Inzidenz: Was verrät uns diese Zahl?

Von Nicole P.

Letzte Aktualisierung am: 7. September 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Wenn medizinische Fachbegriffe zum Alltag gehören

Im Zuge der Corona-Pandemie berichten die Nachrichten täglich über die Inzidenz.
Im Zuge der Corona-Pandemie berichten die Nachrichten täglich über die Inzidenz.

Mit dem Verlauf und der Verbreitung von Krankheiten befassen sich üblicherweise nur Mediziner, die auf dem Gebiet der Epidemiologie tätig sind. Im Zuge der Corona-Pandemie wurde dieser Teilbereich der Medizin aber auch für die allgemeine Bevölkerung immer relevanter und Begriffe wie Reproduktionszahl, Prävalenz sowie insbesondere Inzidenz wurden ein fester Bestandteil unseres Alltags.  

Doch was beschreibt die Inzidenz genau? Wie unterscheidet sich diese von der Prävalenz? Warum wird bei der Corona-Pandemie vor allem die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland betrachtet? Und welche Bedeutung hat diese Inzidenz für die Anordnung neuer Maßnahmen zur Verringerung des Infektionsgeschehens? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.

FAQ: Inzidenz

Was ist die Inzidenz?

Mithilfe der Inzidenz wird laut Definition die Häufigkeit von Neuerkrankungen angegeben. Im Zuge der Corona-Pandemie ist vor allem die sogenannte 7-Tage-Inzidenz von großer Bedeutung. Wie sich diese berechnen lässt, lesen Sie hier.

Welche Rolle spielt die Inzidenz bei Corona?

Durch den Inzidenzwert lassen sich bei Corona Aussagen über die Verbreitung des Virus treffen. Somit ist die die Inzidenz von Bedeutung, wenn es um die Lockerung bzw. Verschärfung der Schutzmaßnahmen geht.

Wer ermittelt die Inzidenzzahl?

Grundsätzlich geben sowohl die Landkreise als auch die Bundesländer aktuelle Coronazahlen heraus. Als „offiziell“ gilt üblicherweise die vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichte Inzidenz, denn dort werden die Daten zu meldepflichtigen Infektionskrankheiten gesammelt.

Was besagt die Inzidenz? Eine Erklärung

Ob es bei Maßnahmen wegen Infektionskrankheiten zu Verschärfungen oder Lockerungen kommt, hängt in der Regel von Inzidenzwert ab.
Ob es bei Maßnahmen wegen Infektionskrankheiten zu Verschärfungen oder Lockerungen kommt, hängt in der Regel von Inzidenzwert ab.

Der Begriff „Inzidenz“ stammt der Epidemiologie und beschreibt grundsätzlich die Häufigkeit der Neuerkrankungen. Um eine Vergleichbarkeit dieser Neuerkrankungsrate zu ermöglichen, werden üblicherweise nur die neuen Infektionen innerhalb eines festgelegten Zeitraums und eines bestimmten Gebietes betrachtet.

Im Zuge der Corona-Pandemie ist daher von der 7-Tage-Inzidenz die Rede. Diese beschreibt, wie viele Menschen innerhalb von 7 Tagen neu erkrankt sind bzw. positiv getestet wurden und setzt diese Zahl ins Verhältnis zu einer Personenanzahl von 100.000 Einwohnern. Dadurch lassen sich die Werte von Großstädten und kleinen Landkreisen gegenüberstellen. Darüber hinaus besteht dadurch die Möglichkeit, einheitliche Grenzwerte zu definieren und bei einem Überschreiten weitere Maßnahmen anzuordnen.

Für die Berechnung der 7-Tage-Inzidenz findet dabei folgende Formel Anwendung:

Neuinfektionen der letzten 7 Tage X 100.000 / Einwohneranzahl

Vergleichen Sie die Inzidenzwerte mehrerer Quellen, können diese variieren. Der Grund dafür können zum Beispiel Verzögerungen bei der Meldung der Neuinfektionen, die unterschiedliche Zuordnung der Neuerkrankungen zu einzelnen Tagen oder Abweichungen bei der Einwohneranzahl sein. Grundsätzlich ist aber die 7-Tage-Inzidenz des RKI ausschlaggebend, denn danach richtet sich unter anderem die Ausweisung von Risikogebieten.

Was unterscheidet Inzidenz und Prävalenz?

Wie zuvor bereits ausgeführt, gibt die Inzidenz den Zugang an neu Erkrankten an. Im Gegensatz dazu beschreibt die Prävalenz die Häufigkeit einer Krankheit, also welcher Anteil der Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt mit dieser infiziert ist. Für die Berechnung der Prävalenz wird die Anzahl der Erkrankten durch die Gesamtbevölkerung geteilt.

Über den Autor

Nicole
Nicole P.

Seit 2016 verstärkt Nicole die Redaktion von bussgeldkatalog.org. Zuvor absolvierte sie ein Studium der Buchwissenschaft und Kulturanthropologie in Mainz. Zu ihren thematischen Schwerpunkten zählen unter anderem die verschiedenen Aspekte der Verkehrserziehung und Verkehrssicherheit, Verkehrsregeln im Ausland sowie das Zollrecht.

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