Kombinierter Verkehr: auf Straße und Schiene ans Ziel
Letzte Aktualisierung am: 4. September 2024
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Definition: Was ist kombinierter Verkehr?
Kombinierter Verkehr ist per Definition eine Form des Ladungsverkehrs, bei dem Güter über verschiedene Verkehrsträger transportiert werden. Der Transport erfolgt damit nicht ausschließlich auf der Straße, sondern hauptsächlich auf Schienen und Wasserstraßen. Die Lkws transportieren die Güter nur über eine kurze Strecke bis zum Terminal, wo die Ladung auf einen Zug oder ein Schiff umgeschlagen und dann weitertransportiert wird.
Erst am Entladeort kommt wieder der Lkw zum Einsatz und befördert die Lieferung auf der Straße zu ihrem Bestimmungsort. Diese Fahrtstrecken zum bzw. vom Terminal werden als Vor- und Nachlauf des kombinierten Verkehrs bezeichnet.
Ein bekanntes Beispiel für diese Art der Logistik ist der Containertransport per Güterzug.
Kombinierter Verkehr ist im Gesetz in der Dreiundfünfzigsten Verordnung über Ausnahmen von den Vorschriften der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZOAusnV 53) geregelt.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Kombinierter Verkehr
Es handelt sich hierbei um eine Form des Ladungsverkehrs, bei dem die Güter über verschiedene Verkehrswege transportiert werden, also nicht ausschließlich per Lkw, sondern auch auf Schienen und/oder Wasserstraßen.
Es können hier die jeweiligen Stärken der verschiedenen Verkehrswege genutzt werden, wie z. B. die Sicherheit des Schienen- und die Flexibilität des Straßenverkehrs.
Lkw, die im Vor- und Nachlauf eingesetzt werden, dürfen ein zulässiges Gesamtgewicht von bis zu 44 Tonnen aufweisen (für andere Fahrzeuge gilt eine Beschränkung von 40 Tonnen).
Begleiteter und unbegleiteter kombinierter Verkehr – Was ist das?
Unterschieden wird in begleiteter kombinierter Verkehr und unbegleiteter kombinierter Verkehr. Beim begleiteten kombinierten Verkehr werden komplette Lkws und Sattelzüge per Bahn oder Schiff transportiert, während die Fahrer im Liegewagen oder an Bord mitreisen. Nach dem Umschlag kann der Fahrer ausgeruht in seinen Lkw steigen und die Fahrt auf der Straße fortsetzen.
Der unbegleitete kombinierte Verkehr transportiert nur Ladeeinheiten, wie Container, Sattelanhänger und Wechselbehälter. Es wird kein Lkw oder ein anderes Motorfahrzeug mitgeführt und die Ladung wird nicht von einem Fahrer begleitet.
Kombinierter Verkehr: Vorteile für Verkehr, Wirtschaft und Umwelt
- Die Verbindung von Straße und Schiene als Transportweg hat einige Vorteile und erhält deshalb eine Förderung vom Bund. Kombinierter Verkehr nutzt die Stärken beider Verkehrsträger: Der Schienenverkehr verfügt dank seiner zentralen Betriebssteuerung, seiner strukturierten Fahrpläne und seiner sorgfältigen Überwachungsmaßnahmen über ein hohes Maß an Sicherheit. Der Lkw wiederum ist nicht auf Schienen angewiesen und daher flexibler hinsichtlich der Wahl seiner Routen.
- Durch den kombinierten Verkehr werden die Straßen entlastet. Dies verringert die Anzahl an Staus und reduziert außerdem die anfallenden Mautgebühren, da der Transport nicht mehr (oder in geringerem Maße) über die Autobahn erfolgt.
- Dank der 44-Tonnen-Regelung kann eine größere Gütermenge mit nur einer Ladung transportiert werden. Dadurch können Fahrten eingespart werden, was die Schadstoffemissionen verringert und einen größeren finanziellen Gewinn mit sich bringt. Außerdem reduziert sich der Lärm auf den Straßen.
- Lkws, die im Vor- und Nachlauf eingesetzt werden, sind von der Kfz-Steuer befreit und müssen die Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen sowie zur Ferienzeit nicht einhalten, sofern die zurückgelegte Strecke eine Länge von 200 Kilometern nicht überschreitet.
- Die Fahrer können beim begleiteten kombinierten Verkehr die gesetzlichen Ruhezeiten einhalten, ohne den Transport unterbrechen zu müssen.
Kombinierter Verkehr: Nachteile – Niemand ist perfekt
Trotz aller Vorzüge hat der kombinierte Verkehr auch seine Schwächen:
- Der Güterverkehr ist von Fahrplänen im Schienenverkehr und von festen Routen abhängig. Bei einer Streckenstörung kann der Zug nicht ohne Weiteres auf eine alternative Route ausweichen.
- Neben der eigentlichen Güterlast wird beim begleiteten kombinierten Verkehr sehr viel Totlast mitgeschleppt, da ein gesamter Lkw mittransportiert werden muss.
- Nicht alle Schienenstrecken innerhalb der Europäischen Union sind darauf ausgelegt, 4 Meter hohe Lkws auf ihren Zügen zu transportieren.
Kombi-Verkehr darf am Son-Feirtage
fahren
Max 200Km bis zu Bahnhof
Max 150Km bis zu Schiff
Es wäre besser, wenn es umgekehrt wäre. Wir alle wissen, dass 150 km ausreichen, um zum Bahnhof zu gelangen, aber um einen Seehafen zu erreichen, ist eine längere Strecke erforderlich.
Hallo,
Ich finde Eure Artikel mehr als Hilfreich. Und in diesem speziellen Fall, KV, auch toll erklärt.
Leider fehlt mir eine ergänzende Aufzählung wie weit der KV im Grenzüberschreitenden Güterverkehr gilt!?
Konkret, darf z.B. mit 44to von D nach F zum entladen fahren?
Danke
Ralf