MPU wegen zu vielen Punkten: Wann wird sie angeordnet?
Letzte Aktualisierung am: 15. Juli 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Zu viele Punkte können eine MPU nach sich ziehen
Die MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) dient der Überprüfung der sogenannten Fahreignung einer Person. Sie umfasst verschiedene Tests, die von medizinischen und psychologischen Gutachtern angeleitet werden und soll feststellen, ob eine Person sowohl physisch als auch psychisch für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr geeignet ist.
Folglich wird eine MPU in der Regel dann angeordnet, wenn aufgrund bestimmter Verkehrsverstöße (Alkohol- oder Drogen am Steuer) ernsthafte Zweifel an der Fahreignung einer Person bestehen. Darüber hinaus kann eine MPU auch wegen vieler Punkte im Fahreignungsregister verhängt werden. Dieser Ratgeber erklärt, ab wie vielen Punkten Führerscheininhaber eine MPU absolvieren müssen und wie eine MPU wegen zu vielen Punkten abläuft.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: MPU wegen zu vielen Punkten
Die Fahrerlaubnisbehörde kann ein MPU anordnen, wenn ein Führerscheininhaber mindestens 8 Punkte in Flensburg hat und ihm die Fahrerlaubnis entzogen worden ist. In diesem Fall setzt die Neuerteilung der Fahrerlaubnis dessen erfolgreiche Teilnahme an der MPU voraus.
Eine MPU wegen vieler Punkte verursacht Kosten. Diese hängen von der jeweiligen Begutachtungsstelle ab, in der die Untersuchung vorgenommen wird. Generell bewegen sich die Kosten zwischen ca. 350 und 500 Euro. Unter Umständen fallen weitere Kosten für einen Vorbereitungskurs, einen Abstinenznachweis sowie die Neuerteilung der Fahrerlaubnis nach erfolgreich bestandener MPU an.
Ja. Hat eine Person die MPU erfolgreich absolviert, erlangt sie nicht nur ihre Fahrerlaubnis wieder. Es werden ebenfalls alle Punkte im Fahreignungsregister (FAER) gelöscht.
Video: Wann wird eine MPU überhaupt angeordnet?
Anordnung einer MPU: Wie viele Punkte führen zu einer Prüfung der Fahreignung?
Verkehrsordnungswidrigkeiten und Straftaten im Straßenverkehr werden nicht nur mit einem Bußgeld (bzw. einer Geldstrafe) geahndet, sondern können ebenso ein Fahrverbot sowie einen Punkteeintrag im FAER zur Folge haben.
Hat ein Führerscheininhaber mindestens 8 Punkte in Flensburg angesammelt, gilt dieser gemäß § 4 Abs. 5 Straßenverkehrsgesetz (StVG) als untauglich, um ein Kraftfahrzeug zu führen. Dies führt zu einem Entzug der Fahrerlaubnis.
Fahrer, die ihre Fahrerlaubnis (sowie ihren Führerschein) nach Ablauf der in diesem Zusammenhang verhängten Sperrfrist wiedererlangen möchten, müssen unter Umständen eine MPU wegen der gesammelten Punkte absolvieren: Denn gemäß § 11 Abs. 3 Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) kann die Fahrerlaubnisbehörde die Neuerteilung der Fahrerlaubnis von einem Gutachten abhängig machen, das die Fahreignung des betroffenen Fahrers nachweist bzw. klärt.
Ob jemand eine MPU wegen Punkten bestehen muss, ist unter anderem von dessen Fahrverhalten sowie von der Anzahl der begangen Verkehrsverstöße abhängig: Insbesondere Fahrer, die innerhalb kürzester Zeit 8 Punkte in Flensburg angesammelt haben und als Wiederholungstäter gelten müssen ihre Fahreignung durch eine MPU beweisen.
In der Regel droht eine MPU wegen zu vieler Punkte während der Probezeit nicht. Fahranfänger werden nämlich durch ein anderes Bewertungssystem beurteilt, das deren Vergehen in A- und B-Verstöße unterteilt.
Wie läuft eine MPU wegen Punkten ab?
Eine MPU, die wegen Punkten in Flensburg angeordnet wird, besteht aus einer medizinischen Untersuchung zur Feststellung der physischen Fahrtauglichkeit sowie aus einem psychologischen Gespräch, in dem ein Gutachten über die psychische Eignung zur Teilnahme am Straßenverkehr. Die MPU kann dementsprechend Gespräche, Reaktionstest sowie andere Prüfungen beinhalten.
Im Zuge der medizinischen Untersuchung wird beispielsweise geklärt, ob etwaige bestehende physische Beeinträchtigungen (bspw. motorische Einschränkungen oder eine verminderte Reaktionszeit) der Grund für die begangenen Verkehrsverstöße darstellt.
Das psychologische Gespräch soll klären, ob die begangenen Verstöße von psychischen Gegebenheiten herrühren: Die geprüften Personen müssen das eigene Fehlverhalten kritisch reflektieren und plausibel erläutern, wie Sie weitere Vergehen vermeiden können.
Nach Abschluss der MPU wegen Punkten erstellen die zuständigen Gutachter ihr Gutachten, in dem sie ihre Einschätzung zur Fahreignung der getesteten Person abgeben. Die betroffene Person erhält das Gutachten per Post und kann dieses nach Erhalt der Fahrerlaubnisbehörde vorlegen, – insofern Sie die MPU wegen Punkten bestanden hat
Gut zu wissen: Personen, die eine MPU wegen Punkten absolvieren müssen, können sich mit Schulungen, Beratungen oder einer Therapie auf die Untersuchung vorbereiten.