Mautstationen in Frankreich abgeschafft: Was das für Reisende bedeutet

Kommentare

In Frankreich sollen langen Wartezeiten an den Mautstationen künftig vermieden werden. Zu diesem Zweck führt das Nachbarland die sogenannte „Free-Flow-Maut“ ein. Das digitale System erfasst Kfz, welche die Autobahnen befahren, künftig automatisch. Die Zahlung der Mautgebühren muss allerdings innerhalb von 72 Stunden erfolgen, sonst können hohe Geldstrafen drohen.

Au Revoir Mautstationen, Bonjour Free-Flow-Maut!

In den kommenden Jahren sollen alle Mautstationen in Frankreich durch das neue System ersetzt werden. Auf einigen Abschnitten ist der Wechsel bereits vollzogen worden. Hier sparen Sie sich nun das lästige Warten:

• A4: Saarbrücken – Metz, Ausfahrt Nr. 36, Boulay
• A13/A14: Paris – Caen (teilweise)
• A79: Montmarault – Digoin

Doch wie genau funktioniert die Free-Flow-Maut ohne Mautstationen in Frankreich eigentlich? Auf den entsprechenden Streckenabschnitten sind Kameras installiert, welche die Kennzeichen der vorbeifahrenden Kfz erfassen.

In einer Datenbank wird dann erfasst, wie viele Kilometer das Fahrzeug auf der mautpflichtigen Autobahn zurückgelegt hat und welche Mautgebühren sich daraus ergeben. Diese müssen dann vom Fahrer innerhalb von 72 Stunden bezahlt werden.

Für den Bezahlvorgang gibt es unterschiedliche Optionen. So können Sie beispielsweise online mit Ihrer Kreditkarte zahlen, bar an einem entsprechenden Automaten oder auf einer Raststätte.

Gut zu wissen: Sie können vor Reisebeginn Ihr Kfz online registrieren und eine automatische Abbuchung der Mautgebühren über eine von Ihnen gewählte Zahlungsart veranlassen. So stellen Sie sicher, dass Sie die Zahlung nicht vergessen, und riskieren keine Strafe.

Mautgebühren in Frankreich im Überblick

Viele Abschnitte der französischen Autobahnen unterliegen einer Mautpflicht. Die Abrechnung erfolgt dabei exakt nach gefahrener Strecke. Die Preise sind nicht einheitlich geregelt und können daher variieren.

Zudem gibt es unterschiedliche Preisklassen je nach Kraftfahrzeug. Diese fünf Fahrzeugklassen werden dabei unterschieden:

• Klasse 1 (leichte Fahrzeuge): Fahrzeuge und Gespanne mit maximaler Höhe von 2 Metern und zulässigem Gesamtgewicht unter 3,5 Tonnen (Zugfahrzeug), Fahrzeuge der Klasse 2, welche für den Transport von Behinderten umgerüstet sind
• Klasse 2 (mittlere Fahrzeuge): Fahrzeuge und Gespanne mit maximaler Höhe zwischen 2 und 3 Metern und zulässigem Gesamtgewicht unter 3,5 Tonnen (Zugfahrzeug)
• Klasse 3 (LKW und Busse mit zwei Achsen): Fahrzeuge mit 2 Achsen und einer Gesamthöhe von 3 Metern und mehr oder einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen
• Klasse 4 (LKW und Busse mit drei oder mehr Achsen): Fahrzeuge mit 3 und mehr Achsen und einer Höhe von mehr als 3 Metern oder einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen, Gespanne mit einer Höhe von mehr als 3 Metern oder einem Zugfahrzeug mit mehr als 3,5 Tonnen
• Klasse 5 (Krafträder): Motorräder (mit und ohne Beiwagen), Trikes

Abschließend verschaffen Ihnen unsere Tabellen einen Überblick, wie hoch die Mautgebühren in Frankreich auf Brücken und in Tunneln ausfallen können:

Mautgebühren für französische Tunnel

Maut für Brücken in Frankreich

Über den Autor

Sarah K.

Sarah absolvierte ein Journalismus-Studium an der DEKRA Hochschule für Medien in Berlin mit dem Schwerpunkt "Onlinejournalismus" und ist seit 2016 Teil unseres Teams. Sie schreibt Texte zu unterschiedlichsten Fragestellungen im Bereich Verkehrsrecht und ist insbesondere für den Newsbereich zuständig.

Bildnachweise

(26 Bewertungen, Durchschnitt: 4,35 von 5)

Loading...