Oldtimer-Finanzierung: Lohnt sich die Aufnahme eines Kredites?
Letzte Aktualisierung am: 6. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Was ist zu beachten, wenn Sie Ihren Oldtimer finanzieren lassen möchten?
Konventionelle Arten der Geldanlage werden für viele Personen immer unattraktiver. Angesichts des momentanen Zinstiefs sind hohe Renditen kaum zu erzielen. Viele Anleger steigen deshalb auf alternative Anlageformen um. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg rät in diesem Zusammenhang dazu, sich nicht auf eine Option zu versteifen, sondern die Investitionen zu streuen.
Vor allem Sachwerte, wie beispielsweise Immobilien, werden immer beliebter. Manch einer fragt sich, ob er nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden kann, und interessiert sich für einen Oldtimer als Anlageobjekt. Schließlich können manche Modelle durchaus eine große Wertsteigerung aufweisen.
Doch wer sich einen erfolgsversprechenden Oldie zulegen möchte, muss das nötige Kleingeld dazu besitzen. Für Autofans, die eine größere Summe nicht ohne Weiteres sofort in bar bezahlen können, scheint die Oldtimer-Finanzierung eine interessante Möglichkeit zu sein. Was ist dabei jedoch zu beachten? Welche Möglichkeiten bestehen? Diese und weitere Fragen werden im folgenden Ratgeber beantwortet.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Oldtimer finanzieren
Hierunter fallen alle Kfz, die mindestens 30 Jahre alt sind. Neben PKW können das auch Motorräder, LKW und Traktoren sein. Wichtig ist außerdem ein historisch korrekter Zustand des Fahrzeugs.
Neben dem klassischen Autokredit auf Raten gibt es noch die Möglichkeit einer Drei-Wege-Finanzierung, bei der der Kreditnehmer zuerst eine Anzahlung leistet und anschließend monatliche Raten zahlt.
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Was zeichnet einen Oldtimer aus?
Oldtimer versprühen einen gewissen Charme und lassen viele Autofans wehmütig an die guten alten Zeiten zurückdenken. Schnell kann der Wunsch danach aufkommen, sich durch den Erwerb eines solchen Klassikers ein wenig von der Nostalgie zu bewahren. Kann der Kaufpreis nicht voll bezahlt werden, klingt die Oldtimer-Finanzierung verlockend. Wann genau gilt ein Fahrzeug jedoch genau als Oldtimer?
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es sich bei einem Oldtimer um ein Kfz handelt, welches mindestens 30 Jahre alt ist. Zu besagten Kraftfahrzeugen gehören nicht nur Automobile, sondern auch Lkw, Motorräder, Busse und Traktoren.
Das Fahrzeug muss sich in einem historisch korrekten Zustand befinden und regelmäßig gewartet werden. Wichtig ist es außerdem, dass es der Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dient und nicht als bloßes Fortbewegungsmittel benutzt wird.
Beim Kauf eines Oldtimers fällt auf, dass den Klassikern bestimmte Zustandsnoten verliehen werden. Auf diese sollten Sie stets genau achten, bevor Sie sich für den Erwerb und die damit zusammenhängende Oldtimer-Finanzierung entscheiden.
- Zustandsnote 1: Das Automobil ist in einem makellosen Zustand, weist keinerlei Mängel oder Gebrauchsspuren auf und entspricht dem ehemaligen Neuwagenzustand des Herstellers.
- Zustandsnote 2: Das Fahrzeug hat leichte Gebrauchsspuren, ist aber ansonsten in einem guten Zustand. Es wurde fachgerecht restauriert.
- Zustandsnote 3: Automobile dieser Art sind verkehrssicher und sofort fahrbereit, ihnen ist jedoch ihr gebrauchter Zustand anzusehen. Es lassen sich keine Rostschäden finden.
- Zustandsnote 4: Dem Oldie sind diverse Mängel sofort anzusehen. Des Weiteren ist er nur eingeschränkt fahrbereit.
- Zustandsnote 5: Der Oldtimer ist in einem mangelhaften Zustand und dringend restaurierungsbedürftig. Häufig werden diese nur noch ausgeschlachtet und die Ersatzteile für andere Fahrzeuge verwendet.
Dem deutschen Oldtimer-Index, welcher vom Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) herausgegeben wird, ist zu entnehmen, bei welchen Klassikern die größte Wertsteigerung zu beobachten ist. Momentan stehen die folgenden Modelle auf den vorderen Plätzen:
Diese Möglichkeiten haben Sie bei der Oldtimer-Finanzierung
Interessieren Sie sich für die Oldtimer-Finanzierung, stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten offen. Die bekannteste ist wohl der klassische Ratenkredit. Als Ansprechpartner können sowohl Direkt- als auch Hausbanken dienen. Diese bieten in der Regel spezielle Autokredite an. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Geldinstitute diese auch für Oldtimer ausgeben.
In einem solchen Fall haben Sie die Option, einen zweckungebundenen Kredit auszuwählen. Im Gegensatz zum Autokredit müssen Sie hierbei jedoch in der Regel mit schlechteren Konditionen rechnen.
Wie hoch die Zinsen ausfallen, lässt sich im Vorhinein nur schwer vorhersagen, da diese von vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst werden. Hierzu gehören unter anderem die folgenden Variablen:
- die Auswahl der Bank
- Laufzeit des Vertrages
- Alter und Zustand des Oldtimers
- Kreditsumme
- Höhe der Anzahlung
- Bonität des Kreditnehmers
Wenn Sie einen Oldtimer in Raten abbezahlen möchten, haben Sie auch die Möglichkeit, eine Drei-Wege-Finanzierung abzuschließen. Kreditnehmer leisten zunächst eine Anzahlung und zahlen dann monatliche Raten. Diese fallen niedriger aus als bei einem herkömmlichen Autokredit, da Sie am Ende der Vertragslaufzeit eine vergleichsweise hohe Schlussrate begleichen müssen.
Bei dieser Form der Oldtimer-Finanzierung haben Sie drei Möglichkeiten. Die erste davon besteht darin, diese Schlussrate auf einen Schlag zu bezahlen. Der Oldtimer gehört dann Ihnen. Ist es Ihnen nicht möglich, die letzte Rate zu bezahlen, kommt die zweite Option in Frage. Der offene Betrag wird dann durch einen neuen Kredit finanziert. Beachten Sie jedoch, dass die Konditionen hierfür in der Regel schlechter ausfallen.
Die dritte Möglichkeit besteht darin, das Fahrzeug zurückzugeben. Mit dem Rückkaufpreis können Sie dann die fällige Schlussrate bezahlen. Reicht der Betrag nicht aus, etwa weil Sie nicht pfleglich genug mit dem Klassiker umgegangen sind, müssen Sie jedoch mit Nachzahlungen rechnen.
Diese Form der Oldtimer-Finanzierung wird von den meisten Autobanken nicht angeboten. Doch es gibt einige Anbieter, die sich auf die Drei-Wege-Finanzierung für klassische Fahrzeuge spezialisiert haben. Der Kreditgeber erwirbt das Kfz und überträgt dieses anschließend an den Kunden. Damit die Konditionen berechnet werden können, ist es vonnöten, dass im Vorhinein ein Wertgutachten für den Oldtimer vorgelegt wird.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Oldtimer-Finanzierung sich vor allem dann lohnt, wenn der gewünschte Klassiker für einen sehr günstigen Preis angeboten wird und Sie in der Zukunft für dieses Modell mit einer starken Wertsteigerung rechnen können.
Eine Alternative zur Finanzierung stellt das Oldtimer-Leasing dar
Wenn Sie einen Klassiker leasen, mieten Sie das Fahrzeug für einen gewissen Zeitraum. Im Gegensatz zur Oldtimer-Finanzierung dienen die gezahlten Raten also nicht dazu, den Kaufpreis abzubezahlen, sondern Sie erwerben damit ein begrenztes Nutzungsrecht.
Für Selbstständige und Unternehmer, die sich für einen gewissen Zeitraum den Traum vom Klassiker erfüllen wollen, kann dies eine gute Option sein. Das liegt daran, dass sie die Raten, die für das Leasing anfallen, steuerlich absetzen können.
Privatleute haben diesen Vorteil nicht, weshalb das Oldtimer-Leasing sich für diese Personengruppe in der Regel nicht lohnt. Die meisten Autofans legen ohnehin mehr Wert darauf, klassische Automobile zu besitzen. Bei einem geleasten Fahrzeug fallen nämlich die eigenen Instandhaltungsarbeiten weg, die für viele die Faszination am Oldie gerade erst ausmachen.
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