Radwanderweg in Deutschland: Regeln, Schilder und Routen
Letzte Aktualisierung am: 10. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Radweg ist nicht gleich Radweg
Ist ein Bereich der Straße oder des Gehweges explizit für die Nutzung mit dem Fahrrad vorgesehen, wird dieser im allgemeinen Sprachgebrauch einfach nur als Radweg bezeichnet. Tatsächlich nimmt das deutsche Verkehrsrecht aber Unterscheidungen vor und differenziert zum Beispiel Radschnellwege, Fahrradschutzstreifen oder Fahrradstraßen.
Neben diesen Verkehrsanlagen für den „normalen“ Radverkehr gibt es aber auch Routen, die vor allem für den Fahrradtourismus und Freizeitaktivitäten vorgesehen sind. Hierbei kann es sich zum Beispiel um einen sogenannten Radwanderweg handeln. Doch woran lässt sich ein solcher erkennen? Und müssen Radfahrer dort besondere Verkehrsregeln beachten? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis:
FAQ: Radwanderweg
Als Radwanderwege werden entsprechend ausgeschilderte Freizeitrouten fürs Fahrrad bezeichnet, deren Streckenführung sich üblicherweise auf eine bestimmte Region oder einen Landkreis beschränkt.
Idealerweise werden für die Routen der Radwanderwege eigenständige Radwege oder verkehrsarme Straßen und Wege gewählt. Darüber hinaus können aber auch Faktoren wie ein intakter Bodenbelag, eine geringe Steigung sowie Rastplätze eine Rolle spielen. Charakteristisch ist zudem der durchgehende Einsatz von entsprechenden Wegweisern. Wie diese aussehen, zeigen diese Grafiken.
Nein, die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) sieht für Radwanderwege keine speziellen Vorschriften vor. Es gelten demnach die allgemeinen Vorgaben für die Straßenbenutzung mit dem Fahrrad.
Radwanderwege in Deutschland – eine Begriffserklärung
Wie bei einem Radweg die Markierungen auf dem Boden aussehen müssen und mit welchem Verkehrszeichen ein solcher ausgestattet werden muss, ist in Deutschland eindeutig geklärt. Hierbei handelt es sich allerdings auch um eine sogenannte Verkehrsfläche für den öffentlichen Radverkehr.
Etwas komplizierter gestaltet sich die Angelegenheit allerdings bei touristischen Radrouten, denn für diese können die Termini sowohl national als auch regional sehr unterschiedlich ausfallen. Als Radwanderweg bzw. Radwanderroute werden dabei laut Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) beschilderte Freizeitrouten bezeichnet, die sich meist nur auf einen Landkreis oder eine Region beschränken.
Bei einer überregionalen Radroute ist üblicherweise von einem Radfernweg bzw. Fernradweg die Rede. Laut ADFC müssen diese mindestens 100 km lang sein und sollten über eine gute Infrastruktur in Form von Schutzhütten aber auch Gastronomie verfügen.
Radwanderweg und Radfernweg eint, dass die entsprechenden Routen vor allem der Erholung oder dem Erkenntnisgewinn dienen sollen. Ist das Ziel hingegen eine bessere Fortbewegung mit dem Fahrrad, ist von einem Radschnellweg die Rede.
Beschilderung beim Radwanderweg
Radwanderwegenutzen häufig bestehende Straßen sowie Radwege und zeichnen sich durch eine durchgehende Wegweisung aus. Zu erkennen sind diese in der Regel an weißen Schildern mit grünem Aufdruck. Dabei lassen grundsätzlich Pfeil-, Tabellen-, und Zwischenwegweiser unterscheiden.
Pfeil- und Tabellenwegweiser liefern zahlreiche Informationen zum Radwanderweg. So lässt sich aus der ersten Zeile das Hauptziel und die Entfernung zu diesem ablesen, wohingegen die zweite Zeile über ein Unterziel wie etwa der nächste Ort von Interesse informiert. Zusätzlich Piktogramme könne darüber hinaus auf einen Bahnhof oder einen Campingplatz hinweisen. Im Gegensatz dazu zeigen Zwischenwegweiser lediglich den weiteren Routenverlauf an einer Kreuzung oder Abzweigung an. Nachfolgende Grafiken dienen der Veranschaulichung:
Deutschlands schönste Radtouren
In Deutschland gibt es zahlreiche Routen, die als Radwanderweg oder Radfernweg ausgezeichnet sind. Einige der schönsten Strecken in Deutschland haben wir nachfolgend aufgeführt, wobei die Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:
- Ostseeküsten-Radweg: Flensburg – Ahlbeck (1.055 km)
- Berlin-Usedom Radfernweg: Berlin – Peenemünde (337 km)
- RuhrtalRadweg: Winterberg – Duisburg (250 km)
- Ems-Radweg: Emsquelle – Emden (381 km)
- Mauerradweg: Rundtour (165 km)
- Liebliches Taubertal: Rothenburg ob der Tauber – Wertheim am Mein (101 km)
- Moselradweg: Perl – Koblenz (248 km)
- MainRadweg: Bischofsgrün bzw. Creußen – Mainz (538 bzw. 557 km)
Wie sich der Streckenverlauf bei einem Radwanderweg gestaltet, hängt nicht selten von dessen Thema ab. So können die Routen zum Beispiel Kulturdenkmäler verbinden, durch besondere Naturräume führen oder historische Orte abklappern. Dies führt unter Umständen auch dazu, dass nicht der einfachste oder steigungsärmste Weg gewählt wird. Aus diesem Grund sollten Sie sich im Vorfeld umfassen über den jeweiligen Radwanderweg informieren und neben der Streckenlänge auch Aspekte wie die Steigung oder die Beschaffenheit der Fahrbahn berücksichtigen.
Konnten wir Ihnen weiterhelfen? Dann bewerten Sie uns bitte: