In welcher Höhe es beim Hundebiss Schmerzensgeld geben kann
Letzte Aktualisierung am: 23. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Was laut Schmerzensgeldtabelle bei einem Hundebiss gezahlt wird
Verletzung | Schmerzensgeld bei Hundebiss | Gericht/Jahr |
---|---|---|
Hundebiss im Gesicht | ca. 10.200 € | OLG Celle/1996 (Az. 20 U 17/96) |
Verletzungen durch Hundebiss an Ober- und Unterschenkel mit Schädigung der Nervenstränge und bleibenden Narben | ca. 6.100 € | LG Aachen/1999 (Az. 4 O 15/98) |
Schwere Genitalverletzung durch Hundebiss | ca. 51.100 € | OLG Saarbrücken/1988 (Az. 1 U 31/86) |
Bissverletzung am rechten Busen durch Hundebiss, weitere Bisswunden an Schulter, Unterarm und Hand | ca. 40.000 € | LG Duisburg/2006 (Az. 8 O 38/06) |
Hundebiss an der Schulter und in den Unterschenkel | 1.200 € | AG Ravensburg/2011 (Az. 13 C 1327/10) |
Hundebiss an der Hand | 500 € | LG Hanau/2008 (Az. 2 S 172/07) |
Hundebiss am Oberarm mit einer bleibenden Narbe | ca. 900 € | AG Erlangen/1996 (Az. 4 C 1469/95) |
In 90 Prozent der Fälle stammt der Hundebiss von einem bekannten Vierbeiner
Auch wenn der Hund oft als der beste Freund des Menschen bezeichnet wird, gibt es immer wieder Situationen, in denen sich das Blatt wenden und das sonst so verspielte Fellknäul zubeißen kann. Die Gründe dafür reichen von der Verteidigung des eigenen Reviers über schlechte Erziehung bis hin zu Angst. Fühlt sich ein Hund bedroht, setzt er nicht selten zum Angriff an, anstatt sich verängstigt zurückzuziehen.
Was einige Herrchen verwundern mag: In 90 Prozent der Fälle ist es nicht etwa ein fremder Hund, der zubeißt, sondern vielmehr das eigene oder zumindest ein bekanntes Tier. Die Folgen bestehen meist aus Riss-, Platz- oder Schürfwunden. Je nachdem, wie tief der Biss ist, können auch Sehnen, Muskeln, Nerven und Knochen geschädigt werden. In einigen Fällen kommt es außerdem zu Wundinfektionen.
Da Geschädigte häufig starke Schmerzen empfinden und teilweise sogar mit dauerhaften Schäden zu kämpfen haben, stellen sich einige die Frage, ob es möglich ist, nach einem Hundebiss Schmerzensgeld einzufordern. Dem gehen wir im folgenden Ratgeber auf den Grund.
Zusätzlich erhalten Sie wichtige Informationen zum Schadensersatz bei einem Hundebiss.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Schmerzensgeld bei einem Hundebiss
Nach einem erlittenen Hundebiss leiden die Betroffenen häufig an Riss-, Platz- oder Schürfwunden. Auch Sehnen, Muskeln, Nerven oder Knochen können geschädigt werden – je nachdem, wie tief das Tier zugebissen hat.
Sollten Sie unverschuldet von einem Hund gebissen worden sein und haben diesen weder provoziert noch versucht, bei einem Kampf zwischen zwei Hunden dazwischen zu gehen, steht Ihnen in der Regel Schmerzensgeld zu.
Wie viel Schmerzensgeld in der Vergangenheit bei Hundebissen gezahlt wurde, können Sie dieser Tabelle entnehmen.
Wann können Sie Schmerzensgeld nach einem Hundebiss beanspruchen?
Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) regelt in Deutschland, wann geschädigte Personen einen Anspruch auf die Zahlung von Schmerzensgeld haben. § 253 BGB zufolge ist dies immer dann der Fall, wenn die gesundheitliche oder körperliche Unversehrtheit eines Menschen durch das Fremdeinwirken einer dritten Person geschädigt wurde.
Bei einem Hund handelt es sich jedoch weder um eine Person, noch kann das Tier nach einem Hundebiss für das Schmerzensgeld aufkommen. In einer speziellen Situation wie dieser ist daher nicht der gerade genannte Paragraph maßgeblich, sondern vielmehr § 833 BGB. Dort heißt es:
Wird durch ein Tier ein Mensch getötet oder der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist derjenige, welcher das Tier hält, verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen.“
Wurden Sie also unverschuldet von einem Hund gebissen, ohne diesen in irgendeiner Form zu provozieren oder beispielsweise zu versuchen, einen Kampf zwischen zwei Hunden zu beenden, steht Ihnen normalerweise nach dem erlittenen Hundebiss ein Schadensersatz in Form von Schmerzensgeld zu. Die entsprechende Entschädigungssumme muss in diesem Fall der Halter des Tieres bzw. dessen Versicherung aufbringen.
Wie Sie nach einem Hundebiss an Ihr Schmerzensgeld kommen
Sie wurden von einem Hund gebissen und möchten Schmerzensgeld einfordern? Da der Hundehalter bzw. dessen Versicherung in einem solchen Fall dafür aufkommen muss, sollten Sie sich entweder an ihn oder direkt an seine Hundehaftpflichtversicherung wenden. Es empfiehlt sich, im Vorfeld einen Anwalt zu konsultieren, wenn Sie einen Schadensersatz nach einem Hundebiss geltend machen möchten.
Schließlich besteht immer die Möglichkeit, dass die Versicherung sich weigert, zu zahlen, obwohl Sie wegen dem unverschuldeten Hundebiss Anspruch auf Schmerzensgeld haben. Zudem kann es sein, dass Sie mit der vorgeschlagenen Entschädigungssumme nicht zufrieden sind und daher eine Klage vor Gericht anstreben müssen. Ein Anwalt kann Sie in beiden Fällen professionell unterstützen und sich für Ihr Recht einsetzen.
Ihnen sollte jedoch klar sein, dass Sie nur dann Schmerzensgeld bei einem Hundebiss in die Hand oder ein anderes Körperteil geltend machen können, wenn Sie den Vorfall auch entsprechend belegen können. Daher sollten Sie die jeweiligen Verletzungen direkt im Anschluss von einem Arzt untersuchen und sich eine Bescheinigung ausstellen lassen. Auch Zeugen sind von Vorteil, wenn Sie nach einem Hundebiss Schmerzensgeld durchsetzen möchten.
Hundebiss: Wie viel Schmerzensgeld ist möglich?
Es kann grundsätzlich keine pauschale Aussage dazu getroffen werden, wie viel Schmerzensgeld bei einem Hundebiss fällig wird. Da jede Verletzung unterschiedlich ist, bedarf es stets einer Einzelfallentscheidung, die auf die individuellen Umstände des vorliegenden Falls abgestimmt ist. Faktoren, die nach einem Hundebiss das Schmerzensgeld in seiner Höhe beeinflussen können, sind z. B.
- das Ausmaß und die Intensität der Verletzungen,
- ob daraus Folge- oder sogar Dauerschäden resultieren oder
- inwiefern die geschädigte Person eine Mitschuld trägt.
Soll beim Schmerzensgeld nach einem Hundebiss die jeweilige Höhe bestimmt werden, kommt meist eine sogenannte Schmerzensgeldtabelle zum Einsatz. Sie enthält eine Sammlung vergangener Urteile, die von diversen Gerichten getroffen wurden und bei denen ebenfalls nach einem Hundebiss Schmerzensgeld verlangt wurde. Auf diese Weise können die vorliegenden Verletzungen verglichen werden.
Sie können als Anhaltspunkt für die Höhe vom Schmerzensgeld bei einem Hundebiss die obige Tabelle verwenden. Dabei handelt es sich allerdings lediglich um einen Auszug. Trotzdem zeigt sie: Geschädigte erhalten oft mehr Schmerzensgeld, wenn ein Hundebiss ins Gesicht oder eine anderweitige empfindliche Körperstelle erfolgte.
Bei einem Essen im Restaurant nach einer Beerdigung,würde ich von dem Hund eines Trauergastes ins Schienenbein gebissen. Die 4 Eckzähne hatten durchgebissen, so dass ich in die Unfallklinik gefahren wurde. Dort hatte sich der Arzt die Wunde,welche blutete angesehen, mir eine Tetanusspritze verpaßt, Infizierungsmittel auf die Wunde gepackt und verbunden. Es war am Freitag gegen17 Uhr. Dann bekam ich den Rat das Bein hoch zulegen, mein Mann solle den Einkauf u. Suweiter erledigen. Am Abend hatten wir eine Sportveranstaltung, die mein Mann leider alleine besuchen mußte.
Da keine Rötung unter dem Verband hervor kam, war ich für heute, Sonntag,12. 1. 20 wieder zur Nachuntersuchung bestellt.
Es wurde der Verband abgemacht, die Wunden waren einigermaßen geschlossen, es wurde noch einmal desinferierende Salbe aufgetragen u.nun ein großes Pflaster geklebt. Nächste Untersuchung ist nun am Dienstag.
Die Klinik liegt 10km Entfernt.
Bin von Nachbar hund und den Unterbauch gebissen worden müsste in der Notaufnahme behandelt werden