für mehr Routine
Die meisten Besitzer eines Wohnmobils oder Wohnwagens sind nur wenige Male im Jahr damit unterwegs. Eine richtige Routine beim Fahren eines Gespanns kommt deshalb nicht bei jedem Fahrer zustande. Daher ist eine Auffrischung der Fahrkenntnisse und der richtigen Verhaltensweisen mit einem Fahrsicherheitstraining ein wichtiger Schritt in Richtung Verkehrssicherheit.
Teilnehmer müssen einen entsprechenden Führerschein besitzen, damit sie an einem Fahrsicherheitstraining für Wohnwagen bzw. Wohnmobile teilnehmen können. Es ist empfehlenswert, wenn Sie Ihr eigenes Fahrzeug bzw. Gespann zum Seminar mitbringen – schließlich möchten Sie mit diesem die nächsten Touren sicher und souverän meistern.
Dauer des Trainings und mögliche Übungen
Ein solches Training dauert in der Regel etwa acht Stunden. Es beginnt mit einer theoretischen Einführung. In diesem Teil des Kurses wird ausführlich auf die Kenntnisse und auch auf die Wünsche der Teilnehmer eingegangen. Hier soll herausgefunden werden, wo der Einzelne steht und was er mit dem Fahrertraining erreichen möchte. Weitere Themen sind der Programmablauf sowie die Fahrphysik und die Fahrzeugtechnik.
Danach folgen fahrpraktische Übungen auf dem Gelände des Fahrsicherheitszentrums. Dazu gehört unter anderem Folgendes:
- Sicheres An- und Abkuppeln eines Wohnwagens
- Korrektes Beladen und Verstauen der Ladung
- Rangierübungen mit und ohne Einweiser, durchgeführt mit richtiger Nutzung aller Spiegel
- Übungen zum Durchfahren von Kurven und Engstellen, unter anderem durch einen Slalomkurs oder Kreisbahnen
- Bremsen auf verschiedenen Untergründen und bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten
- Ausweichen von Hindernissen
- Abfangen und Stabilisieren des Wohnmobils und Übungen zur Richtungsstabilisierung, insbesondere unter dem Aspekt der Lastenverteilung
Richtiges Verhalten auf eisglatten Straßen: Fahrsicherheitstraining für winterliche Verhältnisse
Jedes Jahr spielen sich auf deutschen Straßen im Winter vielerorts die gleichen Szenen ab: Kaum fallen die ersten Schneeflocken, kommt es vermehrt zu Unfällen. Fahrzeuge landen im Graben oder rutschen in den Gefahrenbereich einer Kreuzung, weil sie ihre Fahrweise nicht an die Straßenverhältnisse angepasst haben.
Beim Fahrsicherheitstraining für das Fahren bei winterlichen Verhältnissen lernen Teilnehmer, wie sie auch bei Schnee und Eisglätte sicher ans Ziel kommen. Einzige Voraussetzung für die Teilnahme ist in der Regel ein Führerschein der Klasse B.
In den Trainingszentren ist es möglich, winterliche Straßenbedingungen nachzubilden. Eine spezielle Fahrbahnoberfläche sowie eine zusätzliche Bewässerung simulieren Glätte und festgefahrenen Schnee. Auch Edelstahlplatten in der Fahrbahnoberfläche sollen das Fahren auf Glatteis darstellen. Geben es die Witterungsbedingungen und die Ausstattung der Anlage her, wird auch in den Fahrsicherheitszentren bei Schnee und Eis gefahren.
Nach einer theoretischen Einführung geht es mit dem praktischen Teil weiter. Dazu gehören beim Fahrsicherheitstraining für den Winter meist die folgenden Punkte:
- Übungen zum Bremsverhalten auf verschiedenen Fahrbahnuntergründen und bei verschiedenen Wetterverhältnissen, speziell bei Glätte
- Übungen zur Fahrzeugtechnik und wie diese sich bei winterlichen Straßenverhältnissen auswirkt
- Übungen zur Orientierung, zur Blickrichtung in verschiedenen Fahrsituationen
- Ausweichmanöver auf verschiedenen Untergründen
- Fahrzeug richtig abfangen, wenn es ins Rutschen kommt
Ladies only: Auto-Fahrtraining speziell für Frauen
„Frau am Steuer – Ungeheuer!“ Diesen Spruch hören Frauen leider immer noch viel zu häufig. Dabei tragen sie laut einer Studie des Statistischen Bundesamtes seltener die Hauptschuld an Unfällen. Des Weiteren sind die von Fahrerinnen verursachten Verkehrsunfälle in der Regel weniger folgenschwer als die von männlichen Fahrern.
Gewisse Vorurteile halten sich dennoch hartnäckig. Das führt dazu, dass manche Frauen sich nicht trauen, an einem Fahrsicherheitstraining teilzunehmen, weil sie befürchten, von männlichen Teilnehmern lächerlich gemacht zu werden.
Aus diesem Grund gibt es Fahrtrainings, welche allein von Frauen gebucht werden können. Teilnehmerinnen können hier in einer entspannten Atmosphäre lernen, wie sie in Gefahrensituationen korrekt reagieren sollten. Die Inhalte und Übungen unterscheiden sich dabei in der Regel nicht von einem herkömmlichen Fahrsicherheitstraining. Auch hier heißt der Tenor: Die Teilnehmerinnen lernen, Notsituationen zu erkennen, zu vermeiden und sie zu bewältigen.
Es gibt sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Teil. In Gruppengesprächen erfahren die Teilnehmerinnen unter anderem mehr zu den Themen Fahrsicherheit, Fahrphysik und Fahrassistenzsysteme.
In der Praxis können die Teilnehmerinnen ihr neues oder aufgefrischtes Wissen umsetzen. Zu den Übungsinhalten im Fahrsicherheitstraining für Frauen gehören gewöhnlich:
- Einüben einer Notbremsung bei unterschiedlichen Ausgangsgeschwindigkeiten und Untergründen
- Befahren eines Slalom-Parcours
- Ausweichmanöver
- Richtige Reaktion auf ein ausbrechendes Heck
- Fahren in Kurven
Ich finde der Text ist sehr ausführlich und man kennt sich aus wen man das liest. Echt super!
Mit freundlichen Grüßen.
Sehr ausführlich! Ich würde mich freuen, wenn Sie mir die 30 Fahrsicherheits-Zentren in der BRD benennen könnten. Überwiegend die für PKW. Auch, wenn es separate Motorrad-Trainings- Parcours’ gibt.
Mit bestem Dank und
freundlichen Grüßen
Frank N.
Hallo Frank,
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Die Redaktion von bussgeldkatalog.org