Ölwechsel: Wie oft, welche Ölsorte, wie teuer?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 20. August 2024

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Öl wechseln: Was ist zu beachten?

Ein Ölwechsel sollte jedes Jahr durchgeführt werden.
Ein Ölwechsel sollte jedes Jahr durchgeführt werden.

Der Motor Ihres Kfz muss einiges aushalten und ist von bestimmten Komponenten abhängig, um reibungslos laufen zu können. Das Motoröl nimmt dabei eine prominente Rolle ein: Verliert der Motor das wichtige Schmiermittel oder büßt dieses seine Eigenschaften ein, ist ein Motorschaden nicht weit entfernt.

Ein regelmäßiger Ölwechsel ist daher notwendig, um die Leistung des Motors zu erhalten. Oftmals wird die Wichtigkeit dieses Vorgangs unterschätzt. Dabei riskieren Kfz-Besitzer unter anderem einen Totalschaden an ihrem Auto.

In diesem Ratgeber wird erklärt, wann ein Ölwechsel fällig ist, was dabei zu beachten ist und wie Sie die Kosten für einen Ölwechsel gering halten können. Möchten Sie den Wechsel selbst durchführen, finden Sie hier ebenfalls passende Ratschläge.

FAQ: Ölwechsel

Wann muss ich das Öl wechseln?

Bei Vielfahrern sollte das Öl alle 15.000 bis 30.000 km gewechselt werden. Steht das Auto hingegen viel, sollte der Ölwechsel trotzdem ein Mal jährlich erfolgen. Wie oft Sie das Öl wechseln sollten, hängt auch vom Hersteller ab. Zudem empfiehlt es sich, den Ölstand alle 1.000 km zu prüfen.

Was kostet ein Ölwechsel?

Je nach Aufwand, Material und Fahrzeugtyp werden bei einem Ölwechsel in der Werkstatt zwischen 50 und 150 Euro fällig. Das Öl macht dabei den Großteil der Kosten aus.

Kann ich das Öl auch selber wechseln?

Wer sich ein wenig damit auskennt, kann den Ölwechsel auch selber vornehmen. Wie Sie dabei Schritt für Schritt vorgehen müssen, erfahren Sie hier.

Spezifische Ratgeber zum Ölwechsel

Warum ist ein regelmäßiger Ölwechsel notwendig?

Ein Kfz-Motor besteht aus vielen beweglichen Teilen, welche sich hautnah aneinander bewegen. Die Hauptaufgabe des Motoröls ist es, eine ausreichende Schmierung an diesen Stellen zu gewährleisten. Dadurch verhindert es, dass sich Teile – etwa die Kolben – festsetzen und den Motor dauerhaft beschädigen.

Zudem schützt das Öl vor Korrosion, trägt zur Kühlung bei und dichtet bestimmte Bereiche des Motors ab. Daher empfehlen Autohersteller, einen regelmäßigen Ölwechsel vorzunehmen. Doch darüber hinaus verlangen auch Versicherungen und Garantieträger danach.

Beklagen Sie beispielsweise einen Motorschaden, weil das Motorenöl zu alt ist oder sogar im Laufen der Zeit verloren gegangen ist, begleicht auch eine Vollkaskoversicherung den Schaden in der Regel nicht. Gemäß Garantiebestimmungen ist auch beim Neuwagen ein Ölwechsel im Zuge der Inspektion vorgeschrieben.

Entstand der Ölverlust allerdings beispielsweise durch ein Marderschaden und nicht durch eigenes Verschulden, bleibt die Garantie in der Regel bestehen. Auch die Versicherung sollte in diesen Fällen greifen.

Wie oft muss der Ölwechsel erfolgen?

Beim Ölwechsel sind spezielle Werkzeuge notwendig.
Beim Ölwechsel sind spezielle Werkzeuge notwendig.

Der Ölwechselintervall hängt von mehreren Faktoren ab: In der Regel sollten Sie alle 15.000 bis 30.000 gefahrenen Kilometer das Öl wechseln. Die genauen Angaben sind je nach Autohersteller unterschiedlich. Viele moderne Autos zeigen automatisch per Leuchte an, wenn ein Ölwechsel fällig ist.

Doch Autos, welche nur wenig bewegt werden, benötigen meist vor Erreichen obiger Kilometerzahlen einen Ölwechsel.

Mit zunehmendem Alter verliert das Motorenöl nämlich seine Schmiereigenschaften – im schlimmsten Fall kann es verharzen und schwere Schäden verursachen.

Daher empfiehlt es sich, das Motoröl jedes Jahr zu wechseln.

Besitzt Ihr Auto einen sogenannten „Longlife-Service“ benötigen Sie ein spezielles Longlife-Öl für Ihr Fahrzeug. Durch diesen Service ermittelt das Auto den Zustand des Öls und den Zeitpunkt für den nächsten Ölwechsel. Wie oft dieser erfolgen muss, hängt hier von Ihrem Fahrverhalten ab.

Vollsynthetisch, leichtlaufend, Longlife, unlegiert: Welches Öl für welches Auto?

Jedes Fahrzeug verlangt nach einem bestimmten Öl – Fehler können an dieser Stelle zu schweren Schäden führen. Ein Blick in die Betriebsanleitung Ihres Kfz verrät Ihnen, welche Ölsorten geeignet sind.

Folgende Motoröle sind zu unterscheiden:

  • Vollsynthetisches Motoröl: Dieses Öl wird komplett synthetisch hergestellt, also aus verschiedenen chemischen Stoffen zusammengesetzt. Es basiert somit nicht auf Erdöl. Sie weisen meist eine sehr geringe Viskositätsstufe auf.
  • Teilsynthetisches Motoröl: Dieses besteht zum Teil aus synthetisch hergestelltem Öl und einem Teil mineralischen Öls. Additive verbessern die Schmiereigenschaften.
  • Mineralisches Motoröl: Dieses Öl wie direkt aus Erdöl gewonnen und mittels verschiedener Additive verbessert. Sie weisen meist Zusatzstoffe auf, welche unter Anderem zur Bildung von Ölschlamm führen. Ein Öl ohne diese Additive wird als „unlegiert“ bezeichnet.

Je älter ein Motor, desto eher benötigt er mineralisches Öl – entweder in Reinform oder mit synthetischer Beimischung.

Es ist elementar, vorab zu ermitteln, welches Motoröl zu Ihrem Fahrzeug passt. Das falsche Öl kann dazu führen, dass Verstopfungen und Reibungen im Motorraum entstehen. Auch können Dichtungen von bestimmten Additiven aus dem falschen Gemisch angegriffen und zersetzt werden.

Was kostet ein Ölwechsel in der Werkstatt?

Beim Ölwechsel können die Kosten sehr stark schwanken. Je nach Fahrzeugtyp, -Marke, -Alter und nach den Sonderwünschen der Besitzer, variieren die Preise inklusive Materialkosten zwischen knapp 50 und über 150 Euro.

Dies erklärt sich daraus, dass die erforderlichen Materialen – etwa Dichtungen und Ölfilter – je nach Hersteller unterschiedlich teuer sind. Auch die Art der Werkstatt ist entscheidend: Vertragswerkstätten sind in der Regel kostenintensiver als freie Werkstätten.

Der Preis von einem Ölwechsel hängt maßgeblich von der notwendigen Ölsorte ab. Synthetische Öle sind im Einkaufpreis erheblich teurer, als mineralische.

Den Ölwechsel selber machen?

Eine fachgerechte Entsorgung des Altöls sollte beim Ölwechsel im Preis inbegriffen sein.
Eine fachgerechte Entsorgung des Altöls sollte beim Ölwechsel im Preis inbegriffen sein.

Da der Ölwechsel routinemäßig im Zuge einer Inspektion vorgenommen wird, überlassen viele Kfz-Besitzer diesen Vorgang einer Werkstatt. Allerdings ist es auch möglich, das Motoröl selbst zu wechseln.

Im Folgenden erklären wir, welche Schritte notwendig sind. Sie benötigen:

  • Eine Grube oder Hebebühne, um unter das Auto zu gelangen
  • Neues Motoröl
  • Einen neuen Ölfilter
  • Einen Ölfilterschlüssel
  • Einen Schraubenschlüssel
  • Ein Auffanggefäß für das Altöl
  • Passende Dichtungen
  • Saubere Lappen

So führen Sie den Ölwechsel Schritt für Schritt aus:

  • Fahren Sie ca. 15 Minuten mit Ihrem Auto vor dem Ölwechsel. Die Dauer des Vorgang verringert sich dadurch, dass sich das Öl auf ein geschmeidiges Level aufwärmt.
  • Positionieren Sie das Auffangbecken unter der Ölablassschraube und öffnen Sie diese mithilfe des Schraubenschlüssels.
  • Öffnen Sie den Deckel des Ölbehälters unter der Haube – das Öl sollte nun schneller auslaufen.
  • Ist das gesamte Altöl ausgelaufen: Erneuern Sie die Dichtung und schrauben die Ablassschraube wieder fest.
  • Nun können Sie den Ölfilter wechseln: Schrauben Sie den Filter unter der Haube ab – legen Sie hier einen Lappen bereit, da meist weiteres Öl ausläuft.
  • Tauschen Sie die entsprechende Dichtung aus und schrauben den neuen Filter von Hand ein. Benetzen Sie neue Dichtung hierfür mit etwas Öl.
  • Füllen Sie frisches Motoröl ein – die genaue Menge entnehmen Sie der Bedienungsanleitung.
  • Lassen Sie den Motor ca. 5 Minuten im Leerlauf laufen. So verteilt sich das neue Öl im gesamten Motorraum.
  • Prüfen Sie anschließend mithilfe des Messstabs, ob genug Motoröl eingefüllt wurde und korrigieren ggf.
Im Video erfahren Sie, wie Sie das Öl selber wechseln können.

Abschließend ist das Altöl fachgerecht zu entsorgen. Motorölverkaufer sind dazu verpflichtet, Ihr Altöl entgegen zu nehmen.

Sie können die Kosten für den Ölwechsel drastisch senken, wenn Sie Ihn selbst durchführen. Im Vergleich zu einem Wechsel durch eine Werkstatt, können Sie bis zu 100 Euro sparen. Allerdings lohnt sich dies eher bei älteren Autos. Neuwagen benötigen in der Regel eine Inspektion, um den Garantieanspruch zu erhalten.

Über den Autor

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Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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3 Kommentare

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  1. Geht dir nix an
    Am 8. Mai 2024 um 19:47

    Ich parke auf eine nach rechts schräge Straße mit hohem Bordstein mit rechten Rädern auf dem Bordstein. Große Pappe drunter Spezialkanister zum Ölablassen drunter krauchen, 17-ner Schlüssel. Öl raus, Schraube mit neue Dichtung. Filter mit Dichtungen Neues Öl fertig… Hat noch nie einen gestört. Vor zwei Jahren selbst Polizei vorbei und nix gesagt.

  2. Wolf R
    Am 4. Juni 2022 um 10:07

    eine Frage. Wenn im Zuge einer großen Inspektion auch das Motoröl gewechselt wird, darf die Werkstatt die Arbeitszeit hierfür zusätzlich berechnen? Oder ist die Arbeitszeit für den Ölwechsel in den Kosten für die Inspektion enthalten??

  3. Holger
    Am 26. September 2018 um 7:28

    Bei vor jemand den Ölwechsel selber macht, sollte er ein wenig googeln.

    Man findet dann so einige Hilferufe von Leuten die die Ölablassschraube nicht mehr dicht bekommen oder denen der volle Ölkanister bei der Handhabung in der Garage umgekippt ist usw.

    Die Folgekosten von solchen Unfällen sind enorm.

    Ich riskiere doch keine 2000,- für den Einsatz von Feuerwehr und Spezial Reinigung nur um beim Ölwechsel 20,- zu sparen.

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