Lärmblitzer in Berlin: Drohen jetzt Bußgelder für laute Verkehrsteilnehmer?
Veröffentlichungsdatum: 1. Juni 2023
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Forschungsprojekt in der Hauptstadt: Auf dem berühmten Kurfürstendamm (Kudamm) wird seit Mittwoch der bundesweit erste Lärmblitzer getestet. Dieser soll über einen Zeitraum von acht Wochen Daten für ein wissenschaftliches Projekt der Technischen Universität Berlin sammeln. Ziel ist zu überprüfen, mit welcher Zuverlässigkeit laute Fahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr erfasst werden können.
Vom Lärmblitzer erwischt? Noch droht kein Bußgeld
Kommen nun also zahlreiche Bußgeldbescheide auf Autoposer zu? Diese sind auf dem Berliner Kudamm durchaus in einer Vielzahl anzufinden. Allerdings wird der Lärmblitzer erst einmal nur für ein Forschungsprojekt eingesetzt.
Der Berliner Senat gibt an, dass der neuartige Blitzer aktuell nur die Schallquelle erfasse. Halterdaten oder Gesichter der Fahrzeugführer würden nicht aufgenommen. Das Gerät trägt den Namen „Hydra“ und kommt aus Frankreich. Der Lärmblitzer verfügt über vier Mikrofone und soll dem Lärm einem bestimmten Fahrzeug zuordnen können.
Wie die Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) laut der Tagesschau bei der Vorstellung des Geräts am Mittwoch sagte, soll es beim Lärmblitzer nicht das berüchtigte Blitzlicht geben. In einer Pressemitteilung der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt gab die Verkehrssenatorin an, warum Sie das Forschungsprojekt für wichtig halte:
Das Thema Verkehrslärm, etwa durch Tuning von Fahrzeugen oder durch starkes Beschleunigen, bedeutet für viele Menschen in Berlin Stress. Das haben uns die zahlreichen Rückmeldungen aus der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Lärmaktionsplan deutlich gezeigt. In einer ohnehin lärmbelasteten Großstadt sind Rücksichtnahme, Respekt und Regelkonformität enorm wichtig. Umso mehr freue ich mich, dass wir hier neue Wege gehen und Innovation ausprobieren. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse des Forschungsprojekts.
Der Lärmblitzer soll erst einmal für acht Wochen zum Einsatz kommen und befindet sich auf dem Mittelstreifen des Kurfürstendamms auf Höhe der Gedächtniskirche.
Gut zu wissen: Die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt mit dem Lärmblitzer sollen in den neuen Lärmaktionsplan von Berlin fließen. Eine Veröffentlichung ist für den Juli 2024 geplant. Es ist also nicht davon auszugehen, dass Lärmbelästigungen durch Kfz in naher Zukunft flächendeckend und automatisiert geahndet werden können.
Welche Sanktionen Autoposern drohen können
Zwar ist eine Ahndung von Kfz-Fahrern, die mit ihrem Fahrzeug einen unnötigen Lärm erzeugen oder auf andere Weise die Umwelt schädigen schwierig, aber nicht unmöglich. Auch ohne Lärmblitzer kann es vorkommen, dass Bußgeldbescheide ausgestellt werden.
In der nachfolgenden Tabelle fassen wir einige Sanktionen für Sie zusammen, die Autoposern drohen können:
Tatbestand | Bußgeld | Punkte |
---|---|---|
Unnötiger Lärm bei der Nutzung eines Fahrzeugs | 80 € | |
Belästigung durch unnützes Hin- und Herfahren innerorts | 100 € | |
Autofahren trotz erloschener Betriebserlaubnis | 50 € | |
Autofahren trotz erloschener Betriebserlaubnis mit wesentlicher Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit | 90 € | 1 |
Autofahren trotz erloschener Betriebserlaubnis mit wesentlicher Beeinträchtigung der Umwelt | 90 € |
Warum werden KFZ mit Klappenauspuffanlage und weit über 90 dB überhaupt zugelassen ? Wozu braucht ein Motorrad das für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen ist einen Klappenauspuff ??? Der einzig plausible Grund ist, daß man nach der Lärmorgie bei einer Kontrolle die Anlage per Knopfdruck auf ” leise ” schalten kann !