Wie ein Innenraumfilter für frische Luft im Auto sorgt
Letzte Aktualisierung am: 6. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten
Wozu dient der Innenraumfilter im Auto?
Die Luftverschmutzung im Verkehr nimmt immer mehr zu. Ob Abgase, Pollen, Staub oder Ruß – es herrscht im wahrsten Sinne des Wortes dicke Luft auf den Straßen. Damit die Autofahrer wenigstens im Innenraum ihrer Fahrzeuge frei durchatmen können, befindet sich in den meisten Autos ein sog. Innenraumfilter, der in die Klimaanlage eingebaut ist. Diese Luftfilter (die auch als Kabinenluft- oder Pollenfilter bekannt sind) wurden Ende der 1970er Jahre entwickelt und finden sich in fast jedem modernen Fahrzeug als Standardausstattung wieder. Autos, die nicht über dieses System verfügen, können häufig optional damit ausgerüstet werden.
Im Auto dient der Innenraumfilter dazu, Schadstoffe und Gerüche aus der Luft zu reduzieren oder vollständig zu entfernen und den Innenraum mit gereinigter Luft zu versorgen. Doch wie funktioniert das überhaupt? Welche Art Filter sollte man einbauen: Kombi- oder Pollenfilter? Und wie oft ihn wechseln? Vor welchen Schadstoffen schützt ein Innenraumfilter?
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Innenraumfilter
Es handelt sich hierbei um einen Filter in der Klimaanlage, der Schadstoffe und Gerüche aus der Umgebungsluft des Fahrzeugs filtert.
Es wird empfohlen, den Luftfilter nach 15.000 Kilometern oder mindestens einmal im Jahr auszutauschen.
Bei einigen Fahrzeugen gestaltet sich der Austausch kompliziert und muss in einer Werkstatt durchgeführt werden. Je nach Art des Filters müssen Sie hier mit 30 bis 100 Euro rechnen.
Partikelfilter: der Staub- und Pollenfilter
Die Klimaanlage und die Lüftung im Auto saugen die Umgebungsluft von außen an und lassen diese als Innenraumluft ins Fahrzeug strömen. Der Partikelfilter dient dazu (wie der Name vermuten lässt), partikelförmige Luftverunreinigungen unterschiedlicher Größe aus der Umgebungsluft aufzufangen und die Luft vor dem Einströmen in das Fahrzeuginnere von ihnen zu reinigen. Solche Partikel können flüssig oder in festem Zustand sein, z. B. in Form von Staub, Bremsen-, Reifen- und Kupplungsabrieb oder von Pollen.
Ein Partikelfilter enthält ein Zick-Zack-förmiges (plissiertes) Filtermedium. Früher bestand dieses überwiegend aus Materialien auf Papierbasis, in modernen Fahrzeugen finden sich inzwischen hauptsächlich Filtermedien aus synthetischem Hochleistungsvlies auf Basis von Polyester und Polystyrol. Dieses Vlies besteht aus feinen Fasern, die in mehreren Lagen (mindestens dreilagig) angeordnet und häufig auch elektrostatisch geladen sind. Je näher sich eine Vliesschicht an der Reinluftseite des Filters befindet, desto dichter und feiner sind die Fasern dieser Schicht.
Dringen nun Staubpartikel in den Innenraumfilter ein, bleiben diese an den Fasern des Vlies haften, ähnlich einer Fliege im Spinnennetz. Kleinste Partikel mit einer Größe von weniger als 5 Mikrometern werden durch die elektrostatische Aufladung wie bei einem Magneten angezogen. Qualitativ hochwertige Partikelfilter können mit diesem Verfahren nahezu 100 Prozent aller Pollen, Ruß- und Staubpartikel aus der einströmenden Luft herausfiltern.
Das Filtermedium wird von einem Rahmen in Form gehalten. Dabei handelt es sich entweder um einen Spritzguss-Rahmen aus Kunststoff oder um einen textilen Rahmen mit einem schmalen umlaufenden Vliesstreifen. Die zweite Variante ist meist die kostengünstigere.
Jede Lage der Vliesschicht erfüllt ihren eigenen Zweck
- Der Vorfilter fängt den gröbsten Schmutz und die größten Partikel ab.
- Die mittlere Lage hält mittels elektrostatischer Aufladung die kleinsten Partikel zurück.
- Die dritte Lage fungiert als Trägerschicht, die die übrigen Vliesschichten stabilisiert.
Kombifilter: der Innenraumluftfilter mit Aktivkohle
Ein Kombifilter besitzt den gleichen Aufbau wie ein Partikelfilter und kann wie dieser Pollen und Partikel auffangen, bevor sie ins Fahrzeuginnere eindringen. Darüber hinaus verfügt er über eine zusätzliche Aktivkohleschicht, die auch Gerüche, schädliche Gase und sogar Bakterien aus der Umgebungsluft absorbiert. Die Aktivkohle besitzt eine offenporige Oberfläche, die die Gasmoleküle wie ein Schwamm aufsaugt und im Inneren in Kanälen abspeichert, die wie ein Labyrinth angeordnet sind.
Aktivkohle, die auch als medizinische Kohle bezeichnet wird, besteht zu mehr als 90 Prozent aus Kohlenstoff und besitzt eine hochporöse, feinkörnige Struktur mit großer innerer Oberfläche. Würde man die gesamte innere Struktur von einem Gramm Aktivkohle ausbreiten, ergäbe sich eine Fläche von bis zu 2000 Quadratmetern. Das entspricht etwa dem Viertel eines Fußballfeldes. Ihre filternden Eigenschaften werden auch in Atemschutzmasken, in Industrieanlagen und bei der Abwasserreinigung angewendet.
Welcher Innenraumfilter: Aktivkohlefilter oder einfacher Pollenfilter?
Viele Autofahrer stellen sich die Frage, welcher Innenraumfilter für sie infrage kommt: einfacher Pollenfilter oder Aktivkohlefilter?
Der Kombifilter mit Aktivkohlefilter kann alles, was der Pollenfilter auch kann. Zusätzlich neutralisiert er geruchsintensive Substanzen, und fängt neben flüssigen und festen Schadstoffen auch gasförmige wie Ozon und Stickoxide ab. Wer viel in Großstädten, auf Autobahnen und in Industriegebieten unterwegs ist, ist daher mit einem Kombifilter gut beraten.
Innenraumfilter wechseln: Warum? Wie oft? Wie teuer?
Deshalb sollten Sie Ihren Pollenfilter regelmäßig wechseln
Mit der Zeit lagern sich Schadstoff- und Schmutzpartikel auf dem Innenraumfilter ab und es bildet sich eine sichtbare Partikelschicht. Dies ist der sog. „Filterkuchen“. Er hat zur Folge, dass der Druck in der Lüftung abfällt und weniger Luft einströmen kann. Gleichzeitig verliert die Vliesschicht mit steigender Beladung ihre elektrostatischen Eigenschaften und kann weniger Partikel herausfiltern. Dadurch erhöht sich wiederum die Schadstoffkonzentration in der Innenraumluft. Letztendlich wird die gesamte Leistungsfähigkeit des Innenraumfilters beeinträchtigt.
Treten im Fahrzeuginnenraum unangenehme Gerüche oder allergische Symptome auf, obwohl der Filter diese verhindern sollte, ist dies ein Indiz dafür, dass der Filter ausgetauscht werden muss.
Wie oft sollten Sie Ihren Pollenfilter wechseln?
Viele Autofahrer und Fahrzeughalter stellen sich die Frage, wie oft sie ihren Innenraumfilter wechseln sollen. Es wird empfohlen, den Filter regelmäßig auszutauschen: entweder nach 15.000 Kilometern oder mindestens einmal im Jahr.
Empfehlenswert ist es, den Innenraumfilter im Frühjahr zu wechseln, am besten im Rahmen einer umfassenden Fahrzeugpflege. In der kalten Jahreszeit ist der Filter einer besonders starken Luftbelastung ausgesetzt und kann aufgrund der hohen Feuchtigkeit Bakterien oder sogar Schimmel bilden. Daher ist es angebracht, den Innenraumfilter auszutauschen, sobald die Temperaturen wieder steigen. Damit ist er auch pünktlich zum Beginn des Pollenflugs einsatzbereit und kann wirksam vor Allergenen schützen.
Innenraumfilter wechseln: Welche Kosten entstehen?
Das Austauschen des Innenraumfilters geht vergleichsweise einfach vonstatten. So mancher mechanisch begabte Autofahrer führt den Wechsel selber in der heimischen Garage durch, indem er den verschmutzten Innenraumfilter durch das Lösen von Schrauben und das Öffnen spezieller Verschlüsse demontiert. Nach einer Reinigung des Gehäuses kann der neue Filter eingesetzt werden.
Bei manchen Fahrzeugen gestaltet sich der Austausch aufgrund ihrer Bauweise jedoch schwierig, vor allem wenn andere Bauteile im Motorraum den freien Zugang verhindern. Bei manchen Autos muss beispielsweise das Handschuhfach ausgebaut werden, um den Filter zu erreichen.
Wer den Austausch nicht selbst durchführen möchte, kann den Innenraumfilter auch in jeder Kfz-Werkstatt wechseln lassen. Die gelernten Mechaniker kennen sich mit den verschiedenen Filterarten, Herstellern und Fahrzeugtypen bestens aus.
Je nachdem, wie leicht der Filter zugänglich ist, dauert die Reparatur 15 bis 30 Minuten. Dies ist abhängig vom Fahrzeugtyp. Die Kosten für den Austausch richten sich nach Größe und Art des Filters.
Art des Filters | Geschätzte Kosten für den Wechsel |
---|---|
Partikelfilter | 30 bis 50 Euro |
Kombifilter mit Aktivkohle | 50 bis 100 Euro |
Wie Sie den Innenraumfilter Ihrers Kfz selbst wechseln können, zeigt Ihnen dieses Video von KfzTeile24 beispielhaft an einem Skoda:
In diesen Situationen ist der Pollenfilter im Auto besonders hilfreich
- in dichtem Verkehr, vor allem in Städten, auf der Autobahn und im Stau
- in Tunneln und in Parkhäusern mit unzureichender Luftzirkulation
- in Industriegebieten und in der Nähe von Verbrennungskraftwerken
- in Straßenabschnitten mit Baustellenbetrieb
- im Umkreis von Äckern, besonders während der Zeit des Pflügens, der Saat und des Düngens
- bei extremen Wetterlagen wie Winter- und Sommersmog
- während der Pollenflugzeit im Frühling und Sommer
Der Innenraumluftfilter und seine Vorteile
Wie Innenraumfilter zur Gesundheit beitragen
Während der Pollenflugzeit im Frühjahr und Sommer kann ein Pollenfilter nahezu 100 Prozent aller Blütenpollen am Eindringen in den Fahrzeuginnenraum verhindern. Allergiker, die unter Heuschnupfen leiden, sind für die pollenfreie Sicherheitszone dankbar.
Schädliche Abgase und lästige Gerüche können außerdem Müdigkeit, Kopfschmerzen und Reizungen von Haut und Augen verursachen. Ein Innenraumfilter mit Aktivkohle verhindert, dass diese ins Fahrzeug eindringen, und schützt damit die Gesundheit der Insassen.
Innenraumfilter fördern den Umweltschutz
Ein Innenraumfilter lässt nicht nur die Fahrzeuginsassen aufatmen, er trägt auch zum Umweltschutz bei. Denn die Luft, die durch den Filter gereinigt wird, entweicht wieder sauber nach draußen und verbessert dadurch die allgemeine Luftqualität.
Wird der Innenraumfilter regelmäßig gewechselt, optimiert sich außerdem der Luftdurchsatz der Klimaanlage. Dies hat zur Folge, dass der Motor weniger Zeit benötigt, um die Temperatur im Fahrzeuginneren herunter zu kühlen, wodurch wiederum Kraftstoff gespart wird. Der Verbrauch an Treibstoff ist durch den bloßen Einsatz der Klimaanlage ohnehin schon erhöht, wird so aber immerhin wieder etwas verringert, wenn man schon nicht auf die Kühlung im Auto verzichten kann. Der Innenraumfilter führt somit zu einem reduzierten Energieverbrauch und geringerem CO2-Ausstoß, was letztendlich unserer Umwelt zugutekommt.
So erhöhen Innenraumfilter die Sicherheit im Straßenverkehr
Besonders im Herbst und Winter, wenn es draußen nass ist und die Temperaturen fallen, haben sich Innenraumfilter bewährt. Denn durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit im Auto beschlagen häufig die Scheiben und es können sich Blend-Schmierfilme aus Ruß, Staub und anderen Ablagerungen bilden. Besonders bei Gegenverkehr in der Dunkelheit kommt es dann zu starken Beeinträchtigungen der Sicht des Fahrers. Diese Gefahr kann ein Innenraumfilter verhindern. Hierbei ist es besonders wichtig, dass der Filter regelmäßig ausgetauscht wird, da ein verschmutzter Filter den Luftdurchlass von Lüftung und Klimaanlage beeinträchtigt.
Die frische Luft im Fahrzeuginneren verbessert zudem maßgeblich die Konzentration und Aufmerksamkeit des Autofahrers sowie sein Reaktionsvermögen. Auch schützt der Innenraumfilter Allergiker vor plötzlichen Niesattacken durch Allergene, was andernfalls schnell zu einem schweren Unfall führen kann. Damit erhöht sich dank des Innenraumfilters sowohl die Sicherheit der Fahrzeuginsassen als auch die der anderen Verkehrsteilnehmer.
Ein Innenraumfilter erhält den Fahrzeugwert
Der Innenraumfilter hält Schmutzpartikel wie Staub und Ruß davon ab, in den Fahrzeuginnenraum zu gelangen. Dadurch werden die Polsterstoffe, die Fahrzeugwände und die gesamte Innenausstattung vor Schmutzablagerungen bewahrt. Des Weiteren fördert der Innenraumfilter die Langlebigkeit von Heizung und Klimaanlage. Damit trägt er aktiv zum Werterhalt des Fahrzeuges bei.
Welche Schadstoffe befinden sich in der Umgebungsluft?
Feinstaub – Was ist das eigentlich?
Sprechen die Experten von Feinstaub, ist damit nicht die Rede von dem Staub, der sich zu Hause auf den Schrankoberflächen oder hinter dem Sicherungskasten bildet. Gemeint sind damit winzige Partikel in der Luft mit einem Durchmesser von weniger als zehn Mikrometern – das entspricht dem Hundertstel eines Millimeters. Sie bestehen aus Rußpartikeln, Pollen, Staub von Baustellen, mikroskopisch kleinen Plastikteilchen, dem Abrieb von Reifen, Kupplung und Bremsen sowie Rückständen aus der Düngung oder Abfallbeseitigung. Sie sind praktisch überall.
Diese Partikel schweben nicht sichtbar in der Umgebungsluft – und bei Autos ohne Innenraumfilter eben auch in der Innenraumluft. Dort können sie vom Autofahrer und den Passagieren eingeatmet werden. Da die Teilchen so klein sind, ist es ihnen möglich, in die tiefsten Verästelungen der Lunge einzudringen und sich dort festzusetzen. Dies kann Atemwegserkrankungen wie Asthma zur Folge haben oder unter Umständen auch Lungenkrebs fördern.
Stickoxide – Was ist so schädlich an Dieselmotoren?
Dieselmotoren verbrennen den Kraftstoff bei höheren Temperaturen als ein Benzinmotor. Deshalb stoßen sie besonders viele Stickoxide in Form von Stickstoffmonoxid aus. Dabei handelt es sich um eine gasförmige Verbindung aus Stickstoff und Sauerstoff, die in der Natur kaum vorkommt. In der Atmosphäre reagiert das Stickstoffmonoxid mit Sauerstoff und oxidiert. Es entsteht Stickstoffdioxid, das die Schleimhäute in den menschlichen Atemwegen angreift und die Bronchien und Blutgefäße verengt.
Ohne Innenraumfilter mit Aktivkohle kann dieses in den Fahrzeuginnenraum eindringen und langfristig Asthma und chronische Bronchitis bei den Insassen verursachen. Bei vorgeschädigten Menschen mit Atemproblemen reichen schon geringe Konzentrationen aus, um diese zu verstärken. Auch Allergiker haben bei einer geringen Belastung durch Stickstoffoxide mehr zu leiden, da ihre durch die Allergene ohnehin verengten Atemwege noch stärker gereizt werden.
Köstlich , diese von der Automobilindustrie gesponserte Seite.
Obwohl die allermeisten Automobil-Hersteller alle 2 Jahre im Inspektionsplan einen Wechsel des Staub- und Pollenfilters vorsehen, wird hier ein jährlicher Wechsel dieser Abzockerposition empfohlen.