Pflichtversicherung – Wann müssen Sie einen Vertrag abschließen?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 22. August 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Versicherungen sind nicht immer eine freiwillige Option

Eine Pflichtversicherung wird vom Gesetz her bestimmt und ist dringend notwendig.
Eine Pflichtversicherung wird vom Gesetz her bestimmt und ist dringend notwendig.

Das Prinzip einer Versicherung ist es, einer Person für eine bestimmte Situation oder für einen speziellen Besitz, eine Absicherung zu geben.

Viele Menschen haben nicht nur eine Versicherung, sondern meist mehrere, für Gegenstände mit besonderer Wichtigkeit oder für Lebenssituationen, in denen eine Vorsorge von großer Bedeutung ist.

Dennoch sind nicht alle Versicherungsarten freiwillig zu wählen. Es gibt gesetzlich vorgeschriebene Versicherungen. Diese werden Pflichtversicherungen genannt.

In dem folgenden Ratgeber erfahren Sie, welche Versicherung Sie pflichtmäßig abschließen müssen und aus welchen Gründen diese Versicherungsarten so wichtig sind.

FAQ: Pflichtversicherung

Warum gibt es Pflichtversicherungen?

Eine Kfz-Versicherung muss verpflichtend vorhanden sein, damit Schäden bei Unfall abgedeckt sind. Ohne eine solche kann das Kfz zudem auch nicht angemeldet werden.

Ist die Kfz-Versicherung gesetzlich festgelegt?

Ja, das Pflichtversicherungsgesetz bestimmt, dass eine Haftpflichtversicherung vorhanden sein muss. Ohne diese ist darf ein Fahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr nicht geführt werden.

Welche Pflichtversicherungen gibt es noch?

Neben der Kfz-Haftpflichtversicherung müssen in Deutschland noch weitere Versicherungen verpflichtend vorhanden sein. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Was gibt es für Pflichtversicherungen in Deutschland?

In Deutschland müssen die meisten Personen zwangsläufig versichert sein, wenn Sie ein Fahrzeug fahren. Allerdings ist nicht nur die Kfz-Haftpflichtversicherung eine Pflichtversicherung, sondern auch andere Versicherungen. Meist ist es erzwungenermaßen wichtig, sich dann zu versichern, wenn neben einem selbst noch Dritte durch Eintreten des Versicherungsfalles einen Schaden erleiden können.


Um im Nachhinein die Personen finanziell zu entschädigen, muss eine Haftpflichtversicherung vorliegen. Denn häufig kann eine Person nicht allein für den entstandenen Schaden aufkommen, insbesondere dann nicht, wenn es sich um einen Personenschaden handelt.

Das bedeutet: Wenn Menschen verletzt werden, muss der Schädiger durch seine Versicherung für die Arztkosten und Krankenhausaufenthalte aufkommen. Im medizinischen Bereich können die Summen schnell auf ein sehr hohes Level ansteigen.

Eine Pflichtversicherung ist daher für die folgenden Arten vonnöten:

  • Krankenversicherung
  • Berufshaftpflichtversicherung
  • Kfz-Haftpflichtversicherung
  • Jagdhaftpflichtversicherung
  • Betriebshaftpflichtversicherung
  • Gesetzliche Rentenversicherung
Zu den Pflichtversicherungen in Deutschland zählt eine Krankenversicherung.
Zu den Pflichtversicherungen in Deutschland zählt eine Krankenversicherung.

Die Berufs-, Betriebs- und Jagdhaftpflichtversicherung richtet sich an die Personen, welche in einem Beruf sind, in denen es durchaus passieren kann, dass ein gravierender Personen- oder Sachschaden entsteht. Da dieses Risiko mit der Arbeit einhergeht, muss eine solche Absicherung vorhanden sein.

Die Pflichtversicherungsgrenze ist für Arbeitnehmer wichtig für den Bereich der gesetzlichen Rentenversicherung. Ab einer bestimmten und jedes Jahr neu festgelegten Einkommensgrenze ist es Arbeitnehmern, welche mehr verdienen, möglich, dass sie aus der Rentenversicherung austreten und zur privaten Altersvorsorge wechseln.

Was ist bei der Pflichtversicherung von einem Auto wichtig?

Jeder Besitzer eines Fahrzeugs, welches für den Straßenverkehr zugelassen ist, muss eine Kfz-Versicherung besitzen. Diese Haftpflicht sichert den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer für den Fall eines Verkehrsunfalles ab.

Bei der Zulassungsbehörde muss schon beim Antrag auf Zulassung eine Pflichtversicherung, also die Kfz-Haftpflicht, existieren und nachgewiesen werden. Dabei ist es auch möglich, dass die Bestätigung für eine vorläufige Deckung vorgezeigt wird.

Ohne Beleg eines gültigen Versicherungsschutzes darf das Auto nicht zugelassen werden oder am Straßenverkehr teilnehmen.

Was besagt das Kfz-Pflichtversicherungsgesetz?

Seit 1965 existiert in Deutschland die Kfz-Versicherungspflicht. Nach dem Pflichtversicherungsgesetz, welches auch unter dem Namen „Gesetz über die Pflichtversicherung für Kraftfahrzeughalter“ bekannt ist, werden wichtige Punkte bezüglich des Verkehrs- sowie Versicherungsrechts erwähnt. So heißt es dort:

Der Halter eines Kraftfahrzeugs oder Anhängers mit regelmäßigem Standort im Inland ist verpflichtet, für sich, den Eigentümer und den Fahrer eine Haftpflichtversicherung zur Deckung der durch den Gebrauch des Fahrzeugs verursachten Personenschäden, Sachschäden und sonstigen Vermögensschäden (…) abzuschließen und aufrechtzuerhalten, wenn das Fahrzeug auf öffentlichen Wegen oder Plätzen (…) verwendet wird.

Daher ist es wichtig, dass jeder Fahrzeugbesitzer dieser Pflicht nachkommt und gemäß der Schadenfreiheitsklasse einen gewissen Versicherungsbeitrag einzahlt.

Über den Autor

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Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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1 Kommentar

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  1. Stefan
    Am 19. Februar 2019 um 8:41

    Hallo Sie
    die Versicherung verweigert mir die Reine Haftpflicht Versicherung
    für mein Motorrad
    wie soll ich mein Motorrad Versichern bzw Anmelden wenn ich keine Versicherung erhalte weil ich
    Schulden habe.
    Dann muss ich halt ohne Versicherung fahren

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