Maut, gälische Verkehrszeichen und Linksverkehr: Irland hält einige Herausforderungen bereit
Ab auf die Insel: Irland gehört zu einem der beliebtesten Urlaubsziele. Grüne Wiesen, pittoreske Bauten und Guinness versprechen in Kombination mit dem freundlichen Wesen der Iren eine unvergessliche Reise.
Manch einer kommt auf die Idee, die grüne Insel mit dem eigenen Auto zu erkunden. Allerdings sollten Sie sich bei diesem Vorhaben auf einige Herausforderungen gefasst machen. In Irland folgt der Verkehr nämlich teilweise anderen Regelungen als hierzulande. Der Linksverkehr ist dabei nur die Spitze des Eisbergs.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie sich am besten in Irland in den Straßenverkehr einfügen und welche Strafen drohen, wenn Sie Gebote oder Verbote missachten. Allgemeine Informationen und Tipps zum Reisen mit dem eigenen Kfz in Irland finden Sie hier ebenfalls.
Hat der Linksverkehr Auswirkungen auf die irischen Vorfahrtsregeln?
In der Regel unterscheiden sich die Regelung zur Vorfahrt in Irland und Deutschland nicht. So gilt grundsätzlich Rechts vor Links.
Welche Promillegrenze gilt in Irland?
Die Promillegrenze im Europa variiert je nach Land bzw. Region. So liegt die irische Promillegrenze in der Republik bei 0,5. In Nordirland gelten die britischen Vorschriften, dort sind 0,8 erlaubt.
Auf den folgenden Seiten erhalten Sie weitere Informationen über die Verkehrsregeln in Irland:
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Auszug aus dem irischen Bußgeldkatalog
Vergehen
Bußgeld
Handy am Steuer
ab 60 Euro
Zu schnell gefahren
ab 80 Euro
Mit 0,5 bis 0,8 Promille gefahren
200 Euro
Mit 0,8 bis 1 Promille gefahren
400 Euro
Nicht angeschnallt
ab 60 Euro
Parkverbot
ab 40 Euro
Rotlichtverstoß
ab 80 Euro
(Stand 03/2023)
Verkehrsregeln in Irland: Linksverkehr beachten!
Für Kontinentaleuropäer ist dies ohne Zweifel die größte Herausforderung: Der Verkehr in Irland fährt auf der linken Straßenseite. Die ungewohnte Situation müssen sich Besucher immer wieder aufs Neue in das Gedächtnis rufen. Der Linksverkehr führt dazu, dass
Rechts überholt wird
Ein Kreisverkehr in Irland im Uhrzeigersinn befahren wird
Auf mehrspurigen Straßen die langsamste Spur links zu finden ist
Fußgänger erst nach rechts schauen müssen, bevor sie eine Straße kreuzen
An manchen Kreuzungen Links vor Rechts gilt, wenn dies entsprechend ausgeschildert ist – ohne spezifische Beschilderung gilt wie hierzulande Rechts vor Links
Fahren Sie mit Ihrem Auto auf die grüne Insel, lohnt es sich, den Straßenverkehr in Irland erst einmal in ländlicher Gegend aufzunehmen. Erst, wenn Sie das Prinzip des Linksverkehrs verinnerlicht haben, sollten Sie sich in städtische Regionen wagen.
Damit schützen Sie nicht nur sich, sondern auch die übrigen Verkehrsteilnehmer. Fahren Sie in Irland gemäß Rechtsverkehr, drohen schwere Unfälle!
Wie zuvor erwähnt, gilt bei der Vorfahrt in Irland üblicherweise Rechts vor Links. Allerdings gibt es Ausnahmen. An sogenannten T-Kreuzungen oder Einmündungen schreiben die Vorfahrtsregeln in Irland vor, dass Fahrzeuge auf der übergeordneten Straße Vorrang haben. Befinden sich Verkehrsteilnehmer also auf einer Straße, welche einmündet, müssen sie die Vorfahrt gewähren. Darüber hinaus sind auch Ampeln und Verkehrszeichen zu beachten, die in Irland die Vorfahrt regeln.
Geschwindigkeitsüberschreitung in Irland: Wann müssen Raser zahlen?
Viele Straßen Irlands sind insbesondere in ländlichen Gebieten derart beschaffen, dass keine hohen Geschwindigkeiten erreichbar sind. Grundsätzlich gelten folgende Geschwindigkeitsbeschränkungen – sofern keine Straßenschilder Anderes festlegen:
Innerorts: 50 km/h
Auf Nebenstraßen außerorts: 80 km/h
Auf National Roads: 100 km/h
Auf Autobahnen (Motorways): 120 km/h
Für Fahrzeugkombinationen mit Anhängern gilt eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h. Die Bußgelder sind im Vergleich zu Deutschland allerdings häufig niedriger gehalten.
Anders als in Deutschland werden die Geschwindigkeitsbestimmungen nicht vor scharfen Kurven angepasst. Lediglich das Verkehrsschild „Slower“ warnt vor einer gefährlichen Passage. Die Höchstgeschwindigkeit kann also nicht stets eingehalten werden.
Wie viel Promille sind in Irland erlaubt?
Das dunkle Guinness lockt mehr als einen Besucher nach Irland. Im Verkehr hat Alkoholjedoch genauso wenig zu suchen wie hierzulande.
Brauerei-Touren sollten Sie daher nur dann absolvieren, wenn Sie einen enthaltsamen Fahrer an der Seite haben.
In Irland liegt die Promillegrenze bei 0,5. Die Strafen für zu viel Alkohol im Blut sind in Irland beachtlich:
Blutalkoholkonzentration zwischen 0,5 und 0,8 Promille: 200 Euro Bußgeld
Blutalkoholkonzentration zwischen 0,8 und 1 Promille: 400 Euro Bußgeld
Zudem gilt für Fahrschüler, Fahranfänger und Berufsfahrer eine Grenze von 0,2 Promille. Letztere Kategorie umfasst beispielsweise Taxifahrer, Busfahrer und gewerbliche Lkw-Fahrer.
Hier droht das Bußgeld von 200 Euro bereits ab über 0,2 Promille Alkohol im Blut. Zudem wird bei einem Verstoß in Irland der Führerschein für drei Monate entzogen.
Verkehrszeichen in Irland
Auch wenn innerhalb Europas bzw. der EU für vieles einheitliche Regelungen gelten, können Autofahrer in Irland bei den Verkehrsschildern die eine oder andere Abweichung oder Besonderheit entdecken. So weisen die Verkehrszeichen in Irland Ortsnamen in der Regel in zwei Sprachen aus – in Englisch und in Irisch (Gälisch). Eine Ausnahme bildet hierbei allerdings die Regionen von Gaeltacht, denn dort gilt Irisch als Amtssprache. Eine englische Variante der Ortsnamen entfällt dort daher.
Warnen Schilder vor Gefahren, sind diese in Deutschland in der Regel durch ihre rotumrandete, dreieckige Form eindeutig erkennbar. In Irland sehen solche Warnschilder hingegen anders aus. Denn das jeweilige Symbol wird dort auf einem gelben Quadrat, welches auf einer Ecke steht, dargestellt.
Wie die in Irland aufgestellten Verkehrszeichen konkret aussehen bzw. welche Bedeutungen sich unterscheiden können, zeigen wir Ihnen nachfolgend exemplarisch. Planen Sie eine Reise nach Irland, bei der Sie selbst ein Fahrzeug steuern wollen, sollten Sie sich im Vorfeld gründlich über Verkehrsregeln und Verkehrszeichen in Irland informieren.
Die Pfeile auf dem Warnschild für einen Kreisverkehr zeigen nicht in die gleiche Richtung wie in Deutschland. Dies ist allerdings nicht die einzige Abweichung. Denn das Verkehrszeichen ist in Irland quadratisch und gelb.
Weisen irische Verkehrszeichen auf eine Sackgasse hin, müssen diese dafür nicht immer das „T“ mit einem roten Querbalken zeigen. Alternativ findet auch ein Schild mit der Aufschrift „CUL DE SAC“ Verwendung. Hierbei handelt es sich um das französische Wort für Sackgasse.
„Rund und rot ist ein Verbot.“ Diese Eselsbrücke lernen deutsche Kinder bereits in der Grundschule. Bei den Verkehrszeichen in Irland bewahrheitet sich dieser Merksatz aber nicht immer. Denn ein rundes Schild mit rotem Rand und deinem schwarzen „P“ im Zentrum markiert einen Parkplatz. Nur wenn das Zeichen zusätzlich über einen diagonalen, roten Balken verfügt, besteht ein Parkverbot.
Warnt ein Gefahrenzeichen in Deutschland vor einem Fußgängerüberweg, wird dies mithilfe einer Person auf dem Zebrastreifen dargestellt. Wohingegen entsprechende Verkehrszeichen in Irland ausschließlich eine Person zeigen, die auf einem Weg läuft. Autofahrer haben hier Vorrang zu gewähren.
Das irische Verkehrszeichen „Géill Slí“ bzw. sein englisches Äquivalent „Yield“ zeigen an, dass Autofahrer auf dieser Straße Vorfahrt gewähren müssen.
Wie bereits erwähnt, wird die Autobahn in Irland als „Motorway“ bezeichnet. Die Nummerierung erfolgt daher auch mit einem „M“ und einer Ziffer. Die Schilder auf einer Autobahn sind in Irland blau mit weißer Schrift.
Im Auto rauchen? In Irland ist der Verkehr rauchfrei!
Zwar gilt kein generelles Rauchverbot für Touristen und private Fahrzeugführer, doch es ist empfehlenswert, eine Pause zum Rauchen einzulegen. Der Bonus: Sie können dabei die Landschaft in aller Ruhe genießen.
Es ist gewerblichen Fahrern in Irland nämlich verboten, am Steuer zu rauchen. So kann es vorkommen, dass eine Zigarette im Mundwinkel des Fahrers zu einer Verkehrskontrolle führt. Auch wenn sich herausstellt, dass Sie als Tourist unterwegs sind, kostet dies Zeit.
Fahren in Irland: Verkehrsregeln sind nicht alles
Das Straßennetz Irlands ist ca. 100.000 Kilometer lang. Neben gut ausgebauten Autobahnen und Schnellstraßen üben insbesondere die kleinen, gewundenen Landstraßen einen besonderen Reiz aus. Allerdings ist gerade auf diesen besondere Vorsicht geboten: Diese winzigen Straßen können sehr gefährlich sein.
Oftmals sind sie nicht durchgängig breit genug, um zwei Fahrzeuge aneinander vorbei fahren zu lassen. Aus diesem Grund ist eine angepasste Geschwindigkeit besonders wichtig. Bei besonders gefährlichen Passagen warnen Verkehrszeichen in Irland vorweg.
Mahnungen wie „Slow“, „Slower“, „Very Slow“ oder gar „Dead Slow“ sollten Sie daher unbedingt berücksichtigen. Diese Hinweise sind keine bußgeldbehafteten Anordnungen. Allein um der Sicherheit Willen sind sie allerdings zu befolgen.
„Dead Slow“ stellt hierbei die höchste Warnstufe dar und lässt sich mit „langsam oder Tot” übersetzen. Hier ist also Schrittgeschwindigkeiteinzuhalten und die volle Aufmerksamkeit auf die Straße zu lenken.
Mautgebühren in Irland
Auf einigen Straßen wird eine Maut in Irland verlangt. Meist können Sie die entsprechenden Gebühren direkt vor Ort an einer der Mautstationen bezahlen. Lediglich auf der Umfahrung von Dublin auf der M50 kommt ein elektronisches System zum Einsatz.
Hier werden die Kennzeichen der Fahrzeuge aufgenommen, welche die Straße befahren. Sie haben anschließend Zeit bis 20 Uhr des nächsten Tages, um die Gebühren nachträglich zu bezahlen.
Dies geht an ausgeschriebenen Bezahlstellen (Payzone-Servicepoints) oder per Telefon unter Nummer 1890 50 10 50.
Autofahren in Irland: In Dublin mit dem Kfz fahren?
Viele Reiseleiter empfehlen, Dublin zu Fuß und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erkunden. Sowohl die Parkplatzsituation als auch die hektische Fahrweise der Bewohner der Hauptstadt treiben manch einen Kontinentalfahrer an seine Grenzen. Auch ist die Gefahr eine Diebstahls – sowohl des Autos als auch des Gepäcks – in Dublin erhöht.
Entschließen Sie sich dennoch, dem Dubliner Verkehr mit dem eigenen Auto zu strotzen, sollten Sie die Parkregelungen beachten. Grundsätzlich sind Parkplätze in Irland zahlungspflichtig – entsprechende Automaten finden sich in Reichweite. Auch ein Parkscheibe ist meist notwendig.
Irland oder Irland? Der Verkehr je nach Staat
Bedenken Sie bei Ihren Reisen in Irland: Die Insel ist aus staatlicher Sicht zweigeteilt. In der Republik Irland, welche rund 80 % des Inselgebietes ausmacht, gelten obig aufgeführte Regelungen. Der Nordosten („Nordirland“) gehört allerding zum Hoheitsgebiet Englands.
Wie Sie sich dort dem Verkehr am besten anpassen, können Sie im Bußgeldkatalog für das Vereinigte Königreich nachschlagen. Unter anderem fallen dort keine Mautgebühren an. Dafür werden die Geschwindigkeitsbegrenzungen und Entfernungen dort in Meilen angegeben.
Achten Sie bei der Organisation des Kartenmaterials für Ihre Reisen auf zweisprachige Karten: Viele Schilder der irischen Republik sind zweisprachig in Englisch und Gälisch beschriftet. Doch manch ein Verkehrsschild ist ausschließlich in Gälisch gehalten.
Voraussetzungen, um in Irland am Verkehr teilzunehmen
Fahrzeuge müssen eine Haftpflichtversicherungvorweisen, um auf Irlands Straßen fahren zu dürfen. Achten Sie bei einem Mietwagen darauf, dass die entsprechende Versicherung vorhanden ist, bevor Sie sich hinter das Steuer setzen.
Doch nicht nur das Auto muss bestimmte Bedingungen erfüllen: Sie als Fahrer benötigen eine gültige Fahrerlaubnis für die entsprechende Fahrzeugklasse.
Dabei wird der EU-Führerschein in Irland vollumfänglich anerkannt. Das heißt, ein solcher Nachweis der Fahrerlaubnis aus Deutschland reicht auf der Grünen Insel vollkommen aus. In Bezug auf ältere deutsche Dokumente sollte es in der Regel keine Probleme geben.
Ein internationaler Führerschein ist in Irland für Bürger der Europäischen Union bzw. des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) nicht notwendig. Anders kann das aussehen, wenn Urlauber einen Führerschein aus einem Drittstaat besitzen. In diesem Fall müssen sie sich bei den irischen Behörden oder der irischen Botschaft in ihrem Heimatland informieren, ob ein internationaler Führerschein vorhanden sein muss oder der nationale in Irland ausreicht.
Übrigens! Wollen Sie Urlaub in Irland machen, ist für deutsche Bürger bei der Einreise der Personalausweis ausreichend. Selbstverständlich kann auch der Reisepass verwendet werden. Ein Visum benötigen EU-Bürger für die Einreise nach Irland nicht.
Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.