Keilriemen gerissen: Ursachen, Folgen, Kosten für den Wechsel

Von Jana O.

Letzte Aktualisierung am: 17. Juni 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Warum ist der Keilriemen bei Fahrzeugen so wichtig?

Was tun, wenn der Keilriemen gerissen ist?
Was tun, wenn der Keilriemen gerissen ist?

Der Keilriemen (in neueren Fahrzeugen Keilrippenriemen) gehört zu den Verschleißteilen an Kraftfahrzeugen. Er überträgt die Kraft der Drehbewegungen der Kurbelwelle auf unterschiedlichste Aggregate eines Fahrzeugs, insbesondere auf den Generator, die Wasserpumpe, die Hydraulikpumpe sowie die Servolenkung. Die anhaltende Rotation und Spannung, denen der Keilriemen ausgesetzt ist, können das Material über die Jahre hinweg ermüden lassen. Einrisse oder ein kompletter Riss können dann die Folge sein. Doch was bedeutet es für das Auto, wenn der Keilriemen gerissen ist? Welche Symptome weisen auf einen entsprechenden Schaden hin? Und was kann passieren, wenn Sie, nachdem der Keilriemen gerissen ist, trotzdem weiterfahren?

FAQ: Keilriemen bzw. Keilrippenriemen gerissen

Wie merkt man, dass der Keilriemen kaputt ist?

Ein akutes Anzeichen dafür, dass der Keilriemen gerissen ist: Die Servolenkung fällt fast augenblicklich aus. Außerdem können Geräusche im Motorraum darauf hinweisen, dass der Riemenantrieb einen Defekt aufweist. Über längere Zeit können zudem ein Spannungsabfall in der Fahrzeugbatterie sowie eine Erhöhung der Motortemperatur auf einen gerissenen Keilriemen hindeuten.

Kann man mit einem kaputten Keilriemen noch fahren?

Ja, allerdings lässt sich das Fahrzeug aufgrund des Wegfalls der Servolenkung schwerfälliger führen. Aufgrund der drohenden schwerwiegenden Folgeschäden ist es zudem ratsam, dass Sie einen gerissenen Keilriemen möglichst schnell in einer Werkstatt ersetzen und den Riemenantrieb prüfen lassen.

Was kann kaputt gehen, wenn der Keilriemen reißt?

Im schlimmsten Fall kann ein kaputter Keilriemen zu einem Motorschaden durch Überhitzung führen.

Wie viel kostet ein Keilriemenwechsel?

Ist der Keilriemen kaputt, können die Kosten für den Austausch je nach Aufwand und Werkstatt bei bis zu 200 Euro liegen.

Im Video: So verhindern Sie Motorschäden

In diesem Video erfahren Sie, wie Sie Motorschäden vorbeugen können.
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Keilriemen beim Auto gerissen: Welche Folgen kann das haben?

Was kann schlimmstenfalls passieren, wenn der Keilrippenriemen gerissen ist?
Was kann schlimmstenfalls passieren, wenn der Keilrippenriemen gerissen ist?

Ist der Keilriemen komplett gerissen, fällt die Servolenkung des Fahrzeugs fast augenblicklich aus. Das Fahrzeug lässt sich dadurch wesentlich schwerfälliger fahren. Auch dumpfe Geräusche aus dem Motorraum können auf einen solchen Schaden hinweisen.

Ein kaputter Keilriemen kann aber auch darüber hinaus so manchen Schaden anrichten, wenn er zu lange ignoriert wird. Zunächst einmal bedeutet das Schadensbild, dass das Fahrzeug im Grunde die Verbindung zu seiner wichtigsten Stromquelle verliert; der Lichtmaschine.

Dieser Generator versorgt die einzelnen Stromverbraucher eines Fahrzeugs (z. B. Sitzheizung, Klimaanlage, ABS) und sorgt zudem für die Bereitstellung von ausreichend Energie für das Auslösen des Zündfunkens bei Verbrennungsmotoren. Fällt diese Verbindung dauerhaft aus, kann es nach dem Abstellen des Fahrzeugs also dazu kommen, dass durch Entladung der Fahrzeugbatterie der Zündfunken ausbleibt und das Fahrzeug nicht mehr anspringt.

Doch weitaus wichtiger ist über kurz oder lang eine andere Funktion: Der Keilriemen ist nämlich zentrales Element im Kreislauf der Motorkühlung, da er die Kraft auf die Wasserpumpe überträgt. Fahren Sie weiter, obwohl der Keilriemen gerissen ist, bedeutet das, dass der Motor nicht mehr ausreichend gekühlt werden kann und zunehmend heißer läuft. Darauf hinweisen kann die entsprechende Anzeige zur Motortemperatur. Ignorieren Sie also über längere Zeit mögliche Hinweise hierauf, kann, ist der Keilriemen gerissen, schlimmstenfalls ein Motorschaden entstehen.

Übrigens: Nicht immer muss der Keilriemen defekt sein, wenn sich entsprechende Hinweise zeigen. Ggf. können auch andere Verschleißteile des Riemenantriebs kaputt sein (z. B. die Drehrollen). Lassen Sie daher zeitnah prüfen, ob der Keilriemen gerissen ist oder andere Schäden vorliegen.

Keilriemen gerissen oder beschädigt: Was können Sie tun?

Welche Kosten können beim Keilriemenwechsel entstehen?
Welche Kosten können beim Keilriemenwechsel entstehen?

Ist bei einem Auto der Keilriemen gerissen, liegt die Ursache zumeist in der übermäßigen Materialbeanspruchung. Um einem solchen Schaden und möglichen Folgeschäden vorzubeugen, sollten Sie daher grundsätzlich den Zustand des Riemenantriebs regelmäßig prüfen lassen. Dies geschieht in aller Regel im Rahmen einer entsprechenden Inspektion.

Ist es doch einmal passiert und zum Beispiel ein neuer Keilriemen gerissen, steuern Sie am besten die zuständige Werkstatt an, um den Riemenantrieb erneut prüfen zu lassen. In der Regel handelt es sich in solchen Fällen um eine Garantieleistung.

Zu weite Strecken sollten Sie in keinem Fall mehr fahren, wenn der Verdacht besteht, dass der Keilriemen oder Keilrippenriemen gerissen ist. Ein Motorschaden lässt sich nämlich nicht ansatzweise so leicht reparieren.

Mythos oder Wahrheit: Kann, wenn der Keilriemen gerissen ist, als Notlösung auch eine Strumpfhose herhalten? Nein, das ist ein Mythos aus den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Der Riemenantrieb in modernen Fahrzeugen ist nicht nur regelmäßig mit einer Abdeckung versehen und so nur schwer einzusehen oder zu erreichen. Auf die modernen Keilrippenriemen wirkt zudem eine viel größere Kraft als auf damals noch übliche einfache Keilriemen.

Keilriemen gerissen: Welche Kosten fallen bei der Reparatur an?

Je nach Arbeitsaufwand können für den Wechsel des Keilriemens ungefähr zwischen 50 und 200 Euro in einer Werkstatt veranschlagt werden. Meist dauert der Austausch nur eine halbe Stunde. Vergleichen Sie am besten unterschiedliche Angebote. Lassen Sie sich jedoch nicht zu viel Zeit dabei, denn je länger Sie das Problem ignorieren, desto schwerwiegender und teurer können die Folgeschäden am Ende ausfallen.

Über den Autor

Jana
Jana O.

Jana studierte Ger­manis­tik, Philosophie und Englischen Literatur­wissenschaften an der Universität Greifswald. Sie ist seit 2015 Bestandteil des bussgeldkatalog.org-Teams. Neben einem umfassenden Überblick zu verkehrsrechtlichen Fragestellungen liegt ihr Interesse u. a. im Bereich Tuning und Fahrzeugtechnik.

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