Kann Handy am Steuer ein Fahrverbot nach sich ziehen?
Letzte Aktualisierung am: 3. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Ist bei einem Handy ein Fahrverbot überhaupt wahrscheinlich?
Kurz aufs Handy geschaut, schnell eine Nachricht beantwortet, dauert ja nicht lange und ist nicht schlimm. Dass diese paar Sekunden schon reichen, um einen folgenschweren Unfall auszulösen, blenden die meisten wohl eher aus. Dass sich daher einige wünschen, dass das Handy am Steuer mit einem Fahrverbot geahndet wird, kann nachvollziehbar sein.
Das Thema „Handy am Steuer“ wird auch in Zukunft ein aktuelles bleiben. Smartphones bieten eine Vielzahl an Ablenkungsmöglichkeiten und immer noch schauen Fahrer während der Fahrt auf den Bildschirm anstatt auf die Straße bzw. den Verkehr.
Dass hier ein Bußgeld droht, wissen die meisten. Doch kann das Handy am Steuer auch zum Fahrverbot führen? Wann ein Fahrverbot wegen dem Handy am Steuer ausgesprochen werden kann, betrachtet der nachfolgende Ratgeber näher.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Droht beim Handy am Steuer ein Fahrverbot?
Ja, liegt durch die Handynutzung eine Gefährdung vor oder wurde eine Sachbeschädigung dadurch ausgelöst, ist ein Fahrverbot vorgesehen.
In der Regel sieht der Bußgeldkatalog bei einer Gefährdung oder Sachbeschädigung ein Fahrverbot von einem Monat vor.
Ja, werden Fahrer wiederholt mit dem Handy erwischt, kann dafür ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten drohen.
Bußgeldkatalog Handy am Steuer
Beschreibung | Bußgeld | Punkte | FahrverbotFVerbot | Lohnt ein Einspruch? |
---|---|---|---|---|
Als Kraftfahrer das Handy am Steuer genutzt | 100 € | 1 | Hier prüfen ** | |
... mit Gefährdung | 150 € | 2 | 1 Monat1 M | Hier prüfen ** |
... mit Sachbeschädigung | 200 € | 2 | 1 Monat1 M | Hier prüfen ** |
Beim Fahrradfahren das Handy genutzt | 55 € | Hier prüfen ** |
Bußgeldrechner Handy am Steuer
Keine Lust zu lesen? Handyverstoß im Video erklärt
Wer muss ein Fahrverbot bei einem Handy am Steuer befürchten?
In der Regel müssen Fahrer, die mit dem Handy am Steuer erwischt werden, mit einem Bußgeld in Höhe von 100 Euro und einem Punkt rechnen. Ein Fahrverbot wird hier nicht verhängt. Anders kann das jedoch aussehen, wenn Fahrer wiederholt mit dem Handy am Steuer kontrolliert werden bzw. beim ersten Verstoß eine Gefährdung oder eine Sachbeschädigung hinzukommt.
Haben Verkehrsteilnehmer andere durch ihr Verhalten gefährdet, kann das Handy am Steuer zum Fahrverbot führen. Neben dem Bußgeld von 150 Euro und zwei Punkten in Flensburg müssen die Betroffenen in der Regel den Führerschein für einen Monat abgeben. Ähnlich sieht es aus, wenn die Ablenkung durch das Smartphone zu einer Sachbeschädigung geführt hat. Hier liegt das Bußgeld bei 200 Euro, auch werden ebenfalls zwei Punkte in Flensburg eingetragen. Der Führerschein muss ebenso für einen Monat abgegeben werden.
Wiederholungstäter: Handy am Steuer kann ein Fahrverbot bedeuten
Erweisen sich Verkehrsteilnehmer als unbelehrbar und begehen den Verstoß mehrfach, kann das im Einzelfall dazu führen, dass sie den Führerschein abgeben müssen. Für diese Wiederholungstäter kann durchaus ein Fahrverbot auch bei einem Handy am Steuer angeordnet werden. Die rechtliche Grundlage bildet hier unter anderem § 25 Straßenverkehrsgesetz (StVG).
In diesem ist definiert, dass bei Ordnungswidrigkeiten, was das Handy am Steuer ist, ein Fahrverbot von bis zu 3 Monaten verhängt werden kann, wenn der Verstoß eine grobe oder beharrliche Pflichtverletzung darstellt. Das wiederholte Nutzen des Handys kann eine solche Pflichtverletzung darstellen und so zum Fahrverbot führen.
Wie lange ein Wiederholungstäter seinen Führerschein abgeben muss, kann dann im Ermessen der zuständigen Behörde liegen. Hier spielt sicherlich auch die Häufigkeit des Verstoßes eine entscheidende Rolle. Fahrer sollten sich also immer überlegen, ob sie für das Handy am Steuer ein Fahrverbot riskieren und andere gefährden.
Hallo,
Ich wurde 2018 und 2020 mit dem Handy am Steuer erwischt. Zählt dies als Wiederholungstat und muss ich mit einem Fahrverbot rechnen?