Mitnahmestapler: Was ist eine negative Stützlast?
Letzte Aktualisierung am: 16. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
LKW: Mitnahmestapler sind keine Seltenheit
Um einen LKW entladen zu können, sind oftmals Hilfsmittel notwendig, sei es in Form eines Hubwagens, eines Gabelstaplers oder eines Mitnahmestaplers. LKW, die einen Mitnahmestapler transportieren können, führen diesen oft mit. Das erleichtert die Arbeit der Kraftfahrer.
Ein Mitnahmestapler kann so eine wertvolle Zeitersparnis bringen und lange Wartezeiten verhindern, da der LKW-Fahrer die Ladung selbständig bewegen kann. Welche LKW dürfen zusätzlich einen Mitnahmestapler laden? Welche Vorschriften gelten hier in Bezug auf die Sicherung und die Teilnahme am Straßenverkehr? Ist hier eine zusätzliche Genehmigung notwendig oder kann ein Mitnahmestapler immer mitgeführt werden? Diese und weitere Fragen sollen im nachstehenden Ratgeber beantwortet werden.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Mitnahmestapler
Am Heck von Lkw können spezielle Flurförderfahrzeuge transportiert werden, die beim Be- und Entladen unterstützen sollen. Sie sind Teil der Lkw-Ladung und als solche entsprechend zu sichern. Mehr lesen Sie hier.
Informationen zu den möglichen Sanktionen bei Verstößen gegen die Ladungssicherung oder die Vorgaben zur Stützlast finden Sie in dieser Tabelle.
Voraussetzung ist das Vorhandensein einer entsprechenden Transportvorrichtung sowie die Genehmigung des TÜV. Mehr dazu erfahren Sie hier.
LKW-Bußgeldkatalog bei Missachtung der Stützlast bzw. Ladungssicherung
Angaben zu Stützlast/ Überladung/ Ladungssicherung missachtet | Bußgeld | Punkte |
---|---|---|
Mehr als 50 % zulässige Stützlast bei einem Kfz mit einem einachsigen Anhänger über- oder unterschritten | 60 € | 1 |
Nicht ausreichende Sicherung der Ladung oder Ladevorrichtungen gegen Herabfallen oder Herausstehen bei LKW oder Bussen | 60 € | 1 |
... mit Gefährdung | 75 € | 1 |
Die Höhe des Kraftfahrzeugs, einschließlich Ladung, betrug mehr als 4,20m | 60 € | 1 |
Was ist ein Mitnahmestapler?
Als Mitnahmestapler werden spezielle Flurförderfahrzeuge bezeichnet, die am Heck eines LKW oder eines Anhängers transportiert werden. Häufig findet man diese Ladungshilfen bei Fahrzeugen von Speditionen in der Lebensmittellogistik, bei Spezialtransporten (wie z. B. Langgut, Baustoffe, Futtermittel oder Fenster) sowie bei Hilfsorganisationen und der Feuerwehr. Diese Art der Fahrzeuge fallen auch in die Kategorie der Nutzfahrzeuge.
Hauptsächlich handelt es sich um dieselbetriebene Frontstapler. Es gibt jedoch auch elektrisch angetriebene Modelle. Stapler mit Verbrennungsmotor dürfen ausschließlich nur in Außenbereichen eingesetzt werden, elektrische dagegen auch in der Halle.
Bei der Planung der Fracht muss das Eigengewicht des Mitnahmestaplers berücksichtigt werden. Dieses Gewicht zählt bei der zulässigen Gesamtmasse des Fahrzeugs eine Rolle. Wird dies nicht beachtet, kann es zu Bußgeldern wegen Überladung kommen. Die Stapler haben ein Eigengewicht von 1,2 bis 3 Tonnen. Dies hängt mit dem verbauten Motor zusammen.
Nach der Straßenverkehrsordnung (StVO) gehört ein Mitnahmestapler zur Ladung und wird in §22 behandelt:
„Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten.“
Mitnahmestapler: Auf welchem LKW erlaubt?
Soll ein Mitnahmestapler auf einem LKW mitgeführt werden, bedarf es einer bestimmten Vorrichtung und einer Genehmigung durch den TÜV. Die Eignung eines LKW für die Anbringung einer Transportvorrichtung muss durch den Hersteller oder einen Kfz-Sachverständigen bestätigt werden.
Diese Einrichtung gilt als Sonderaufbau und muss durch den TÜV abgenommen sein. Liegt diese Bescheinigung nicht vor, droht ein Bußgeld wegen nicht vorhandener Betriebserlaubnis. Auch werden die Vorrichtungen im Rahmen der Hauptuntersuchung technisch geprüft. Der Mitnahmestapler muss unabhängig davon auch jährlich vom Hersteller oder einem Fachbetrieb geprüft werden.
Wird ein Mitnahmestapler transportiert, muss bei der Beladung des LKW und auch bei Leerfahrten darauf geachtet werden, dass keine negative Stützlast entsteht. Durch die Hecklast, hier das Eigengewicht des Mitnahmestaplers, verändern sich Fahrverhalten und Bodenhaftung des LKW. Dies kann, auch besonders bei schwierigen Witterungsbedingungen, zum Ausbrechen des Fahrzeugs führen.
Wird bei einer Kontrolle festgestellt, dass die Stützlast nicht stimmt oder eine negative Stützlast vorliegt, kann dies zu einem Bußgeld und Punkten in Flensburg führen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie wirkt sich der Mitnahmestabler/Kranaufbau auf die zulässige Gesamtlänge des LKWs aus?
Muss da eine kürzere Ladefläche bei Stattelauflieger oder Anhänger gebaut werden, was sich
dann auch auf die Anzahl der Paletten auswirkt?
Vielen Dank und viele Grüße
Lutz G
Da der Stapler als Ladung mitgeführt wird :
Für Ladung, die hinter dem LKW heraus ragt, gibt es detaillierte gesetzliche Vorschriften. Nach Paragraf 22, Absatz 4 der Straßenverkehrsordnung (StVO) darf die Ladung grundsätzlich 1,5 Meter nach hinten überstehen. Geht die Fahrt nicht weiter als 100 Kilometer, sind sogar drei Meter erlaubt.