Wie Sie die Lackreparatur vom Auto selbst durchführen

Von Sarah K.

Letzte Aktualisierung am: 8. September 2024

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Sie sollten jeden Lackschaden reparieren (lassen)

In einer Werkstatt können Sie die Kratzer im Lack reparieren lassen.
In einer Werkstatt können Sie die Kratzer im Lack reparieren lassen.

Ein Kraftfahrzeug ist häufig Fortbewegungsmittel und Statussymbol. Viele Autobesitzer legen großen Wert auf das Äußere ihres Wagens. Regelmäßiges Waschen und Polieren ist dabei genauso Pflicht, wie der Einbau von cooler Extraausstattung – schließlich soll das Fahrzeug ja auch nach was aussehen.

Doch bei aller Vorsicht und Pflege lassen sich gewisse Alterserscheinungen meist nicht ewig verbergen. Umso ärgerlicher, wenn dann auch noch Lackkratzer oder Dellen, infolge eines Unfalls oder leichter Unachtsamkeit dazukommen. Häufig wird dann eine Lackreparatur fällig.

Doch wie teuer ist eine Reparaturlackierung beim Profi? Können Sie kleine Lackkratzer auch selbst reparieren? Wie hoch sind die Kosten einer professionellen Lackreparatur fürs Auto? Diesen Fragen geht der nachfolgende Ratgeber auf den Grund und erklärt, warum Sie Autolackschäden stets reparieren sollten.

FAQ: Lackreparatur

Wer kommt für die Lackreparatur auf?

Die Kosten für die Beseitigung von Lackschäden übernimmt in der Regel die Teilkaskoversicherung, wenn dies zuvor vereinbart wurde.

Lassen sich Lackschäden grundsätzlich verhindern?

Ja, mit einer Nanoversiegelung. Dabei werden Nanopartikel auf den Lack gesprüht, wodurch sich eine praktisch unzerstörbare Beschichtung bildet.

Muss ich einen Lackschaden reparieren lassen?

Nein, es besteht keine Pflicht, eine Lackreparatur durchführen zu lassen. Verzichten Sie allerdings darauf, kann sich Rost bilden, was letztendlich zu tiefergehenden Schäden am Fahrzeug führen kann.

Wie kann ein Lackschaden entstehen?

Lackschäden lassen sich bei Fahrzeugen nicht immer vermeiden. Auch bei einer vorsichtigen Fahrweise und dem Glück, nicht in einen Unfall verwickelt zu werden, kann es vorkommen, dass sich der Lack abnutzt.

Hauptursache dafür sind verschiedene Umwelteinflüsse. Kommen beispielsweise große Hagelbrocken vom Himmel geflogen, kann dies einige Dellen und Kratzer im Lack hinterlassen, wenn das Fahrzeug nicht durch eine Garage oder einen anderen Stellplatz geschützt wird. Für die Schäden und die damit einhergehende Lackreparatur kommt in aller Regel die Teilkaskoversicherung auf, sofern dies vertraglich vereinbart wurde.

Lackschäden können auch durch Steinschläge entstehen. Gerade bei einem hohen Tempo auf der Autobahn, kann es vorkommen, dass Split, kleine Steine oder Streugut aufgewirbelt werden und gegen das Fahrzeug des Hinterherfahrenden prallen, sodass eine Steinschlagreparatur vom Lack notwendig wird.

Zudem muss der Lack in regelmäßigen Abständen behandelt und poliert werden, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten. Kommen Sie dem nicht nach, können Schäden, die eine Lackreparatur am Auto erfordern, entstehen.

Können Sie Kratzer im Lack verhindern?

Um Lackschäden und somit einer teils kostspieligen Lackreparatur vorbeugen zu können, gibt es die Möglichkeit einer Nanoversiegelung. Dabei werden Nanopartikel auf den Lack gesprüht, welche sich dann mit der Lackschicht verbinden.

Die sich bildende Nanobeschichtung bleibt dauerhaft auf dem Lack erhalten und kann mechanisch nicht zerstört werden. Sie dient als zusätzlicher Schutzschild des Lacks und schützt vor Öl, Schmutz, der Witterung (Regen, Wind, UV-Strahlung) und Insektenflug.

Warum ist eine Lackreparatur so wichtig?

Verzichten Sie auf eine Lackreparatur, kann sich Rost bilden.
Verzichten Sie auf eine Lackreparatur, kann sich Rost bilden.

Nicht jedem Fahrzeughalter ist das Aussehen seines Wagens wichtig. Daher stört der ein oder andere Kratzer manche Autofahrer auch nicht. Die Pflicht, einen Lackschaden reparieren zu lassen, besteht in Deutschland zwar grundsätzlich nicht, allerdings sollten sich Betroffene mit dieser Option auseinandersetzen oder selbst Hand anlegen.

Verzichten Sie darauf, den Lack zu reparieren, kann dies zur Rostbildung führen. Ist erst einmal eine Durchrostung eingetreten, lässt sich diese nur mit großem zeitlichem und finanziellem Aufwand wieder beheben.

Professionelle Autolackreparatur: Verschiedene Angebote

Haben Sie sich dazu entschieden, den Lackschaden am Auto professionell reparieren zu lassen, werden Sie in aller Regel mit einer Vielzahl an Anbieter konfrontiert. Grundsätzlich empfiehlt es sich, auf eine Werkstatt zurückzugreifen, mit welcher Sie schon gute Erfahrungen gemacht haben oder die von Freunden bzw. Bekannten empfohlen wird.

Doch nicht immer bieten diese auch eine Lackreparatur an. Durch eine Recherche im Internet können Sie dutzende Anbieter finden. Es empfiehlt sich, diese zu kontaktieren und in Erfahrung zu bringen, welche Leistungen im Detail angeboten werden.

Um den Lackschaden zu beheben, können verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen. Gerade, wenn tiefe Kratzer vorhanden sind, welche durch mehrere Lackschichten bis hin zur Grundierung gehen, ist ein Gang zum Profi unbedingt anzuraten.

Gut zu wissen: Die Lackreparatur kann je nach Umfang der Schäden einige Zeit in Anspruch nehmen. Die zu behandelnden Teile müssen nicht selten ausgebaut, gereinigt, geschliffen und letztendlich neu lackiert werden. Planen Sie ein, dass Sie für eine gewisse Zeit auf Ihr Fahrzeug verzichten müssen, wenn Sie bei Ihrem Auto einen Lackschaden reparieren lassen.

Wie Sie den besten Preis für die Lackreparatur finden, zeigt Ihnen dieses YouTube-Video von “Abenteuer Auto”:

Autolack: Kleine Reparatur von Kratzern und Schrammen mit Smart-Repair

Ein Verfahren, welches bei der professionellen Lackreparatur immer häufiger zum Einsatz kommt, ist die sogenannte Smart-Repair. Hierbei wird ausschließlich die direkte Schadensstelle bearbeitet und nicht wie bei herkömmlichen Methoden der Lackreparatur das ganze Betroffene Fahrzeugteil.

Das spart Zeit und für den Fahrzeugbesitzer letztendlich auch Geld. Auch hierbei werden die beschädigten Stellen vorbehandelt, geschliffen und eine neue Lackstruktur aufgebaut bzw. eine neue Lackschicht aufgetragen.

Es handelt sich zwar um eine günstigere und schnellere Alternative, allerdings können nicht alle Schäden per Smart-Repair behoben werden. Sind diese umfangreicher, muss ein anderes Verfahren eingesetzt werden.

Ein weiterer Nachteil des Smart-Repair-Verfahren ist, dass die ausgebesserten Stellen teilweise erkennbar sind. Daher wird das Verfahren eher nicht bei Beschädigungen auf der Motorhaube oder dem Dach eines Fahrzeugs angewendet.

Sie sollten sich also beraten lassen, welche Methode für Ihren Lackschaden geeignet ist. Dabei empfiehlt es sich auch, Kostenvoranschläge mehrere Anbieter einzuholen und diese miteinander zu vergleichen. So können Sie das beste Angebot finden.

Bevor ein Verfahren zur Reparatur vom Lack ausgesucht werden kann, muss erst einmal das Ausmaß des Schadens ermittelt werden. Mit einem einfachen Trick können Sie selbst prüfen, ob nur die obere oder mehrere Lackschichten betroffen sind: Fahren Sie mit Ihrem Fingernagel vorsichtig über den Kratzer. Bleiben Sie dabei hängen, ist dies in aller Regel ein Zeichen dafür, dass ein tiefer Kratzer vorliegt.

Professionelle Lackreparatur: Diese Kosten kommen auf Sie zu

Lackreparatur: Die Kosten können je nach Ausmaß des Schadens variieren.
Lackreparatur: Die Kosten können je nach Ausmaß des Schadens variieren.

Die genauen Kosten für eine Lackreparatur vorauszusagen, gestaltet sich oft sehr schwierig, da dies maßgeblich mit dem Ausmaß des Schadens und auch dem Fahrzeug zusammenhängt. Grundsätzlich gilt aber, dass eine Lackreparatur mit Smart-Repair deutlich günstiger als andere Methoden ausfällt.

Reicht eine Politur aus, um den Kratzer zu behandeln, sollten Sie je nach Anbieter Kosten um die 40 Euro einplanen. Ist eine Lackierung erforderlich, steigt der Preis auf etwa 80 Euro. Müssen Dellen ausgebeult werden, steigt der Preis schnell in den dreistelligen Bereich.

Lackreparatur selber machen: Geht das?

Kleine Lackreparaturen am Auto erfordern nicht immer den Gang zu einem Profi. Hobbybastler können hierbei durchaus selbst tätig werden. Allerdings sollten Sie vorab klären, wie schwer der Schaden ausfällt. Um dies beurteilen zu können, erläutern wir zunächst kurz, wie die Lackschichten bei einem Auto aufgebaut sind.

Grundsätzlich werden vier Schichten auf das Fahrzeugblech übereinander aufgetragen. Von unten nach oben sind das: Grundierung, Füller, Basislack und Klarlack. Die Schichten sind unterschiedlich dick.

Ist nur der Klarlack betroffen, lässt sich die Lackreparatur durch eine Politur in aller Regel problemlos selbst durchführen. Ist allerdings auch der Basislack in Mitleidenschaft gezogen worden, sollten nur geübte Fahrzeugbesitzer versuchen, den Schaden selbst zu beheben.

Wichtig: Erkennen Sie an der beschädigten Stelle eine andere Lackfarbe, ist dies ein eindeutiger Hinweis, dass der Kratzer bis zur Grundierung geht. Dann ist es in aller Regel unumgänglich, den Kratzer im Lack vom Profi reparieren zu lassen.

Kleine Lackschäden selbst reparieren: So gehen Sie vor

Wie bereits erwähnt, sollten sich kleine Lackschäden einfach selbst reparieren lassen. Nachfolgend liefern wir Ihnen eine kleine Anleitung, die beschreibt, wie Sie per Politur Lackkratzer aus Ihrem Wagen entfernen können:

  1. Zunächst müssen Sie Schmutz und Dreck gründlich von der beschädigten Stelle entfernen. Warmes Wasser und ein Spülmittel reichen dafür in aller Regel aus. Anschließend sollten Sie Autoleder verwenden, um den Bereich zu trocknen.
  2. Dann können Sie auch schon großflächig die Politur auftragen. Es empfiehlt sich, dafür Poliertücher zu verwenden. Der Kratzer wird dadurch entfernt, dass die Politur etwas von dem Lack abträgt – ähnlich wie bei der Nutzung von Schleifpapier.
  3. Lassen Sie die Politur nun eine Weile einwirken. Wischen Sie zum Abschluss noch einmal mit einem Frotteetuch über die behandelte Stelle – und schon ist die selbstdurchgeführte Lackreparatur abgeschlossen.

Über den Autor

Sarah
Sarah K.

Sarah absolvierte ein Journalismus-Studium an der DEKRA Hochschule für Medien in Berlin mit dem Schwerpunkt "Onlinejournalismus" und ist seit 2016 Teil unseres Teams. Sie schreibt Texte zu unterschiedlichsten Fragestellungen im Bereich Verkehrsrecht und ist insbesondere für den Newsbereich zuständig.

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