Nutztierhaltung in Deutschland: Welche Vorschriften gelten?
Letzte Aktualisierung am: 23. August 2024
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Artgerechte Pflege für Tiere mit speziellem Nutzen
Der Begriff artgerechte Tierhaltung gewinnt in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Vielen Menschen ist es nicht länger gleich, wie es den Tieren ergeht, bevor sie unter anderem den Weg in die Fleischverarbeitung finden.
Auch der Gesetzgeber hat schon vor einiger Zeit erkannt, dass die Schaffung einer Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (kurz: Nutztierhaltungs-VO) der richtige Weg ist, um ein angemessenes Haltungsniveau für die betroffenen Tiere zu schaffen.
Dieser Ratgeber bietet einen Überblick zu grundlegenden Themen der Nutztierhaltung und betrachtet dazu auch die betreffende Nutztierhaltungsverordnung einmal genauer. Hier erfahren Sie weiterhin, was Sie bei der Tierhaltung in Wohngebieten beachten müssen und warum der Einsatz von Hormonen in der Landwirtschaft mehr und mehr umstritten ist.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Nutztierhaltung
Maßgeblich ist die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. Umgangssprachlich wird sie auch als Legehennenverordnung bezeichnet.
Hierin wird festgelegt, wie die Haltung von Nutztieren aussehen muss. Sie ist in acht Abschnitte untergliedert und befasst sich mit der Haltung von Kälbern, Legehennen, Masthühnern, Schweinen, Kaninchen und Pelztieren. Auch Ordnungswidrigkeiten, die in diesem Bereich infrage kommen, sind hier aufgeführt.
Ja. In welchem Ausmaß und aus welchen Gründen dies geschieht, erfahren Sie hier.
Allgemeine Anforderungen an die artgerechte Nutztierhaltung in Deutschland
Egal, ob eine Nutztierhaltung im Wohngebiet oder in einem Landwirtschaftsbetrieb erfolgen soll: Die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung macht genaue Vorgaben dazu, wie Haltungseinrichtungen in Deutschland gestaltet sein müssen. Bei der Ausstattung dieser gelten folgende Vorgaben:
- In Bezug auf Bauweise, Zustand und genutzte Materialien muss die Einrichtung so geschaffen sein, dass sich kein Tier bei deren Nutzung verletzen kann.
- Es sind entsprechende Futter- und Trinkvorrichtungen vorhanden, welche den Tieren einen leichten Zugang zu Nahrung und Wasser gewähren sowie eine Verschmutzung dieser Quellen weitestgehend ausschließen.
- Ein gewisser Gesundheitsschutz durch Abschirmung vor Witterung und natürlichen Feinden hat Bestand. Eine Möglichkeit zum Unterstellen ist bei auslaufenden Nutztieren angemessen.
Geht es um Ställe, schreibt der Gesetzgeber weiterhin vor, dass es bestimmte technische Beleuchtungseinrichtungen geben muss, welche eine Untersuchung der gehaltenen Lebewesen zu jeder Zeit ermöglichen. Luftzirkulation, Staubgehalt, Temperatur und Feuchte müssen in einem Maß vorhanden sein, welches nicht gesundheitsschädlich ist. Wird ein elektrisches Lüftungssystem genutzt, ist eine Ersatzvorrichtung zu installieren, die sich bei Ausfall aktiviert.
Überwachung und Pflege
Nicht nur zu den spezifischen Haltungseinrichtungen macht die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung genaue Vorschriften. Auch die Aspekte der Fütterung und der Pflege werden nicht außer Acht gelassen. So darf eine Nutztierhaltung nur dann bestehen, wenn auch ausreichend Personen vorhanden sind, welche die notwendigen Kenntnisse besitzen und sich entsprechend kümmern können.
Bei der täglichen Fütterung muss folglich der Zustand alle Nutztiere erfasst werden. Kranke Exemplare bedürfen einer unverzüglichen tierärztlichen Behandlung. Kommt es zu Todesfällen, sind die sterblichen Überreste zu entfernen.
In keinem Fall darf eine konstante Versorgung mit Frischluft, Wasser, Futter und Licht ausfallen, auch nicht bei einer Betriebsstörung. Weiterhin ist darauf zu achten, dass die Tiere in einer Nutztierhaltung einer nicht zu dauerhaften oder plötzlichen Lärmkulisse ausgesetzt sind. Werden Maschinen im Betriebsablauf eingesetzt, die einen hohen Geräuschpegel besitzen, ist für entsprechende Abschirmung zu sorgen. Weitere wichtige Faktoren sind:
- Sauberkeit: Ausscheidungen von Rindern, Legehennen, Masthühnern, Schweinen, Kaninchen und anderen Nutztieren sind so oft zu entfernen wie nur möglich.
- Beleuchtungsdauer und -intensität: Lichtanlagen müssen den Bedürfnissen der gehaltenen Tierarten angepasst sein. Speziell bei Geflügel ist es von besonderer Bedeutung, dass der Lichteinfall flackerfrei erfolgt.
Hormone in der Nutztierhaltung
Immer häufiger werden Hormone bei Nutztieren eingesetzt, speziell bei Schweinen. Denn Sexualhormone sorgen bei den Paarhufern dafür, dass sich die Sexualzyklen angleichen. Daraus folgt das erwünschte Resultat, dass bedeutend mehr Ferkel geboren werden, als es bei natürlichem Paarungsverhalten der Fall wäre.
Doch die Kritiker verschaffen sich immer lauter Gehör. So argumentieren sie, dass Schlachthöfe sich immer mehr in Hochleistungsfabriken verwandeln und die Hormone dafür sorgen, dass die Schweine Erbgutschäden und ein höheres Krebsrisiko davontragen.
Bisher gibt es hierzulande keine Verbote gegen den Hormoneinsatz bei Schweinen. Verbraucher, die sich dem widersetzen wollen, können bisher nur selbst aktiv werden: Tierschutz fördern, weniger Fleisch essen und sich nach Standards der Herstellung erkundigen – so können auch Einzelne etwas bewirken und womöglich die Gesellschaft irgendwann zum Umdenken bewegen.
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Bin ich als Tier Halter verpflichtet meine Tiere gegen Wölfe zu schützen
Was bringt das beste Tierschutzgesetz und Busgeldkatalog wenn sich niemand dafür zuständig hält-auch mal zu kontollieren wie die Tiere speziell bei kleinen möchtegern Landwirten gehalten werden
Die Kontrolle der Ställe sowie der Transporte sollten öfter , bei Verstößen, auch unregelmässig, kontrolliert werden.
Es gibt Landwirte die wohl monatlich regelmässig ausmisten, aber die Einstreu so mangelhaft ist, dass die
Klauen der Rinder bereits nach 2 Wochen wieder in der Kotmatsche verschwinden. Die Köpfe sind oft mit Kot bedeckt, der Bauch natürlich erst recht.
Spätestens bei Ankommen auf dem Schlachthof , sollten diese Dinge beachtet und weiter gegeben werden.