Privatleasing: Für wen lohnt sich die Fahrzeugnutzung auf Zeit?

Von Meike Z.

Letzte Aktualisierung am: 14. August 2024

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

FAQ: Privatleasing

Was ist privat abgeschlossenes Leasing?

In diesem Fall wird das Auto-Leasing von einer Privatperson abgeschlossen. Demgegenüber steht das Leasing von Firmenwagen für Unternehmen.

Was ist der Vorteil von Privatleasing?

Beim Privatleasing können Sie einen Neuwagen fahren und müssen dafür vergleichsweise geringe Raten zahlen. Ist die Vertragslaufzeit abgelaufen, können Sie das Auto einfach zurückgeben und sich, falls gewünscht, ein neues Modell aussuchen. Neben den niedrigen Raten ist die hohe Flexibilität ein großer Vorteil des Privatleasings. Genauere Informationen zum Ablauf des Leasings können Sie an dieser Stelle nachlesen.

Ist Auto-Leasing für privat sinnvoll?

Ob sich das privat abgeschlossene Leasing für Kleinwagen, Kombis, SUVs oder andere Fahrzeuge lohnt, kommt stets auf den Einzelfall an. Möchten Sie das Fahrzeug nicht behalten und es regelmäßig umtauschen, dann kann das Privatleasing die richtige Lösung für Sie sein. Es gibt jedoch einige Stolperfallen, die das Leasing unerwartet teuer machen können. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Privatleasing oder Finanzierung? Das sind die grundlegenden Unterschiede!

All-Inclusive-Leasing ist auch privat möglich. Versicherung & Co. sind bereits enthalten.
All-Inclusive-Leasing ist auch privat möglich. Versicherung & Co. sind bereits enthalten.

Viele Faktoren – wie etwa die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine – haben dazu geführt, dass die Preise für Neuwagen immer weiter steigen. Doch trotzdem träumen viele Autofans nach wie vor vom fabrikneuen Wunschfahrzeug. Wer dafür nicht das nötige Kleingeld auf dem Konto hat, dem stehen unterschiedliche Wege offen, den Traum trotzdem wahr werden zu lassen. Die bekannteste davon ist wohl die Finanzierung mittels Autokredit, doch auch das Leasing kann in Frage kommen.

Was ist Privatleasing und wie unterscheidet es sich von der Kfz-Finanzierung? Vom Privatleasing wird gesprochen, wenn eine Privatperson einen Leasingvertrag unterschreibt. Das betreffende Fahrzeug wird dabei privat und nicht für die Arbeit genutzt.

Wenn Sie ein Auto leasen als Privatperson, dann zahlen Sie monatliche Raten und dürfen für einen festgelegten Zeitraum das Fahrzeug nutzen. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit geben Sie das Fahrzeug an das Leasingunternehmen zurück.

Bei der Kfz-Finanzierung besteht das Ziel stattdessen darin, dass das Fahrzeug Ihnen am Ende gehört. Hier nehmen Sie einen Kredit auf, den Sie mit monatlichen Raten nach und nach abbezahlen. Haben Sie die letzte Rate bezahlt, geht das Auto in Ihren Besitz über.

Grundsätzlich gilt: Die Vertragslaufzeiten sind beim Leasing kürzer als bei der Finanzierung. Möchten Sie flexibel bleiben, nur kurzfristig an einen Vertrag gebunden sein und stets ein neues Auto fahren, dann bietet sich das Privatleasing an. Des Weiteren sind die monatlichen Raten beim Leasing in der Regel niedriger als bei der Kfz-Finanzierung.

Privat abgeschlossenes Leasing oder Kfz-Finanzierung? Möchten Sie diese Frage für sich selbst beantworten, müssen Sie vor allem klären, welche Anforderungen und Vorstellungen Sie haben. Ist es Ihr Wunsch, stets ein neues Fahrzeug mit der modernsten Technik zu fahren und möchten Sie sich nicht selbst um den Verkauf des Autos kümmern, dann stellt das Leasing die passende Lösung für Sie dar. Möchten Sie jedoch das Fahrzeug behalten und für einen längeren Zeitraum nutzen, dann sollten Sie über eine Finanzierung nachdenken.

Wie funktioniert das privat abgeschlossene Leasing genau?

Privat abgeschlossenes Leasing: Ohne Anzahlung sind die Raten höher.
Privat abgeschlossenes Leasing: Ohne Anzahlung sind die Raten höher.

Das Privatleasing unterscheidet sich nicht vom Leasing von Firmenwagen. Nachdem Sie sich für ein Modell und einen Anbieter entschieden haben, wird ein Vertrag unterzeichnet. Zuvor wird unter anderem festgelegt, wie lange Sie das Fahrzeug nutzen dürfen, ob es sich um Kilometer- oder Restwertleasing handelt, ob zum Ende der Laufzeit eine Kaufoption besteht und ob Sie eine Sonderzahlung, die auch Anzahlung genannt wird, leisten müssen.

Grundsätzlich ist bei vielen Anbietern das Privatleasing ohne Anzahlung möglich. Verfügen Sie jedoch über eine ausreichende Summe, ist es in der Regel empfehlenswert, eine Anzahlung zu leisten. Woran liegt das? Beim Leasing ohne Anzahlung zahlt der Privatkunde höhere monatliche Raten. Können Sie also eine Sonderzahlung stemmen, macht sich dies in einer niedrigeren Belastung pro Monat bemerkbar.

Nach Vertragsabschluss zahlen Sie monatliche Raten und dürfen im Gegenzug das Fahrzeug nutzen. Während dieser Zeit sind Sie außerdem dazu verpflichtet, das Auto zu pflegen und wenn nötig reparieren und warten zu lassen. Der Abschluss einer Vollkaskoversicherung ist in der Regel obligatorisch, des Weiteren geben die meisten Leasinganbieter vor, in welchen Werkstätten Reparaturen und Wartungen durchgeführt werden dürfen.

Zum Ende der Vertragslaufzeit werden beim privat abgeschlossenen Leasing die Autos wieder an den Leasinggeber zurückgegeben. In manchen Fällen besteht zu diesem Zeitpunkt eine Kaufoption. Mehr zur Rückgabe erläutern wir im folgenden Abschnitt.

Einen laufenden Leasingvertrag vorzeitig zu beenden ist in der Regel nur in Ausnahmefällen möglich, zum Beispiel, wenn eine andere Person den Vertrag übernimmt. Auch beim privat abgeschlossenen Leasing ist die Übernahme eines Vertrags einer anderen Person möglich. Dafür fallen jedoch in der Regel Gebühren an. Nähere Informationen dazu erhalten Sie beim betreffenden Leasinganbieter.

Kilometer- vs. Restwertleasing: Aufgepasst beim Kleingedruckten!

Egal, ob SUV oder Kleinwagen: Beim Privatleasing werden viele Modelle angeboten.
Egal, ob SUV oder Kleinwagen: Beim Privatleasing werden viele Modelle angeboten.

In der Regel können Sie sich beim Privatleasing zwischen zwei Formen entscheiden: dem Kilometer- und dem Restwertleasing. Ersteres ist den meisten Fällen zu empfehlen, wie wir im Folgenden näher ausführen.

Worin bestehen die grundlegenden Unterschiede?

  • Beim Kilometerleasing müssen Sie zum Vertragsabschluss angeben, wie viele Kilometer Sie voraussichtlich jährlich fahren werden. Dabei gilt: Je mehr Laufleistung, desto höher fallen die Raten aus. Bei der Rückgabe des Fahrzeugs wird dann überprüft, wie viele Kilometer Sie tatsächlich zurückgelegt haben. Übersteigt dies die vertraglich festgelegte Zahl, müssen Sie eine Nachzahlung leisten. Sind Sie jedoch weniger als geplant gefahren, können Sie mit einer Erstattung rechnen.
  • Beim Restwertleasing kommt es hingegen auf den Wert des Fahrzeugs an. Zunächst wird festgelegt, wie viel das Auto wert ist, wenn Sie es übernehmen und wie hoch der Restwert zum Zeitpunkt der Rückgabe vermutlich ausfallen wird. Geben Sie es dann später zurück, wird der tatsächliche Restwert ermittelt. Ist dieser niedriger als der zunächst geschätzte Wert, müssen Sie eine entsprechende Nachzahlung leisten. Fällt der tatsächliche Restwert hingegen höher aus, erhalten Sie eine Auszahlung in Höhe von 75 Prozent des Mehrerlöses.

Wer ein Angebot für günstiges Privatleasing sucht, wird wahrscheinlich zunächst über das Restwertleasing stolpern. Tatsächlich sind die monatlichen Raten hierbei meist niedriger als beim Kilometerleasing. Trotzdem wird in der Regel von dieser Form der Abrechnung abgeraten.

Woran liegt das? Das Kilometerleasing ist leicht nachzuvollziehen, schließlich sind die tatsächlich gefahrenen Kilometer leicht ablesbar. Die Bestimmung des Restwerts ist leider nicht so einfach und durchschaubar. Schon kleine Mängel am Fahrzeug können gravierende Auswirkungen haben und zu hohen zusätzlichen Kosten führen.

Wird auch für Gebrauchtwagen Privatleasing angeboten?

Günstiges privat vereinbartes Leasing: Gebrauchtwagen können eine gute Alternative sein.
Günstiges privat vereinbartes Leasing: Gebrauchtwagen können eine gute Alternative sein.

In der Regel werden Neuwagen geleast. Doch bei vielen Anbietern besteht auch die Möglichkeit, für Gebrauchtwagen ein privat abgeschlossenes Leasing zu vereinbaren. Dabei läuft grundsätzlich alles so ab wie beim Neuwagenleasing auch.

Ein Vorteil besteht in den günstigeren monatlichen Raten. Diese entstehen dadurch, dass beim Gebrauchtwagen ein geringerer Wertverlust zu verzeichnen ist. Ist die Vertragslaufzeit abgelaufen, geben Sie das alte Fahrzeug zurück und können sich ein neues aussuchen, ohne dass Sie sich selbst – wie bei einem eigenen Auto – um den Verkauf kümmern müssen.

Es gibt jedoch auch einige Nachteile, die nicht zu vernachlässigen sind. Dazu gehört unter anderem, dass Sie beim privat vorgenommenen Leasing von Gebrauchtwagen mit höheren Kosten für Wartung sowie Reparaturen rechnen müssen. Diese sind von Ihnen als Leasingnehmer zu tragen.

Beachten Sie außerdem, dass die Auswahl beim Privatleasing von Gebrauchtwagen eingeschränkter ist. Das gewünschte Modell kann nicht überall verfügbar sein. Gleiches gilt für Ausstattungsmerkmale, die Ihnen wichtig, aber nicht unbedingt auch beim gewünschten Fahrzeug vorhanden sind.

Lohnt sich Privatleasing bei Autos eigentlich?

Lohnt sich privat abgeschlossenes Leasing? Das kommt auf den Einzelfall an.
Lohnt sich privat abgeschlossenes Leasing? Das kommt auf den Einzelfall an.

Ist das privat abgeschlossene Leasing wirklich sinnvoll? Diese Frage mögen sich viele Leser stellen, die mit einem Neuwagen liebäugeln, aber keinen teuren Kredit zur Finanzierung aufnehmen möchten. Zu beachten ist vor allem der finanzielle Aspekt.

Das Kfz-Leasing ist für Unternehmen besonders interessant, da diese die monatlichen Raten vollständig von der Steuer absetzen können. Die Leasingraten zählen zu den Betriebsausgaben und diese mindern den Gewinn und damit auch die Steuerlast.

Für Privatleute gibt es diesen steuerlichen Vorteil allerdings nicht. Trotzdem kann das Privatleasing sinnvoll sein, denn in der Regel sind die Raten günstiger als bei der Kfz-Finanzierung. Vergessen Sie jedoch nicht die zusätzlichen Kosten, die auf Sie zukommen. Dazu gehören unter anderem die Kfz-Versicherung sowie Wartung, mögliche Reparaturen, Kraftstoff und eventuell anfallende Nachzahlungen bei der Rückgabe des Fahrzeugs. Letztere können vor allem beim Restwertleasing vergleichsweise hoch ausfallen.

Es kommt bei der Frage, ob das Leasing die passende Option ist, immer auf den Einzelfall und die jeweiligen Anforderungen und Bedürfnisse der betreffenden Person an. Das Privatleasing kann sich für Sie lohnen, wenn auf Sie die folgenden Punkte zutreffen:

  • Sie möchten sich nicht allzu lange vertraglich binden.
  • Sie möchten in regelmäßigen Abständen zu einem neueren Fahrzeug wechseln.
  • Sie möchten das Fahrzeug nicht kaufen.

Über den Autor

Meike
Meike Z.

Meike hat ihren Master-Abschluss im Fach Linguistik an der Universität Paderborn erworben und ist seit 2016 Teil des bussgeldkatalog.org-Teams. Dabei besteht ihr Anspruch darin, Informationen unter anderem zu Kfz-Versicherungen und zur Autofinanzierung leicht verständlich aufzubereiten.

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