Multiple Sklerose (MS) und Autofahren – Was ist zu beachten?
Letzte Aktualisierung am: 14. September 2024
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Darf man mit MS das Autofahren fortsetzen?
Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralen Nervensystems. Der Verlauf der Krankheit und die Beschwerden variieren von Patient zu Patient, so dass grundsätzliche Angaben nur schwer gemacht werden können.
Folgende Symptome treten häufig bei Menschen auf, die an MS erkrankt sind: motorische Störungen, spastische Lähmungserscheinungen, leichte Erschöpfung (Fatigue), Einschränkungen der Konzentration und Aufmerksamkeit sowie Empfindungs- und Sehstörungen.
Die Diagnose der chronischen Krankheit Multiple Sklerose ist für die Betroffenen und Angehörigen natürlich zunächst ein Schock. Klingt dieser ab, stellen sich dann aber meist ganz alltägliche Fragen zum Leben mit der Erkrankung.
Lassen sich MS und Autofahren miteinander verbinden? Oder müssen Patienten den Führerschein abgeben? Diese und weitere Fragen werden im folgenden Ratgeber beantwortet.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Autofahren mit MS
Grundsätzlich dürfen Sie auch mit MS Auto fahren, wenn die Krankheit Ihre Fahrweise nicht so beeinträchtigt, dass eine Gefährdung daraus entstehen kann. Bei einem akuten Schub sollten Sie nicht Auto fahren.
Ob Ihre allgemeine Fahrtauglichkeit durch die MS beeinträchtigt ist, kann ein Arzt in einer Untersuchung feststellen. Sie können außerdem bei einer Fahrschule oder beim TÜV eine Fahrprobe machen.
Sie können spezielle Fahrhilfen nutzen, um durch die Krankheit entstehende Defizite auszugleichen und das Autofahren zu erleichtern.
Ist das Autofahren mit MS erlaubt?
Die Diagnose Multiple Sklerose bedeutet nicht automatisch, dass Betroffenen die Fahrtauglichkeit abgesprochen wird und der Führerschein abgegeben werden muss. Da die Krankheit bei jedem Patienten anders verläuft und verschiedene Symptome aufweist, die im Leben unterschiedlich ausgeprägt sein können, muss immer der jeweilige Einzelfall betrachtet werden.
Als MS-Erkrankter sind Sie selbst dafür verantwortlich sicherzustellen, dass Sie sich und andere im Straßenverkehr nicht gefährden. Beim Thema “MS und Autofahren” sollten Sie also auf jeden Fall mit Ihrem behandelnden Arzt in stetigem Austausch stehen. Dieser kann Sie dazu beraten, inwiefern beispielsweise Medikamente die Fahrtüchtigkeit einschränken können.
Auch eine Untersuchung bei einem speziellen Verkehrsmediziner oder ein Gutachten durch eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) sind möglich. Hier wird untersucht, inwiefern Sie durch die Multiple Sklerose eingeschränkt werden.
Gerade bei kognitiven Einschränkungen sollte ein Neuropsychologe zur Rate gezogen werden, um zu entscheiden, ob trotz MS der Führerschein behalten werden darf.
Des Weiteren können Sie auch eine Fahrprobe bei einer Fahrschule oder dem TÜV machen, um sicherzustellen, dass Sie den Anforderungen im Straßenverkehr noch gewachsen sind.
Vor allem wenn die Konzentration und das Reaktionsvermögen betroffen sind, ist dies oft nicht mehr gegeben.
MS und Autofahren – Lösungen bei körperlichen Beeinträchtigungen
Neben kognitiven Einschränkungen kommt es bei MS auch zu körperlichen Einschränkungen, die sich auf die Fahrtauglichkeit auswirken können. Hierzu gehören unter anderem Koordinationsstörungen, Lähmungserscheinungen sowie eine eingeschränkte Feinmotorik. Diese können in vielen Fällen durch Fahrhilfen ausgeglichen werden.
Zum einen können Sie den Kauf eines Neuwagens bzw. Behindertenfahrzeugs, das Ihren Ansprüchen bei einem Leben mit Multipler Sklerose entspricht, erwägen. Aber auch Ihr eigenes Fahrzeug kann umgerüstet werden. Wenden Sie sich am besten an eine Fachwerkstatt, die auf solche Umbauten spezialisiert ist. Diese kann Sie in allen Belangen kompetent beraten, damit sich MS und Autofahren nicht gegenseitig ausschließen.