Geblitzt in England, Schottland und Wales: Was erwartet Autofahrer?
Letzte Aktualisierung am: 5. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Wenn Blitzer in England zuschlagen
In Großbritannien können Urlauber vielfältige Sehenswürdigkeiten entdecken: Die Metropole London, das Schloss Windsor, den Loch Ness und vielleicht sogar seinen Bewohner Nessie. Um möglichst viele Highlights in den knappen Urlaubstagen unterzubringen, kann es sinnvoll sein, sich vor Ort einen Mietwagen zu organisieren.
Allerdings sollten Sie bei der Reise durchs Vereinte Königreich nicht in Hektik verfallen und die landeseigenen Verkehrsregeln missachten, denn ein Verkehrsverstoß – wie eine Geschwindigkeitsüberschreitung in Großbritannien – kann die Urlaubskasse erheblich schmälern.
Doch mit welchen Sanktionen müssen Sie rechnen, wenn Sie im Urlaub geblitzt werden? Kann ein Geschwindigkeitsverstoß für Urlauber in England ein Bußgeld nach sich ziehen? Oder droht ein Bußgeldbescheid? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Geschwindigkeitsverstoß in Großbritannien
Pauschal ist diese Frage nicht zu beantworten, allerdings ist es möglich, dass bereits ab einem km/h zu viel, geblitzt wird.
Ja, je nachdem wie viel die zulässige Geschwindigkeit überschritten wurde, wird ein bestimmter Prozentsatz bezogen auf das Wocheneinkommen zur Berechnung herangezogen. Wie Bußgelder dann ausfallen können, lesen Sie hier.
Die Möglichkeit für eine Vollstreckung besteht seit dem Brexit nicht mehr. Denn seit dem Austritt aus der EU greift das Vollstreckungsabkommen nicht mehr.
Geblitzt in England: Wie werden die Bußgelder berechnen?
Eine Geschwindigkeitsüberschreitung in England kann weitreichende Konsequenzen haben. Wie hoch das Bußgeld dabei im Einzelnen ausfällt, lässt sich pauschal allerdings nicht benennen, denn dieses ist in erster Linie anhängig vom jeweiligen Wocheneinkommen. Außerdem unterteilt der Bußgeldkatalog die Verkehrssünder – je nach Schwere des Tempoverstoßes – in verschiedene Gruppen, für die unterschiedliche Prozentsätze gelten. In der Regel gilt für Autofahrer, die geblitzt wurden, in England folgende Unterteilung:
Gruppe | Tempoverstoß in mph | Prozentsatz |
---|---|---|
A | 1 – 10 | 25 – 75 |
B | 11 – 20 | 75 – 125 |
C | 21 und mehr | 125 – 175 |
Was diese Berechnungsmethode genau bedeutet, soll das nachfolgende Beispiel verdeutlichen:
Paul ist in England geblitzt worden, als er in London mit 8 mph zu schnell unterwegs war. Dadurch zählt er zu Gruppe A. Da sein durchschnittliches Wocheneinkommen 875 £ beträgt, kann das Bußgeld zwischen 218 und 656 £ liegen.
Allerdings bedeutet diese Regelung nicht, dass die Bußgelder nach oben hin offen sind. So liegt der gesetzlich definierte Höchstsatz in der Regel bei 1.000 £ und nur bei einer Missachtung der Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn wird dieser auf 2.500 £ erhöht.
Müssen Sie das Bußgeld zahlen, wenn Sie geblitzt wurden?
Neben der Berechnung des Bußgeldes stellen sich viele deutsche Autofahrer auch die Frage, ob sie eine solche Geldsanktion überhaupt begleichen müssen, nachdem sie im Ausland geblitzt wurden. Wer in England die Verkehrsregeln missachtet, muss grundsätzlich mit einem Bußgeldbescheid rechnen. Da das Vereinigte Königreich allerdings nicht länger ein Mitglied der EU ist, ist eine grenzüberschreitende Vollstreckung nicht mehr möglich.
Der bestehende EU-Rahmenbeschluss zur Geldsanktionenvollstreckung (RBGeld) greift demnach nicht mehr. Mögliche Punkte, die ein Verkehrsverstoß in England nach sich zieht, werden ebenfalls nicht im Fahreignungsregister in Flensburg vermerkt. Allerdings müssen Verkehrssünder, die regelmäßig in Großbritannien unterwegs sind, mit Konsequenzen rechnen. So können Forderungen ggf. bei einer erneuten Einreise eingetrieben werden.
Es gilt somit der Grundsatz: Werden Sie geblitzt, ist in England nicht länger mit einer Vollstreckung der hohen Bußgelder zu rechnen. Denn durch den Austritt aus der EU findet der Rahmenbeschluss künftig keine Anwendung mehr. Alternative Abkommen existieren zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht.
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Ein Bekannter der in England lebt hat der Polizei für einen Verkehrsverstoss den er gemacht hat meine name und Adresse gegeben.
Drohen mir Konsequenzen bei der Einreise nach England?
Ich bekam in England einen Strafzettel wg Überschreitens der Parkzeit. Auf dem Zettel ist nur das Kennzeichen vermerkt: drei Buchstaben und drei Zählen. Ich sehe keinen Hinweis darauf, dass es sich um ein deutsches Auto handelt. Kann ich davon ausgehen, dass man mich gar nicht findet bzw als Halter des Wagens identifizieren kann?