Kabeldiebstahl: Wenn Buntmetall entwendet wird
Letzte Aktualisierung am: 23. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Welche Folgen hat Kabeldiebstahl?
Es ist zu einem echten Problem geworden: Kabeldiebe entwenden in der gesamten Republik Stromleitungen und Erdungskabel und sorgen somit nicht nur für einen hohen Sachschaden, sondern sabotieren gleichzeitig die Infrastruktur.
Erst seit den letzten Jahren ist der Diebstahl von Kabel lukrativ. Grund ist Chinas enormer Hunger nach Buntmetallen, weshalb der Preis für Kupfer und Co. auf dem Weltmarkt einen hohen Wert erreicht hat. Trotz Schwankungen des Weltmarktpreises ist Kabeldiebstahl unentwegt „beliebt“ bei den Dieben.
In diesem Ratgeber informieren wir Sie über Kabeldiebstahl, mit welchen Strafen Kabeldiebe rechnen müssen und was Firmen und Polizei unternehmen, um dem Problem Herr zu werden.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Kabeldiebstahl
Dies liegt an den massiven Preisanstiegen für Buntmetalle wie etwa Kupfer auf dem Weltmarkt. Da Kabel oft leicht zugänglich sind, werden diese besonders häufig gestohlen.
In vielen Fällen kommt es zum Ausfall der gesamten Bahnlinie und in Folge dessen zu Zugausfällen und Verspätungen im öffentlichen Personenverkehr. Dies führt zu Verdienstausfällen und wirtschaftlichen Schäden.
Dies zählt meist als besonders schwerer Fall von Diebstahl, sieht hierfür eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zehn Jahren vor. Mehr dazu lesen Sie hier.
Weitere Infos rund um den öffentlichen Personenverkehr:
Mit welcher Strafe müssen Kabeldiebe rechnen?
Kabeldiebstahl bedeutet nicht nur einen hohen wirtschaftlichen Schaden, sondern ist auch ursächlich für eine Vielzahl von Zugverspätungen und Stromausfällen. Für die Diebe ist das Stehlen von Buntmetallen lukrativ, denn die Erlöse sind vergleichsweise hoch.
Betroffen vom Kabeldiebstahl sind vor allem Betreiber großer Netze wie Verkehrsunternehmen des öffentlichen Nahverkehrs, Energieversorger, Telekommunikations- oder Bergbaufirmen. Allein bei der Deutschen Bahn kam es durch den Diebstahl von Kabeln zu einem Schaden von ca. 14 Millionen Euro (2015). Eine besondere Stellung nimmt der Kabelklau auch deshalb ein, weil die Diebe sich einem enormen Risiko aussetzen. Häufig stehen die Kabel unter Strom. Missglückt der Diebstahl, können die Täter auch ihr Leben lassen.
Da der Kabeldiebstahl meist gewerblich und bandenmäßig vollzogen wird, sind in der Regel die Tatbestände „Besonders schwerer Fall des Diebstahls“ aus § 243 Strafgesetzbuch (StGB) und „Schwerer Bandendiebstahl“ aus § 244a StGB erfüllt. Geahndet wird dies mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe.
Weiterführende Informationen zu Straftaten finden Sie auf den folgenden Seiten:
Kabeldiebstahl: Die Deutsche Bahn rüstet auf
Auch wenn Kabeldiebstahl durch Unternehmen oder Polizei immer mal wieder zur Anzeige gebracht werden kann und die Vorfälle in den letzten Jahren zurückgegangen sind, ist das Problem noch nicht gelöst. Selbst misslungene Versuche, Metall zu stehlen, beeinträchtigen die Infrastruktur und verursachen einen wirtschaftlichen Schaden.
Auch wenn es für die Polizei und Sicherheitsfirmen schwierig ist, das große Streckennetz der Bahn zu überwachen, setzt das Unternehmen vermehrt auf Polizeistreifen. Außerdem sind Metall- und Schrotthändler alarmiert. Seit einigen Jahren setzt die Deutsche Bahn auch eine sogenannte künstliche DNA ein. Durch diese können Kabel eindeutig als ihr Eigentum identifiziert werden. Da die Substanz auch am Tatwerkzeug und dem Täter haften bleibt, hilft die synthetische DNA auch bei deren Überführung.
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