Neues Tempolimit in Österreich ist Teil der Koalitionsverhandlungen

News von Jan E.

Veröffentlichungsdatum: 7. Februar 2025

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Die rechtsgerichtete FPÖ und die konservative ÖVP planen eine Änderung des Tempolimits in Österreich. Die bislang geltende Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h könnte aufgelockert werden. Als neues Tempolimit sollen in Österreich dann 150 km/h gelten. Die Auflockerung würde allerdings nur bestimmte Strecken betreffen. Die Idee stößt auf Kritik.

Gelten bald 150 km/h statt 130 km/h auf österreichischen Strecken?

Derzeit verhandelt die potenzielle neue Regierungskoalition über ein neues Tempolimit in Österreich.
Derzeit verhandelt die potenzielle neue Regierungskoalition über ein neues Tempolimit in Österreich.

Noch ist nicht klar, ob die Regierungskoalition aus FPÖ und ÖVP zustande kommt. Beide Parteien liegen in ihren Vorstellungen teilweise weit auseinander. Zuletzt gerieten die Verhandlungen ins Stocken.

Dennoch gibt es wohl den ein oder anderen Konsens zwischen beiden Parteien. Dazu gehört offenbar auch, ein neues Tempolimit in Österreich einzuführen.

Aktuell gilt in Österreich laut dem ÖAMTC ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen. Eine solche Geschwindigkeitsbegrenzung wird auch in Deutschland bereits seit Jahren diskutiert. Doch nun könnte es teilweise zu einer Auflockerung kommen. Auf einigen Strecken sollen als neues Tempolimit in Österreich dann 150 km/h gelten.

Betroffen wäre davon einerseits die rund 20 Kilometer lange Strecke in Oberösterreich zwischen dem Knoten Haid und Sattledt. Außerdem soll in Niederösterreich zwischen Melk und Oed das Tempolimit angepasst werden.

Idee stößt auf Kritik – Auch andere Länder planen Anhebungen

Kritik vom VCÖ: Ein neues Tempolimit in Österreich erhöhe Risiken für Unfälle und die Umwelt.
Kritik vom VCÖ: Ein neues Tempolimit in Österreich erhöhe Risiken für Unfälle und die Umwelt.

Die Planungen für ein neues Tempolimit in Österreich sorgen für Kritik. Die österreichische Mobilitätsorganisation Verkehrsclub Österreich (VCÖ) weist auf die Risiken hin.

Höherer Spritverbrauch, mehr Verkehrslärm sowie „durch den deutlich längeren Anhalteweg ein erhöhtes Unfallrisiko“ wären, wie der VCÖ durch seinen Experten Michael Schwendinger erklärt, die Folgen.

Auch Greenpeace in Form der Klima- und Energieexpertin Jasmin Duregger warnt davor, ein neues Tempolimit in Österreich einzuführen. Duregger wird entsprechend deutlich:

Im Vergleich zu Tempo 130 steigen die klimaschädlichen Gase um rund ein Fünftel. Die Menschen in Österreich haben kein weiteres fragwürdiges Verkehrsexperiment nötig.

Allerdings steht Österreich mit seiner Idee nicht alleine da. Zwar wird in Deutschland eine Einführung eines Tempolimits auf 130 km/h diskutiert. In Ländern, wo bereits ein Tempolimit herrscht, werden jedoch zunehmend Auflockerungen geplant.

In Tschechien wird ab Sommer 2025 auf der Strecke zwischen Tabor und Budweis ein neues Tempolimit wie in Österreich eingeführt. Dann gelten ebenfalls 150 km/h statt 130 km/h. Auch in Italien wird darüber diskutiert, auf dreispurigen Autobahnen nicht mehr 120 km/h, sondern 150 km/h als Maximalgeschwindigkeit zu erlauben.

In Deutschland herrscht derweil Uneinigkeit zwischen den Parteien. CDU, FDP, AfD und BSW sprechen sich gegen ein Tempolimit aus oder enthalten sich. Die SPD fordert ein generelles Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen, die Linke sogar 120 km/h. Die Grünen fordern neben einem Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen auch ein Limit von 80 km/h auf Landstraßen.

Informationen zu Bußgeldern aus Österreich:

In Österreich herrscht für Lkw ein Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen sowie allen Samstagen und nachts.

Für Lkw-Fahrer, welche Lasten quer durch Europa transportieren, ist Österreich ein wichtiges Transitland zwischen Nord und Süd. Doch einige Verkehrsregeln sind hier anders als beispielsweise in Deutschland. Doch an welchen Tagen und zu welchen Zeiten müssen Lkw hier stehen bleiben? Wir klären Sie auf! » Weiterlesen...

Über den Autor

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Jan E.

Jan ist seit 2024 Teil von bussgeldkatalog.org. Zwischen Ende 2017 und Anfang 2024 studierte er in Köln Journalismus-Studiengänge mit Bachelor- und Master-Abschluss. Sein thematischer Schwerpunkt liegt beim Verkehrsrecht, auch andere Rechtsthematiken wie das Arbeitsrecht fallen in seinen Bereich.

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