Maut in Spanien: Nicht alle Strecken sind gebührenpflichtig

Von Dörte L.

Letzte Aktualisierung am: 14. September 2024

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Einige Autobahngebühren haben in Spanien ein Ablaufdatum

Wo werden in Spanien Mautgebühren erhoben und wie hoch fallen diese aus?
Wo werden in Spanien Mautgebühren erhoben und wie hoch fallen diese aus?

In Spanien gibt es zwei verschiedene Arten von Autobahnen. Die einen sind in staatlicher Hand und größtenteils gebührenfrei. Die anderen werden durch private Unternehmen betrieben. Auf letzteren Strecken fällt üblicherweise eine Maut in Spanien an. Mit dem Wegfall der Mautkonzessionen gehen die privat betriebenen Strecken in der Regel wieder an den Staat, der sich dann um die Instandhaltung kümmert. In der Regel werden diese Strecken dann gebührenfrei, sofern die Konzession nicht verlängert wird.

Auf welcher Autobahn in Spanien derzeit eine Maut fällig wird, ob eine Vignette in Spanien notwendig ist oder die Gebühren auf eine andere Art zu zahlen sind und wie die Kosten berechnet werden, erläutern wir in folgendem Ratgeber näher.

FAQ: Maut in Spanien

Gibt es in Spanien Autobahngebühren?

Ja. Derzeit sind bestimmte Straßen in Spanien gebührenpflichtig. Es handelt sich hierbei sowohl um eine PKW-Maut als auch im eine LKW-Maut. Die Gebühren werden abhängig von der gefahrenen Strecke sowie von der Fahrzeugklasse berechnet

Welche Autobahnen in Spanien sind mautpflichtig?

Die Autobahnen, auf denen eine Gebührenpflicht herrscht, werden als Autopista bezeichnet und sind mit einem „AP“ versehen. Welche Autobahnen derzeit mautpflichtig sind und was sich im September 2021 geändert hat, erfahren Sie hier.

Was kostet die Maut in Spanien

Je nach gefahrener Strecke und Fahrzeugtyp fallen bei der Maut in Spanien unterschiedlich hohe Kosten an. Durchschnittlich sind mit etwa 10 Euro auf 100 km zu rechnen. Hier finden Sie für einige Strecken Beispiele zu den möglichen Mautgebühren.

Spanien: Maut auf der Autopista

Eine Maut fällt in Spanien nur auf bestimmten Straßen an.
Eine Maut fällt in Spanien nur auf bestimmten Straßen an.

Als Mautstraßen gelten in Spanien fast ausschließlich die Autopista. Das sind Autobahnen, die von privaten Unternehmen betrieben werden und welche oftmals auch die schnellste sowie die am besten ausgebaute Verbindung bieten. Autobahnen in staatlicher Hand heißen Autovia und sind im Gegensatz zur Autopista (AP) nur mit einem „A“ gekennzeichnet. Darüber hinaus fallen auch auf einigen National- bzw. Umgehungsstraßen Gebühren an. Das ist zum Beispiel zwischen Barcelona und Tarragona (C-32) der Fall.

Auch in einigen Tunnel sind Nutzungsgebühren zu zahlen. So müssen alle Fahrer im „Tunel de Vallvidrera“, im „Tunel del Cadi“ sowie im „Tunel de Artxanda“ eine Maut begleichen.

Der Rest des spanischen Straßennetzes sowie die Umfahrungen in Valencia und Barcelona sind gebührenfrei. Das Gleiche gilt für alle Straßen auf den Balearen und Kanaren. Die Gebühren bestehen dann jedoch für alle Nutzer der entsprechenden Strecken. Eine spezielle LKW-Maut ist in Spanien nicht zu beachten. Sind Straßen mautfrei, müssen auch LKW keine Gebühr zahlen. Für LKW fällt lediglich eine höhere Gebühr aufgrund des Fahrzeugtyps an.

Mautfrei durch Spanien: Seit September 2021 auf weiteren Strecken

Mautfreie Autobahnen heißen in Spanien üblicherweise Autovia und sind mit einem "A" gekennzeichnet.
Mautfreie Autobahnen heißen in Spanien üblicherweise Autovia und sind mit einem “A” gekennzeichnet.

Die Maut steht in Spanien jedoch vor einigen Veränderungen. Die derzeit gültigen Konzessionen für den Betrieb der gebührenpflichtigen Strecken laufen teilweise aus. Das bedeutet, dass die betreffenden Autobahnen oder Streckenabschnitte in den Besitz des Staates zurückgehen. Sofern die Konzession mit dem Betreiber nicht verlängert wird, ist dann der spanische Staat zukünftig für die Instandhaltung zuständig.

Für diese Strecken entfällt nach Ablauf der Konzession die Mautpflicht. Seit September 2021 sind 640 Streckenkilometer ohne Mautkosten in Spanien befahrbar. Folgende Abschnitte sind gebührenfrei:

  • AP2 Zaragoza – El Vendrell
  • AP7 Montmeló – El Papiol
  • AP7 Grenzübergang La Jonquera – Tarragona
  • C32 Barcelona – Lloret de Mar
  • C33 Barcelona – Montmeló

Bereits im Januar 2021 lief die Mautkonzession für einige Strecken aus. Diese sind somit ebenfalls mautfrei. Das betrifft folgende Strecken:

  • AP2 Burgos – Eibar
  • AP4 Sevilla – Cádiz
  • AP7 Tarragona – Alicante

Wichtig! Seit 2022 wird auf der öffentlichen A-636 im Baskenland eine Maut erhoben und weitere Streckenabschnitte können folgen. Verwendet wird dabei das Mautsystem “Free Flow”, welches mithilfe von Kameras die Nummernschilder der passierenden Fahrzeuge registriert und die anfallenden Gebühren automatisch abbucht. Möglich ist dies allerdings nur, wenn das Fahrzeug im Vorfeld registriert wurde. Wer dies versäumt und die mautpflichtige Strecke befährt, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 100 Euro rechnen.

Höhe der derzeitigen Mautgebühren in Spanien

Mautstationen sind in Spanien auch bei einigen Tunnel vorhanden.
Mautstationen sind in Spanien auch bei einigen Tunnel vorhanden.

Die Maut ist in Spanien streckenbezogen und abhängig vom Fahrzeugtyp. Um die Maut in Spanien berechnen zu können, wird zwischen zwei Fahrzeugtypen unterscheiden. In die Klasse der „Ligeros“ fallen Motorräder sowie PKW bis drei Achsen. Hierzu zählen PKW ohne Anhänger und Wohnmobile ohne Zwillingsbereifung. Zur zweiten Klasse, „Pesados” (1 und 2), gehören dann Kfz mit drei Achsen und Zwillingsbereifung sowie Kfz ab vier Achsen.

Neben der gefahrenen Strecke und der Art des Fahrzeugs, können auch die Reisezeit auf einzelnen Strecken sowie die Zahlungsart die Höhe der Maut in Spanien beeinflussen. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele für Mautgebühren auf verschiedenen Strecken (Stand 2023):

StreckeLigeros
(PKW, Motor­räder)
Pesados I
(LKW)
Pesados II
(LKW)
Bilbao - Zaragoza (AP-68)35,60 EUR64,70 EUR52,75 EUR
León - Astorga (AP-71) Tagestarif5,50 EUR7,35 EUR8,95 EUR
Villalba - Ávila (AP-6 & AP-51) 10,50 EUR25,70 EUR29,40 EUR
San Rafael – Segovia (AP-61)2,70 EUR4,65 EUR5,60 EUR

Für die Tunnel fallen die Mautkosten in Spanien wie folgt aus:

TunnelLigeros
(PKW, Motor­­räder)
Pesados I
(LKW)
Pesados II
(LKW)
Tuneles de Vallvidrera4,34 EUR - 4,88 EUR

Motorrad: 3,38 EUR - 3,80 EUR

6,82 EUR - 7,67 EUR9,06 EUR - 10,18 EUR
Tunel del Cadi13,48 EUR
(Motor­rad: 10,86 EUR)
29,41 EUR35,27 EUR
Tunel de Artxanda
(24:00 – 06:00 kosten­los)
1,35 EUR1,45 EUR1,45 EUR

Für die öffentlichen A-636 fallen folgende Beträge zur Maut in Spanien an:

RouteLigeros
(PKW, Motor­­räder)
Pesados I
(LKW unter 12 t)
Pesados II
(LKW ab12 t)
Beasain-Ormaiztegi 0,39 EUR0,62 EUR0,80 EUR
Ormaiztegi-Zumarraga 0,76 EUR1,21 EUR1,53 EUR
Legazpi / Urretxu-Bergara 1,44 EUR2,37 EUR2,93 EUR
Legazpi / Urretxu-Antzuola 0,49 EUR0,81 EUR1,00 EUR

Wie wird die Maut in Spanien bezahlt?

Maut in Spanien: Die Kosten können Sie bar, per Karte oder On-Board-Box bezahlen.
Maut in Spanien: Die Kosten können Sie bar, per Karte oder On-Board-Box bezahlen.

Eine Vignette ist in Spanien nicht vorhanden, denn die Maut zahlen Sie entweder an den entsprechenden Stationen oder per On-Board-Unit digital. Mautstellen sind in Spanien meist mit Personal besetzt oder mit einem Automaten ausgestattet. Die Zahlung erfolgt beim Verlassen der Strecke in bar oder mit einer Kreditkarte. EC-Karten werden oft jedoch nicht akzeptiert.

Eine weitere Möglichkeit, die Gebühren zu bezahlen, ist die VIA-T Box. Das Gerät bringen Sie im Fahrzeug an der Frontscheibe an. Es registriert die Mautstrecken automatisch und die Kosten werden dann über das Kundenkonto, welches beim Kauf der Box erstellt wird, abgebucht. Außerhalb Spaniens ist die Box nur online über „Tolltickets“ erhältlich. Andere On-Board-Systeme (z. B. von BIP&GO oder verschiedenen Versicherungen), die für Spanien freigeschaltet sind, können Sie ebenfalls für die Zahlung der Maut nutzen. Informieren Sie sich in diesen Fällen jedoch beim Anbieter, wie die notwendigen Boxen erhältlich sind und mit welchen Anschaffungskosten zu rechnen ist.

Quellen und weiterführende Links

Über den Autor

Dörte
Dörte L.

Dörte studierte Anglistik und Germanistik ihre und ist seit 2016 Teil des bussgeldkatalog.org-Teams. Ihre redaktionellen Schwerpunkte liegen in Themenbereichen wie Regeln zur Schifffahrt, ausländische Verkehrsregeln oder Vorschriften für Lkw-Fahrer.

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1 Kommentar

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  1. Sascha
    Am 23. November 2023 um 0:18

    Was ist mit der neuen LKW-Maut im Baskenland auf der A1 zwischen San Sebastian und Alsasua? Ich glaube, seit 2022?

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