MCV-Wert für Alkohol: Per Zellvolumen Alkoholmissbrauch anzeigen?
Letzte Aktualisierung am: 20. August 2024
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Der Alkohol-Marker MCV und seine Bestimmung
2014 kamen 260 Menschen durch alkoholbedingte Unfälle ums Leben. Fast 17.000 Personen wurden bei Alkoholfahrten verletzt. Auch wenn die Zahlen zwischen 1994 und 2014 kontinuierlich sanken, spielt Alkoholmissbrauch im Straßenverkehr nach wie vor eine große Rolle.
Eine effektive Bestimmung der Alkoholkonzentration ist daher unerlässlich, um Verkehrssünder einer gerechten Sanktion zuzuführen und eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer zu vermeiden.
Neben der allzu bekannten Atemalkoholbestimmung kann auch eine Untersuchung vom MCV im Blut Alkohol nachweisen. Wie das funktioniert und worum es sich bei diesem Wert handelt, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: MCV und Alkohol
MCV ist die Abkürzung für “mean cell volume” oder “mittleres Zellvolumen”. Anhand dieses Wertes kann die durchschnittliche Größe der roten Blutkörperchen ermittelt werden.
Alkoholkonsum kann mit einer Vergrößerung der roten Blutkörperchen einhergehen. Ist der Wert also erhöht, deutet das auf einen Konsum hin.
Nein. Der Wert kann auch erhöht sein, weil bestimmte Krankheiten vorliegen. Daher sollte der MCV-Wert immer in Kombination mit anderen Leberwerten gemessen werden. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Bluttest bei Alkohol am Steuer
Bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle kann schnell ein Drogen- oder Alkoholtest durchgeführt werden, wenn den Beamten vermuten, dass der Blutalkoholwert des Fahrers erhöht ist.
Meist kommt es dann zu einem Schnelltest, der bei Verdacht auf Alkohol in der Regel in Form des berühmt-berüchtigten „Pustens“ abläuft. Übersteigt das Ergebnis des Atemalkoholgerätes die im Straßenverkehr erlaubten 0,5 Promille, kann eine weiterführende Untersuchung des Blutes in einem Labor angeordnet werden.
Diese ist nur nach richterlicher Anordnung statthaft und muss von einem Arzt durchgeführt werden. Der Betroffenen gibt dann für die Erstellung von einem Blutbild eine Probe ab, anhand derer die Erhöhung spezifischer Werte analysiert wird, die einen Hinweis auf Alkoholmissbrauch liefern.
Die Blutkörperchengröße als Indiz für Alkoholkonsum
Ein Parameter, der im Labor bestimmt wird und als wichtiger Wert von einem Blutbild zum Tragen kommt, ist neben dem CDT oder dem Gamma-GT der MCV. Er markiert Alkohol, indem er eine Veränderung vom Volumen der Blutzellen bzw. roten Blutkörperchen anzeigt. Die Bezeichnung ist eine Abkürzung und steht für „mean cell volume“, was übersetzt „mittleres Zellvolumen“ heißt.
Er gibt also Auskunft über die durchschnittliche Größe der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Die normalen Werte bei gesunden Männern und Frauen liegt zwischen 78 und 96 Femolitern (1 Femoliter entsprich 10-15 Litern).
Eine Abweichung davon kann entweder Anzeichen einer Erkrankung oder Mangelerscheinung von einem bestimmten Vitamin (niedrigerer Wert) sein oder auch einen erhöhten Alkoholgehalt (Werte sind erhöht) markieren, der im Straßenverkehr mitunter zu einem Fahrverbot und hohen Bußgeldern führen kann.
Lässt MCV eindeutig auf Alkohol schließen?
Als spezifischer Marker ist MCV für Alkohol ungeeignet. Das heißt, er dient immer nur der Ergänzung anderer Untersuchungen und ist isoliert betrachtet nur bedingt aussagekräftig.
Insbesondere eignet sich eine kombinierte Bestimmung der Leber- bzw. Blutwerte:
- CDT
- Gamma-GT
- MCV
Auch nach Beendigung des Missbrauchs ist der MCV noch bis zu drei Monate lang erhöht. Der Grund dafür liegt in der langen Lebensdauer der Erythrozyten, die erst nach 120 Tagen in der Milz abgebaut werden.
Wichtig ist, den Parameter des MCV bei konsumiertem Alkohol immer kritisch zu betrachten und einzelfallbezogen eine Gesamtwürdigung vorzunehmen, um so zu einer fundierten prognostischen Einschätzung zu gelangen.
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Ich trinke wirklich keinen Alkohol, heißt definitiv viele Monate lang nichts, Null, gelte als Spassbremse weil ich nicht mal am Prosecco nippe … habe auch noch nie viel Alkohol (mehr als 1 x 0,1 l Wein pro Monat) konsumiert, nehme keine alkoholhaltigen Medikamente, selbst mein Arzt glaubt mir kaum ! Was soll ich tun ?
Ich fahre beruflich viel Pkw ( über 90.000 km pro Jahr ) und werde entsprechend oft kontrolliert !
Moin,
der CDT-Wert ist bei mir nicht nachweisbar. Selbst meinem Hausarzt war das neu. Dieses Phänomen soll vererbbar sein. Ich finde darüber nichts im Internet. Könnten Sie mir dazu was sagen?
Mit freundlichen Grüßen
B