Küstenwache in Deutschland: Funktion und Verantwortlichkeiten
Letzte Aktualisierung am: 6. September 2024
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Die Küstenwache übernimmt verschiedene Aufgaben
Dass sowohl im öffentlichen Straßenverkehr als auch den anderen öffentlichen Räumen in Deutschland Kontrollen durch Polizei, Bundespolizei, Zoll oder das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) durchgeführt werden, ist wohl den meisten bekannt.
Auch im Verkehr auf dem Wasser sind solche Kontrollen keine Seltenheit. Neben der Wasserschutzpolizei ist auch die deutsche Küstenwache mit diesen Aufgaben betraut.
Verkehrskontrollen, Zollangelegenheiten oder auch Koordinierung der Rettungsmaßnahmen in Notfällen sind nur einige der Aufgabengebiete, in denen die Küstenwache tätig ist. Welche weiteren Funktionen die Beamten übernehmen, wo sie tätig werden und wer alles an der Küstenwache beteiligt ist, betrachtet der nachfolgende Ratgeber näher.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Küstenwache
Die Küstenwache ist ein Zusammenschluss verschiedener Behörden, die zur Sicherung und Kontrolle der Schifffahrt in den Küstengebieten
Neben der Bundes- und Landespolizei sind unter anderem auch der Zoll und die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung involviert.
Neben der Sicherung und Kontrolle des Seeverkehrs setzt die Küstenwache auch die Bestimmungen des BVKatBin-See durch. Weitere Informationen zu den Aufgaben, finden Sie hier.
Was genau ist die deutsche Küstenwache?
Meist handelt es sich bei einer Küstenwache um eine Behörde bzw. um einen Zusammenschluss mehrerer Behörden, die die Kontrolle und Sicherung des Seeverkehrs in den Küstengewässern übernehmen. In der Regel ist die Küstenwache dem jeweiligen Innenministerium unterstellt, so auch in Deutschland.
Die Küstenwache des Bundes ist seit 1994 ein sogenannter Koordinierungsverbund verschiedener Behörden, zu denen die Bundespolizei, die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, die Bundeszollverwaltung mit der Abteilung Wasserzoll sowie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zählen. Daher sind neben dem Bundesinnenministerium auch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), das Bundesministerium der Finanzen (BMF) sowie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) beteiligt.
Das Einsatzgebiet der Küstenwache sind Ostsee, Nordsee und die dazugehörigen Küstengewässer, welche außerhalb des Zuständigkeitsbereiches der Wasserschutzpolizei liegen – also außerhalb der 12-Seemeilen-Grenze. Jeder Partner erfüllt verschiedene Aufgaben als Teil der Küstenwache. Die Bundespolizei beispielsweise ist für die Vollstreckung gesetzlicher Vorgaben verantwortlich, der Zoll überwacht die Einfuhrbestimmungen und das BLE übernimmt den Fischereischutz.
Maritimes Sicherheitszentrum (MSZ) als Heimat der Küstenwache
Koordiniert wird die Arbeit der Küstenwache seit 2007 im sogenannten Gemeinsamen Lagezentrum See (GLZ-See) des maritimen Sicherheitszentrums (MSZ). Dieses ist in Cuxhaven angesiedelt und beherbergt Abteilungen der jeweiligen Partner, die an der Küstenwache beteiligt sind.
Hauptaufgaben der Küstenwache
Wie bereits erwähnt, hat jeder Partner ein Aufgabenbereich innerhalb der Küstenwache. Generell zählen zu den Hauptaufgaben, wie beschrieben, die Kontrolle und Sicherung des Seeschifffahrtverkehrs – das heißt, auch die Küstenwache kann die Verkehrssicherheit eines Wasserfahrzeugs oder die Einhaltung der Alkoholgrenze in der Schifffahrt kontrollieren. Sie setzt die Vorgaben des Buß- und Verwarnungsgeldkatalogs Binnen- und Seeschifffahrtsstraßen (BVKatBin-See) um und durch.
Darüber hinaus erstreckt sich die Tätigkeit auch auf die Rettung in Not- und Katastrophenfällen und die Prävention sowie die Verfolgung von Straftaten in ihrem Einsatzgebiet. Dieses liegt sowohl in den Küstengewässern, den Küstenmeeren und auf Hoher See. Des Weiteren kontrolliert die Küstenwache auch die Einhaltung der Fischfangquoten sowie der Umweltschutzbedingungen. Um diese Aufgaben erfüllen zu können, stehen der Küstenwache verschiedene Schiffe und Fahrzeuge zur Verfügung. Je nach Einsatzort und zuständiger Behörde, unterliegen die Schiffe und Boote bestimmten Weisungsbefugnissen.
Die Besatzung der Fahrzeuge besteht oftmals aus Beamten der verschiedenen Behörden, ist also teilweise gemischt und kann so mehrere Aufgaben gleichzeitig wahrnehmen. So kann die Bundespolizei in der Küstenwache den Grenzschutz beaufsichtigen und gemeinsam mit den Beamten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes auch die Verkehrssicherung durchführen. Die der Küstenwache angehörigen Rettungsschwimmer sind zudem oft in Notfällen entlang den deutschen Küsten gefragt.
Schiffe der deutschen Küstenwache
Für die Küstenwache in Deutschland sind die Schiffe einheitlich gekennzeichnet. Üblicherweise sind sie am Schiffsrumpf Schwarz, Rot und Gold lackiert und mit dem Wappen der Küstenwache versehen. Darüber hinaus ist der Schriftzug „Küstenwache“ an den Schiffen angebracht, sodass sie als Fahrzeuge dieser deutlich erkennbar sind.
Die Fahrzeuge behalten jedoch die jeweilige Grundfarbe der Behörden. So sind die Schiffe und Boote der Bundespolizei blau, die des Zoll grün und die der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) Schwarz. Auch die Fahrzeuge der BLE sind üblicherweise Schwarz, allerdings sind deren Aufbauten Grau, wohingegen die der WSV in Weiß erscheinen. Zusätzlich ist in der Regel auf die Beschriftung „Fischereischutz“ an den Fahrzeugen zu finden.
Im Gegensatz zu anderen Nationen, ist die Küstenwache in Deutschland kein Bestandteil der Streitkräfte. Über die reguläre Dienstbewaffnung der Beamten hinaus, hat bei der Küstenwache ein Boot keine zusätzliche waffentechnische Ausstattung. Die Beamten führen bei bestimmten Einsätzen zusätzlich Maschinenpistolen und/oder Sturmgewehre mit.
Die Flotte der Küstenwache
Derzeit besteht die Flotte der deutschen Küstenwache aus sechs Schiffen der Bundespolizei, verschiedenen Schiffen und Booten des Zolls, drei Fischereischutzbooten sowie Fahrzeugen der WSV. Wie bereits erwähnt, kann die Besatzung je nach Einsatz gemischt sein. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schiffe nur durch die Beamten der jeweiligen Behörde bemannt sind. Die Schiffe der Bundespolizei, die im Küstenmeer und auf Hoher See zum Einsatz kommen, weisen üblicherweise 14 Besatzungsmitglieder auf. Sie sind in Neustadt in Holstein, Cuxhaven und Rostock stationiert. Die Patrouillenboote für den küstennahen Einsatz sind ebenfalls in Cuxhaven und Rostock sowie zusätzlich in Lubmin beheimatet. Darüber hinaus ist Neustadt auch ein Schlepper vorhanden.
Hallo an das Team, das brennende Schiff muß unbedingt in seichtere Gewässer geschleppt werden, dort auf Grund setzen und dann erst entladen und natürlich löschen. Ich war Seemann und habe aus Fischkutter und auf Hochseeschlepper meinen Dienst getan. Wir hatten oft einen Haveristen am Haken und ihn so sicher nach Hause gebracht. Ganz einfach , an den Haken in nicht sinkbare Gewässer bringen und abwarten. GrußAUI
Erhebt die Deutsche Küstenwache Gebühren bei Rettungsaktionen?
Betrifft Beschriftung am Bug der Küstenwachboote:
An Steuerbordseite kann man Schwarz Rot Gold von links nach rechts richtig lesen,
an Backbordseite sieht man Gold Rot Schwarz von links nach rechts.
Wie ist das begründet?
mfG: Günther F
Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe eine wohl etwas ungewöhnliche Frage, ich will sie gleichwohl stellen:
Ich hatte die Gelegenheit, mit der SWAENSBORGH nach Stralsund zu reisen. Am vergangenen Donnerstag, 23.7., gegen 11.00 Ortszeit passierte uns ein Schiff der Küstenwache und einer der Besatzungsmitglieder machte Fotos von der Swaensborgh. Die Crew und ich vermuten, dass das sehr schöne Fotos sein müssen, das Wetter war ja traumhaft und der Hintergrund malerisch. Insofern wollte ich fragen, ob es möglich ist, dass wir “Abzüge” von den Fotos erhalten könnten. – Nicht zuletzt als Bildschirmhintergrund, vor allem, um die Fotostrecke der Reise zu vervollständigen durch so eine Außensicht…
Ich freue mich von Ihnen zu hören und grüße hochachtungsvoll,
Asmus B.