Geschwindigkeitskontrolle: Arten der Geschwindigkeitsüberwachung
Letzte Aktualisierung am: 24. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
So werden Raser auf deutschen Straßen überführt
Geschwindigkeitskontrollen sind ein beliebtes Mittel der Polizei, um festzustellen, ob die erlaubte Höchstgeschwindigkeit eingehalten wurde. Da Geschwindigkeitsübertretungen auf deutschen Straßen an der Tagesordnung sind, sollen Kraftfahrer durch die Geschwindigkeitsüberwachung auf ihr Fehlverhalten hingewiesen werden. Im Anschluss erhalten sie die entsprechende Strafe aus dem Bußgeldkatalog.
Dabei steht stets die Verkehrssicherheit im Mittelpunkt. Unzählige Unfälle könnten verhindert werden, wenn die zulässige Maximalgeschwindigkeit eingehalten werden würde. Aus diesem Grund führt die Polizei eine Geschwindigkeitskontrolle vorzugsweise an Gefahrenstellen wie beispielsweise stark befahrenen Kreuzungen durch. Es existieren verschiedene Arten der Geschwindigkeitskontrolle. Wie diese genau aussehen und ob eine private Geschwindigkeitsüberwachung zulässig ist, verrät Ihnen der folgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis:
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Alles Wichtige zur Geschwindigkeitsüberschreitung im Video
Bei einer Geschwindigkeitskontrolle innerorts erwischt?
Verstoß | Strafe | Punkte | FahrverbotFVerbot | Lohnt ein Einspruch? |
---|---|---|---|---|
... bis 10 km/h | 30 € | eher nicht | ||
... 11 - 15 km/h | 50 € | Hier prüfen ** | ||
... 16 - 20 km/h | 70 € | Hier prüfen ** | ||
... 21 - 25 km/h | 115 € | 1 | Hier prüfen ** | |
... 26 - 30 km/h | 180 € | 1 | (1 Monat)*(1 M)* | Hier prüfen ** |
... 31 - 40 km/h | 260 € | 2 | 1 Monat1 M | Hier prüfen ** |
... 41 - 50 km/h | 400 € | 2 | 1 Monat1 M | Hier prüfen ** |
... 51 - 60 km/h | 560 € | 2 | 2 Monate2 M | Hier prüfen ** |
... 61 - 70 km/h | 700 € | 2 | 3 Monate3 M | Hier prüfen ** |
über 70 km/h | 800 € | 2 | 3 Monate3 M | Hier prüfen ** |
* Ein Fahrverbot gibt es in der Regel nur, wenn es zweimal innerhalb eines Jahres zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 km/h oder mehr kommt. |
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Außerorts in eine Geschwindigkeitskontrolle geraten?
Verstoß | Strafe | Punkte | FahrverbotFverbot | Lohnt ein Einspruch? |
---|---|---|---|---|
… bis 10 km/h | 20 € | eher nicht | ||
… 11 - 15 km/h | 40 € | Hier prüfen ** | ||
… 16 - 20 km/h | 60 € | Hier prüfen ** | ||
… 21 - 25 km/h | 100 € | 1 | Hier prüfen ** | |
… 26 - 30 km/h | 150 € | 1 | (1 Monat)*(1 M)* | Hier prüfen ** |
… 31 - 40 km/h | 200 € | 1 | (1 Monat)*(1 M)* | Hier prüfen ** |
… 41 - 50 km/h | 320 € | 2 | 1 Monat1 M | Hier prüfen ** |
… 51 - 60 km/h | 480 € | 2 | 1 Monat1 M | Hier prüfen ** |
… 61 - 70 km/h | 600 € | 2 | 2 Monate2 M | Hier prüfen ** |
über 70 km/h | 700 € | 2 | 3 Monate3 M | Hier prüfen ** |
* Ein Fahrverbot gibt es in der Regel nur, wenn es zweimal innerhalb eines Jahres zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 km/h oder mehr kommt. |
FAQ: Geschwindigkeitskontrolle
Für die Messung der gefahrenen Geschwindigkeit setzen die Beamten vor allem Blitzer und Radarfallen ein. Dabei finden verschiedenste Messverfahren Anwendung.
Ja, auch Blitzer arbeiten nicht immer fehlerfrei. Um Ungenauigkeiten auszugleichen, wird daher auch eine Toleranz gewährt.
Grundsätzlich sind im Bußgeldverfahren nur die Messwerte verwertbar, die von berechtigten Personen gewonnen werden. Die Befugnis dafür liegt beim Straßenverkehrsamt.
Geschwindigkeitskontrolle: Welche Technik kommt zum Einsatz?
Um die gefahrene Geschwindigkeit zu messen, verwendet die Polizei unterschiedliche Messtechniken. Im Volksmund ist dabei oft die Rede von Radarfallen oder Blitzern. Unterschieden wird außerdem
- die mobile Geschwindigkeitsüberwachung und
- die stationäre Geschwindigkeitsüberwachung.
Eine stationäre Geschwindigkeitskontrolle findet beispielsweise durch einen festen Blitzer statt, wobei mobile Technik in der Regel an beliebigen Stellen auf der Straße eingesetzt wird. Oft merken sich Raser ganz genau, an welchen Stellen sie die Geschwindigkeit drosseln müssen, weil sich dort ein fester Blitzer befindet.
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Radaranlagen
Die Technik, die bei der Geschwindigkeitskontrolle mit Radar eingesetzt wird, ist sehr speziell. Sobald das jeweilige Gerät betrieben wird, gehen elektromagnetische Schwingungen davon ab. Treffen diese auf ein Fahrzeug, werden sie davon reflektiert und zum Messgerät zurückgeschickt.
Weil sich das zu messende Fahrzeug bewegt, führt dies zu einer Änderung des elektromagnetischen Signals. Dies wird „Doppler-Effekt“ genannt. Anhand der Frequenzänderung können Radaranlagen die gefahrene Geschwindigkeit berechnen.
Die Geschwindigkeitsüberwachung mit Radartechnik kann entweder aus dem Inneren eines Fahrzeugs oder von einem am Straßenrand aufgebauten Stativ aus durchgeführt werden. Es ist außerdem möglich, mit bestimmten Radargeräten die Geschwindigkeitskontrolle ohne Blitz durchzuführen, sodass der Fahrer nicht einmal merkt, dass seine Geschwindigkeit gemessen wurde.
Lichtschrankenmessgeräte
Eine Geschwindigkeitskontrolle mit Lichtschrankenmessgeräten geht wie folgt vonstatten:
- Stellen Sie sich drei Lichtschranken auf der Fahrbahn vor.
- Sobald ein Fahrzeug diese durchfährt, wird der Lichtstrahl unterbrochen.
- Durch sogenannte „Optoelektronik“ kann diese Unterbrechung erkannt und in ein elektrisches Signal umgewandelt werden.
- Die Messung startet beim ersten Lichtstrahl und endet beim dritten.
- Welche Geschwindigkeit gefahren wurde, berechnet sich aus der Strecke zwischen den jeweiligen Schranken.
Geschwindigkeitskontrolle durch Piezo- und Induktionsmessung
Geschwindigkeitsmessungen durch Piezosensoren oder Induktionsschleifen haben einen ähnlichen Ablauf. Es werden dabei spezielle Sensoren unter der Straße platziert. Beim Passieren dieser Sensoren übt das jeweilige Kraftfahrzeug Druck darauf aus, was zu einer Veränderung des Stromflusses führt.
Um eine Induktionsmessung durchzuführen, müssen mehrere Induktionsschleifen unter der Fahrbahn verlegt werden. Sobald die erste Schleife überfahren wird, übt dies Druck darauf aus und der Stromfluss verändert sich. Beim Passieren der zweiten Schleife kommt es zu einer Umkehrung der Stromrichtung, da sich das Magnetfeld ändert.
Die gefahrene Geschwindigkeit kann anhand der Zeit berechnet werden, welche die Richtungsumkehr des Stroms in Anspruch nimmt. Soll die Geschwindigkeitskontrolle durch eine Piezomessung stattfinden, werden ebenfalls Induktionsschleifen unter der Straße benötigt.
Übt ein Fahrzeug Druck darauf aus, findet eine Änderung der elektrischen Spannung statt. Die Piezosensoren sind parallel zueinander angeordnet. Durch die Zeit, die die Veränderung der Spannung beansprucht, kann festgestellt werden, ob eine Geschwindigkeitsübertretung begangen wurde. Ist dies der Fall, wird eine Aufnahme des Kraftfahrers gemacht.
Lasermessgeräte
Wenn sich die Polizei dazu entschließt, eine Geschwindigkeitsüberwachung mit Lasermessgeräten durchzuführen, verlässt sie sich dabei auf die sogenannte „LiDAR-Technologie“ (Light Detection and Ranging). Diese funktioniert wie folgt:
- Ist das entsprechende Lasergerät in Betrieb, sendet es spezielle Lichtimpulse ab, die das menschliche Auge nicht wahrnehmen kann.
- Sobald diese auf ein vorbeifahrendes Fahrzeug treffen, werden sie von diesem reflektiert.
- Anhand der Zeit, die der Laserstrahl benötigt, um zum Gerät zurückgeworfen zu werden, kann die Entfernung zwischen Fahrzeug und Messgerät bei der Geschwindigkeitskontrolle ermittelt werden.
- Da sich die Entfernung kontinuierlich verringert, verändern sich auch die Laserstrahlen, wodurch sich die gefahrene Geschwindigkeit berechnen lässt.
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Videonachfahrsysteme
Die Messung durch Nachfahren ist ebenfalls ein beliebtes Mittel bei der Geschwindigkeitskontrolle. Aus einem fahrenden Kfz misst die Polizei hier, wie schnell andere Fahrzeuge unterwegs sind. Außerdem wird der entsprechende Verstoß auf Video festgehalten.
Ein Steuergerät muss dabei an den Tachometer des Fahrzeugs der Polizeibeamten angeschlossen und mit der Geschwindigkeitsanzeige verbunden werden. Aus der gemessenen Zeit sowie den Angaben des Tachometers kann die gefahrene Geschwindigkeit des vorausfahrenden Fahrzeugs ermittelt werden.
Die angefertigten Videoaufnahmen dienen im Anschluss an die Geschwindigkeitskontrolle als Beweismittel, um dem betroffenen Fahrer seinen Verstoß vor Augen zu führen. Auch vor Gericht kann eine solche Aufnahme als Beweis zugelassen werden.
Section Control
Die Geschwindigkeitsüberwachung mit Section Control war lange Zeit ziemlich umstritten. Dabei wird nicht nur an einer bestimmten Stelle geblitzt, sondern auf ganzen Abschnitten. Einige Fahrer sehen diese Art der Geschwindigkeitskontrolle als fairer an, da nicht nur ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit ausschlaggebend für ein hohes Bußgeld, Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot ist. Stattdessen geht es um das Verhalten auf der gesamten Strecke, auf der gemessen wurde.
Diese kann eine Länge von bis zu fünf Kilometern betragen. Mehrere Messgeräte müssen passiert werden, die im Anschluss anhand der einzelnen Ergebnisse die durchschnittlich gefahrene Geschwindigkeit berechnen.
Liegt diese über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit auf dem gemessenen Abschnitt, bekommt der Autofahrer nach der Geschwindigkeitskontrolle seine Strafe in einem Bußgeldbescheid mitgeteilt. Er kann normalerweise über sein Kennzeichen ermittelt werden.
Wichtig: Nach gut anderthalb Jahren rechtlicher Auseinandersetzungen wegen datenschutzrechtlicher Bedenken entschied das Bundesverwaltungsgericht schließlich am 14. November 2020, dass die Abschnittskontrolle mittels Section Control zulässig ist. Weitere Infos finden Sie in unserem Ratgeber über Section Control.
Private Geschwindigkeitsüberwachung – ist das erlaubt?
Grundsätzlich haben Sie das Recht dazu, eine Geschwindigkeitskontrolle privat durchzuführen und im Zuge dessen ein Unternehmen zu beauftragen, das über die entsprechenden Geräte verfügt. Anders verhält es sich jedoch, wenn die Ergebnisse der Geschwindigkeitskontrolle in einem Ordnungswidrigkeitenverfahren eine Rolle spielen sollen.
In diesem Fall hat ausschließlich das dafür zuständige Straßenverkehrsamt das Recht, zu entscheiden, wann und wo die Verkehrsüberwachung stattfindet. Zudem bedarf es eines Mitarbeiters des Amtes, der die Geschwindigkeitsmessung kontrolliert.
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Hallo, ich fuhr mein Auto und rechts war ein grünes Signal und die Abzweigung war rot. Ich habe es nicht bemerkt. Ich habe die erste Linie geschnitten und mich einmal fotografiert. Ich habe an der ersten Fußgängerlinie angehalten und bin zurückgefahren. Ist es strafbar? Recht, während ich in der Probezeit bin?