Partikelfilter: Mit Rußfilter gegen Abgase und Feinstaub
Letzte Aktualisierung am: 11. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
FAQ: Partikelfilter
Hierbei handelt es sich um einen Filter, der bestimmte Partikel aus den Abgasen bei Verbrennungsmotoren herauszieht. Ein Partikelfilter ist im Auto in Deutschland Pflicht, sofern diese ab 2009 (Diesel) oder 2018 (Benzin) neu zugelassen wurden. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Sowohl im Benziner als auch im Diesel kann ein Rußpartikelfilter die Abgase über eine Keramikschicht filtern. Darüber hinaus gibt es beim Diesel noch zwei weitere Varianten. Mehr zur Funktionsweise erfahren Sie hier? Was zu tun ist, wenn der Partikelfilter verstopft ist, haben wir hier zusammengefasst.
Grundsätzlich können alle Fahrzeuge mit einem Partikelfilter (auch Benziner) nachgerüstet werden. In der Regel sollte dies in einer Werkstatt erfolgen. Was die Vorteile sind und worauf Sie achten sollten, lesen Sie hier.
Inhaltsverzeichnis:
Ottopartikelfilter und Dieselpartikelfilter: Pflicht in den meisten Fahrzeugen
Verbrennungsmotoren produzieren neben Abgasen auch weitere Rückstände, die schädlich für die Umwelt sein können. Feinstaub und Rußpartikel sollen möglichst nicht aus dem Fahrzeug gelangen. Um das zu gewährleisten, müssen seit 2009 alle Diesel und 2018 auch Benziner mit einem Partikelfilter ausgestattet sein. Die Filter sind dazu Teil der Auspuffanlage. Die gesetzlichen Grundlagen hierfür bilden die Richtlinien zu den EU-Abgasnormen.
Der Dieselpartikelfilter (auch mit DRPF oder DPF abgekürzt) reinigt die Abgase von bestimmten größeren Stoffen und Partikeln, die beim Verbrennen entstehen. Die gleiche Funktion hat der Ottopartikelfilter (OPF) dann bei einem Benziner. Die Filter unterscheiden sich kaum voneinander, allerdings benötigt ein Ottopartikelfilter keine aktive Regeneration, da hier der Ruß mit der Luft im vorhandenen Abgassystem durch die hohen Temperaturen verbrannt wird.
Im Ottopartikelfilter kommt eine Keramikschicht zum Einsatz, an der die Partikel haften bleiben. Für den Rußfilter beim Diesel können verschiedene Arten verwendet werden. Es gibt Partikelfilter mit wanddurchfluteten Keramikmodulen, Sintermetallfilter und Nebenstrom-Tiefbettfilter. Bei den ersten beiden Varianten bleiben die Partikel an der Keramik bzw. dem Metall haften. In der dritten Art wird ein Luftstrom eingesetzt, der die Partikel aus dem Abgasstrom herausschießt. Verbaut werden in der Regel Partikelfilter mit Keramik.
Nachrüstung mit einem Dieselpartikelfilter
Ältere Fahrzeuge, die keinen Partikelfilter besitzen, können in der Regel mit einem solchen nachgerüstet werden. Auch wenn für einen nachträglichen Rußpartikelfilter einiges an Kosten anfällt (etwa 650 Euro für den Kauf, Einbau und Eintragung), kann sich dieser dennoch lohnen. Wollen Sie einen Partikelfilter nachrüsten, sollten Sie das in einer Fachwerkstatt durchführen lassen.
Denn wollen Sie dadurch Vorteile erlangen, muss der Einbau bestätigt und in den Fahrzeugpapieren eingetragen sein. Mit der Bestätigung durch die Werkstatt kann die Zulassungsbehörde den Eintrag vornehmen. Zudem sollten Sie sich informieren, welche Art von Partikelfilter in Ihrem Fahrzeug möglich ist und wie sich der Einbau bzw. die Kosten gestalten. Gängig sind bei der Nachrüstung Nebenstrom-Tiefbettfilter sowie „offene“ Wandstromfilter, da kein Eingriff an der Motorsteuerung notwendig ist. Es gibt zahlreiche Hersteller für Nachrüstsystem, sodass Halter hier Vergleichsmöglichkeiten haben.
Nicht nur die Umwelt hat einen Vorteil davon, auch der Halter. Folgende Punkte können einen Rußfilter begründen:
- Umwelteinflüsse minimieren
- Steuervorteile
- Dieselfahrverbote vermeiden (Abgasnorm)
Partikelfilter reinigen: Wie ist das möglich?
Wanddurchflutete Partikelfilter im Diesel sammeln den Ruß und verbrennen diesen regelmäßig. Hierfür werden hohe Temperaturen benötigt, die im Dieselmotor selten sind. So kann ein Rußfilter verstopfen. Das passiert auch, wenn die nicht-verbrennbaren Ascheteilchen sich summieren. Der Partikelfilter ist dann voll. Das wird im Fahrzeug dann meist durch eine Warnleuchte angezeigt. Meist sollte eine Reinigung oder ein Tausch erfolgen, wenn für den Rußpartikelfilter die Lampe leuchtet bzw. das entsprechende Symbol.
Bei einer Rußansammlung können Halter den Partikelfilter (DPF) freibrennen lassen. Der Rußbrand wird meist auch als Regeneration bezeichnet. Allerdings entstehen hierbei oftmals auch giftige Stoffe, die in die Umwelt gelangen können. Ein Partikelfilter durch eine Regenerationsfahrt (alle 500 bis 1000 km) zu reinigen, kann helfen, den Partikelstand im Filter zu reduzieren. Ist der Partikelfilter (DPF) allerdings voll, muss er durch einen neuen ausgetauscht werden. Das kann je nach Modell nach einer Laufleistung zwischen 150.000 und 180.000 km notwendig werden.
Ein Tausch kann beim Rußpartikelfilter Kosten zwischen 1.500 und 4.500 Euro (je nach Variante) verursachen. Daher ist für viele Halter die Reinigung des Filters eine bessere Option. Lassen Sie den Rußpartikelfilter reinigen, fallen Kosten von etwa 400 bis 500 Euro an. Auch hier wird empfohlen, dass in einer Werkstatt vornehmen zu lassen, da die Beschichtung empfindlich ist und ein Partikelfilter passgenau eingebaut werden muss.
Konnten wir Ihnen weiterhelfen? Dann bewerten Sie uns bitte:
Wie sieht es aus mit einer Regelung bezüglich US-Importe? Meines wissens wird beispielsweise beim Ford Mustang/Chevrolet Camaro ein OPF in 99% der Fälle nicht nachgerüstet & die KFZ haben trotzdem TÜV.