Was bringen Partikelfilter für Euro-6-Autos?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 22. August 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Eine Möglichkeit, den Schadstoffausstoß zu reduzieren

Partikelfilter können in Euro-6-Autos einiges für die Umwelt bewirken.
Partikelfilter können in Euro-6-Autos einiges für die Umwelt bewirken.

Die Abgaswerte ihrer Autos werden für Autofahrer zunehmend wichtiger. Nicht zuletzt die lange angedrohten und in einigen Städten wie Stuttgart bereits verhängten Diesel-Fahrverbote tragen ihren Teil dazu bei. Egal ob Sie auf den Schadstoffausstoß achten, weil Sie sonst schlicht nicht mehr in die Innenstadt fahren dürften oder weil Sie die Umwelt schonen wollen: Die Grenzwerte für den Schadstoffausstoß neu zugelassener Fahrzeuge werden immer niedriger angesetzt.

Um dem gerecht zu werden, gibt es mittlerweile verschiedene Techniken. Zahlreiche Diesel-Fahrzeuge zum Beispiel verfügen über einen SCR-Katalysator, der zusammen mit der AdBlue-Flüssigkeit Stickoxide zersetzt bevor diese überhaupt ausgestoßen werden. Eine andere Möglichkeit ist der Partikelfilter, der Euro-6-Fahrzeuge auf den geringeren Stickoxidausstoß von Euro-6d-Temp-Autos bringen kann.

FAQ: Euro-6-Partikelfilter

Wie funktioniert ein Partikelfilter?

So ein Filter fängt zahlreiche Schadstoffe auf. Vor allem, wenn dieser zusammen mit einem SCR-Katalysator und AdBlue zum Einsatz kommt, kann der Ausstoß an Stickoxiden (NOx) drastisch gesenkt werden. Mehr zur Funktionsweise lesen Sie hier.

Bringt der Partikelfilter wirklich etwas?

Ja! Sie reduzieren den Schadstoffausstoff signifikant. Das wird vor allem dann wichtig, wenn Sie etwa eine Umweltzone befahren wollen, für die strenge Grenzwerte gelten.

Lohnt sich eine Nachrüstung?

Die Nachrüstung des Partikelfilters kann in der Werkstatt mit hohen Kosten verbunden sein. Diese lohnt sich in der Regel also nur, wenn Sie das Auto noch eine Weile nutzen.

Hin zur Euro-Norm 6d-Temp: Können das Benziner mit Partikelfilter schaffen?

Ein hoher Schadstoffausstoß betrifft nicht mehr nur die als umweltbelastend geltenden Diesel-Fahrzeuge. Auch Autos mit Ottomotoren, die also auf Benzin laufen, haben damit zu kämpfen. Die Grenzwerte gelten schließlich nicht nur für die Selbstzünder. Könnte ein Partikelfilter für Euro-6-Autos die Lösung sein? Wie funktioniert dieser überhaupt?

So ein Partikelfilter für Euro-6-PKW kann große Partikel einerseits auffangen und andererseits schädliche Stoffe durch chemische Reaktionen binden und neutralisieren. Der Ausstoß, der dabei aufgefangen wird, kann aus:

Euro-6-Diesel: Ein Partikelfilter sorgt für geringeren Schadstoffausstoß.
Euro-6-Diesel: Ein Partikelfilter sorgt für geringeren Schadstoffausstoß.
  • Ruß,
  • Asche,
  • Wasser,
  • Rostpartikeln,
  • Kohlenwasserstoffen sowie
  • aus Partikeln von Sulfat und Metall

bestehen. Durch die Ansammlung der Stoffe muss der Filter nach einer gewissen Zeit gereinigt oder ausgetauscht werden.

Euro-6-Benziner ohne einen Partikelfilter können die immer strengeren Vorgaben zum Schadstoffausstoß zum Teil nicht mehr erfüllen. Ab 2021 müssen alle Neuwagen die Abgasnorm Euro 6d erfüllen. Als Übergangslösung gilt bis Ende 2020 die Norm Euro 6d-Temp. Ohne Partikelfilter kommen viele Neufahrzeuge dann nicht mehr aus. Die Abkürzung „temp“ bedeutet schlicht „temporär“, da die Abgasnorm vorerst nur zulässig ist, damit die Autobauer frühzeitig auf die neuen strengen Vorgaben reagieren können.

Ein Partikelfilter in Euro-6-Autos kann eine Menge bewirken, wie ein Test des ADAC zeigt: Zum Teil haben die getesteten Autos den erlaubten Grenzwert weit unterschritten. Ein Hersteller schaffte es auf ein Zehntel der erlaubten Emissionen.

Die Fahrzeuge erfüllen damit die Euro-Norm 6d-Temp. Der Partikelfilter kann demnach für eine drastische Reduzierung des Schadstoffausstoßes sorgen und damit etwa auch die Kriterien für eine etwaige blaue Euro-6-Plakette bedienen, sollte diese einmal für Umweltzonen eingeführt werden.

Bei Euro-6-Benziner und -Diesel Partikelfilter nachrüsten: Lohnt sich das?

Euro 6d-Temp: Einen Partikelfilter nachträglich einbauen zu lassen, sorgt für eine bessere Abgasnorm.
Euro 6d-Temp: Einen Partikelfilter nachträglich einbauen zu lassen, sorgt für eine bessere Abgasnorm.

Fahrzeuge der Norm Euro-6 können mit Partikelfilter also weitaus bessere Abgaswerte erreichen. Daher stellt sich die Frage, ob eine Nachrüstung möglich ist und sich diese lohnen kann. Schließlich entscheidet der Wert darüber, ob Sie künftig noch eine Umweltzone befahren dürfen oder einen Umweg nehmen müssen, um keine Bußgelder nach aktuellem Bußgeldkatalog zu kassieren.

Grundsätzlich ist es möglich, einen Benziner oder Diesel mit einem Partikelfilter nachrüsten zu lassen. Euro-6-Fahrzeuge haben so die Chance, einen besseren Abgaswert zu erreichen. Allerdings lohnt sich der Aufwand in der Regel nur, wenn Sie das Auto noch für eine längere Zeit fahren wollen, da die Umrüstung in der Werkstatt mehrere Hundert Euro kosten kann. Ein Partikelfilter, mit dem Euro-Norm 6d-Temp erreicht wird, macht sich allerdings bei der Steuer bezahlt. Diese fällt dann etwas geringer aus.

So eine Abgasprüfung, die darüber entscheidet, ob Sie beispielsweise eine grüne Plakette bekommen, können Sie übrigens etwa beim TÜV durchführen lassen.

Über den Autor

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Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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