Handwerkerparkausweis: Wo darf ich damit parken?
Letzte Aktualisierung am: 5. September 2024
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Handwerkern das Parken erleichtern
Damit Handwerker ihre Dienstleistung verrichten können, benötigen diese allerhand Gerätschaften und Materialien. Findet sich in unmittelbarer Nähe des Einsatzorts kein geeigneter Parkplatz, kann der Transport der Ausrüstung mitunter ziemlich kraftraubend und zeitintensiv sein. Aus diesem Grund können Handwerker unter bestimmten Umständen eine Ausnahmegenehmigung fürs Parken – einen sogenannten Handwerkerparkausweis – erhalten.
Doch welche Voraussetzungen gelten bei der Parkgenehmigung für Handwerker? Wo gibt es die Bescheinigung? Fallen, wenn Betriebe den Handwerkerparkausweis beantragen, Kosten an? Und welche Vorteile bietet ein solcher Parkausweis konkret? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Handwerkerparkausweis
Der Handwerkerausweis räumt fürs Parken eine Ausnahmegenehmigung ein. So ist insbesondere das gebührenfreie Parken in Parkraumbewirtschaftungszonen gestattet. In manchen Gemeinden darf das Kfz mitunter auch im eingeschränkten Halteverbot, in Halteverbotszonen und auf Anwohnerparkplätzen abgestellt werden.
Um den Parkausweis für Handwerker beantragen zu können, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. So verlangen die Behörden in der Regel eine Mitgliedschaft bei der Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer. Welche Anforderungen darüber hinaus gelten, lesen Sie hier.
Die Gebühren für Handwerkerparkausweise können je nach Region und Dauer der Sondergenehmigung variieren. Eine exemplarische Übersicht mit den anfallenden Kosten einiger Städte und Regionen bietet diese Tabelle.
Parkgenehmigung für Handwerker: Wozu berechtigt sie?
Beim Handwerkerparkausweis handelt es sich um eine Ausnahmegenehmigung gemäß § 46 Straßenverkehrs-Ordnung (StVO), die Handwerksbetrieben das Parken erleichtert. Wozu ein solches Dokument konkret berechtigt, hängt allerdings vom zuständigen Landkreis bzw. der zuständigen Stadt ab. Üblicherweise ist den Besitzern der Handwerkerausweise das Parken an folgenden Orten gestattet:
- in Parkraumbewirtschaftungszonen (gebührenfrei)
- im eingeschränkten Halteverbot
- in Halteverbotszonen
- auf Anwohnerparkplätzen
Dabei gilt die Ausnahmegenehmigung nur für Kfz, die zur Durchführung von Reparatur-, Wartungs- sowie Montagearbeiten eingesetzt werden. Die Genehmigung ist außerdem auf die Dauer der Arbeiten beschränkt.
Mancherorts ist zusätzlich zum Handwerkerparkausweis auch noch ein sogenannter Arbeitsstättennachweis notwendig, der unter anderem Angaben zum Ort sowie Zeitraum des Einsatzes enthält. Das Schreiben ist gemeinsam mit der Parkgenehmigung für Handwerker gut sichtbar im Fahrzeug auszulegen.
In Berlin berechtigen Handwerkerparkausweise lediglich zum gebührenfreien Parken in Parkraumbewirtschaftungszonen. Wobei Betriebe, deren Sitz sich innerhalb der Zonen befindet, für diese keine Ausnahmegenehmigung beantragen können. Stattdessen ist ein Antrag für eine sogenannte Betriebsvignette möglich.
Antrag für den Handwerkerparkausweis: Voraussetzungen und Kosten
Betriebe, die einen Handwerkerausweis fürs Parken bei der Straßenverkehrsbehörde, dem Bezirksamt oder Ordnungsamt beantragen wollen, müssen verschiedene Kriterien erfüllen. Diese können sich je nach Behörde etwas unterscheiden. Zu den üblichen Voraussetzungen zählen insbesondere die Zugehörigkeit zu einem vorgeschriebenen Gewerbe sowie der Eintrag bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder der Handwerkskammer (HWK).
Darüber hinaus muss eine Notwendigkeit für das Fahrzeug am Einsatzort bestehen und ggf. sogar nachgewiesen werden. Ein möglicher Grund ist etwa der Transport von sperrigen Materialen und schwerem Werkzeug. Manche Behörden beschränken den Handwerkerparkausweis zudem auf Kfz mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,5 t sowie einer Nutzung als Werkstattwagen bzw. für Material- und Werkzeugtransporte, sodass vor allem Kombis, Kastenwagen und Transporter für die Parkgenehmigung infrage kommen.
Um einen Parkausweis beantragen zu können, müssen Sie einen entsprechenden Antrag ausfüllen und diesen gemeinsam mit weiteren Unterlagen bei der zuständigen Behörde einreichen. Dabei werden in der Regel folgende Nachweise verlangt:
- Kopie Handwerkskarte oder Gewerbeanmeldung
- Kopie Kfz-Schein
- Fotos des Fahrzeugs
Die Fotos sollen die Eignung des Kfz für den Handwerkbetrieb belegen. Dafür müssen neben dem Kennzeichen auch der Kofferraum oder etwa eine verbaute Werkbank erkennbar sein.
Die Kosten für Handwerkerparkausweise variieren je nach Region und Gültigkeitsdauer, informieren Sie sich daher am besten direkt bei der für Sie zuständigen Behörde. Nachfolgend haben wir zur Veranschaulichung einige Gebühren zusammengetragen, die für eine zwölfmonatige Ausnahmegenehmigung anfallen (Stand 04/2022):
Stadt / Region | Kosten für 12 Monate |
---|---|
Stadtgebiet Baden-Baden | 100 € |
Saarbrücken | 119 € |
Metropolregion Rhein-Neckar | 150 € |
Regierungsbezirk Düsseldorf | 180 € |
Berlin | 200 € |
Stuttgart | 240 € |
Hamburg | 250 € |
Region Hannover | 276 € |
Region RheinMain | 305 € |
Nordrhein-Westfalen | 350 € |
München | 720 € |
Übrigens! Melden Sie auf einen Handwerkerparkausweis mehrere Fahrzeuge an oder entscheiden Sie sich für eine längere Gültigkeitsdauer, sparen Sie unter Umständen Kosten.
Sehr geehrte Damen und Herren,
zur Ausübung meiner Tätigkeit, verfüge ich bereits über eine Ausnahmegenehmigung nach StVO. Nun ergab es sich in der Vergangenheit, dass ich ebenfalls in unmittelbarer Nähe des Einsatzorts kein geeigneten Parkplatz fand. Geparkt hatte ich auf einem nicht gekennzeichneten Privatgrundstück, welches lediglich private Parkplätze auswies. Kurz um, ich wurde abgeschleppt und muss 300€ für meinen Dienstwagen als Auslösesumme zahlen.
Gibt es eine Möglichkeit, einen Antrag auf Erweiterung meiner Genehmigung zu stellen, um künftig solch ein Fopa zu vermeiden?
Besten Dank vorab,
freundliche Grüße
Sebastian E