Lackaufbereitung: Neuer Glanz fürs Auto
Letzte Aktualisierung am: 9. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten
Wer sollte den Lack aufbereiten: Sie selbst oder der Profi?
Beim Auto ist der erste Eindruck meist genauso wichtig wie beim Kennenlernen einer Person. Je gepflegter und sauberer das Fahrzeug ist, desto hochwertiger sieht es aus. Außerdem trägt ein makelloses Äußeres erheblich zum Werterhalt eines Fahrzeugs bei. Für einen perfekt aufbereiteten Pkw können Sie beim Verkauf in der Regel einen höheren Preis verlangen als für ein verdrecktes Fahrzeug, welches ansonsten die gleichen Eigenschaften besitzt.
Der wichtigste Teil des äußeren Erscheinungsbildes eines Autos ist natürlich der Lack. Dieser sollte nicht nur sauber sein, sondern im besten Falle glänzen und keinerlei Kratzer, Dellen oder gar Rostschäden aufweisen.
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Doch es ist kaum vermeidbar, dass tägliche Fahrten und Umwelteinflüsse einen negativen Einfluss haben. Vor allem UV-Strahlen und hartnäckiger Schmutz wie Vogelkot und Baumharz können verheerende Folgen haben.
Hat sich ihr einst glänzender Neuwagen in ein mattes Gebrauchtfahrzeug, dem sein Alter anzusehen ist, verwandelt, hilft meist nur eine aufwendige Lackaufbereitung. Ob Sie dazu unbedingt zum Fachmann gehen müssen oder ob Sie auch selbst Hand anlegen können, sowie welche Kosten für eine Lackaufbereitung anfallen, erfahren Sie im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Lackaufbereitung
Bevor die eigentliche Arbeit beginnen kann, ist eine gründliche Autowäsche notwendig. Danach geht es an die Bearbeitung von Kratzern sowie Dellen und eine anschließende Politur des Fahrzeugs. Abschließend wird der Lack versiegelt.
Bereits bei kleineren Schäden müssen Sie im Durchschnitt mit Kosten von mindestens 150 Euro rechnen. Daher sollten Sie, bevor Sie eine Werkstatt beauftragen, auf einen individuellen Kostenvoranschlag bestehen.
Welche Arbeitsschritte dabei notwendig sind und was es dabei zu beachten gilt, erfahren Sie hier.
Hilfe vom Fachmann – Die professionelle Lackaufbereitung
Möchten Sie für Ihr Auto eine professionelle Lackaufbereitung in Anspruch nehmen, sollten Sie sich im Vorhinein darüber im Klaren sein, dass das Fahrzeug dabei nicht bloß poliert wird. Es handelt sich vielmehr um ein umfassendes Pflegeprogramm für Ihr Auto, welches in der Regel die folgenden Arbeitsschritte umfasst:
- Zunächst wird eine intensive Vorwäsche zur Lackreinigung vorgenommen.
- Kratzer werden im Zuge der Aufbereitung entfernt.
- Der Lack wird poliert und dadurch zum Glänzen gebracht.
- Durch eine Versiegelung wird der Autolack geschützt.
Das Fahrzeug wird zunächst gründlich gereinigt. Nur so kann verhindert werden, dass durch Schmutzpartikel während der Lackaufbereitung Schäden entstehen. Danach wird das Auto getrocknet.
Sind hartnäckige Verschmutzungen vorhanden, die durch die Vorwäsche nicht beseitigt werden konnten, greift der Fachmann bei der Autopflege dann zur Reinigungsknete. Diese entfernt sogar Harz, ohne den Autolack zu beschädigen.
In der Regel schließt sich dann eine Analyse der Fahrzeugoberfläche an. Erst wenn der Profi deren Zustand untersucht sowie die Dicke der Lackschicht festgestellt hat, kann er entscheiden, wie weiter vorgegangen und welche Geräte und Pflegemittel er zur Lackaufbereitung verwenden wird. Sind tiefe Kratzer vorhanden, werden diese mit einer speziellen Technik entfernt, bei leichten Schäden reicht meist der Einsatz der Poliermaschine aus.
Der nächste Schritt bei der Aufbereitung des Lacks stellt eine weitere Reinigung dar. So wird verhindert, dass Kratzer durch den eventuell noch auf der Oberfläche vorhandenen Polierstaub entstehen. Den Abschluss bildet meist eine sogenannte Lackfinishpolitur, die für besonderen Glanz sorgt.
Nanoversiegelung – Besonderes Verfahren in der Lackpflege
Wer seinen alten Lack professionell aufbereiten lassen möchte, kann sich für eine abschließende Nanoversieglung entscheiden. Doch worum handelt es sich dabei eigentlich genau und welche Vorteile hat dieses Verfahren bei der Lackaufbereitung?
Bei der Nanoversieglung werden winzig kleine Siliziumpartikel auf den Lack, die Fensterscheiben oder auch die Felgen aufgebracht. Kleine Unebenheiten werden ausgeglichen und es entsteht eine dünne Schutzschicht, die mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen ist. Diese sorgt für den sogenannten Lotuseffekt. Schmutzpartikel aller Art sowie Wassertropfen perlen ganz einfach vom Lack oder den Scheiben ab.
Der große Vorteil der Nanoversiegelung: Da Schmutz sich nicht mehr festsetzt, wird die regelmäßige Reinigung des Fahrzeugs erleichtert oder sie wird sogar völlig unnötig. Dies bedeutet nicht nur weniger Arbeit, sondern schützt auch die Umwelt. Denn je seltener Sie Ihr Fahrzeug waschen müssen, umso weniger Wasser verbrauchen Sie auch.
Des Weiteren sorgt die Prozedur dafür, dass Farbe und Glanz Ihres Autos länger erhalten bleiben. Die Nanoversiegelung kann deshalb auch dabei helfen, dem Wertverlust Ihres Fahrzeugs entgegenzuwirken.
Lassen Sie Ihren Lack so aufbereiten, entstehen weitere Kosten. Wie hoch diese ausfallen, hängt vor allem von der Größe Ihres Autos ab. Je mehr Fläche zu bearbeiten ist, umso höher werden die Preise angesetzt. Auch die Anbieter in Ihrer Umgebung können für diese Form der Lackaufbereitung unterschiedlich hohe Preise verlangen. Aus diesem Grund sollten Sie sich stets von verschiedenen Werkstätten einen Kostenvoranschlag einholen und erst nach einem Vergleich entscheiden, von wem Sie die Nanoversiegelung durchführen lassen.
Autolack aufbereiten lassen: Welche Kosten fallen an?
Viele Autobesitzer mögen sich nun folgende Frage stellen: „Was kostet eine professionelle Lackaufbereitung eigentlich?“. Eine pauschale Antwort lässt sich jedoch nur schwer geben. Entscheidenden Einfluss haben nicht nur die Größe und der Zustand Ihres Pkw. Auch die Art der Behandlung ist ein wichtiger Kostenfaktor. Des Weiteren können die Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Anbietern durchaus groß sein. Vergleichen Sie am besten zunächst verschiedene Kostenvoranschläge und entscheiden Sie dann. In der Regel können Sie bei leichten, wenig intensiven Arbeiten mit Preisen ab 150 bis 200 Euro rechnen. Nach oben sind jedoch so gut wie keine Grenzen gesetzt.
Möchten Sie Kosten sparen, kann sich das sogenannte Smart-Repair-Verfahren lohnen. Die Abkürzung „SMART“ steht dabei für „Small Middle Area Repair Technologies“, es handelt sich also um die Reparatur von Schäden, die nur kleine bis mittelgroße Bereiche betreffen. Die Preise für eine Lackreparatur können damit unter Umständen stark gesenkt werden.
Beachten Sie, dass mit dem Smart-Repair-Verfahren im Rahmen der Lackaufbereitung nur kleine Kratzer effektiv entfernt werden können. Die entsprechende Stelle wird ausgefüllt, anschließend grundiert und dann mit Lackierpistolen und Spraydosen behandelt. Nach der abschließenden Verwendung von Klarlack ist meist kein Unterschied mehr zum restlichen Lack zu erkennen.
Lackaufbereitung beim Auto selber vornehmen – Tipps und Tricks
Für die professionelle Lackaufbereitung können durchaus hohe Kosten anfallen. Aus diesem Grund möchten viele Fahrzeughalter lieber selbst Hand anlegen, den Wagen reinigen und den Autolack anschließend polieren. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, die Aufbereitung selbst vorzunehmen.
Allerdings sollten Sie das Unterfangen nur dann in Angriff nehmen, wenn der Lack wenig beansprucht ist und nur einige, kleine Kratzer aufweist. Bei tiefen Beschädigungen sollten Sie sich stets an einen Experten wenden. Gehen diese nämlich tiefer als die Farbschicht des Autolacks, kann schnell Rost entstehen. Werden Schrammen nicht fachmännisch ausgebessert, drohen verheerende Schäden, die kostenaufwendige Reparaturen in der Werkstatt nach ziehen.
Mit unseren Tipps bringen Sie Ihr Auto wieder zum Glänzen, beugen Rostschäden vor und tragen so zur Werterhaltung des Autos bei.
Schritt 1: Gründliche Reinigung
Bevor Sie sich an die eigentliche Lackaufbereitung machen können, ist eines unerlässlich: die intensive Reinigung des Fahrzeugs. Bleiben nämlich Schmutzpartikel am Lack haften, können diese bei den weiteren Arbeitsschritten zu neuen Kratzern führen. Am besten führen Sie die Arbeiten nicht in der prallen Sonne durch, da sonst unschöne Wasserflecken und Schlieren entstehen können. Bei der Reinigung sollten Sie folgendermaßen vorgehen:
- Für die Vorreinigung verwenden Sie am besten einen Hochdruckreiniger. Haben Sie ein solches Gerät nicht zur Hand, können Sie auch einen Gartenschlauch benutzen. Mit einem starken Strahl ist das gesamte Auto abzuspülen, damit grober Schmutz entfernt und hartnäckige Flecken eingeweicht werden.
- Nun folgt als weiterer wichtiger Schritt vor der Lackaufbereitung die gründliche Wäsche von Hand. Füllen Sie Wasser und Autoshampoo in einen ersten Eimer und klares Wasser in einen zweiten. Tauchen Sie einen weichen Schwamm oder ein Microfasertuch zunächst in den ersten Eimer. Fangen Sie an, den oberen Bereich des Fahrzeugs zu reinigen. Spülen Sie den Schwamm oder das Tuch zwischendurch gründlich im zweiten Eimer aus, damit keine groben Schmutzpartikel im Lappen verbleiben und zu Kratzern führen. Arbeiten Sie sich so gründlich von oben bis unten vor.
- Mit einem leichten Strahl können Sie das Auto nun abspülen.
- Trocknen Sie das Fahrzeug anschließend mit einem weichen Tuch ab. So vermeiden Sie die Entstehung von Wasserflecken. Nun ist Ihr Fahrzeug hervorragend auf die folgende Lackaufbereitung vorbereitet.
Schritt 2: Lackkratzer entfernen
Befinden sich etwas tiefere Kratzer und nicht nur oberflächliche Beschädigungen im Lack, reicht einfaches Polieren häufig nicht aus. Diese Mängel müssen zunächst ausgebessert werden, da sie sonst sichtbar bleiben und im schlimmsten Falle – wenn bereits die Grundierung erreicht wurde – Rostgefahr besteht.
Möchten Sie den Kratzer in Eigenregie entfernen, können spezielle Reparatur-Sets helfen. Die Vorgehensweise ist relativ einfach. Der betroffene Bereich wird zunächst angeschliffen. Dann wird eine Politur aufgetragen.
Nach dieser Behandlung sollte der Kratzer verschwunden sein. Allerdings müssen Sie mit dem Schleifpapier vorsichtig umgehen. Wer den Lack zu stark bearbeitet, verschlimmert den Schaden noch.
Des Weiteren gibt es sogenannte Lackstifte. Diese eignen sich eher für Verwender, die keine Erfahrung mit der Lackaufbereitung haben. Tragen Sie den Lack dünn auf die Stelle auf und lassen Sie diese dann ausreichend trocknen. Schließlich wird ein Klarlack aufgebracht. Wichtig ist die Auswahl der richtigen Farbe. In der Regel können Sie den entsprechenden Farbcode dem Serviceheft Ihres Fahrzeugs entnehmen.
Schritt 3: Fahrzeug polieren und den Lack versiegeln
Der vorletzte Schritt der Lackaufbereitung besteht darin, das Auto zu polieren. So sorgen Sie dafür, dass das Fahrzeug wieder wie neu glänzt. Pflegen Sie den Lack regelmäßig, beugen Sie Kratzern und unschönen Flecken vor und tragen so zum Werterhalt des Pkw bei. Sie haben zwei Optionen: Entweder Sie polieren von Hand oder Sie verwenden eine Poliermaschine.
Entscheiden Sie sich für die erste Möglichkeit, benötigen Sie eine Lackpolitur sowie einen speziellen Polierschwamm. Bei der Auswahl der Politur sollten Sie auf den Zustand Ihres Kfz achten. Ist der Lack neuwertig, genügt ein geringer Schleifmittelanteil. Handelt es sich jedoch um ein älteres Fahrzeug mit verwittertem Lack, ist ein höherer Anteil zu wählen.
Reiben Sie nun die Politur mit viel Druck in den Lack ein. Geben Sie das Mittel nie direkt auf den Lack, sondern immer nur auf den Schwamm. Verwenden Sie außerdem nur eine kleine Menge. Arbeiten Sie sich Stück für Stück vor und polieren Sie immer nur eine kleine Fläche. Nehmen Sie anschließend das überschüssige Mittel mit einem weichen Tuch ab. Verbleibt die Politur auf dem Lack und trocknet an, können Flecken entstehen, die sich nur schwer entfernen lassen. Sie sollten außerdem nicht kreisförmig polieren, sondern rechteckig und stets über Kreuz. So werden Hologrammmuster vermieden.
Wem das Polieren von Hand zu mühsam ist, der kann auch eine Poliermaschine verwenden. Allerdings sollten nur erfahrene Personen die Lackaufbereitung mit diesem Gerät vornehmen. Auch hier sollten Sie nicht zu viel Politur verwenden und das Mittel nur auf die Polierscheibe geben. Arbeiten Sie nicht mit zu viel Druck, da der Lack sich sonst zu stark erhitzt und beschädigt werden kann, wenn Sie bis auf die Grundierung polieren.
Glänzt das Auto wieder wie neu, folgt der letzte Schritt der Lackaufbereitung: die Versiegelung. Diese sollten Sie – je nach Herstellerangaben – dünn auftragen und eventuelle Reste dann mit einem weichen Tuch abnehmen. So wird Ihr Auto geschützt und die spätere Reinigung vereinfacht, da sich Schmutz schlechter festsetzen kann.
Neben dem Lack lassen sich auch die Felgen mit einem speziellen Mittel versiegeln. Dann perlt auch von diesen oft stark beanspruchten Fahrzeugteilen Schmutz ganz einfach ab.