Krankgeschrieben Autofahren: Liegt eine Verkehrsgefährdung vor?
Letzte Aktualisierung am: 19. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Autofahren trotz Fieber, Kopfschmerz und Co.
Wenn der Kopf drückt oder die Nase läuft, verspricht für viele ein Gang in die Apotheke die Rettung aus der körperlichen Not und der Weg zu sein, ohne Krankschreibung arbeiten gehen zu können. Mittels Pillen und Pulvern können so zwar Schmerzen und gewisse Krankheitserscheinungen gelindert werden, aber dies ist meist nur von kurzer Dauer, denn eine Genesung kann oft nur durch Ruhe stattfinden.
Spätestens nach dem irgendwie überstandenen Arbeitstag wird die Heimfahrt mit dem Auto eine Belastungsprobe für den kränkelnden Körper. Es wird versucht, das letzte Fünkchen Konzentration buchstäblich zu mobilisieren, doch oftmals ist mehr Glück als Verstand im Spiel, wenn es trotz der Nebenwirkungen der Tabletten nicht zu Unfällen kommt.
Ist eine Person krankgeschrieben, kann das Autofahren unter Umständen sehr gefährlich sein. So ist die Fahrtüchtigkeit aufgrund der durch die Krankheit vernebelten Sinne unter Umständen ebenso eingeschränkt wie infolge verschiedener Medikamente.
Erfahren Sie hier, ob krankgeschrieben das Autofahren verboten ist oder ob eine Krankschreibung unter Umständen nicht davon abhält, am Straßenverkehr teilzunehmen.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Krankgeschrieben und das Autofahren trotzdem riskieren
Das kommt auf die Krankheit an. In jedem Fall müssen Sie fahrtüchtig sein. Die Fahrtüchtigkeit kann jedoch durch bestimmte Symptome eingeschränkt sein (z. B. Fieber). Dies erhöht auch das Unfallrisiko.
Nein, allerdings kann die Fahrerlaubnisbehörde bei bestimmten Erkrankungen ein ärztliches Fahrverbot verhängen. Wann dies der Fall ist, erfahren Sie, wenn Sie hier klicken.
Hohe Sanktionen drohen, wenn Sie unter dem Einfluss bestimmter Medikamente fahren. Außerdem könnte es Probleme mit der Versicherung geben, wenn Sie in krankem Zustand einen Unfall verursachen.
Autofahren trotz Krankheit – Nicht automatisch verboten
Schätzungen des ADAC zufolge kann jeder vierte Verkehrsunfall auf Medikamente im Straßenverkehr zurückgeführt werden. Denn ca. ein Fünftel aller pharmazeutischen Mittel beeinträchtigt die Fahrsicherheit desjenigen, der sie einnimmt.
Sind Sie krank, gilt es daher prinzipiell, den Anweisungen vom Arzt sowie den Hinweisen auf den Packungsbeilagen von Tabletten Folge zu leisten, um der Gesundheit nicht noch mehr zu schaden bzw. die Genesung zu verhindern. Letzteres gerade zu fördern, ist nicht nur für Ihr Wohl, sondern auch gegenüber Ihrem Arbeitgeber Pflicht.
Gerade bei einer weniger schwerwiegenden Erkrankung, wie einem grippalen Infekt, wird es in der Regel kein Problem darstellen, wenn Sie kürzere Strecken mit dem Auto zurücklegen.
Von langen Fahrten ist jedoch abzuraten, wenn Sie krank sind, da hierfür eine anstrengende Konzentrationsphase benötigt wird, was unter Umständen nicht nur der Genesung hinderlich sein, sondern infolge der angeschlagenen Gesundheit auch zu Unfällen führen kann.
In diesen Fällen sollten Sie krankgeschrieben aufs Autofahren verzichten
Insbesondere in Zusammenhang mit stark wirkenden Präparaten ist es gefährlich, krankgeschrieben nicht aufs Autofahren zu verzichten. Gewisse Tabletten können die Fahreignung erheblich beeinflussen, so zum Beispiel das als Schmerzmittel einsetzbare Subutex, welches zu Benommenheit und Schwindel führen kann. Auch bestimmte Krankheitsarten lassen das Führen eines Fahrzeuges nicht zu.
Hierzu kann die Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) herangezogen werden. In Anlage 4 werden Vorschriften über häufig vorkommende Erkrankungen und Mängel getroffen, die Auswirkungen auf die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen haben können.
Unter anderem ist bei folgenden Erkrankungen eine Eignung nicht gegeben:
- Herzrhythmusstörungen mit anfallsweiser Bewusstseinstrübung oder Bewusstlosigkeit
- Herzleistungsschwäche
- akute organische Psychosen
- schwere Altersdemenz
- hochgradige Depressionen
Neben diesen können auch andere Erkrankungen im Straßenverkehr eine Rolle spielen. Es ist beispielsweise nicht uneingeschränkt möglich, mit Epilepsie Auto zu fahren.
Fahreignung nach der Einnahme bestimmter Medikamente
Ist es erlaubt Auto zu fahren, nachdem … eingenommen wurde?
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darf ich trotz Attest der Reiseunfähigkeit wegen entgleisten Blutzuckerwerte und entgleisten Blutdruck eine ca 900 Kilometer lange (Hin und Rückfahrt) Reise als Fahrer mit dem, Auto machen. Bin ich bei einem Schadensfall Kfz Haftpflichtig und Krankenversichert oder , da das Attest und Diagnose bekannt. muss ich hier selbst den Schaden tragen, da vorsätzlich gefahren.
kann ich dadurch auch mein Führerschein verlieren.
Grüße
Darf man noch Auto fahren, wenn der Arzt in seinem Bericht darauf hinweist, dass “keine uneingeschränkte Fahrtauglichkeit” mehr besteht?
Hallo,
Nach einer schweren Erkrankung ( diabetisches Koma) stand im Arztbericht, dass ich 6 Monate kein Auto fahren soll. Daran habe ich mich gehalten. Jetzt geht es mir wieder gut und ich möchte nun wieder fahren . Ich habe deshalb den Arzt gebeten er möge mir schriftlich die Erlaubnis geben. Aber das macht er nicht. Dann hatte ich die Idee nochmal Fahrstunden zu nehmen und der Fahrlehrer sollte mir bescheinigen dass ich in der Lage bin ein Fahrzeug zu führen, hat dieser auch abgelehnt- ohne mich überhaupt gesehen zu haben. Ein Verkehrspsychologe meinte, ich könnte ruhig fahren, ich hätte ja schließlich den Führerschein, aber eine Bescheinigung wollte auch er nicht ausstellen. Jetzt bin ich am Überlegen ob ich nicht einfach losfahre. Kann mir die Versicherung da Probleme machen, sollte es doch einmal zu einem Unfall kommen?
Wo kann ich eine Psychologen finden, der ein Gutachten über die Eignung zur Fahrerlaubnis durchführen kann.
Ich habe eine Freundin die drei mal durch die praktische Prüfung gefallen ist und dies, weil sie in Prüfungssitzuationen sich nicht normal verhält und sie deswegen z.B. sofort 3 mal das Auto abwürgt oder nicht die vorgeschriebene Richtung einhält die der Fahrprüfer vorgibt, da sie vor lauter Angst nicht mehr addequat reagiert.
Hallo Marina,
in einem solchen Fall müssen Sie sich an einen speziellen Verkehrspsychologen wenden.
Die Redaktion von bussgeldkatalog.org