Missachtung von Fahrverbot: Welche Sanktionen drohen?
Letzte Aktualisierung am: 22. August 2024
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(Diesel-)Fahrverbot missachtet: Welche Buße erwartet Sie?
Nachdem der Diesel-Skandal bekannt wurde, wurde in bestimmten Städten für Diesel-Fahrzeuge ein Fahrverbot verhängt. Bei der Missachtung von einem Diesel-Fahrverbot droht Fahrern ein Bußgeld, wobei die Höhe des Bußgeldes von der Stadt abhängt, in der gefahren wird. Ab 1. Januar 2019 soll beispielsweise in Stuttgart ein ganzjähriges Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge in der Umweltzone gelten. Was passiert, wenn ein Fahrer das Fahrverbot missachtet? Welche Strafe kommt auf ihn zu, wenn er trotz Fahrverbot Auto fährt?
Auch bei einem “normalen” Fahrverbot, welches gemäß Bußgeldkatalog nach schwerwiegenden Ordnungswidrigkeiten für die Dauer von einem bis drei Monate verhängt wird, haben die Betroffenen mit Konsequenzen zu rechnen, wenn Sie sich darüber hinwegsetzen. Nähere Informationen finden Sie im Text.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Missachtung vom Fahrverbot
Fahren Sie trotz Fahrverbot, begehen Sie eine Straftat. Diese wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe geahndet.
Ersttäter können den Beginn in einem Zeitraum von vier Monaten selbst bestimmen. Für Wiederholungstäter beginnt das Fahrverbot mit der Rechtskraft der Sanktion.
Dies ist nur in besonderen Härtefällen, etwa wenn der Betroffene beruflich auf den Führerschein angewiesen ist, möglich.
Missachtung von einem Fahrverbot: Welche Strafe erwartet mich?
Begeht jemand eine schwerwiegende Ordnungswidrigkeit, wird kann diese gemäß Bußgeldkatalog u. a. mit einem Fahrverbot von einem bis drei Monaten geahndet werden. Dies soll eine Sanktion sein, die dem Verkehrssünder wirklich einschränkt, um den Strafcharakter deutlich zu machen. Entsprechend streng sind auch die Konsequenzen, wenn der Betroffene das Verbot ignoriert und sich trotzdem hinter das Lenkrad setzt.
Gemäß § 21 des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) stellt dies eine Straftat dar und kann u. U. mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe sanktioniert werden. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass das entsprechende Kfz eingezogen wird.
Diesel-Fahrverbot: Wie wird Missachtung geahndet?
Seit dem 1. Juni 2018 gilt auf bestimmten Straßen in Hamburg ein Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge mit der Abgasnorm 1 bis 5. Das Ziel des Fahrverbotes ist die Verringerung von Stickoxidausstoß.
Zwar ist Hamburg die erste Stadt in Deutschland, die Fahrverbotszonen eingerichtet hat, aber auch in Berlin, Bonn, Frankfurt am Main, Düsseldorf, München und Hannover wurde ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in bestimmten Zonen verhängt. Während in Stuttgart nur Diesel-Fahrzeuge der Abgasnormen 1 bis 4 betroffen sind, sind in anderen Städten auch Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 5 verboten. In Frankfurt und in Essen ist sogar die gesamte Umweltzone für Diesel-Fahrzeuge gesperrt. Welche Strafe droht bei Missachtung vom Diesel-Fahrverbot?
Bei der Missachtung vom Diesel-Fahrverbot droht in Hamburg ein Bußgeld in Höhe von 25 Euro für Pkw und 75 Euro für Lkw. In Stuttgart sowie in den meisten Städten beträgt das Bußgeld 80 Euro.
Missachtung vom Diesel-Fahrverbot in der Schweiz
Derzeit gibt es in der Schweiz noch kein Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge. Jedoch hat das Lufthygieneamt mithilfe des sogenannten Remote-Sensing-Detector (RSD) in Basel die Luftbelastung durch Abgase von Autos an der Zürcherstraße sowie auf der Johanniter- und der Wettsteinbrücke gemessen.
Dabei wird am Straßenrand nahe den Auspuffen gemessen. Zusätzlich kann durch Kontrollschilder am Heck der Autos der Typ und die Abgasnorm ermittelt werden. Somit können die Messwerte dann mit den gesetzlich einzuhaltenden Abgaswerten abgeglichen werden.
Das Lufthygieneamt möchte diese Daten auswerten und bis Anfang 2019 einen Bericht darüber vorlegen. Das Ergebnis der Studie kann dazu führen, dass ein Fahrverbot verhängt wird.