Wespen vertreiben: Was ist erlaubt, was nicht?

News von Jana O.

Veröffentlichungsdatum: 24. August 2023

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Jeden Sommer aufs Neue dasselbe Bild: Ob beim Grillabend im heimischen Garten, dem Kaffee beim Bäcker oder dem Frühstück auf dem Balkon – Sie werden von Wespen umkreist! Anders als Bienen und andere Artgenossen haben es diese nicht auf Pollen und Blüten, sondern auf Grillfleisch, Marmelade & Co. abgesehen! Doch welche Mittel sind erlaubt, um Wespen zu vertreiben? Immerhin stehen auch diese Tiere z. T. unter Artenschutz.

7 Tipps, um Wespen zu vertreiben – ohne ihnen zu schaden!

Wespen töten, statt sie zu vertreiben: Das kann in doppelter Hinsicht nach hinten losgehen.
Wespen töten, statt sie zu vertreiben: Das kann in doppelter Hinsicht nach hinten losgehen.

Im Folgenden finden Sie einige Tipps, mit deren Hilfe sich Wespen beim Grillabend oder anderen Zusammenkünften vertreiben lassen, ohne sie dabei zu verletzen oder gar zu töten:

  • Ätherische Öle: Eine Duftlampe auf dem Tisch kann Wespen vertreiben. Ätherische Öle wie Pfefferminz, Zitronenmelisse, Zitronella oder Lavendel können verhindern, dass Ihnen die vermeintlichen Plagegeister zu nah kommen. Und sie sorgen zusätzlich noch für einen wohligen Duft am Tisch.
  • Nelken: Alternativ zu ätherischen Duftölen können Sie auch Zitrusfrüchte mit Gewürznelken verziert auf den Tischen verteilen. Ein Strauch Basilikum dazu und schon sollten sich die kleinen Biester angeblich vom Tisch fernhalten.
  • Wespendinner: Sie können auf einem entfernten Tisch auch ein Galadinner für die Wespen veranstalten. Vertreiben ist hier nicht das oberste Credo, sondern Ablenken. Stellen Sie einfach Speisen aus, die den kleinen Biestern Vergnügen bereiten: Fallobst, überreife Weintrauben, das eine oder andere misslungene Steak vom Grill. Allerdings bietet das keine Garantie, dass die Wespen nicht auch mal am Haupttisch vorbeischauen.
  • Wespenschreck: Den Wespen vorgaukeln, dass hier schon ein anderes Wespenvolk residiert, und sie so fernhalten. Das versprechen Wespenschrecks oder alternativ eine zusammengeknüllte Papiertüte. Wespen orientieren sich allerdings vornehmlich über Gerüche. Entsprechende Maßnahmen können zumindest jedoch dem nahen Bau eines Wespennestes vorbeugen.
  • Ultraschall: Einzelne Hersteller schwören auf Ultraschallgeräte, die die Wespen vertreiben sollen. Die Dauerbeschallung soll die Wespen vertreiben, andere Tiere wie Hunde oder Katzen jedoch nicht beeinträchtigen.
  • Gartenpflanzen: Auch mit der Wahl der in Ihrem Garten oder auf dem Balkon angebauten Pflanzen können Sie einer möglichen Wespeninvasion entgegenwirken. Tomatenpflanzen, Lavendel, Zitronenmelisse, Salbei – machen Sie sich einfach die natürlichen ätherischen Öle der Pflanzen zunutze. Das soll übrigens auch gegen Fliegen und Mücken helfen.
  • Kaffeepulver: Angeblich soll auch brennendes Kaffeepulver dabei helfen, Wespen fernzuhalten. Wissenschaftlich lässt sich aber nicht bestätigen, dass der Duft von brennendem Kaffee Wespen tatsächlich vertreiben kann.

Wichtig: Stellen Sie sich stets darauf ein, dass Wespen Ihnen einen Besuch abstatten. Verwenden Sie daher ggf. Strohhalme, werfen Sie vorm Trinken stets einen Blick ins Glas oder vorm Zubeißen auf die Gabel, decken Sie Getränke ab. Und vor allem: Mit Schlägen und Zappeln lassen sich Wespen nicht vertreiben. Das stachelt sie eher noch an und kann sie aggressiv machen. Bewahren Sie stattdessen Ruhe! Wespen stechen nur im Notfall.

Wespen vertreiben durch tödliche Wespenfallen? Nicht nur kontraproduktiv, sondern auch verboten

Wie lassen sich Wespen vertreiben?
Wie lassen sich Wespen vertreiben?

Im Internet finden sich unzählige Angebote für tödliche Wespenfallen, häufig auch mit Strom. Und auch selbstgebaute tödliche Fallen wie Colaflaschen mit anziehenden Inhalten werden immer wieder propagiert. Dabei gibt es zwei wesentliche Probleme:

  1. Wespen vertreiben ist ok, sie in Massen zu töten stellt jedoch gemeinhin einen Verstoß gegen den Artenschutz dar. Bußgelder bis zu 50.000 Euro sind dabei je nach Landesrecht möglich, wie diese Infografik zeigt.
  2. Sterbende Wespen verströmen Duftstoffe, die andere Artgenossen in Alarm versetzen und anlocken. Wespenvölker zeigen sich hier sehr solidarisch und wollen den Sterbenden zu Hilfe eilen.

Wespen zu töten, statt sie zu vertreiben, kann am Ende also nach hinten losgehen. Tote Wespen schrecken andere Artgenossen nicht ab, sondern ziehen diese eher noch an. Verzichten Sie daher besser auf tödliche Varianten. Und vergessen Sie nicht, dass Wespen am Ende eine wichtige Rolle in der Natur spielen, auch wenn das für den Menschen von Zeit zu Zeit auch mal lästig werden kann.

Weiterführende Infos zum Naturschutz bei Wespen finden Sie auf den folgenden Seiten:

Warum Wespen so wichtig sind und was bei Verstößen gegen das Naturschutzgesetz droht, fasst die folgende Infografik zusammen:

Kostenlose Wespen-Infografik: Bitte zum Vergößern auf das Bild klicken!
Kostenlose Wespen-Infografik: Bitte zum Vergößern auf das Bild klicken!
Erste Hilfe bei einem Wespenstich: Was tun?
Erste Hilfe bei einem Wespenstich: Was tun?

Was tun, wenn eine Wespe doch einmal zugestochen hat?

  1. Entfernen Sie den Stachel, sofern dieser steckengeblieben ist.
  2. Entfernen Sie das Gift ggf. mit einem Saugstempel oder einer Giftpumpe (Apotheke). Alternativ kann ein in heißem Wasser getränkter Waschlappen das Gift zerstören, da dies auf Eiweiß basiert (alternativ Essigumschlag).
  3. Kühlen Sie den Stich danach, auch um Schwellungen zu vermeiden.
  4. Zwiebel- oder Zitronensaft kann entzündungshemmend wirken.
  5. Bei allergischen Reaktionen (z. B. Zuschwellen der Atemwege) umgehend einen Notarzt informieren. Ist eine Allergie gegen Wespengift bekannt, ggf. vorhandene Adrenalinspritze einsetzen.

Über den Autor

Jana
Jana O.

Jana studierte Ger­manis­tik, Philosophie und Englischen Literatur­wissenschaften an der Universität Greifswald. Sie ist seit 2015 Bestandteil des bussgeldkatalog.org-Teams. Neben einem umfassenden Überblick zu verkehrsrechtlichen Fragestellungen liegt ihr Interesse u. a. im Bereich Tuning und Fahrzeugtechnik.

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3 Kommentare

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  1. Clara H
    Am 9. Mai 2021 um 11:42

    Tauben sind durch das Tierschutzgesetz genauso geschützt wie alle anderen Tiere auch.
    Nur sind sie den meisten Menschen egal bis eklig. Und deshalb leiden sie so.
    Wer auch nur einmal Stadttauben googelt und etwas mehr darüber liest, wird danach wissen, dass die Eigenschaften, die die Tauben heute so unbeliebt machen, vom Menschen so gezüchtet wurden, als er sie noch als Nutztier brauchte.
    Man muss sie nicht lieben, aber auch nicht wie Ungeziefer behandeln. Die Tauben haben sich ihr elendes Dasein nicht ausgesucht. Dafür ist der Mensch verantwortlich.

  2. Clher
    Am 9. Mai 2021 um 11:39

    Tauben sind durch das Tierschutzgesetz genauso geschützt wie alle anderen Tiere auch.
    Nur sind sie den meisten Menschen egal bis eklig. Und deshalb leiden sie so.
    Wer auch nur einmal Stadttauben googelt und etwas mehr darüber liest, wird danach wissen, dass die Eigenschaften, die die Tauben heute so unbeliebt machen, vom Menschen so gezüchtet wurden, als er sie noch als Nutztier brauchte.
    Man muss sie nicht lieben, aber auch nicht wie Ungeziefer behandeln. Die Tauben haben sich ihr elendes Dasein nicht ausgesucht. Dafür ist der Mensch verantwortlich.

  3. Mogoi i.
    Am 22. August 2020 um 15:33

    Nicht nur die Wespen sondern auch die Tauben müssen auch in der Katalog dabei sein. Die tun nicht nur Menschen sind Leder Tiere geworden.

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